Gesundheits-Trend aus Japan: So funktioniert „Waldbaden“ – Expertin Ines erzählt

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Schon mal etwas vom Waldbaden gehört? Obwohl Kindern ein richtiges „Bad“ im Laub ohne Frage gefällt, ist mit Waldbaden etwas anderes gemeint. Der Gesundheits-Trend kommt aus Japan, wo es als Shinrin-yoku bekannt ist. Übersetzt bedeutet dies „Einatmen der Waldatmosphäre“ oder kurz Waldbaden.

Während Shinrin-yoku seit Jahren ein festes Programm in der Gesundheitsvorsorge Japans und Südkoreas ist, klagt man hierzulande von einem Natur-Defizit-Syndrom bei unseren Kindern. Ich habe dies kürzlich bei einem Kindergeburtstag erlebt. Meine Tochter hat einen Geburtstag im Wald geplant und auf der Einladung hatten wir um festes Schuhwerk, am besten Gummistiefel, gebeten, weil es matschig war. Nur ein Kind hatte tatsächlich Gummistiefel, alle anderen kamen in leichten Leinenschuhen oder Ballerinas. Ich stellte erschreckt fest: Die gehen tatsächlich nie in den Wald. Ich konnte es nicht fassen.

Dabei ist es so wunderbar mit Kindern in den Wald zu gehen. Mit offenen Augen und Forschergeist. Mit Lupe, Schnitzmesser und Fernglas.

Aber was macht aus einem Waldspaziergang denn nun ein Waldbad? Streng genommen besteht da kein ein Unterschied. Und genau das ist das Fantastische am Waldbaden! Man kann es ohne großes Brimborium einfach für sich erleben, denn es geht schlicht um den Aufenthalt in der wohltuenden und heilsamen Atmosphäre des Walds.

Im Wald beruhigt sich unser Geist, wir kommen zur Ruhe und tanken Kraft. Es fällt uns leichter zu entspannen und wir atmen förmlich auf. Apropos Atmen – Waldluft ist besonders reich an Sauerstoff und viel sauberer als in der Stadt. So staubarm wie die Waldluft ist die Luft sonst nur im Gebirge und am Meer. Die Menge der Staubteilchen beträgt im Wald nur ein bis zehn Prozent von der in Städten.

Zudem befinden sich in der Waldluft zahlreiche Duftstoffe, die von den Bäumen abgegeben werden und positive Wirkung auf unsere Gesundheit haben.
So senken Waldaufenthalte den Blutdruck und die Herzfrequenz, Stresshormone werden abgebaut, Krebskillerzellen werden vermehrt und aktiviert und das Immunsystem wird gestärkt. Zahlreiche Studien geben Hinweise darauf, welche Stoffe an diesen gesundheitsfördernden Effekten beteiligt sind, auch wenn vieles noch im Verborgenen liegt.

Aber nicht nur für unsere körperliche Gesundheit, sondern auch für unsere Psyche ist jedes Waldbad eine Wohltat. Die Psychologie weiß längst vom positiven Verhältnis zwischen Natur und psychischen Befinden. Im Wald kommen wir zur Ruhe und entspannen vergleichsweise schnell. Schon nach fünf Minuten ist ein Zustand angenehmer Entspannung erreicht. Wir fühlen uns erfrischt und belebt, wir bekommen gute Laune.

Die Stoffe, die wir im Wald über den Atem aufnehmen wirken sieben Tage in unserem Körper. Einmal in der Woche Waldbaden ist also ideal um dauerhaft von den zahlreichen positiven Effekten zu profitieren.

Als hätten meine Eltern das gewusst, haben wir damals jeden Sonntag einen Spaziergang in der Natur gemacht. Allerdings fand ich das als Kind alles andere als spannend. Meist auf breiten Wegen unterwegs gab es wenig was uns Freude an diesen Spaziergängen gemacht hätte. Anders sah die Sache aus, wenn eine Tante uns mal abseits der Wege durch den Wald hat streifen lassen. Über kleine Bäche springen, eine Böschung hochklettern und den eigenen Weg suchen. Das war abenteuerlich und daran erinnere ich mich noch heute gerne.

Wie mache ich Waldbaden attraktiv für Kinder?

  • Wo es erlaubt ist (nicht in Naturschutzgebieten und Naturparks) heißt es einfach mal den Weg verlassen und querfeldein laufen. Das ist viel spannender und interessanter für alle. Es ist wichtig den Kindern beizubringen, behutsam und achtsam zu gehen und möglichst keinen Schaden zu verursachen. Die Großen behalten dabei die grobe Richtung im Auge, damit man sich nicht verläuft.
  • Isositzkissen oder Hängematten (mein absoluter Favorit) mitnehmen für eine längere Ruhepause. Zwischen zwei Bäumen sanft zu schaukeln und in das grüne Blätterdach zu schauen ist unbeschreiblich schön. 
  • Für die kleinen Forscher Ausrüstung mitnehmen und hier und da Halt machen zum Sammeln, unter die Lupe nehmen, mit dem Fernglas nach Tieren Ausschau halten und Bestimmen oder Beobachten von Pflanzen und Tieren.wald2

Einige Anbieter in Deutschland bieten bereits Waldbaden teilweise mit zahlreichen Anregungen und Impulse an. Hier Impulse für das Waldbaden speziell mit Kindern

