Wenn Mamas Festplatte voll ist – und welche Dinge das Gehirn dann ungefragt löscht

schluessel
Ihr Lieben, immer wenn mir mein Handy sagt: "Festplattenspeicher voll" oder wenn mir mein Gmail-Account mal wieder sagt, der Speicher überschreite die maximale Menge, denke ich: witzig! Ein bisschen ist das doch so wie im echten Leben.
Mit Mitte 30 ist auch im analogen Alltag der Speicher ab und zu ein bisschen voll – weshalb ich Dinge aus dem Hirn werfe (lösche, delete-Taste). Und das hier sind die Dinge, die von der Löschen-Taste im meinem Kopf am häufigsten betroffen sind:
 
  • Ich kann mir beim besten Willen nicht mehr merken, mit welchem Passwort ich bei welchem Webshop angemeldet bin
  • Ich kann mir meine IBAN-Nummer immer noch nicht merken
  • Ich vergesse fast immer nach Reisen, wie der Flughafen von innen aussah. Erinnerung weg, futsch.
  • Ich erinnere mich oft nicht mal an Ferienunterkünfte. Wie war da nochmal die Einrichtung?
  • Wenn ich mir Termine nicht aufschreibe, rutschen sie mir schon mal durch

 

Und weil ich ja nicht alleine vergesslich sein will, hab ich auch Katharina interviewt. Auf die Frage, was sie immer vergisst, schrieb sie:

  • Meinen Hausschlüssel. Hab mich viermal in den letzten drei Monaten ausgesperrt und ein Nachbar musste die Tür mit einer ec Karte knacken
  • Außerdem vergesse ich meine pin von der ec Karte. Ich benutze die Nummer jahrelang und plötzlich an der Supermarkt-Kasse: weg. Für immer. Ist mir sogar schon zweimal passiert

 

Da ich ja nun auch wieder außer Haus im Büro arbeite, habe ich mich auch mal bei Menschen umgehört, die ihre Tage hauptsächlich im Büro verbringen und zu Hause noch eine Familie haben. Und wisst Ihr was? Sie waren sich alle in einer Sache einig, die mich natürlich sehr empörte, da ich hier bei uns hauptsächlich für die Familienplanung zuständig bin

Diejenigen, die also neben der Vollzeitstelle auch noch Familie haben, gaben einstimmig zu, dass ihre Partner oft zu Hause vor ihnen stehen und sagen: "Ich hab Dir doch schon erzählt, dass Tante Mia morgen Geburtstag hat." Oder: "Ich hab Dich doch schon vor zwei Wochen gebeten, den Tag freizunehmen." Und dass sie NICHTS mehr davon wissen, dass ihre Frauen ihnen das schon mal gesagt haben!!!

Sie könnten nichts dafür, sagten sie mir! Es sei schließlich das Gehirn, das entscheide, für was es die Delete-Taste drücke.

Was soll ich dazu noch sagen? Arme Tante Mia…

Kennt Ihr das auch?

 

Foto: Pixabay

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5 comments

  1. Keine Konzentration mehr
    Mir geht es genau so und ich bin total erleichtert zu lesen, dass es scheinbar doch ein Familienallzagsproblem ist. Mir fällt es vor allem bei der Arbeit auf. Seit knapp 6 Monaten arbeite ich wieder und bin entsetzt über mich selbst, weil ich total viele Dinge vergesse. Wie funktioniert das in der Software, wie wird die Abrechnung gemacht, „hab ich die schon die neue Funktion erklärt?“ „Ähh, ja. Vor zwei Wochen schon…“. Es besteht also Hoffnung das es wieder vorbei geht?

  2. Namensgedächtnis
    Also mir geht das mit Namen so. Auf Arbeit telefoniere ich mit so vielen Menschen. Wenn ich dann auflege und mich der Kollege fragt, mit wem ich da gerade gesprochen habe, hab ich manchmal keine Ahnung mehr. Fällt mir nicht mehr ein. Aus der Abteilung sowieso, der Herr ….?????
    Ich bin ein absoluter Namensvergesser. Ich kann auch mit Leuten zwei Wochen im Urlaub sein und weiß danach immer noch nicht wie sie eigentlich heißen. Setzt sich in meinem Gehirn einfach nicht fest.
    LG Anke

  3. aber hallo
    Das ist bei uns ähnlich : Der vollzeitarbeitende Erzeuger hat Familientermine selten auf dem Schirm und behauptet steif und fest, ich hätte davon ja garantiert nichts gesagt. Pech für ihn, denn seit einiger Zeit merke ich mir die Gelegenheiten, bei denen ich ihm das erzählt habe. Wenn ich die dann auspacke dämmerts langsam, aber glaubt nicht, dass dann mal eine Entschuldigung kommt. Ist halt so… Aber wehe ich vergesse, wann er Dienstreise hat oder zum Stammtisch geht. Dann bin ich doof. Grundsätzlich versuche ich mir die Dinge zu merken, die direkt eine Änderung im Familienalltag erforderlich machen. Und PINs und sowas merke ich mir mit Bildern und Mustern.

  4. Eigentlich können wir gar nichts vergessen…
    … weil wir unser Gehirn ja gar nicht voll nutzen. Wenn man bedenkt, dass der Durchschnittsmensch nur 3 % nutzt… 🙂 Mir hilft es, mir das ab und an vor Augen zu halten. Denn auch ich bin absolut bei euch. Schwangerschafts-/Stilldemenz hängen noch immer nach – und das obwohl ich jetzt schon über ein Jahr nicht mehr stille, so lange auch schon wieder arbeiten gehen. Und jetzt so langsam merke ich, wie es langsam anfängt besser wird und ich mir zumindest im Privaten wieder mehr merken kann. Bis dato war ich ohne Gefühl für die Zeit, welcher Tag es ist, was nächste Woche ansteht, was letzte Woche war, was gestern war – alles weg. Einfach weg. Und leider nicht übetrieben. Keine Erinnerung an Ereignisse, weder letzter Urlaub noch sonst irgendwas. Carpe diem in Reinstform. Für eine gewisse Zeit ja supertoll, aber spätestens mit Einstieg in den Job echt mehr als nervig. Eben weil ständig kommt. hab ich dir doch vorhin/gestern/letztens erst erzählt. Warum es mir so ging/geht – keine Ahnung. Aber ich weiß was mir geholfen hat: sich damit abfinden, es annehmen und das Leben umorganisieren. Weg von „ich weiß alles über und von jedem“ hin zu „ich weiß was mir wichtig ist und nur das“ (und das ist bei Weitem wesentlich weniger heute). Naja, dann steht halt gefühlt jede Kleinigkeit in meinem Kalender. Ist so. Schäm ich mich nicht mehr für. Und mein Umfeld weiß, dass es mich schlicht und ergreifend nochmal erinnern soll, wenn ich mich nicht rechtzeitig melde. Unser Leben verändert sich, damit auch unsere Prioritäten, unser Handeln, unser Denken, unsere Wichtung. Und das ist ok so. Und wer ein Problem damit hat: nicht mein Problem.