Jungsmutter: „Ich wünschte, ich hätte eine Tochter“ Gastbeitrag über ein verpöntes Gefühl

jungen

Heute Morgen kam es wieder dieses Gefühl. Diese tiefe Sehnsucht nach einer Tochter. Den Arzt beim Ultraschall sagen hören: „Es wird diesmal ein Mädchen“. Mich vorzubereiten, durch die H&M-Abteilungen schlendern und einfach nach einem gepunkteten Kleidchen greifen – kein rosa Klischee, einfach nur ein hübsches, gepunktetes, Kleidchen für mein Mädchen.

Diese tiefe Sehnsucht nach einer Tochter fühlt sich schmerzhaft an. Ich könnte mir vorstellen, dass sich so kinderlose Paare fühlen, die ungewollt kinderlos sind. Obwohl ich eigentlich natürlich mein Glück, drei Jungs geboren zu haben, nicht mit kinderlosen Paaren vergleichen möchte. Nein, nur der Vergleich mit einem fehlenden Mädchen. Es ist ein Tabuthema in unserer Gesellschaft.

Man wird schwanger und freut sich einfach auf das Geschlecht, das da kommt. So ist das. Traurigkeit über das Geschlecht? Gilt als fast frech und anmaßend. Schließlich gibt es tausende von Paaren, die nie Kinder haben werden.

„Wow, Du hast drei Jungs?“ Ja, sage ich, stolz aber auch ein wenig verhalten. „Ja, aber leider kein Mädchen“, sage ich. Und schwups kommen diese Blicke und die Worte: Naja, eigentlich ist es doch egal, Hauptsache gesund. Und ich rechtfertige mich sofort: Klar, ich liebe meine Jungs, sie sind toll, aber… EGAL! Für wen eigentlich?

Für MICH ist es nicht egal. Ich habe drei Jungs, richtig. Ich liebe sie sehr, ich bin stolz und glücklich, sie bei mir zu haben, sie begleiten zu dürfen. Trotzdem ist da mein unerfüllter Mädchen-Wunsch.

Ich möchte zu gerne wissen, wie es sich anfühlt, eine Tochter zu haben – sie Mathilda, Marie, Karla oder auch Ida zu nennen. Ihr Zöpfe zu flechten, mit ihr gemeinsam Pferdegeschichten zu lesen, sie stark zu machen für die Welt da draussen, wie sie sich vom Mädchen zur Frau entwickelt, zu erleben wie sie selber vielleicht einmal schwanger wird. All dies werde ich nie erleben.

„Ach, dann bekommst du bestimmt eine niedliche Enkeltochter oder eben eine tolle Schwiegertochter.“ Ja, vielleicht, aber auch das ist einfach nicht das Gleiche wie eine eigene Tochter. Die Bindung und das Gefühl bei einer tollen Schwiegertochter oder Enkeltochter wird nie dieselbe sein, wie bei einer eigenen Tochter.

Ich kann natürlich noch Kinder bekommen. Ein oder sogar zwei wären noch möglich. Aber will ich schwanger werden, nur weil ich auf ein Mädchen hoffe? Und überhaupt, ich bin mit drei Kindern schon sehr gut beschäftigt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir mit der Familienplanung abgeschlossen haben.

Kein Mädchen mehr. Und auch kein Jungen mehr. Es schmerzt der Gedanke.

Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich drei mal schwanger sein durfte. Ich finde aber auch, dass die Geschlechter-Gefühle sein dürfen. Es ist ok, enttäuscht zu sein. Warum soll man diese Gefühle nicht haben dürfen? Gefühle kann man nicht abstellen, nur unterdrücken, was auf die Dauer einfach krank macht. Ich benenne sie lieber. Deswegen liebe ich meine Kinder nicht weniger.

 

Fotoquelle: pixabay

Zum Weiterlesen:

Gastbeitrag von Conny: Du hast vier Jungsn? Du Arme

Sie hatte sich ein Mädchen gewünscht – und bekam vier Jungen

Diskriminierung von Jungen: Zieh unsere Gesellschaft nur noch Warmduscher groß?

