Was ich mich manchmal frage… Wie machen das die anderen und wie geht es ihnen dabei?

chaoss

Warum ist es eigentlich so schwer, sich freizumachen, von den Ansprüchen anderer?
Warum so schwer, seine Kinder so zu begleiten, wie man selbst es für richtig hält?
Warum so schwer, das Chaos einfach mal Chaos sein zu lassen?

Und: Ist es ein Kompliment, wenn mir jemand „Oh, das ist aber lebendig hier bei Euch“ sagt? Schon, oder? Oder nicht?
Warum wollen wir uns immer rechtfertigen? Ja, meine Küche ist voller Krümel, aber dafür hab ich grad UNO mit den Kindern gespielt. Und woran werd ich mich wohl erinnern, wenn ich irgendwann mal alt bin oder im Krankenhaus liege? Sicherlich nicht an den geleckten Fußboden, sondern an das Lachen meiner Kinder beim Spiel. Aber da sind ja die Nachbarn. Die Eltern der Freunde meiner Kinder. Was die wohl sagen, dass es bei uns immer etwas chaotischer ist? Was die wohl sagen, wenn meine Kinder auch mal die Füße auf den Couchtisch legen, weil er bei uns nicht zu Dekozwecken steht, sondern zum Gebrauch? Messen wir uns an solchen Äußerlichkeiten?

Ja, das tun wir. Viele jedenfalls. Und natürlich versuchen wir, uns freizumachen davon., aber… Aber! Es tangiert uns am Rande dann doch. Manchmal.

Unsere Kinder sind erzogen, aber sie sind nicht brav. Das ist ein Unterschied wie ich finde, aber vielleicht kann nicht jeder das unterscheiden? Und warum tangiert uns das überhaupt, solange wir glücklich sind mit der Situation? Oder sind wir gar nicht glücklich mit der Situation, weil wir immer denken, was die anderen denken?

Wir können nicht in allen Bereichen perfekt sein, wenn beide Elternteile arbeiten und trotzdem keine Putzfrau drin ist, dann sieht es eben anders aus, als wenn ein Elternteil täglich zu Hause ist und sich um den Haushalt kümmert. Und da gibt es ja auch noch die, die das alles trotz Job und Kindern vermeintlich perfekt hinkriegen! Ist doch okay, oder? Aber ist es irgendwie auch nicht, weil da dieser Druck ist, es zu machen wie die anderen. Nicht anzuecken. Oder nicht? Das zu meinem morgendlichen Gedankenkarussell. Kennt Ihr? Kennt Ihr? Kennt Ihr?

7e0ab9e62e854fb3b8a45ffd097ebc6c

Du magst vielleicht auch


11 comments

  1. Danke – Richtige Frage zur richtigen Zeit
    Ja, genau diese Frage habe ich mir gestern auch gestellt. Und ich wäre manchmal auch gerne Mäuschen. Bei genau denen die mir immer das Gefühl geben „tststs..
    SIE muss ja unbedingt arbeiten, das hätten die doch gar nicht nötig, wenn sie nicht immer soviel weg fahren würden …. “ Ich weiß echt, nicht bilde ich es mir ein oder ….? Jedenfalls Sch… egal, Hauptsache wir möchten so leben wie wir leben!

  2. Kenn ich!
    Oh ja, das kenne ich! Ich dachte, ich hätte dieses „was die anderen wohl denken“ schon zum größten Teil überwunden.
    Und erst letzte Woche habe ich festgestellt, dass es doch nicht so ist.
    Diese alten Muster loszuwerden ist eben nicht so einfach und geht vor allem nicht so schnell wie ich das gerne hätte.

  3. Gelassenheit
    Kommentare meiner – sonst sehr zurückhaltenden – Mutter zum Zustand meiner Küche am Ende einer langen Arbeitssicherheit, gesprochen mit spitzen Lippen: Na du musst ja damit klarkommen. Wenn du dich damit wohlfühlst……

    Lisa…es wird besser, meine Drei sind älter…fast erwachsen schon und es wird einfacher den eigenen Ansprüchen von Ordnung gerecht zu werden.

