Wie wichtig sind eigentlich Tischmanieren?

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Ich weiß noch, wie mich damals fast der Schlag traf. Meine Tochter war ungefähr eineinhalb Jahre alt, ich kam etwas früher als sonst zu Kita, um sie abzuholen. Ich spitzelte durch den Türspalt und sah 19 Dreikäsehochs artig rund um en Tisch auf kleinen Stühlchen sitzen. Es war ein richtig gesittet Essen. „Das sind die alten Ost-Kitas, da wird noch Wert auf Tischmanieren gelegt“, klärte mich eine Mit-Mutter auf.

Ach ja, diese Zeiten, sie wirken wir ein längst vergangener Traum. Von Tischmanieren sind bei uns gerade keine Spur.

Meine Fünfjährige lümmelt herum, alle zwei Minuten sage ich „Bitte setz dich ordentlich hin“ oder „Bitte tu die Hand auf den Tisch.“ Sie wischt ihren Mund am Ärmel ab. Der Kleine schmatzt, kleckert oder legt seine Füße auf den Tisch. Wenn ich später unter unseren Küchentisch gucke, denke ich, dass von den Krümeln noch eine Fußballmannschaft satt werden könnte.

Bin ich spießig, wenn ich finde, dass gewisse Tischmanieren keine schlechte Sache sind? Bin ich zu streng, wenn ich das von einer Fünfjährigen fordere? Eine Freundin von mir sagte mal, dass richtige Erziehung eh erst nach dem sechsten Geburtstag fruchte, weil Kinder vorher das gar nicht richtig verstehen würden.

Tatsächlich könnte es sein, dass meine Tochter einfach keinen Sinn darin sieht, warum ihre linke Hand auf dem Tisch liegen soll. Wenn es doch viel bequemer ist, sie auf das Bein abzulegen. Oder damit am Teddy herum zu spielen. Und vielleicht MUSS sie in gewissen Dingen einen Sinn sehen, um sie durchzuziehen.

Nur: Was ist das Ende vom Lied? Ich pfeife auf alles, lasse alle essen wie sie wollen und hoffe darauf, dass alles von alleine kommt? (Keine schöne Vorstellung)

Oder: Ich ermahne und ermahne und ermahne. (Was definitiv nichts bringt).

Oder: Ich stelle Regeln auf. Zum Beispiel: Nach drei mal Ermahnen ist das Essen für meine Tochter vorbei. (Finde ich auch echt fies….)

Es heißt ja immer so schön, man solle auf sein Bauchgefühl hören. Was aber, wenn man kein Bauchgefühl hat?

Jaja, natürlich sind fehlende Tischmanieren keine staatstragenden Probleme. Aber es nervt mich. Weil es auch mir die Mahlzeiten versaut.

Daher: Lisa, was denkst Du? Wie ist das bei Euch zu Hause?

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12 comments

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    2 Mal, das ich mich aber beim 3. Mal traf ich dies zu tun
    ehrlich und großzügiger Mensch, so nehmen Sie Kontakt mit ihm seine ist
    E-Mail: celinelopez134@gmail.com

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  4. Ich arbeite zwar in keiner
    Ich arbeite zwar in keiner Ost-Kita, sondern im tiefsten Westen, aber auch bei uns können selbst die Kleinsten mit einem Jahr ordentlich am Tisch sitzen und essen. Warum? Langer Atem, also Geduld, liebevolle Konsequenz und Transparenz.
    Heißt, unsere Kinder wissen alle, was wir erwarten. Unsere Erwartungen sind dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder angepasst und realistisch. Wir fordern diese Erwartungen ein und wenn sie nicht umgesetzt werden, folgen logische Konsequenzen. Heißt nicht, Essen wegnehmen oder ähnlich drastische Maßnahmen, sondern Sachen wie:
    lenkst du, trotz Erinnerung, mit deinem Blödsinn andere Kinder ab oder isst so unappetitlich, dass sich andere Kinder gestört fühlen, isst du irgendwo alleine.
    Kannst du nicht ruhig sitzen, musst du z.b. eine Runde laufen, um die Energie loszuwerden, aber dafür ist das Essen kalt.
    Fängst du vor allen anderen an, bekommst du erst nach dem Essensspruch den Teller.
    Liegt dein Essen unter dem Tisch, machst du selber sauber.
    Im Zweifelsfall helfen v.a. auch kreative Konsequenzen wie das Kind auf den Boden setzen, damit es nicht so weit von seinem Essen weg sitzt. Ist natürlich keine Dauerlösung, für das Kind aber sehr einprägsam.
    Ansonsten ist aber das Wichtigste, dass die Regeln und Konsequenzen allen bekannt sind und IMMER, auch bei schlechter Laune oder Zeitdruck, eingehalten werden, von ALLEN, also auch den Eltern. Daher: bewusst machen, was einem wichtig ist.