91a5abc2abf04d19b749bd4c56d28eef

Du magst vielleicht auch


35 comments

  1. Danke für diesen Beitrag
    Hab gerade den Beitrag gelesen und kann dich sehr gut verstehen
    Als ich noch ein junges Mädchen war haben meine Freundinnen und ich manchmal davon geträumt wie unsere Familien aussehen werden. Ich habe immer gesagt ich möchte viele Kinder und mir war es egal wie viele Jungs oder Mädchen . Es war mir nur sehr wichtig zumindest einen Sohn oder eine Tochter zu bekommen
    Nun sind die Jahre vergangen und ich bin Mama von 6 Jungs
    Ich liebe sie alle sie sind großartig
    Doch die Tochter fehlt
    Nach dem 3. Jungen wurde der Wünsch nach einer Tochter mit jeder Schwangerschaft immer größer
    Der einzige Weg mit der Traurigkeit über die fehlende Tochter umzugehen ist Ablenkung und die Freude an meinen Kindern
    Mein Partner versteht mich nicht Er hat schon eine Tochter aus einer vorangegangenen Beziehung und versteht sich mit seinem Jungs besser
    Das Schlimmste ist jedoch dass dieses Thema immer noch so Tabu ist
    Ich habe das Gefühl als Mutter muss man alles nehmen wie es kommt man darf sich als Mama nicht das Geschlecht der Kinder wünschen und soll froh sein dass sie gesund sind und dass man überhaupt Kinder bekommen kann
    Aber ist nicht ein Kinderwunsch nach einer Tochter ( oder eben nach einem Sohn) genauso ernst zu nehmen wie ein Kinderwunsch überhaupt?
    Und ist es nur ein halb erfüllter Kinderwunsch wenn man nur Kinder von einem Geschlecht bekommt obwohl man sich sehnlichst beide Geschlechter wünscht
    Die Wissenschaft hat Lösungen gefunden
    Die Ethik verbietet uns die Selektion des Geschlechts des Kindes
    Mit der Traurigkeit kommt wegen dieser Tatsache auch Wut hinzu
    Ich denke nicht dass ein Paar mit 4, 5, 6 oder mehr Kindern das Gleichgewicht der Geschlechter stören würde wenn es erlaubt wäre das Wunschgeschlecht auf künstlichen Weg zu bekommen
    Liebe Grüße

  2. Danke
    Super Beitrag. Ich empfinde momentan genau so. Bin mit Junge nr. 3 schwanger. Wir haben so sehr ein Mädchen gewünscht. Spricht man dies laut aus wird man von den Paaren die keine Kinder bekommen können fertig gemacht. Vor allem in Fb bekommt man einem Shitstorm zu spüren. Kein Wunder das es ein Tabuthema ist.
    Ich werde nach dieser Schwangerschaft einen Brief an meine nie existierende Tochter schreiben um meine Gefühle zu verarbeiten. Trotzdem liebe ich meine Kinder nicht weniger.

  3. Es könnte sie geben …
    … meine Tochter. Das Wort „meine Tochter“ werde ich nie sagen können. Ich werde immer nur die Schwiegermutter sein. Ein falsches Wort und ich bin untendurch. Dabei habe ich auch 3 Kinder groß gezogen. Mit genauso viel Liebe und allem wie die andere Oma „ihre Tochter“, vielleicht nur die eine. Ich denke immer, es muss doch möglich sein meine Romy noch kennenzulernen. Aber würde ich es nochmal wagen? Nochmal diese Entäuschung? Ich habe 3 tolle Jungs und liebe sie mehr als alles andere und aucj für Nummer 4 wäre ein Name und ein Platz aber eine Tochter, dann wäre ich erfüllt und komplett. Auch für meine Jungs und ihre Entwicklung wäre es so toll eine Schwester zu haben. Mädchen sind anders und man behandelt sie anders. Mit einer Schwester würden sie vieles lernen im Umgang mit Frauen für ihr späteres Leben… ach es gibt so viele Gründe.
    Danke für den Artikel. Schöntue lesen, mit der Leere nicht alleine zu sein.

  4. Niemals eine Tochter
    Ich bin sehr froh, dass ich nie eine Tochter bekam, sondern 3 Jungs. Wenn ich mir von Freunden anhören muss, wie die Töchter „rumhuren“ sich auf Instagram halb nackt zeigen usw usw. Kann ich einfach nur froh sein.Klar in jungen Jahren sind Töchter sicherlich „einfacher“ niedlicher, aber spätestens mit 12 ist das zu Ende, außer man lässt ihnen keine Freiheiten.

