„Oh Mann, Mama, immer sagst Du Nein!“

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Kennt Ihr dieses Gefühl am Abend, dass man irgendwie nicht richtig zufrieden mit dem Tag ist? 

Es gab keinen riesen Krach oder gar eine Katastrophe, aber irgendwie war es kein toller Tag. 

Meist fing es schon morgens an, dass man die Kinder antreiben musste.

"Zieh Deine Schuhe an."

"Iss dein Frühstück." 

"Wir müssen los."

Und am Nachmittag fielen dann viel zu viele Neins. 

Nein zu Schokolade zwischendurch. Nein zu dem Spiderman-Heft an der Kasse. Nein auf die Frage nach Fernsehen. 

Nein zum Kleinen, weil der das Lego-Gebaute seiner Schwester kaputt machen will. 

Nein zu der Großen, weil sie ihren Bruder dafür ins Zimmer sperren wollte. 

Nein zur Schaumschlacht in der Wanne. 

Nein auf die Frage nach noch einer Gute-Nacht-Geschichte. 

"OH Mann, Mama, immer sagst Du NEIN. NEIN, NEIN, NEIN. Immer nur NEIN." -Ddas schleuderte mir die Tochter genervt entgegen. 

Ich kann sie verstehen – für mich ist das auch nicht schön. Immer der Buh-Mann, immer der Spielverderber, immer der Bad Cop. 

Dann sitze ich abends auf dem Sofa und denke: Morgen muss das echt anders werden, so macht es ja keinem Spaß. 

Oft ist die Stimmung am nächsten Tag dann wirklich besser, machmal bleibt noch ein Nachgeschmack. 

Manchmal kann ich gut damit umgehen, manchmal auch nicht. Dann denke ich: "Die andere Mütter kriegen das besser hin."

Vielleicht gehören solche Tage aber einfach dazu – manche Tage sind eben wunderbar und einfach und manche Tage lang und voller Generve. 

Vielleicht gilt es das zu akzeptieren. Sich deshalb nicht runter zu machen – und trotzdem zu reflektieren: Wo hätte ich auch mal JA sagen können?

Was wir anderen so einfach sagen können, muss auch auch für uns selbst gelten: DU MUSST NICHT PERFEKT SEIN. Auf Regen folgt Sonne und auf einen NEIN-Tag auch sicher wieder ein JA-Tag. 

 

Foto: Pixabay

 

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5 comments

  1. Nicht nur zum Nein-Sagen da
    Ich finde nämlich nicht, dass wir Mütter nur zum Nein-Sagen, zum Regeln-Einhalten, zum Vernünftigsein da sind. Wir sollten unsere Kinder genießen, unser Mama-Dasein genießen, und auch mal locker lassen, damit sind nicht immer automatisch sämtliche Erziehungsgrundsätze dahin, sondern das kann einfach entspannen und schön sein! Für alle!

  2. Das schönste Kompliment
    Ich bin nicht antiautoritär, aber ich gönne mir kleine Inkonsequenzen zu Gunsten der guten Stimmung. Wir haben ziemlich eindeutige Regeln für zu Hause, da hilf meistens die Erinnerung an diese, nach dem Motto: “ Das ist einfach immer so, das haben wir vorher so besprochen“. Gequengel halte ich meistens aus. Aber manchmal, bei kleinen Dingen, denke ich mir: warum eigentlich nicht? Was ist so schlimm an einer kleinen Tüte Gummibärchen? An etwas länger spielen? Die Mütze erst draußen anziehen? Und eines Abends macht mein größerer Sohn, jetzt bald 6, mir folgendes Kompliment: „Mama, Du warst heute wieder viel zu lieb zu uns! Wir durften alles machen, was wir wollten, und das war sooo schön!“ Dabei bin ich gefühlt gar nicht groß von meinen Standard-Grundsätzen abgewichen….

  3. JA!
    Ich kenne diese Tage. Genauso wie die Selbstbefragung am Abend. Wir sind nun mal dafür zuständig, dass Regeln eingehalten und Werte (sich nicht gegenseitig die Köpfe einzuschlagen) durchgesetzt werden. Ein „Nein“ ist viel schwieriger als ein „Ja“: Wir müssen uns durchsetzen, den Protest aushalten, uns kümmern und können uns nicht sofort wieder der Zeitung zuwenden, die wir manchmal versuchen zu lesen. Wir erkaufen uns eben nicht Ruhe, indem wir zu Dingen „ja“ sagen, die wir nicht okay finden. Eigentlich sind wir an solchen Tagen gute Eltern. Der bittere Nachgeschmack bleibt trotzdem.

  4. Mir ist das letztens
    Mir ist das letztens aufgefallen, als ich mal zu irgendwas (Schokokekse kaufen oder so) „Ja, nimm sie mit.“ gesagt habe und mein Sohn dann ganz erstaunt war. Mehr JA also. Zumal mich mein NEIN auch selbst nervt. Aber dann ist da draußen der Alltag.

    Danke für den Text. JA wird mein Advents-Vorsatz.

  5. Kenne ich.
    Mein Sohn hat sich auch schon beschwert, dass er IMMER NICHTS darf und bekommt, und ich ihm alles viel zu oft sage. Oft ein schwierige Gratwanderung.