Gastbeitrag: Ich habe mich getrennt, weil mein Ex keine Lust hatte, ein Vollblut-Papa zu sein

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Ihr Lieben, unser Beitrag heute morgen hat viele Leserinnen berührt. Eine von ihnen ist Jenny. Sie war in der gleichen Situation wie Nadine – und hat sich getrennt. Wie es ihr heute geht, lest Ihr hier: 

"Ich heiße Jenny und mir kommt das alles sehr bekannt vor. Mein heutiger Exmann hatte immer Schwierigkeiten, die richtigen Prioritäten zu setzen, was die Familie betrifft. Wenn er vom Job nach Hause kam, war da ein Kleinkind, dass sich so darauf freute, endlich jemand anderes zu sehen als Mama. 

Mir blutete das Herz, wenn mein Ex das Kind zur Seite schob, und mir sagte, ich solle den Kleinen wegnehmen. Er hätte auch keine Zeit, müsse noch dringend andere Dinge erledigen.

In der meisten Zeit lebten wir einfach nur nebeneinaner her. Er konnte mein Genörgel nicht verstehen, was meist mit einem Streit und gegenseitigen Vorwürfen endete.

Ich war unzufrieden, weil ich immer alles alleine machen musste. Er war unzufrieden, weil er Rücksicht auf Frau und Kind nehmen musste und nicht mehr so viel Freiheit hatte. Unser Familienleben zu dritt litt stark.

Er verbrachte viel Zeit mit seinen Hobbies, ich versuchte, Verständnis dafür aufzubringen. Aber ich fühlte mich im Stich gelassen. Und das sagte ich auch. Oft zu lautstark – was zur Folge hatte, dass er noch weniger zu Hause bei seiner "motzenden Ehefrau" war. 

Nach und nach suchte mein Ex Bestätigung wo anders, bei Freunden, Bekannten, später auch bei anderen Frauen. Da stellte ich ein Ultimatum. Entweder die Familie oder sein Junggesellenleben. 

Wir trennten uns erst mal, um zu sehen wie es weiter geht. Ich hoffte, dass dieser Schritt ihn zum Umdenken brachte. Dass er sah, was er da verlieren könnte. Und zu Anfang war dem auch so. Wir fanden wieder eine Basis, redeten wie lange nicht mehr, konnten wieder lachen und scherzen. Zeit zu dritt stand ganz oben auf unserer Liste – bis ich nach einigen Monaten mit unserem 2 Kind schwanger wurde.

Er sagte, dass er kein zweites Kind mehr will. Gleichzeitig erfuhr ich, dass er seit einiger Zeit eine Affäre hatte. Und dass er mit ihr ein neues Leben beginnen möchte, wenn ich mich entschließen sollte, das zweite Kind zu bekommen. 

Was für ein Schock. Doch ich verstand, dass ich nun die Reißleine ziehen muss. Er spielte ein doppeltes Spiel. 

Ich verstand, dass er kein Vollzeitvater sein wollte. Dass wir ihn einengen und dass unsere Bedürfnisse zu unterschiedlich sind. Denn ich wollte einen Mann, der sich auf seine Familie freut, wenn er nach Hause kommt. Ich will jemand, der all die kleinen Alltagsdinge mit mir teilt. Der versteht, dass ich mit Leib und Seele Mutter bin. 

Also trennte ich mich. Und das war die beste Entscheidung. Ich habe gelitten, war wütend, enttäuscht und traurig. Das ist nun 3 Jahre her und ich habe mittlerweile meinen Frieden mit ihm geschlossen. Ich kann ihn sogar teilweise verstehen, wir sind jung Eltern geworden, er war noch nicht so weit.

Heute ist er ein aufmerksamer Vater, wenn er seine Jungs am Wochenende hat. Mir geht es so viel besser, ich bin ausgeglichener und ruhiger. Ich stelle keine Erwartungen mehr an ihn, sondern genieße die Zeit mit meinen Kindern. 

Heute geht es mir sehr gut. Ich bin glücklicher als je zuvor. "

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2 comments

  1. Wir Frauen
    Sind so viel stärker als wir denken. Ich komme auch viel besser ohne den Vater der Kinder zurrecht, als mit ihm.