  5. Auch etwas traurig
    Hallo. Ich bin grade auf diese Beiträge gestoßen und möchte auch kurz etwas dazu schreiben. Wir erwarten unser 3. Kind und es wird der 3. Junge. Obwohl ich einfach nur froh war dass mein Mann endlich doch auch ein 3. Kind wollte und ich immer sagte egal weLoches Geschlecht es wird, Hauptsache 3. Kind und gesund, merke ich nun wo ich weiß was es wird, das sich doch etwas traurig bin. Von Anfang an dachte ich es ird ein junge. Der zeitPunkt, die schwangerschaft bis dahin und alles war so wie bei den ersten beiden Jungs. Und trotzdem dass ich so drauf vorbereitet war war ich traurig. Manchmal freue ich mich dass ich drei Jungs haben werde und dann sehe ich mädchen und bin traurig. Bis jetzt hatte ich 2 mal so eine traurig Phase und sonst ging es. Aber ich habe angst waß die Zukunft raus macht. Ein 4. Kind wird es nicht geben. Nie werde ich ein mädchen haben dürfen. Ich finde es für mich traurig. Ich mache mir über so viele Dinge Gedanken die erst in vielen Jahren sein werden und die ich auch mal auslassen zu schreiben. Aber diese Dinge beschäftigen mich eben sehr und wären bei einem Mädchen eben nicht. Ich freue mich so auf unseren Buben aber hätte wohl doch lieber als Abschluss mal das andere Geschlecht gehabt. Diese kleinen süßen mädchen einfach. Naja. Es wäre toll gewesen. Aber ich werde nun auch stolz sein eine echte jungsmama zu sein mit 3 süßen jungs !!!!

  6. Mama von drei Mädchen
    Ich kann Dich auch sehr gut verstehen, nur bin ich Mama von drei Mädchen und hatte mir immer einen Jungen gewünscht. Bereits in der ersten Schwangerschaft hoffte ich auf einen Jungen und ich musste jedes Mal schlucken als sich wieder ein Mädchen zeigte. Und das obwohl ich eine lange Kinderwunschzeit hinter mir hatte und grundsätzlich in erster Linie unendlich dankbar und glücklich bin drei gesunde Kinder zu haben. Und ich liebe meine drei Mädels über alles und es ist für uns alle sehr schön – genau diese Konstellation. Obwohl ich nicht der Prinzessinnentyp bin, Einhörner und rosa nicht leiden kann, mich lieber mit Starwars statt mit Elsa und Anna beschäftigen würde.
    Mittlerweile habe ich meine Haltung zu vielen Dingen sehr verändert und ich könnte hier noch unendlich viel dazu schreiben, aber das würde wohl den Rahmen sprengen…

  7. Du sprichst mir aus der Seele
    Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe auch 3 Jungs und liebe sie wirklich sehr, aber das ich nie eine Tochter haben werde macht mich traurig. Ich habe mir schon beim zweiten Kind ein Mädchen gewünscht und bis zur 32. Woche hieß es auch das es eins wird… dem war dann aber nicht so. Beim dritten Kind haben wir einiges versucht um es in Richtung Mädchen zu beeinflussen aber der da oben hatte einen anderen Plan für mich. Ich bin wahrscheinlich dazu bestimmt Jungs zu tollen Männern zu erziehen, an denen es meiner Meinung nach mangelt. 😉 Ich höre sehr oft dass ich ja dann tolle Nichten, Schwiegertöchter oder Enkelinnen bekomme, aber das ist einfach nicht dasselbe. Schön zu lesen das man mit solchen Gefühlen nicht alleine ist.

  8. Es kommt oft anders…
    …als man denkt. Ich habe eine Tochter und einen Sohn. Und vor den Kindern hätte ich diese Gedankengänge der Gastautorin auch unterschrieben. Aber heute weiß ich, das jede Erwartung an ein Kind, seinen Charakter und das eigene Verhältnis zu ihm eine recht gute Chance ist, eines besseren belehrt zu werden.

    Ich liebe beide meine Kinder sehr und unser Verhältnis ist gut. Kein Aber an dieser Stelle. Jedoch – die Beziehung zu meinem Sohn ist einfach, unkompliziert und „intuitiv“, wie man sie bei Mutter-Tochter eventuell erwarten würde. Die zu meiner Tochter ist das Ergebnis von Arbeit, Bemühung und dem Wunsch, einen guten Draht zu ihr zu halten. Sie ist nicht automatisch gekommen und sehr oft, ist das Mädchen mir das Rätsel in das ich mich nicht einzudenken vermag. Nicht der Junge.

