Schwangerschafts-Endspurt – wann geht es denn nun los?

kathibauch

Angekommen in der 38. Schwangerschaftswoche werde ich nun sehr feinfühlig: Ist der Bauch heute etwas tiefer? Aua, diese gemeine Senkwehen. Ist der miese Schlaf ein Zeichen dafür, dass es bald los geht?

Obwohl ich ja schon zwei Kinder geboren habe, erscheint mir die Tatsache, dass ich bald ein Drittes kriege, irgendwie skurril. Neulich habe ich mir gedacht, dass ich mich tatsächlich nicht mehr an den Wehenschmerz erinnern kann.

Ich meine, ich weiß noch, dass es unglaublich weh tat. Aber ich weiß nicht mehr, wie genau es sich anfühlte. Zog es eher im Rücke oder eher oben im Bauch?

Gestern Nacht wurde ich plötzlich wach, es war etwa vier Uhr und ich war wie angeknipst. Jetzt könnte es auch losgehen, dachte ich. Tatsächlich hatte ich am Tag vorher halbherzig meine Kliniktasche gepackt, dh. Schlafanzüge und Unterwäsche für mich und ein Heimfahr-Outfit für die Kleine. Den Rest, wie Zahnbürste, Duschzeug und Mutterpass werde ich erst dann in die Tasche tun, wenns wirklich los geht. 

"Wie sieht denn Dein Masterplan aus, wenn es los geht", fragte mich eine Freundin. Um ehrlich zu sein: So einen richtigen Masterplan gibt es nicht. Denn es hängt ziemlich stark davon ab, WANN es los geht. 

Normalerweise ist mein Mann unter der Woche 2-3 Tage weg. Auch über Nacht. Für den Endspurt konnte er es reduzieren, macht meist nur eine Ein-Tages-Tour. Sollte es also an dem Tag losgehen, an dem er gerade im Zug durch Deutschland sitzt, ist eh alles improvisiert.

Denn dann ist es ziemlich utopisch, dass er es rechtzeitig ins Krankenhaus schafft. Deshalb habe ich schon überlegt, ob ich eine Freundin mit in den Kreissaal nehmen würde – aber ich glaube, ich würde alleine gehen. Ich weiß ja von den letzten Malen, wie sehr ich mit mir beschäftigt war, sie sehr ich ganz bei mir war. In diesen intimen Moment passte irgendwie nur mein Mann – obwohl ich wirklich einige Herzensfreundinnen habe – aber ich weiß nicht, ob ich sie unter der Geburt genau so agieren würden, wie ich es brauche. Aber gut, es heißt ja, dass Babys auf ihre Väter warten. Drückt mir also die Daumen, dass mein Baby sich auch daran hält…

Gehen wir also mal davon aus, der Gatte ist da, wenn das Baby sich auf den Weg macht. Ich wünsche mir ja, dass es so ähnlich wie beim letzten Mal läuft. In den frühen Morgenstunden Ziehen und Ziepen, das immer doller wird. Der Mann bringt die Kinder in die Kita, ich atme mich zu Hause durch die Schmerzen. Irgendwann mittags Krankenhaus, früher Nachmittag Geburt, eine Freundin holt die Kinder vom Kindergarten, damit mein Mann noch bis Abends bei mir bleiben kann. 

Was ich mir nicht wünsche: Es geht los, wenn ich gerade ins Bett gehen will. Ich baue momentan gegen 21 Uhr so unfassbar ab und schleppe mich nur noch in die Horizontale. Der Gedanke, dass es dann, wenn ich gerade am Ende meiner Kräfte bin, erst richtig los geht – ooooohhh nein.

Dann müssten wir außerdem eine Freundin herbestellen, damit die Kinder nachts nicht alleine sind. Da das Söhnchen ja nachts momentan immer wandert und zu mir ins Bett kommt, würde der wahrscheinlich einen riesen Schrecken kriegen, wenn ich nicht da wäre…

Natürlich weiß ich, dass meine Einflussmöglichkeiten beschränkt sind. Zum Glück habe ich ein gutes Netzwerk an Freundinnen, die meine Kinder aus dem Kindergarten abholen können und die ich auch nachts aus dem Bett klingeln kann. 

Wie auch immer es losgeht, wann auch immer es losgeht – ich werde es sowieso so nehmen müssen.

Es ist die erste Entscheidung, die das Babymädchen trifft. Sie bestimmt, wann sie soweit ist.

Sie bestimmt den Tag, die Uhrzeit, das Tempo. Und ich vertraue darauf, dass wir diesen Weg gemeinsam meistern werden.

 

Fotos: http://www.lenimoretti.com

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5 comments

  1. 3. Kind
    Ich habe Anfang September ebenfalls mein 3. Kind bekommen. Ich hatte auch gehofft, das es bloß nicht abends losgeht. Was ist passiert: Freitagabend den Mann von der Spätschicht um 20:30 Uhr abgeholt – und um 21 Uhr platzt ohne Vorwarnung die Fruchtblase! 😀 Nix mit schlafen, um 4:42 Uhr war die Kleine da. Und ich tooooooodmüüüüde 😀 Konnte vor Aufregung und Bestaunen der Kleinen trotzdem nicht schlafen. Der stolze Papa ist direkt nach der Geburt im Kreissaal eingepennt xD

  2. „die Woche bestimmt das Kind,
    „die Woche bestimmt das Kind, den Tag die Mutter „…. so hat es mir vor langer Zeit eine Freundin gesagt. Und nach drei Geburten bin ich davon überzeugt, dass das etwas wahres dran ist…
    insofern werdet ihr (du und BAuchzwerg) schon einen guten ZEitpunkt finden

  3. Eine Geburt ohne Mann kann auch toll sein 😉
    Habe vor 3 Monaten unser 2. Kind bekommen und bei uns war es ähnlich kompliziert je nach Szenario. Mann viel unterwegs, keine Verwandtschaft in der Nähe und der „Große“ mit knapp 3 Jahren, der sich ungern irgendwo außerhalb der KiTa parken lässt. Noch dazu hatte die erste Geburt schon nur 3 h gedauert, wir mussten also mit einer sehr flotten zweiten Geburt rechnen. Und so kam es dann auch: morgens kurz vor 3 ein erstes Ziepen, halb 4 Ankunft im KKH und um 4:15 war sie dann da. Mein Mann war zu dem Zeitpunkt noch mit der Übergabe des großen Bruders an unsere Freunde beschäftigt, hat die Geburt also verpasst. Aber was soll ich sagen, für mich war das so optimal. Ich hatte eine tolle Hebamme und konnte mich zu 100% auf mich selbst und die Geburt konzentrieren. Und in dem Wissen, dass der Junior nicht hektisch und unter Gebrüll irgendwo abgegeben werden musste, konnte ich mich auch gut entspannen. Mein Mann war ja bei der ersten Geburt dabei und so hielt sich seine Enttäuschung auch in Grenzen. Lass es auf Dich zukommen, ihr werdet da Beste draus machen. Ich wünsche Dir eine tolle Geburt!

  4. Alles Gute.
    Fuer den Endspurt und die Geburt. Ich habe mir auch sehr gewuenscht, dass es nichts abends los geht, sondern wenn bitte morgens. So war es dann auch, um halb fuenf aufgewacht, um halb sechs war sie da. Was will man mehr?