Liebesbriefe bei „STADT LAND MAMA“. Teil 3. Von Panikattacken und Dankbarkeit.

tuelay

Mein wundervoller Ehemann, ich habe lange überlegt und auf das weiße Display geschaut. Wie soll ich anfangen?

Ich habe mich für das entschieden, was mein Herz in diesem Augenblick gesagt hat. „Wundervoll“ sagte es, weil du ein wundervoller Mensch bist. Dieses Wort benutzt man doch, wenn einem etwas sehr gefällt oder gerührt ist, oder? „Mein Ehemann“sage ich, weil ich stolz darauf bin von einem so wundervollen Menschen die Ehefrau sein zu dürfen. Am liebsten würde ich mich am Abend zu dir auf das Sofa setzen, dir in die Augen schauen und das alles erzählen, was mir so auf dem Herzen liegt.

Ich habe es oft versucht, nur bleiben mir die Worte irgendwie im Hals stecken und ich sage nur „Danke für alles“! Ein trockenes Dankeschön ist aber zu wenig, für alles, was du für mich gemacht hast und weiterhin machst. Ich kann zwar meine Worte nicht schmücken und bin auch kein Dichter aber glaub mir, alles was ich schreibe kommt vom Herzen.

Ich möchte einfach wieder die Mutter sein, die ich war, bevor unser Sohn seinen Ersten Fieberkrampf bekommen hat.

Ich möchte einfach wieder der Mensch sein, bevor diese Panikattacken und Angstzustände sich in mir breit gemacht haben. Ich möchte wieder von Herzen lachen können, ich möchte wieder unbeschwert leben können.

Es ist so schwer…

Das alles tut mir so leid…

Dass du das miterleben musst und mich immer wieder hochziehen musst, wenn ich mal wieder eine Panikattacke bekomme und denke unserem Sohn wird was passieren.

Du stehst mir bei und sagst dann ganz lieb „Alles wird gut Baby! Atme tief durch… es ist gleich vorbei!“ Schon wenn ich das schreibe, schießen mir die Tränen in die Augen.

Du nimmst mich in die Arme und tröstest mich, wenn ich weine. „Wie kann ich dir helfen?“ fragst du dann immer.

Es reicht schon, wenn du da bist, wenn du mir zuhörst oder einfach meine Hand fest hältst.

Du bist ein sehr guter Mensch. Du hast ein gutes Herz.

Es baut mich auf wenn du sagst „Es wird bald besser Baby. Du wirst sehen, diese Angst und Panik wirst du besiegen!“

Du unterstützt mich bei jeden meiner Entscheidungen, auch als ich zum Arzt gehen wollte: „Ich brauche Hilfe… das schaffe ich nicht alleine!“

Du kümmerst dich so wunderschön um unseren 4,5jährigen Schatz. Es gefällt mir, wenn du ihn mal badest, oder umziehst oder spielst.

Ich stehe dann gerne an der Tür oder im Nebenzimmer und höre euch beiden zu. Du machst das alles sehr gut und ich sehe, wie sehr du dein Kind liebst.

Abends, wenn ich dann „ungewollt“ neben unserem Schatz einschlafe, weckst du mich nicht auf, weil du weißt, dass ich so besser und ruhiger schlafen kann!

Samstags lässt du mich länger schlafen und stehst mit dem Kleinen um 06:30 Uhr auf. Immer wieder machst du mir tolle Geschenke. Ich weiß, dass diese Geschenke dafür da sind, um mich aufzumuntern, abzulenken. Das schaffst du auch.

Den Job „Papa“ machst du zu 200% und manchmal denke ich, dass du der bessere Elternteil von uns beiden bist.

Du lachst so schön und das lässt mein Herz erhellen. Du machst jeden Blödsinn mit und bist ein lustiger Mensch.

Du magst sogar meine Krähen- Stimme wenn ich singe, na wenn das kein Liebesbeweis ist?


Du hast „Glück“ verdient. Du hast „Frieden“ verdient. Du hast ein „sorgenfreies glückliches Leben“ verdient.