    Noch ist sie nicht in der Pubertät. Ich bin gespannt, ob es sich dann noch mal wandelt und das „Frau sein“ mehr verbindet. Aber bis dahin habe ich einfach zwei sehr unterschiedliche Kinder, die meinen Alltag bereichern – und ihr Geschlecht ist dabei der am wenigsten relevante Faktor.

  9. Besser als gar kein Kinderwunsch
    Die neueren Trends der Selbstverwirklichung usw. sind allemal schlimmer: http://www.dasgelbeforum.net/board_entry.php?id=159426#p159426 – ich fnde es sinnvoll, dass sich die Wünsche auf ein bestimmtes Geschlecht nicht ‚einfach so‘ erfüllen und sich das nicht bewusst steuern lässt – denn die Entwicklungen in China und Indien, wo man bewusst das zu erwartende Geschlecht zu beeinflussen sucht, zeitigen gewaltige demograhische Ungleichgewichte und Spannung. Beides führt zu einer Ausblutng der Alterssicherungssysteme. Ich denke, solche Wünsche darf man haben, man kann sie sogar, auch gegenüber den Kindern des anderen Geschlechts, äussern, solange man nicht dabei ihnen das Gefühl gibt, weniger geliebt oder quasi ‚zweite Wahl‘ zu sein.

  10. Oh mann
    Da sind sie wieder, zwei Supermuttis. Eben dachte ich noch ‚wie schön, hier können sich tatsächlich noch Mütter zu ihren Gefühlen und Schwächen austauschen, ohne dass gleich der erhobene Zeigefinger winkt‘. Zu früh gefreut.

    1. Supermutti? schön wäre es….
      Liebe Kathrin,
      du scheinst meinen Beitrag nicht gründlich gelesen zu haben. Ich schreibe, dass Gefühle und auch Schwächen absolut ok und der Austausch gut ist. Ich bitte aber um mehr Reflektion beim Thema Geschlechtsrollensozialisation. Konstruktive Kritik nennt sich das. Ich bin übrigens keine Supermutti, halte mich auch für keine und möchte auch keine sein. Viele Grüße

  11. Nicht nachvollziehbar
    Gefühle sind Gefühle. Die sind da und keine von den Müttern, die hier schreibt, sollte sich ihrer Gefühle schämen. Aber dennoch wünschte ich mir, hier etwas mehr reflektierte Beiträge zu lesen. Geschlecht ist doch in erster Linie einfach nur ein biologisches Merkmal. Als Eltern sollten wir und auf einen kleinen Menschen freuen, der uns geschenkt wird. Dieses Menschlein wird eine Persönlichkeit mitbringen und wir formen diese Persönlichkeit mit. Wir geben Liebe, wir erziehen, wir formen. Unabhängig vom Geschlecht. So sollte es zumindest sein. Seht ihr denn nicht an euern eigenen Biografien, wie schädlich eine Sozialisation nach starren Geschlechtsrollen sein kann? Die Fixiertheit auf das Aussehen und den eigenen Körper, das ewige Gefangensein in dem Verhaltensmuster, von allen nett gefunden zu werden. Der Kollege, der besser bezahlt wird, trotz gleicher Leistung….ich könnte ewig so weiter schreiben, aber ihr wisst schon was ich meine. Sollten wir als Eltern unsere Kinder nicht einfach zu guten, selbstbewussten Menschen erziehen, die sich selbst lieben, wie sie sind? Und ist der Wunsch danach, einem Mädchen hünsche Kleidchen zu kaufen und Zöpfe zu flechten nicht einfach nur ein Zeichen dafür, wie sehr die meisten Eltern in der Rosa-hellblau-Falle stecken und diese Verhaltensmuster unreflektiert weitergeben? Ich finde es sehr schade. Es grüßt euch eine Mutter von zwei kleinen wunderbaren Söhnen, der es auch beim geplanten dritten Kind völlig egal sein wird, welches Geschlecht es haben wird.

    1. Danke für diesen Beitrag!
      Mir ist ehrlich gesagt auch etwas schlecht geworden bei diesem Beitrag – gepunktete Kleidchen kaufen, Pferdebücher lesen, Zöpfe flechten – geht noch etwas mehr Klischee? Und das in 2017 🙁
      Vielleicht ist es ganz gut so, dass die Verfasserin mit der Familienplanung abgeschlossen hat, denn was für eine Enttäuschung wäre ein Mädchen, das keine Kleider mag und Pferdegeschichten langweilig findet!?!
      Ich war so ein Mädchen, jetzt bin ich mit unserem ersten Kind schwanger, was auch eines wird – was mir übrig völlig wurst war, wir haben uns das Geschlecht nur sagen lassen, weil mein Mann so neugierig war. Jedenfalls habe ich bisher kein einziges Kleid gekauft, sondern Sachen, die geschlechtsneutral sind. Und sobald es Spielsachen gibt, kaufen wir beides – die typische Speilzeugeisenbahn und das typische Puppenhaus und dann darf unsere Tochter wählen, wie „typisch Mädchen“ sie sein möchte.

