Was sich vom 1. bis zum 3. Kind verändert hat

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Ihr Lieben, neulich fragte eine Leserin nach diesem Artikel, was sich denn generell geändert hätte vom 1. bis zum 3. Kind. Das fand ich eine spannende Frage, denn mir fielen sofort ganz viele Dinge ein, die ich heute anders mache als vor sechs Jahren. Das ist wahrscheinlich nur normal – ich bin nicht mehr die Gleiche wie vor sechs Jahren, wir alle entwickeln uns ständig weiter. Aber einige Dinge sind mir bei meinem dritten Kind noch genauso wichtig wie beim ersten. Ich habe das mal zusammengefasst, was sich verändert und was gleich geblieben ist:

1. Geburten

Ich habe alle drei Kinder im Krankenhaus bekommen und bin jedesmal mindestens zwei Tage dort geblieben. Auch wenn ich die Argumente für ein Geburtshaus oder eine ambulante Geburt verstehen kann, kam für mich immer nur eine Geburt im Krankenhaus in Frage. Ich glaube, wichtig ist, dass eine Frau sich unter der Geburt sicher fühlt. Die einen brauchen familiäre Atmosphäre, um sich fallen zu lassen – ich brauche medizinische Sicherheit. Die Tage im Krankenhaus waren für mich wichtig und sinnvoll (HIER habe ich schon mal darüber geschrieben). Beim ersten Kind war ich dankbar, Tag und Nacht Experten in Rufnähe zu haben, die mich beim Stillen unterstützen oder mir Fragen beantworten können. Beim dritten Kind habe ich es ganz bewusst genossen, Exklusivzeit mit dem Baby zu haben – denn sobald wir zu Hause waren, waren da ja auch noch zwei Geschwisterkinder!

2. Das Wochenbett

Wochenbett 1 und 2 sind ganz schön daneben gegangen. Darüber habe ich auch schon mal einen Artikel geschrieben. Diesmal habe ich es wesentlich ruhiger angehen lassen, mehr Hilfe von außen angenommen und mich öfter mittags mal hingelegt. Ich wollte diese besondere Zeit genießen. Auch darüber habe ich schon mal gebloggt. Ich habe generell Schwierigkeiten damit, Hilfe anzunehmen – aber mit drei kleinen Kindern braucht man manchmal eine helfende Hand. 

3. Das Stillen

Gerade beim ersten Kind hatte ich ganz schöne Probleme damit. Ich habe mir zu schnell zu viel Stress gemacht, was zu Milchstau und Brustentzündungen führte. Ich wollte ein paar Mal abstillen, habe aber dank meiner wundervollen Hebamme durchgehalten. Meine beiden Großen habe ich nach sechs Monaten abgestillt. Das fühlte sich damals richtig an. Dieses Mal läuft das Stillen absolut problemlos. Wenn ich mal merke, dass es kleine Knötchen gibt, weiß ich, wie ich dagegen steuere. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass mein besseres Wochenbett zu einer besseren Stillbeziehung geführt hat. Und das genieße ich sehr. Wie lange ich stillen werde, weiß ich noch nicht. Ich lasse das auf mich zukommen. Eine Langzeitstillerin werde ich aber wohl auch dieses Mal nicht…

4. Der Schlaf

Keins meiner Kinder hat mit sechs Wochen durchgeschlafen. Auch meine Kleine weckt mich mit 13 Wochen noch mehrmals in der Nacht. Während meine große Tochter von Beginn an immer in ihrem Beistellbett geschlafen hat, klebt die Kleine nun die halbe Nacht neben oder auf mir. Ich bin schlicht zu müde und schlafe oft beim Stillen ein. Ich bin erstaunt, wie wenig es mich momentan stört, dass die Kleine so wenig in ihrem eigenen Bett schläft. Und trotzdem freue ich mich, wenn ich irgendwann wieder alleine in meinem Bett durchschlafen kann. 

