Ihr Lieben, ihr erinnert euch sicher an Miri, die hochschwanger auf der Corona-Intensivstation landete und deren sechstes Kind Leo dann in der 29. Woche per Kaiserschnitt geholt wurde… ohne, dass sie etwas davon mitbekommen konnte. Das war 2021. Nun überraschte uns die Mama mit einer frohen Neuigkeit: Sie hat noch einmal ein Baby bekommen, ein kleines Mädchen, ihr siebtes Kind! Miris Rasselbande ist nun nochmal größer und Leo ein toller großer Bruder… oder, Miri?
Liebe Miri, du hast grad dein 7. Kind zur Welt gebracht, dein zweites Mädchen, wie geht es dir und ihr?
Mittlerweile ist die kleine Maus schon fast 3 Monate und mir geht’s echt gut. Die Anfangszeit war etwas turbulent da ich starke Schmerzen beim stillen hatte und Leo eine Woche nach Entbindung mit dem RS-Virus ins Krankenhaus musste.
Wie war die Geburt? Anders als bei den anderen?
Die Geburt war wie bei den anderen auch schon sehr schnell und ohne größere Komplikationen. Nur vor der Geburt hatte ich diesmal extreme Angst. Ob die Kaiserschnittnarbe hält, ob die Maus wieder auf natürlichen Weg auf die Welt kommen kann, ob man die Narbe merkt während den Wehen, ob ich die Schmerzen ohne PDA aushalte. Ich hab bis jetzt zwar nur beim ersten eine PDA gehabt aber diesmal wusste ich, dass es die Möglichkeit für mich gar nicht erst gibt da „Zustand nach Sectio“.
Fühlt es sich auch beim siebten Mal noch an, wie ein absolutes Wunder?
Ja auf jeden Fall. Jeder Ultraschall, jede Bewegung in meinem Bauch, das erste Kennenlernen ist jedesmal wieder wie beim Ersten. Nur ich lass mich nicht mehr so schnell verunsichern und bin in vielen Dingen gelassener. Ich persönlich kann sie sogar noch mehr genießen als die ersten da man jetzt ganz genau weiß wie schnell sie groß werden nur leider fehlt mir oft die Zeit dafür.
Hat dich die Geburt der Kleinen mit dem Erlebten bei Leos Geburt etwas versöhnt?
Nein, da ich bei Leo, gefühlt, ja gar keine Geburt hatte und im Wochenbett wieder richtig gemerkt habe, was uns beiden genommen wurde. Die wundervolle und wichtige Anfangszeit, die kann uns einfach keiner wiedergeben.
Wie groß ist das Thema mit deiner schweren Corona-Erkrankung zu Leos Geburt noch bei euch, sprecht ihr da noch drüber, hast du noch Flashbacks, hat es euch als Paar noch näher zusammenrücken lassen?
Das ist total unterschiedlich. Es gibt Wochen da ist es überhaupt kein Thema meist im Frühling/Sommer, im Herbst/Winter ist es schon noch sehr präsent. Auch in der Schwangerschaft war es öfters mal Thema und als die kleine Maus zur Welt kam. Ich wollte sie keine Minute aus der Hand geben nicht mal dem Papa das fiel mir wirklich schwer. Mittlerweile hat sich das wieder normalisiert.
Flashbacks oder so hab ich aktuell nicht. Den größten Schaden, den die Erkrankung bei uns hinterlassen hat, ist die Bindung zu Leo. Den fehlenden Kontakt am Anfang spürt man immer noch. Er hat zum Papa eine viel engere Bindung als zu mir. Das macht mich oft sehr traurig. Auch die „nicht vorhandene“ Geburt ist noch ein ständiges Thema in meinem Kopf. Die Kaiserschnittnarbe fühlt sich völlig fremd an. Irgendwie ist das immer noch nicht so richtig in meiner Gefühlswelt angekommen, dass da Leo raus kam. Er war nach dem Koma einfach da. Mein Verstand weiß das natürlich, aber das Gefühl dazu fehlt einfach.
Miris Rasselbande wächst: Wann wuchs der Wunsch, nochmal eine andere Geburt zu erleben und ein weiteres Baby zu bekommen?
Eigentlich schon vor Leo. Ich wollte schon lange 7 Kinder haben und da die Frühgeburt bei Leo ja nix mit ihm und eigentlich auch nix mit mir zu tun hatte, hatte ich auch keine Angst vor einer erneuten Frühgeburt. Das wäre vielleicht anders gewesen, wenn die Signale für eine Frühgeburt von mir oder dem Baby gekommen wäre. Es lag bei uns ja wirklich nur an der Corona-Erkrankung.
Wie macht sich Leo als großer Bruder?
Er liebt seine kleine Schwester sehr. Sobald sie weint, rennt er hin und streichelt sie. Er ist ein toller großer Bruder.
Wie alt sind eure Kinder jetzt, sind die ersten schon fast aus dem Haus?
Drei Monate, 2, 4, 6, 8, 14 und 19 Jahre. Der Größte ist letztes Jahr im Dezember schon ausgezogen.
Wie viele Kinderzimmer gibt´s bei ecuh, wie bekommt ihr alle satt und wie regelt ihr das mit der Wäsche? Habt ihr Hilfen? Wie finanziert ihr euch?
Wir leben in einem kleinen aber feinen Häuschen mit 148 qm Wohnfläche und einem großen Garten. Wir haben aktuell 3 Kinderzimmer und ein Hobbyzimmer, das später mal noch als 4. Kinderzimmer genutzt werden kann. Der 14Jährige und der 8Jährige haben ein eigenes Zimmer, der 6Jährige und die 4Jährige teilen sich ein Zimmer und die zwei Kleinsten sind mit im Schlafzimmer, das Spielzeug verteilt sich im ganzen Haus.
Mein Mann verdient das Geld und ich kümmere mich hauptsächlich um die Kinder und den Haushalt. Ist aber nicht so, dass mein Mann zu Hause gar nix macht. Er ist fürs Einkaufen zuständig und übernimmt die meisten Arztbesuche mit den Kids.
Im Haushalt direkt haben wir keine Hilfe, aber der Opa übernimmt gerne mal Fahrten zu den Hobbys der Kinder. Handball, Fußball und an den Wochenenden die jeweiligen Spiele und Turniere. Auch mein großer Sohn passt im Notfall gerne mal auf seine Geschwister auf oder gönnt mir und meinem Mann einen kinderfreien Abend, an dem wir dann mal essen gehen können.
Was das Thema Wäsche angeht bin ich weniger organisiert. Wenn ich grad dran denke, stelle ich eine Maschine an, meist zweimal am Tag. Eine mit Handtüchern und Windeln und eine bunte. Manche Tage hab ich auch vier oder fünf Maschinen und manche Tage mach ich auch gar nix. Bin aber froh, zwei Maschinen und einen Trockner zu haben, vor allem für „Sonderwäsche“, wenn nachts mal wieder ein Malheur passiert. In den Trockner fliegen meist nur die Handtücher und im Winter das Bettzeug. Ich finde der Trockner macht die Kleidung kaputt, ich hänge lieber alles auf.
Würdest du sagen, eure Familienplanung ist nun abgeschlossen?
Das ist echt eine schwierige Frage Von mir aus nicht, aber unser Haus ist jetzt voll und die „Jüngste“ bin ich auch nicht mehr.