  12. irgendwie ist bei mir immer
    irgendwie ist bei mir immer jeder -einschließlich mir – davon ausgegangen, dass ich Mädchen bekomme und nun habe ich zwei tolle, süße, lebhafte Jungs. An den meisten Tagen liebe ich es Jungsmama zu sein und ganz viel zu toben und zu bauen aber manchmal bin ich doch sehr traurig darüber, dass ich nie eine Tochter haben werde.
    Ich finde man darf und sollte zu diesen Gefühlen stehen. Meine Mama wollte immer zwei Jungs und hat zu meiner Schwester und mir ein tolles Verhältnis – Brüder hab ich keine ;). Sie hat das immer mal ohne Wertung gesagt und wir haben das nie schlimm gefunden und heute freut sie sich über drei Enkel.

  13. Verkehrte Welt . . .
    Puh dieser Beitrag ist wahrscheinlich sehr schwer auszuhalten für alle Mamas die sich in der langen Warteschleife des Kinderwunsches befinden und sich sehnlichst einen 2. Streifen auf dem Schwangerschaftstest wünschen. Ist es denn wirklich so bedeutsam ob man einen Jungen oder ein Mädchen bekommt??? Ist Fruchtbarkeit nicht das allergrößte Geschenk dass man in den eigenen Händen halten darf? Vielleicht machen einen die Jahre in Kinderwunschkliniken und Co. auch mürbe, aber es ist trotzdem jedes Mal ein Schlag ins Gesicht so etwas zu hören und ich hoffe ich bin nicht die einzige der es so geht . . .

    1. Na, das kann man glaube ich
      Na, das kann man glaube ich immer nur in der jeweiligen Situation sagen. Meine Freundin würde zu dir sagen, dass sie froh wäre, wenn sie einen Partner hätte, mit dem sie überhaupt drüber nachdenken könnte, Kinder zu bekommen.
      Grüße

  14. Ich wollte immer Jungs. Ich
    Ich wollte immer Jungs. Ich war sicher, eine richtige Jungs-Mama zu sein.
    Dann kam meine große Tochter.
    Als ich fünf Jahre später wieder schwanger wurde, habe ich gehofft und gehofft. Es aber schon geahnt….wieder ein Mädchen.
    Ich liebe meine Mädels. Sie sind toll und ich möchte nicht ohne sie sein.
    Aber ein junge fehlt mir trotzdem…..

  15. Es ist doch…
    … Völlig normal das mit dem positiven Schwangerschaftstest auch ein Wunsch zum Geschlecht miteinher geht. Natürlich wünschen sich alle zu allererst Gesundheit und Glück für das neue Familienmitglied, aber dann 🙂 na ja und ob nun Junge oder Mädchen besser sind oder besser die Beziehung enger wird, hängt denke ich vom Kind und den Eltern ab. Bis zum Tag des Großen Ultraschalls wollte ich immer und unbedingt Söhne und dann auf einmal wurde es eine Tochter und ich war im Siebten Himmel. Aktuell wünsche ich mir nun nur noch Mädchen aber mal sehen was passiert wenn der Doc in Ferner Zukunft sagt es wird ein Junge, ich hör die Schmetterling schon flattern und das Mutter Herz platzen vor Freude das es ein Kind wird, mein Kind, unser Kind!