5. Das Einschlafen

Es heißt ja immer, wir Mütter hätten keinen Feierabend. Ich sehe das nicht so. Mir war und ist es wichtig, dass zu einer bestimmten Zeit des Tages die Erwachsenenzeit beginnt. Ich möchte einfach mal in Ruhe einen Film gucken, mit meinem Mann quatschen oder mich mit Freundinnen treffen. Alle meine Kinder sind zur Zeit spätestens um acht im Bett (das Baby schon um sieben) und schlafen alleine ein. Klar kommen sie manchmal nochmal raus, nach dem Motto: "Pippi, Hunger, Durst" – aber ich begleite sie nicht in den Schlaf, ich lege mich also nicht dazu und halte Händchen. Sind alle gesund, verlasse ich nach einer Gute-Nacht-Geschichte und viel Knuddeln das Zimmer und die Großen schlafen alleine ein. Das Baby wird vor dem Zu-Bett-Gehen immer nochmal gestillt und schläft dann entweder währenddessen ein oder wird kurz vor dem Einschlafen ins Bett gelegt, wo sie dann einschläft. Das klappt prima und ist mir extrem wichtig. 

6. Ich

Ich habe jeweils 12, 18 und 17 Kilo in den Schwangerschaften zugenommen. Gerade bei meinem Sohn hatte ich die Pfunde extrem schnell wieder runter. Diesmal geht alles viiiiieeeeeeeel langsamer. Vielleicht rächt sich meine Fanta-Sucht während der Schwangerschaft jetzt ;-). Ja, manchmal nervt es mich, dass ich noch Schwnagerschaftshosen tragen muss und deshalb freue ich mich, wenn ich bald wieder regelmäßig joggen gehen kann. 

Ich glaube, dass ich heute als Mutter viel sicherer und entspannter bin als noch vor sechs Jahren. Ich kann das Geschrei besser ab, habe keine Angst mehr vor schlaflosen Nächten und es löst bei mir keine Schwitzanfälle mehr aus, wenn die Kleine an der Supermarktkasse mal weint. Ich vertraue einfach darauf, dass ich mein Bestes gebe, dass Manches wirklich nur eine Phase ist und dass die schwierige Anfangszeit irgendwann vorbei ist. Ich weiß, wie ich zu gewissen Themen stehe und lasse mich nicht mehr verunsichern. Das ist ein großes Plus und macht alles einfacher.

7. Das Baby  

Mein erstes Kind war ein absolutes Traumbaby. Immer glücklich, immer zufrieden. Mein jetziges Baby ist das nicht. Sie ist schnell unzufrieden, will viel auf den Arm, will viel Nähe und findet es oft blöd, alleine auf der Spieledecke zu liegen. Vielleicht ist es ihre Art, in dem Dreiergespann ihren Platz finden. Sie läuft nicht einfach so nebenbei mit, sie hat Bedürfnisse und das ist auch ok so. Im Gegensatz zu meinen anderen Kindern nimmt sie keinen Schnuller (ja, ich habe alle aus der Drogerie und Apotheke durchprobiert – sie nimmt wirklich keinen!). Wenn man den Moment verpasst hat, sie hinzulegen, schreit sie sich so sehr vor Müdigkeit in Rage, dass es schwer ist, wie zu beruhigen. Das ist völlig neu für mich und auch oft nicht einfach. Die abendlichen Schreistunden haben zwar abgenommen, sind aber noch nicht vorbei. Und kosten mich viel Kraft. 

8. Die Arbeit

Bei meinen beiden ersten Kindern war ich noch fest angestellt und habe ein Jahr Elternzeit genommen – und habe daher auch nicht gearbeitet. Jetzt bin ich selbstständig und hatte eigentlich gar keine richtige Pause vor oder nach der Geburt. Das heißt, dass ich oft abends, wenn alle Kinder schlafen, noch arbeiten muss bzw. den Mittagsschlaf der Kleinen nutze, um zu arbeiten. .

9. Das Glück

Es ist tatsächlich so, dass jedes Kind unser Glück vergrößert hat. Es fühlte sich immer so an, dass der neue kleine Mensch absolut zu uns passt – und das ist auch dieses Mal so. 

