Erinnerung an Baby Tim: „Du hast große Spuren hinterlassen“

Erinnerung an Baby Tim

Ihr Lieben, am 29.2. wäre der Sohn unserer Leserin acht Jahre alt geworden, doch es blieben ihm nur wenige Tage mit seiner Familie. Als Erinnerung an Baby Tim hat seine Mama ihm einen Brief zu seinem Geburtstag geschrieben, den wir hier, einen Monat nach seinem Geburtstag, veröffentlichen dürfen.

Erinnerung an Baby Tim: Ein Brief an dich

Tim, mein kleiner Kämpfer,

vor acht Jahren und einem Monat hielt der Himmel für einen Augenblick den Atem an, du bist geboren. Aber an diesem besonderen Tag, den 29. Februar, ertönte kein Schrei, nichts, Stille.

Die Ärzte haben so um dich gekämpft, haben dich minutenlang reanimiert und nebenan lag ich im OP. Denn dort kämpften Ärzte um mein Leben. Die Erinnerungen daran sind noch heute so lebendig als wäre es gestern gewesen.

Ich erinnere mich wieder an die Intensivstation, an diesen ruhigen Raum, in denen Zeit so eine wichtige Rolle spielte, weil ihr Vergehen bedeutete, dass wir wieder ein paar Tage geschafft hatten.

Und dann holte uns die Untersuchung am Morgen eine Woche später in die Realität zurück, denn sie ergab: Tim, du wirst nicht leben können! Die Worte der Oberärztin höre ich noch heute: „Jetzt können wir Ihren Sohn nicht mehr retten.“

In all den Berichten, die ich den Jahren lesen werde um meine dringendste Frage zu beantworten – warum? – taucht die Antwort nicht wirklich auf. Eine Schwangerschaft endet doch üblicherweise mit einem Baby in den Armen. Und zwar nicht nur für ein paar Tage…

Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen. Die Zeit verfliegt, als wenn sie spürt, dass meine Sehnsucht so groß und unermüdlich ist. Weiterleben ohne dich, es fühlt sich einfach nicht richtig an.

Tim, mein Kämpfer, acht Jahre sind vergangen, Jahre voller Höhen und Tiefen. Es galt, der Zeit ohne dich Sinn zu geben. Wir hielten das Alleinsein aus, um zu erkennen, dass Alleinsein nicht dasselbe ist wie Einsamsein.

Ohne dich, zwei Worte die so schwer zu ertragen sind.

Heute vor einem Monat feiertest du also schon deinen achten Geburtstag. Und wieder sind da keine leuchtenden Kinderaugen, die sich über den Geburtstagskuchen freuen, keine Hände, die aufgeregt das Geschenkpapier aufreißen. Es bleibt uns wie jedes Jahr nur, dein Grab herzurichten.

Und manchmal kommt die Angst in mir hoch, dich zu vergessen, und ich merke, ich will den Schmerz auch empfinden. Denn er ist ein Teil dessen, was mir von dir geblieben ist.

Wenn dein Kind stirbt, wird es nie wieder wie vorher!

Und alles was bleibt ist: Ein Anfang, ein Ende – und in der Mitte die Lücke,
die es zu füllen bleibt…

In Liebe, Mama und Papa und die Rasselbande

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