  16. Zu Beginn meiner
    Zu Beginn meiner Schwangerschaft hatte ich mir ein Mädchen gewünscht, ziemlich schnell war dann aber klar, dass es ein Junge wird. Anfangs ein wenig enttäuscht, bin ich jetzt so glücklich über meinen süßen Sohn, dass ich mir nun bei einem potenziellen zweiten Kind bewusst eher einen Jungen wünschen würde.
    Dass die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ganz besonders ist, kann ich persönlich nicht bestätigen, ich habe einen schlechten Draht zu meiner eigenen Mutter. Soviel zu dem „Ideal“, man weiß nie wie es kommt…

  17. Jungen
    Ich habe einen Sohn und zwei Töchter. Mein Sohn ist 7 und sagt Sätze wie : „Du bist die schönste Mama auf der Welt.. Ich würde Dich heiraten . Ich Liebe dich…. “ Das geht runter wie Öl und er ist einfach toll. Meine Töchter sind auch toll . Nur diese Sätze sagt nur mein Sohn…. Ich denke, die Charaktere sind häufig so unterschiedlich, dass es letztendlich nicht unbedingt aufs Geschlecht sondern die Persönlichkeit ankommt. Ich kann momentan noch keinen Unterschied zwischen typisch Junge und Mädchen feststellen…
    Ich habe es genommen, wie es kommt. Mein Mann hätte allerdings drei Söhne laut seiner Auskunft nicht überlebt 🙂

  18. Danke für deine Ehrlichkeit
    Liebe Jungomama,
    danke für deine Ehrlichkeit! Ich finde es immer sehr bereichernd, wenn das ausgesprochen werden kann, was man denkt und fühlt. Dafür auch euch, liebe Stadtrandmamas, ein Dankeschön, dass ihr die Plattform dafür bietet.

    Ich habe eine Tochter, sie ist ein Jahr alt (wir haben am gleichen Tag Geburtstag ;))) und ich habe mir von Herzen ein Mädchen gewünscht. Meinem Mann ging es ähnlich. Wir haben das auch immer verhalten gesagt frei nach dem Motto: „wenn wir aussuchen könnten, würden wir uns ein Mädchen wünschen, aber ein Junge wäre genauso gut, Hauptsache gesund.“ Ein Junge ist sicher auch toll und wir wissen ohnehin alle nicht, wie sich das irgendwann entwickelt, mit dem Charakter, der Beziehung zueinander etc. Aber wenn der tiefe Wunsch da ist, ist er da und das sollte man gar nicht erklären oder rechtfertigen müssen. Deswegen ist es wunderbar, wenn man darüber offen spricht bzw. sprechen kann.

  19. Ja so ist es Leider
    Ja so ist es, genau diese Gedanken kenne ich auch – und es tut weh. Diese Sprüche kenne ich auch zu genüge – das ging sogar soweit das die Ohrenärztin von meinen beiden Jungs ungefragt sagte: “ Sie müssen noch ein drittes machen, ein Mädchen! Jungs gehen irgendwann – Mädchen bleiben“ Ich habe Monate gebraucht um das zu verdauen – was bildet die sich ein?? Und: oh Gott – sieht man mir das an? Ich liebe meine beiden Jungs! Ich will sie nicht missen. aber ich wäre gerne so eine Mutti die aus vollem Herzen sagen kann: „das Geschlecht ist mir egal!“ es wäre so vieles leichter … vielleicht probieren wir es in ein paar Jahren nochmal wenn ich ganz sicher sagen kann: ja ein 3. Junge wäre fein! – vorher traue ich mich das nicht. Dabei würde ich so gerne mal was rosanes Nähen … oder mit Einhörnern Spielen .. so Kitschzeugs eben das man Jungs nicht zumuten möchte, und wo sie ja auch meistens null interesse dran haben …

  20. Mitten ins Herz
    Wow danke für deinen ehrlichen Text. Er hat mich sehr berührt und mir auch aus der Seele gesprochen. Nur ist es bei uns anders rum. Ich habe 2 wundervolle Töchter! Nun bin ich mit dem 3 Baby schwanger und wir freuen uns natürlich riesig. Ich weiß genau das sich mein gesamtes Umfeld, Ehemann, Töchter einen Jungen/ Bruder wünschen. Wir werden uns nächste Woche das Gedchlecht beim 2 Ultraschall verraten lassen und ich bin ehrlich, ich weiß noch nicht wie ich reagieren werde, wenn es heißt herzlichen Glückwunsch bald sind es 3 Mädchen. Werde ich mich freuen? Ja natürlich. Aber ein Junge wäre schon toll!

  21. Dankbar
    Ich kann dieses Gefühl so gut verstehen. Ich habe aber das „Glück“ einen Sohn und eine Tochter zu haben. Dafür bin ich unendlich dankbar. Daher kenne ich beide Seiten – die Jungs- und die Mädchenthemen. Meine Kinder lieben sich sehr und streiten sich trotzdem jeden verdammten Tag. Mein Sohn ist jetzt 8 und meine Tochter 6 Jahre alt und so langsam gehen die Interessen auseinander. Das stelle ich mir mir gleichgeschlechtlichen Geschwisterpaarungen einfacher vor.