10. Die Zukunftsgedanken

Bei den Großen war immer klar, dass ich nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten gehe. Und es war immer klar, dass es nicht das letzte Kind war. Momentan denke ich, dass wir jetzt komplett sind und dass ein viertes Kind zu viel für uns wäre. Auch, weil ich herausfinden muss, wieviel ich in Zukunft arbeiten kann und will. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt…Es werden also spannende Monate 🙂

Ps: Soll ich einen Punkt noch detaillierter erzählen oder habt Ihr sonst noch Fragen? Dann schreibt uns gerne!

—–ZUM WEITERLESEN

– Beim zweiten Kind ist alles anders

– Warum ich Veränderung mag

-Schaffen wir ein zweites Kind? 

 

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16 comments

  1. allein einschlafen
    Liebe Katharina, wirklich spannend! Danke! Auch ich hätte eine Frage zu den Einschlafritualen. Deinen Blog wie-das-bei-uns-mit-dem-schlafengehen-läuft habe ich gelesen, aber ich frage mich, ab welchem Alter Du die Stuhl-vor-die-Tür-Methode trainiert hast? Mein Kleiner ist 4 Monate alt, schläft nachts auch meist länger am Stück (und immer in seinem Beistellbettchen), aber das Einschlafen dauert ca. 1,5 Stunden bis er so tief schläft, dass ich ihn nach dem Stillen in sein Bettchen legen kann (solange muss er neben mir sein). Völlig wegbewegen vom schlafenden Kind geht leider auch nicht -also arbeite ich mit Computer neben ihm. Versuche ich es doch, merkt das Kind es mit seinen seismographischen Fähigkeiten innerhalb von Sekunden und schreit sofort herzzereißend seine Verlassenheitsängste heraus. Auch tagsüber ist das Schlafen nur in unmittelbarer Körperkontaktnähe möglich. Meine sanften Ablegeversuche sind kläglich gescheitert und endeten meist in kaum zu durchbrechenden Schrei-Wein-Anfällen. Und schreien lassen, das möchte ich nicht. Aber ich würde mich auch sehr über 1-2 Stunden am Abend freuen, an denen ich mich noch in anderen Bereichen der Wohnung aufhalten kann außer dem Schlafzimmer. Irgendwelche Tipps?

    1. Das war bei uns genauso. Erst
      Das war bei uns genauso. Erst jetzt um den ersten Geburtstag wurde es anderst. Da kannst du eigentlich nicht viel machen. Dein Kind braucht dich und das zeigt er ja deutlich. Und ich finde dieses Verhalten auch ganz normal für einen Säugling ( wer Literatur braucht: H. Renz-Polster, gonzales oder Nora imlau kann ich es empfehlen zu lesen) Schenke ihm die Zeit. Hinterher denkst du, ups, die ging doch schnell rum. Auch wenn es in der Situation manchmal natürlich nervt, ich musste auch das ein oder andere mal tief durchatmen ;). Versuche einfach weiter immer wieder ihn früher abzulegen oder dich zu entfernen. Irgendwann ist dein Sohn bereit und dann hast du mehr Zeit .

    2. Gib ihm Zeit
      Ich verstehe das total, dass Du den Kleinen nicht schreien lassen willst. Ich kann dir leider nicht so richtig was raten – meine Kinder waren einfach dafür bereit. Ich merke jetzt manchmal bei der Kleinen, dass sie lieber in Ruhe in ihrem Bett liegt, als bei uns im Trubel. Einfach, als bräuchte sie auch mal ihre Ruhe. Aber da sind wohl alle Kinder verschieden…