  5. Immer wieder das gleiche sagen…..
    ist glaube ich das, was man Erziehung nennt, oder? Es ist anstrengend, aber ich finde es lohnt sich. Wir gehen zB. gerne mit den Kindern in Restaurants und ich finde es total angenehm, wenn sie dann schön da sitzen und ordentlich essen. Auch zu Hause möchte ich einfach nicht gerne zusehen, wenn jemand so unappetitlich vor sich hinschmatzt, die Hände an der Hose abwischt etc. Auch ein 5-jähriger kann lernen, eine Serviette zu benutzen. Das hat auch nichts mit Drill zu tun, vielmehr mit Geduld.

  6. Moin,

    Moin,
    ich muss sagen, Euer Blog lebt ja von unterschiedlichen Meinungen. Und ich finde es immer wieder spannend, nicht nur bei Euch, auf andere Meinungen zu treffen. Aber manchmal nervt es mich auch sehr, wenn eine andere Meinung soweit weg von meiner ist.
    Und versteht mich nicht falsch, ich mag auch eine entspannte Essenssituation. Aber die linke Hand auf dem Tisch und essen mit Messer und Gabel und immer ordentlich und still sitzen. Das gibt es bei uns nicht. Ich selber mag auch gerne mal mit einem Bein untergeschlagen sitzen und meine Nudeln esse ich am Liebsten nur mit einem großen Löffel.
    Setzt Euch mal in den Vergleichsproportionen vergrößerten Tisch und einen entsprechenden Stuhl, damit fängt es schon an.
    Und meine Beobachtung ist weiter, dass wenn wir Besuch haben, Essen gehen oder ähnliches, dass die Kinder dann gesittet und ordentlich essen können. Sie sitzen dann sogar eine zeitlang ruhig da.

    Bitte bleibt mit Euren Kindern entspannt und überlegt Euch, was ihr fordert.
    Stillsitzen hebe ich mir für die Schule auf, am Tisch ist es mir nicht wichtig!

  7. Wichtig und sozial
    Tischmarnieren sind wichtig und auch die kleinen Kids können es schon, wie Du so in deiner Beobachtung schreibst. Mein Sohn war auch in einer ehemaligen Ost-Kita und dort war es auch so. Sie haben den Kindern nachhaltig beigebracht mit geschlossenem Mund zu kauen, gerade am Tisch zu sitzen und gesittet zu essen. Keine Spur von Drill, sondern langer Atem und Geduld. Ich fand es gut und richtig und wir haben es zuhause erfolgreich fortgesetzt.
    Ich glauba das Problem heute sind eher die Eltern die entweder keine Lust haben die ganze Zeit das gleiche zu erzählen und dann leider auch oft von den Kids nicht ernst genommen werden. (Was ich oft durchaus nachvollziehen kann…). Oder das es ihnen einfach egal ist.
    Wenn ich immer die Kinder sehe, die in Restaurants, oder der Bahn oder sonstwo nicht auf ihren Hintern sitzen können sondern auf den Knien sitzen oder sonstwie turnen und alles mit ihren Schuhen beschmutzen. Und wenn sie alles „anlecken“ (Scheiben in der U-Bahn, Förderbänder im Supermarkt, etc…) und dann auch noch beim essen schmatzen. Bah, schmatzen macht mich richtig aggressiv… 😉
    Und gern auch mit ihren grünen Schnoddernasen überall Spuren hinterlassen weil die Eltern Nasen putzen für falsch halten aus irgendwelchen medizinische Gründen.
    Ach, mir fällt leider so viel ein. Muss mal tief durchatmen. 😀