  22. Ich kann das verstehen,
    Ich kann das verstehen, obwohl ich selbst eine Tochter habe. Ich habe am Anfang der Familinplanung auch immer gedacht, dass ich so gerne ein Mädchen hätte, weil es mir bestimmt nahestehen wird und ich verstehen werde, wie es tickt. Hätte ich nur Jungs bekommen, ich würde vermutlich ähnlich hadern wie Du.
    Jetzt kommt das Aber: meine Tochter ist unser erstes Kind, wir haben noch einen kleinen Sohn. Auch in dieser Schwangerschaft habe ich ein ganz klein wenig mehr auf ein Mädchen gehofft, die Info, dass es ein Junge wird, musste ich kurz verdauen. Es war kein Schock, aber ich war verhalten.
    Katharina hatte das hier letztens ganz ähnlich beschrieben.
    Jetzt sind meine Kinder noch recht klein, 5 und 3 und ich weiß nicht, wie es sich über die Jahre entwickelt, aber momentan ist es so: ich habe zu meiner Tochter ein gutes Verhältnis, aber es ist manchmal harte Arbeit und es ist nicht immer nur innig und vertraut. Sie tickt in vielem so total anders als ich, dass es mir oft schwer fällt, sie wirklich zu verstehen und nicht nur so zu tun. Mit meinem Sohn ist es dagegen tatsächlich so, wie ich mir das immer vorgestellt hatte. Seine Reaktionen sind so, dass ich mich als Kind vollkommen darin wiedererkenne. Ich liebe beide meine Kinder sehr, ich freue mich auch weiter eine Tochter zu haben und ja, ich gebe zu, dass ich unkitschige Mädchenklamotten shoppen darf, freut mich noch immer. Aber ob meine Tochter und ich uns später sehr nah und vertraut sein werden, kann ich weiter nur hoffen, genauso wie ich hoffe, dass mein Sohn mir auch später, wenn Pubertät etc. durch sind, weiter nah und ähnlich sein werden.

  23. Danke für diese ehrlichen
    Danke für diese ehrlichen Worte. Sie sprechen mir aus der Seele. Ich habe 2 tolle, süsse, freche, wilde Jungs,die ich um nichts hergeben möchte. Gleichzeitig bin ich mit dem.3. Kind schwanger und wir lassen uns diesmal das Geschlecht nicht sagen…Ich möchte meinen Mädchen Traum so lange wie möglich aufrecht erhalten…Ein 3. Junge wird auch genauso geliebt werden, aber ich weiß, dass ich tief im Herzen immer eine Tochter vermissen werde.

    1. Ja, gibt es. Ich wollte nur
      Ja, gibt es. Ich wollte nur Jungs. Mein zweites Kind ist ein Mädchen. Ich war am Boden zerstört und habe sehr lange sehr viel geweint, weil ich nicht verstehen konnte, wieso ich so bestraft werde. Inzwischen habe ich meine Meinung zu Mädchen bzw. Töchtern geändert. Es ist gut so, wie es jetzt ist. Genau wie meinen Sohn liebe ich sie über alles und möchte sie nicht missen. Manchmal habe ich sogar ein schlechtes Gewissen, weil ich anfangs kein Mädchen wollte. Allerdings muss ich gestehen, dass ich Mütter, die nur Jungs haben, nach wie vor beneide und dass ich mir manchmal vorstelle, wie es wäre, wenn meine Tochter doch ein Junge geworden wäre…

    2. Ja hier!
      Ich hatte mir schon immer mindestens einen Sohn gewünscht und war überglücklich, als sich mein erstes Baby auf dem Ultraschall tatsächlich als Junge geoutet hat. Mittlerweile habe ich auch noch ein Mädchen bekommen und finde so ein Pärchen perfekt, zwei Jungs wären aber auch nicht schlecht gewesen. Habe mich das zwar nie getraut laut auszusprechen, aber 2 Mädchen wären für mich Höchststrafe gewesen…

    3. Die Sehnsucht nach dem, was man nicht hat
      Ich glaube nicht, dass Mädchen grundsätzlich das bevorzugte Geschlecht sind. In meinem Bekanntenkreis ist es eher umgekehrt, gerade die Väter sind sehr enttäuscht, wenn sie nicht wenigstens einen männlichen Nachwuchs bekommen. Ich denke es geht einfach darum, dass man sich nach lauter Jungs genauso nach einem Mädchen sehnt wie umgekehrt nach lauter Mädchen nach einem Jungen. Und der zweite Faktor: ein Haus voller Jungs ist einfach sehr laut, sehr wild, sehr baggerlastig usw., genauso wie ein Haus voller Mädels sehr rosa, sehr zickig und sehr Pony-lastig ist. Ganz viel Klischee, ich weiß. Aber tendenziell sind Jungs nunmal so und Mädels anders, und in der Menge potenziert sich das ungemein.