  2. Mehr mehr mehr!
    Liebe Katharina,
    Danke für Deinen ausführlichen Artikel.
    Ich hab dann auch gleich noch Lisas „Schaffen wir ein zweites Kind?“ gelesen und mich sogleich wiedererkannt.
    Ich habe einen Sohn der gerade 1 Jahr geworden ist und ich muss ehrlich zugeben, die erste Zeit mit Baby war für mich eine Vollkatastrophe. Ich habe auch ein großes Problem damit, um Hilfe zu fragen und war einfach heillos überfordert. Außerdem war mein Beckenboden (und ist es immer noch) total im Eimer und ich konnte die ersten Wochen kaum vor die Tür. Dadurch fühlte ich mich zu Hause total eingesperrt und hab meinem alten Leben hinterhergeweint.
    Ich liebe meinen Sohn über alles, doch es hat als eine lange lange Weile gedauert bis es sich eingespielt und richtig angefühlt hat. Jetzt sind wir gerade an der Krippeneingewöhnung und alles reiht sich langsam ein.
    Und jetzt kommen die Gedanken an ein zweites Kind (ich wollte eigentlich auch immer drei) und wie wir das überhaupt schaffen können. So viele Gedanken und Zweifel und Ängste.
    Hast Du vielleicht noch ein paar beruhigende Worte?
    Zum Beispiel dass die Väter entspannter werden oder dass man nicht ständig Angst hat das Baby umzubringen, wenn man mit ihm auf dem Bauch einschläft oder sowas? 😉

    1. Kenne das auch!
      Deshalb kann ich Dich beruhigen: ich fand das erste Jahr auch immer am anstrengendsten – danach wurde es besser! Wenn die Kinder laufen können und auch einfach mal sagen können, was ihnen fehlt/sie haben wollen! Durchhalten also 🙂

  3. Alle schlafen alleine ein!
    Hallo!
    Ein sehr interessanter artikel! Vielen dank dafür! Was mich absolut interessieren würde ist wie du es geschafft hast das die kinder einfach einschlafen von selbst mein sohn ist 22monate und ich muss mich immer dazu legen nr 2 ist unterwegs vielleicht hättest du einen tipp den ich diesmal anwenden kann… lg

  4. Geburten
    Mich würde noch ein direkter Vergleich der drei Geburten interessieren… Liebe Grüße!

  5. Vielen Dank, ein toller Text!
    Vielen Dank, ein toller Text!
    Gerade den „freien“ Abend finde ich auch wichtig oder vielmehr wünschenswert.. Ab welchem Zeitpunkt hast du die Kleine abends alleine ins Schlafzimmer gelegt?

    1. So ab Woche acht..
      Davor war sie immer bei mir und wir sind gemeinsam ins Bett. Irgendwann habe ich gemerkt, dass sie früher wirklich müde war und dann habe ich es angefangen

  6. Zum Schlaf
    Zum Thema Schlafen: Genieß die Zeit 🙂 In wenigen Jahren wirst Du daran zurück denken und dir sagen, wie wunderschön das war. Die Nähe und Verbundenheit. Wenn ich abends bei meiner zweiten Tochter (die jüngste) nochmal nach dem Rechten sehe, sie richtig zudecke und einen Kuss auf die Stirn gebe, denke ich oft an das Baby, das so viele Nächte auf meinem Bauch geschlafen hat.

  7. Schlafen
    Sehr spannend zu lesen! Mich nehme sehr wunder, wie genau du die Kleine zu dir ins bett nimmst? Gibts eine spezielle Absperrung/Erhöhung oder so? Mein Kleiner (erstes Kind) ist gerade 9 Tage alt, schläft teilweise sehr gut im Beistellbettchen, aber halt nicht immer. Dann nehme ich ihn zu mir. Überall liest man und wird im spital gewarnt von wegen Überhitzung oder plötzlicher Kindstot, sodass ich mich selbst kaum entspanne wenn er bei mir im bett schläft oder mit Alpträumen wieder hochschrecke….vielleicht kannst du mir meine Angst ein wenig nehmen 🙂 Danke! Ich lese eure Texte immer seehr, sehr gerne

    1. Bett
      Liebe Lea, die Kleine schläft mit Beistellbett neben meinem Bett ein. Wenn sie nachts wach wird, hole ich sie zum Stillen einfach rüber. Da ich nachts im Liegen stille, schlafe ich oft dabei ein und die Kleine bleibt einfach neben mir liegen. Bisher habe ich nie auf sie drauf gelegt oder ähnliches…