„Ich weiß, das es dir von heute auf morgen nicht sofort besser gehen wird Baby. Aber ich mache das alles sehr gerne. Ich liebe dich und ich glaube an dich“, sagst du zu mir und das gibt mir die Kraft, an die Zukunft zu glauben.

Du gibst mir die Kraft, an mich zu glauben.

In der Zeit, in der ich lange keine Angstzustände habe, ist alles so schön normal. Wir lachen viel, wir spielen viel (wie kann man auch nicht wenn der Kleine immer sagt „Spielst du mit mir?“) Wir basteln, schauen fern, fahren Fahrrad und unternehmen als Familie viel. Wie jede normale Familie eben! Es geht mir besser… jeden Tag etwas besser…

Es geht dem Kleinen gut, ich weiß! Er ist gesund, ich weiß! Es kann auch mal vorkommen, dass er mal krank wird, ich weiß! Fieberkrämpfe selber sind nicht tödlich, ich weiß. Aber die „Angst in mir“ weiß es nicht!

So am Ende des Jahres schaue ich zurück und sehe welchen Weg ich zurückgelegt habe. Heute geht es mir besser und das verdanke ich dir.

Ich liebe dich sehr und ich hoffe du weißt das. Am Tag unserer Hochzeit haben wir uns die ewige Liebe und Treue geschworen, in guten auch in schlechten Zeiten.

Wenn auch du mal eine Schulter zum Weinen brauchst oder jemanden, der dich hochhebt, weil du nicht mehr kannst, dann werde ich da sein Babe!

Ich liebe dich…

… Deine Ehefrau!

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4 comments

  1. Im selben Boot
    Ich finde es sehr mutog.das ihr so offen schreibt.Ich dachte lange Zeit nur ich hab das..Es macht viel Mut….Wir können uns glucklich schätzen das unsere Männer das alles.aushalten für uns.

  2. Ja. Genauso geht es mir. Nach
    Ja. Genauso geht es mir. Nach zwei Fieberkrämpgen und Todesangst um mein Kind. Schön, dass auch du einen Mann hast, der dich unterstützt. Ich möchte dir nur schreiben, dass du nicht allein mit diesen Ängsten bist aufgrund von Fieberkrämpfen. Dieses Gefühl vergisst man nicht so schnell. Eher nie.

    1. Danke!
      Liebe Annika, danke für deine Worte. Es ist zwar sehr traurig zu wissen,daß auch andere Kinder Fieberkrämpfe bekommen aber es tut gut zu wissen, daß ich nicht verrückt bin! Es tut mir leid wenn ich das so direkt schreibe aber ich dachte,ich bin die einzige Mama auf der Welt die Nachts nicht mehr schlafen kann und schon bei 37,6 Körpertemp. des Kindes anfängt Panikattacken zu bekommen. Dieses Bild wird man nicht mehr los und das Urvertrauen ist zerstört. Man merkt, wie schnell man eine geliebte Person verlieren kann.Obwohl die Ärtze mir versichern, daß man von Fieberkrämpfe selber nicht stibt, kann ich diese Angst und Panik nicht loswerden. In meiner Umgebung habe ich keine einzige Mutter dessen Kind Fieberkrampf hatte und sie sind sooooo locker mit Ihren Kindern, daß mich das manchmal wahnsinnig macht. Wie dem auch sei, ich bin glücklich darüber, daß ich meinen Mann an meiner Seite habe. Ohne Ihn und seine Unterstützung würde ich wohl zurgunde gehen. Das ist die Wahrheit:-(
      Es heißt, ab dem Vorschulalter würden keine Fieberkrämpfe mehr vorkommen, das ist mein Halt! 2016 wird mein Sohn 6 und ich kann nach 4 Jahren aufatmen!!! Traurig aber Wahr… Ich warte…
      Schade, daß man sich nicht kennenlernen kann. Sonst hätte ich mich mit dir gerne ausgetauscht!

  3. danke
    danke für deine ehrlichen Worte!
    Du schreibst genau das was richtig ist!
    Mein Ehemann hilft mir seit einem Jahr aus einer schweren Depressionen es ist so ein harter Weg für uns beide.