  24. Es geht mir genauso mit zwei
    Es geht mir genauso mit zwei Jungs, der zweite ist gerade ein halbes Jahr alt. Und auch bei uns ist die Familienplanung abgeschlossen bzw. ich glaube, noch einen Jungen verkrafte ich nicht. 🙁
    Ich finde es gut, wenn über dieses Thema öffentlich gesprochen wird, denn es ist kein gutes Gefühl, nicht darüber reden zu dürfen, weil man so schnell verurteilt wird.
    Und mit Hans & Franz will ich gar nicht darüber reden. Bei jeder Begegnung fürchte ich mich davor, daß ein Kommentar kommt. Den ich habe bisher nichts Positives gehört, sondern sowas wie “Jetzt noch ein Mädchen, dann seid ihr vollständig.“ Aber ich habe mir vorgenommen, Fremden gegenüber so zu tun, als sei ich froh damit.
    Und alle Argumente zählen nicht, denn es ist nunmal einfach ein Gefühl, daß etwas fehlt. Vermutlich müssen wir unser Leben lang damit klarkommen. Im Moment finde ich diesen Gedanken ganz schrecklich.

  25. Ein Mädchen fehlt
    Das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe zwei Jungs die ich über alles Liebe. Und trotzdem ist die Sehnsucht nach einer Tochter sehr groß. Leider waren meine beiden Schwangerschaften nicht leicht. Bei beiden vorzeitige Wehen und Gebärmutterhalsverkürzung mit Krankenhausaufenthalt, Wehenhemmer und Bettruhe. Mein zweiter Sohn war dann auch beim Frühchen, wenn auch komplett entwickelt und zum Glück Gesund. Die Angst nochmal schwanger zu sein mit diesen Problemen hält uns davon ab ein drittes Kind zu bekommen. Das tut mir und auch meinem Mann sehr weh und der Wunsch nach einem Mädchen wird wohl leider nie in Erfüllung gehen und ewig in meinem Herzen sein.

  26. Jungs
    Ich habe auch drei Jungs. Und ja, ich hätte auch gerne eine Tochter. Ich glaube im übrigen schon, dass es Geschlechterunterschiede gibt, ganz gleichgültig wie diese hervorgerufen werden. Auf jeden Fall sind unsere Themen im Moment: massive Schulhofprügeleien, Spielekonsolen, Skylander und Minecraft. Meine Jungs sind zumindest zuhause extrem wild und laut, und Gott sei Dank haben wir mittlerweile genug Platz für ihren Tatendrang!

  27. Verständnis
    Ich habe vollstes Verständnis für Dich und ich glaub, dass die „Gesellschaft“ bzw. vor allem Mütter Dich alle verstehen. Vielleicht wollen sie Dich mit ihren Sprüchen auch nur aufmuntern. Und es ist natürlich Wehmut und Traurigkeit auf hohem Niveau, denn drei gesunde Kinder ist schon super. Davon können andere nur träumen. Das mit dem Grschlecht ist auch etwas idealisiert, oder? Wer weiß, ob die Mutter-Tochter-Bindung wirklich immer soooo stark ist. Ich hatte und habe eine super Beziehung zu meiner Mama, aber erwarte ich dann nicht zu viel vom weiblichen Geschlecht, dass es bei mir und meiner Tochter genauso wird. Da kann ich auch wieder enttäuscht werden. Und ein Sohn ist zwar keine Tochter, aber es kann genauso so ein Band entstehen. Ich finde, dass das Geschlecht nicht unbedingt zählt, denn es sind doch die unterschiedlichen Charaktere, die zählen. Ich habe zwei Jungs und bin gerade zum dritten Mal schwanger. Der Arzt sagt, dass es eine Tendenz Richtung Mädchen ist, aber schauen wir mal. Ich bin auf jeden Fall auch mit einem dritten Jungen glücklich. Alles hat seine Vorteile.