  8. Welcome to my world…
    Unser Großer wird morgen 8 und isst wie ein Ferkel. Der Honig läuft vom Brot über die Finger, die werden abgeleckt und der Mund am Ärmel abgewischt, der Stuhl steht schräg und so weit weg vom Tisch, dass er fast herunterfällt, wie man Messer und Gabel hält, muss er irgendwann verlernt haben, er stützt den Ellenbogen auf und er schmatzt. Ich bitte ihn (mal mehr, mal weniger freundlich…) mit geschlossenem Mund zu kauen. Er guckt mich mit glasigem Blick an … und schmatzt weiter. Ich weiß, dass er es gar nicht merkt und dass alle Ermahnungen nicht ankommen, aber es NERVT mich. Angeblich kommt ja alles vom Vorbild der Eltern, aber wir sitzen dicht am Tisch, essen mit Messer und Gabel und wischen uns den Mund an der Serviette ab und haben die Hände auf dem Tisch. Echt! Das Problem ist, dass unser Dreijähriger das ganze Theater genau beobachtet und ebenfalls imitiert. Aber nicht uns, sondern den Großen. Wenn ich den Großen bitte, mit dem Schmatzen aufzuhören, schmatz der Kleine hocherfreut und mit weit offenem Mund über meinem Teller. Dann knallt er die Ellenbogen auf den Tisch und schmeißt die Wurst vom Brot in sein Wasserglas. In der Zeit, wo ich mich mit ihm beschäftige, ist dem Großen die Hand vom Tisch gefallen und er zerkrümelt sein Brot und kratzt mit den Fingern die Butter herunter, um sie abzulecken. Ich habe keine Lust, dass wir ständig Streit beim Essen haben, finde aber, dass ich ein Recht darauf habe, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ordentlich ist und das Geschmatze und Gepansche verdirbt mir den Appetit. Patentlösungen? Her damit!!!!

    1. Keine Patentlösung, aber
      Keine Patentlösung, aber erstmal den Stuhl richtig hinstellen wenn er sitzt… Gerade hinsetzen. Immer wieder erkären dass der Mund beim kauen zu ist. Evtl hat er Polypen und bekommt keine Luft? Das wäre der einzige annehmbare Grund bei einem 8jährigen. Ihr könnt ja nie essen gehen? Und zu Besuch bei anderen wäre es mir auch eher peinlich… Dranbleiben und immer wieder leiern, leider ist es so… Irgendwann wird er von seinen Freunden angesprochen und dann wird es ihm selbst peinlich sein. Spätenstens wenn die Mädchen angewidert gucken. 😉

      1. Ja, klar, …
        … aber den Stuhl soll er gefälligst selbst richtig hinstellen, er ist 8 und kein Baby mehr. Er ist in dieser Hinsicht ein „bequemes“ Kind. Er würde sich auch von mir weiterhin die Zähne putzen lassen, weil es angenehmer ist (ich denke nicht im Traum daran und stehe wie ein Diktator daneben und geben „Zahnputzanweisungen“, weil er sonst nach zweimal Schrubben fertig ist.) Also leiern wir auch mit dem Stuhl herum. Dass er den Mund beim Kauen schließen soll, sage ich gefühlte 250 x pro Mahlzeit. Er konnte es ja auch ca. 7 Jahre lang… Polypen hat er nicht mehr (zweimal operiert schon vor Jahren). Auswärts schafft er es meistens sich zusammenzureißen, obwohl wir da auch schon gelegentlich mit dem sofortigen Verlassen des Restaurants gedroht haben bzw. die Drohung auch einmal umsetzen mussten. *seufz*

  9. Tischmanieren
    Hallo Katharina

    ich finde Tischmanieren sind wichtig, aber ich habe auch nicht die goldene Loesung, wie man es am besten anstellt. Ich habe jedenfalls diverse Kollegen, die immer noch nicht richtig essen koennen. Daher kann man wohl nicht hoffen, dass es sich von selbst einstellt – oder deren Eltern koennen es auch nicht besser? Keine Ahnung.

    Was mir sehr wichtig ist: alle fangen gemeinsam an. Wer das nicht schafft, bekommt den Teller dann auch erst, wenn es wirklich los geht. Kauen mit geschlossenem Mund fordere ich auch ein.

    Haende auf den Tisch nicht unter den Tisch nicht immer. Ich habe fest gestellt, dass mein Sohn (4) eigentlich ganz ordentlich essen kann, das Gehampel meistens erst anfaengt, wenn der erste Hunger weg ist. Oft haengt es auch von seiner Tagesform ab, und davon versuche ich es auch immer ein bisschen abhaengig zu machen, was ich ‚verlange‘.

    Bei der Tochter (1) kann man ja eh noch nicht allzu viel einfordern. Ihr versuche ich gerade eher beizubringen, dass man das Essen, was man nicht mag, nicht unbedingt auf den Boden werfen muss…

    Und falls es dich troestet, unter unserem Tisch sieht es auch immer sehr wild aus…