Vom perfekten Wochenend-Morgen und jeder Menge Liebe

leni moretti sw 65

Es war am am Wochenende, morgens, kurz nach sieben, da lagen beide Kinder schon bei uns im Bett. Das Söhnchen ist ja immer relativ früh wach, meine Große aber bekomme ich unter der Woche nur schwer wach. 

Normalerweise muss ich sie um 7.45 Uhr wecken, damit wir noch halbwegs ohne Stress und pünktlich in die Kita kommen. Das ist von Montag bis Freitag so. Am Samstag und Sonntag mutiert sie natürlich ebenfalls zur Frühaufsteherin – warum das so ist, versteht kein Mensch…

Jedenfalls waren mein Mann und ich noch ganz schön müde, während die Kids schon munter über unsere Köpfe kletterten und nur Unfug im Sinn hatten. Da sagte mein Mann: „Zieht Euch mal was über und geht spielen. Wir wollen noch ein bisschen liegen bleiben.“

„Wie süüüüüüssss“, dachte ich. Oder eher: „Wie naiv.“ 

Aber siehe da, die Kids kletterten aus dem Ehebett, holten sich Kapuzenpullis und Socken – und verzogen sich zum Spielen. 

„Na, wie habe ich das wieder gemacht?“, sagte Super-Daddy und kuschelte sich an mich. Ich traute mich kaum zu atmen, denn gleich würde sicher das Geschrei los gehen. 

„Der ärgert mich.“ „Sie hat mich gehauen.“ „Wo ist mein Auto?“ „Ich hab Hunger.“

Aber nichts. Gar nichts. Die beiden spielten völlig seelenruhig und friedlich eine Stunde in ihrem Zimmer. 

Und wir lagen faul im Bett und freuten uns. 

„Wirklich ganz schön, dass die Kinder jetzt größer werden“, sagte ich zu meinem Mann. „Du weißt schon, dass jeden Moment ein neues Baby hier einziehen kann?“, fragte er leicht spöttisch zurück. 

Und so sehr ich mich auf das Mini-Mädchen freue, so toll fand ich es an diesem Sonntag Morgen, dass sie noch in meinem Bauch ist. Und ich nicht stillen muss, sie trösten muss, aufstehen muss. 

Sondern dass der Mann und ich ganz alleine im Bett liegen konnten. Die Kinder groß genug sind, um uns Auszeiten zu schenken. Dass beide alleine aufs Klo gehen können, dass sie sagen, wann sie Hunger haben, wann ihnen kalt ist, ob ihnen was weh tut. 

Es fühlte sich fast so an wie früher. Nur mit der wunderbaren Gewissheit im Hinterkopf, dass wir nicht mehr Mitte 20 sind und auf der Suche nach dem Glück. Weil zwei Portionen Glück nur ein Zimmer weiter mit Lego spielen. Und das dritte Glück in meinem Bauch strampelt. „Ich mach uns jetzt einen dicken Stapel Pfannkuchen“, sagte mein Mann dann irgendwann. „Bleib Du noch liegen.“ 

Jetzt mal ernsthaft: Wie könnte mein Leben noch schöner werden?

 

Foto: http://www.lenimorettti.com

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