  4. live and let live
    Kenn ich,kenn ich, kenn ich. Arbeite seit jahren daran, mich nicht immer von dem, wie es die anderen machen verunsichern zu lassen. Alle anderen, die das ja alles prima unter einen hut bekommen und dann auch noch Zeit haben zu nähen und brot zu backen und Marmelade einzukochen. Oder die es vielleicht einfach anders machen, deshalb ja aber eigentlich nicht besser oder schlechter. Solange ich mich ungestört in meinem familienkosmos bewege, ist alles in bester Ordnung : die drei tage alten krümel unterm tisch kann ich ebenso wie die berge ungefalteter Wäsche, die überall im weg steht, aushalten. Aber wenn andere Mütter zu besuch kommen oder ich andere sehe, die es auf den ersten blick alles besser geschafft kriegen, setzt es mich auch unter druck.dabei ginge es einem so viel besser, wenn man nur für sich entscheidet und nach seinen überzeugungen und bauchgefühl lebt und erzieht ohne immer nach rechts und links zu schauen.dann hat man auch mehr Toleranz für andere lebenswege, was den ewig tobenden konkurrenzkampf der mütter untereinander endlich mal entspannen würde. Leben und leben lassen. Ist mein ziel, ich arbeite dran. 😉

  5. Krümel sind doch lecker
    Mein Putzzwang klopft erst dann an, wenn die Kleine von den Krümeln am Boden satt werden kann 😉 ich verbinge auch lieber das bisschen Zeit, dass ich zwischen Fultime-Job, Einkaufen, Kochen etc. finde, lieber beim nachkrabbeln oder Bauklötzchen spielen. Ich genieße bewußt das Gelächter der Kleinen, als mich über irgendwelche Krümel auf dem Teppich aufzuregen. Wenns den Besuch stört, soll er halt selbst putzen. Ich zeige auch gerne wo der Staubsauger und der Putzeimer stehen 😀

  6. Ich kenne auch Mamas, die den
    Ich kenne auch Mamas, die den ganzen Tag daran arbeiten, dass es bei Ihnen aussieht wie bei „Schöner Wohnen“. Bei uns sieht es aus als hätte gerade ein Kleinkind gefrühstückt – und das gerne auch noch abends um 20h. Na und? Wem das nicht gefällt, der muß uns ja nicht besuchen. Allerdings stört es den Besuch meist gar nicht, sondern man denkt nur, dass es stören würde. Oder schaust Du bei Freunden erst mal nach, ob der Boden frisch gewischt ist? Eben! Ich hab halt häufiger keine Lust mehr nach einem anstrengenden Tag im Büro noch die Küche zu putzen (die Putzfrau nutzt hier ja nur bedingt, da sie zwar 1x wöchentlich das Gröbste wegschafft, aber gerne 3 Stunden später eine Apfelsaftlache auf unerklärlicherweise den Küchenfußboden überflutet oder ähnliches). Andere räumen gerne auf oder es ist ihnen wichtig oder sie haben sonst nichts zu tun. Ist doch egal, Hauptsache man ist glücklich. Früher wollte ich auch immer alles perfekt machen, da wurde nach einem langen Tag im Büro noch ein Menü für die angekündigten Gäste gezaubert. Da bin ich zum Glück durch das Muttersein entspannter geworden. Kommt Besuch unter der Woche und es ist wenig Zeit wird halt schon vorher ein Gulasch gekocht und nur noch aufgewärmt. In der Regel kommen die Freunde ja nicht wegen des Essens, sondern zum Quatschen. Hab mal ein schönes Schild gesehen: „Good mums habe sticky floors but happy children“ Das solltest Du Dir in die Küche hängen 😉

    1. Entweder oder?
      Ich finde aber auch nicht, dass ein sauberer Boden bedeuten muss, dass die Kinder unglücklich sind. Oder? *zwinker*

  7. Chaos
    ALSO… Ob es so ist, wie die anderen es haben wollen oder nicht, ist ja erst mal Peng. Aber wenn ich mich unwohl fühle, weil es nicht so ist, das ich es mag, dann ist es doof. Mein Glück, dass ich unter Stress immer einen Ordnungszwang entwickle. Inner Ordnung folgt äußerer Ordnung, mir hilft es einfach. Wenn schon das Leben mit Kindern (in meinem Fall 21 Monate alte Kamikaze-Zwillinge plus 8 Jährige plus 19 Jähriger) nicht kontrollierbar, planbar, beherrschbar ist, dann aber doch wenigstens die Frage, ob die Spülmaschine läuft oder nicht.
    Unterm Strich stehe auch ich oft mit einem Bein in der Klappse, sieht man meiner Wohnung aber nicht an.
    Ob es am Ende hilft oder irgendwer einen Schaden davonträgt, wie es bei Dir Zuhause (oder bei mir) aussieht?
    Ich glaube nicht.
    Mach Dir mal keinen Stress, alles ist gut, solange noch gelacht wird.
    Liebe Grüße aus Chaotien

    1. Jaaaaaa…
      Ich stimme Dir voll und ganz zu… nicht die Bewertung der anderen zählt, sondern wie ich mich fühle. Und ich fühle mich wohler in einer äußeren Ordnung, die mir innerlich Ruhe und Geborgenheit vermittelt. Das heißt aber nicht, dass es aussehen muss, wie im Möbelhaus… nur, wie in innerem lebendigen Haus, wenn die Dinge ihren Platz gefunden haben.
      In diese Sinne… herzliche Grüße aus Wuselheide