  • Blattlupe: Die Kinder suchen an einem ruhigen Ort ein Blatt und machen ein kleines Loch in die Mitte. Durch dieses Loch gilt es nun den Waldboden, einen verwitternden Baum, eine Baumrinde,… genau zu beobachten. Der kleine Ausschnitt lässt uns ganz andere Dinge sehen und fasziniert auch Erwachsene.
  • Das Schönste was man gesehen hat, kann man nachher aufmalen und als Erinnerung in einem „Waldbaden-Büchlein“ sammeln.
  • Waldbaden-Büchlein und Schatzkiste
    Um die Erinnerungen und positiven Erlebnisse noch lange greifbar zu haben und sich immer wieder daran erfreuen zu können, ist ein kleines Notizbuch zum Reinschreiben und Malen toll. Zusätzlich kann man eine extra Schatzkiste für das Waldbaden besorgen und schön gestalten. Hierein kommen gesammelte Schätze von den Spaziergängen. Ihr werdet staunen wie schnell sich diese Kiste füllt. Und ihr werdet staunen was alles seinen Weg hinein findet: Federn, Steine, kleinen Äste und Blätter und vieles Interessante mehr.
  • Naturplatz suchen
    Beim Finden eines Naturplatzes geht es darum, einen Ort in der Natur zu finden, den man immer wieder aufsucht und kennenlernt als wäre er ein guter Freund. An diesem Ort darf man immer wieder seine Pause machen, ruhig sitzen, beobachten und auf spielerische Weise die Umgebung erkunden. Kinder finden es nicht nur toll diesen eigenen Ort zu suchen, sie lernen ihn schnell lieben und genießen es ihn immer wieder aufzusuchen – ein Zuhause im Wald.
    Dieser Ort kann je nach Alter, ein eigener pro Kind und Erwachsenem in einem überschaubarem Waldbereich sein an dem man sich eine vereinbarte Zeit alleine aufhält und dann wieder einen gemeinsamen Treffpunkt aufsucht. Oder man sucht sich einen gemeinsamen Familienort, an dem man die Zeit zusammen verbringt.
    Dieser besondere Ort wird euch schnell ans Herz wachsen. Besucht ihn zu verschiedenen Jahreszeiten, bei Sonne und bei Regen (mit Kindern ein Tarp aufspannen ist wieder eine aufregende und tolle Angelegenheit) und zu unterschiedlichen Tageszeiten. Beobachtet die Veränderungen und genießt eure Zeit dort.

Mit diesen Impulsen und einem gut gepackten Rucksack macht euch auf in den Wald und erlebt euer erstes Waldbad. Für alle, die kein passendes Waldbaden-Angebot in der Nähe haben, biete ich neben meine Terminen im Deister  einen Online-Kurs Waldbaden an. Hier bekommst du viel Know-How, passende Anregungen und Tipps fürs Waldbaden inklusive einem Waldbad Notizbuch. Und: Im September gitb es den Online-Kurs zum Aktionspreis.ines ruhewerk

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3 comments

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    Danke.

  2. Natur macht glücklich – Yeah!
    Liebe Alexandra, das klingt gut! Wie schön, dass ihr die Möglichkeit habt (und sie genutzt habt) euer Kind in einen Waldkindergarten zu schicken. Und dein Apell zum Schluß kann ich wirklich nur bekräftigen. Natur macht glücklich 🙂

  3. Genau
    Hallo,
    wir (Mein Mann, 2,5 Jahre Junge, 7 Monate Mädchen) sind auch große Wald Freunde.
    Unser großer geht sogar in den Waldkindergarten.
    Gummistiefel sind auch nicht immer das passende Schuhwerk für den Wald, da man keinen „GRIP“ hat 😉

    Aber es stimmt, der Wald ist eines der besten Orte überhaupt. Unserem Jungen ist es dort nie langweilig.
    Egal welche Wege wir gehen und wo der Wald ist, er findet immer irgendwas.
    Es ist Traurig das einige Eltern sowas nicht zu schätzen wissen und ihr Kind lieber vor dem Fernseher setzen anstatt mit ihm raus in die Natur.

    Unser Sohn geht bei jedem Wetter raus. Egal ob Schnee, Regen, heiß, kalt egal. Er kennt es nicht anders und weiß sich immer zu beschäftigen.
    Er hat so eine tolle Phantasie wenn er einen Stein findet oder ein Stock oder ein Blatt…. egal was.
    Es war die Beste Entscheidung ihn dort in den Waldkindergarten rein zu „stecken“

    Man muss sich halt dafür auch begeistern. Wenn man selbst nur zu Hause sitzt und wenig an der Luft ist, klar das das Kind irgendwann auch so ist.
    Beispiel eine Person aus meinem Umfeld mit ihrem Sohn, er kennt es nicht anders nur zu Hause zu sein
    (Vllt 2 Mal in der Woche raus gehen!)
    Während mein Sohn die tollsten Ideen hat mit Naturmaterialien zu spielen, weiß der andere nicht mal was das ist.
    Naja….

    Ich kann es nur jedem ans Herz legen
    Geht raus mit euren Kindern. Seht ihnen zu und ihr werdet euch noch glücklicher fühlen als sonst 🙂

    Liebe Grüße