Geschlechter-neutrale Erziehung? Klappt bei mir irgendwie nicht immer…

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"Mädchen können alles, was Jungs auch können."

"Natürlich können Mädchen Fußball spielen."

"Klar können Jungs mit Puppen spielen."

"Es gibt keine Mädchen-und Jungsfarben."

"Klar können Jungs auch lange Haare haben."

Ja, all diese Sätze habe ich schon x-mal gesagt. Weil ich fest an sie glaube und hinter ihnen stehe. Meine Kinder sollen selbstbewusste, fröhliche, offene Menschen werden, ohne Gender-Schranken im Kopf – egal, ob sie Junge oder Mädchen sind. 

Und doch: Ich merke, dass es da große Unterschiede zwischen meinem Sohn und meiner Tochter gibt. Ohne dass ich diese gefördert hätte. Sie sind aber eben einfach da. Wie ich das meine?

Regelmäßig schnappe ich mir einen von den Großen und gehe alleine mit ihnen spazieren. Um einfach mal Eins-zu-Eins-Zeit zu haben, die es eh viel zu wenig gibt. 

Das läuft dann bei meiner Tochter so ab: 

Wir spazieren nebeneinander her, sie erzählt ein bisschen was von der Schule und seit Neustem möchte sie, dass ich von früher erzähle. Wie ich so als Kind war, was ich gerne gemacht habe, wie ich mich mit meinen Geschwistern verstanden habe. 

Bei meinem Sohn läuft das so: 

Er schnappt sich zwei Stöcke, er ist Kai und ich bin Jay (Ninyago-Figuren!!) und wir sind auf einem Streifzug durch einen Schlangen-Monster-Dino-Wald. Ständig taucht ein Monster vor uns auf, das er mit seinen Stöcken (eigentlich Laser-Schwert) abschießt oder auf die ich Feuerbälle werfen muss. Mein Sohn rennt, schmeißt sich in der Dreck und ist laut. Wir reden nicht über ihn und mich – ich darf ihn nur als Kai anreden und in der Phantasiewelt bleiben. 

Klar, meine Tochter ist fast sieben und der Sohn erst drei – aber ich glaube, es liegt nicht nur am Alter. Mein Sohn findet einfach alles toll, was ein Schwert, eine Axt oder eine Pistole sein könnte – meine Tochter hat damit gar nichts am Hut. 

Beide sind gerne draußen, hüpfen und klettern, beide lieben Gartenarbeit und Radfahren, beide lieben blau – und trotzdem greift meine Tochter beim Spielzeug automatisch zum Pferd und mein Sohn zum Auto. Und das – obwohl ich das absolut nicht gefördert habe – sie sogar anhalte, auch mal mit anderen Sachen zu spielen. 

Jetzt frage ich mich: Ist das bei Euch auch so? Ist das doch alles genetisch und von uns nur bedingt beeinflussbar? Oder sind sie doch durch Umwelt/Freunde zu geprägt? Ich freue mich, wenn Ihr erzählt, wie das bei Euren Kids ist!

 

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8 comments

  1. Anders !
    Hallo !
    Unser Sohn ist 5 und die Tochter fast 3 – wir können keinerlei Unterschied feststellen! Anna schnappt sich draußen ebenfalls gleich einen oder besser Stöcke und spielt Dschungelforscher 🙂 Sie spielt auch gar nicht mit dem Puppenhaus, sondern ausschließlich mit LEGO und auf Ihrem Lieblings-T-Shirt ist ein Monster drauf… Die Tochter ist auch deutlich lauter und eigensinniger als der Sohn.
    Ich bin ängstlich gespannt, ob bzw. wann auch bei uns die rosa-glitzer-Phase einzieht …

  2. das fing schon im Kinderwagen an…
    sind wir an einer Baustelle vorbeigegangen, hat meine Tochter es wenig bis gar nicht interessiert, dass da ein Bagger grad am buddeln war.
    Mein Sohn (3. Kind, 2 ältere Schwestern, im wesentlichen Mädchenspielzeug zu Haus) ht JEDEN Bagger Entdeckt und musste stundenlang zuschauen….
    Er ist auch der einzige, der bei Jedem Waldspaziergang sich als erstes einen STock sucht und den mitschleppt….

  3. Guten Tag teuer Freund!!

    Guten Tag teuer Freund!!
    Die Freunde, wenn ich das Lächeln wiedergefunden habe ist es, dank Herrn Mauro Callipo, dass ich ein 110.000€ darlehen erhalten habe, und zwei von meinen Kollegen haben ebenfalls Darlehen dieses Mannes ohne Schwierigkeiten mit einem Satz von 3% erhalten pro Jahr. Es ist mit Herrn Callipo Mauro, dass das Leben mein erneut lächelt es ist ein einfacher und sehr verständnisvoller Herzmann. Hier meine E-mail:… maurocallipo94@gmail.com

  4. Kommentar
    Ich kann es ebenfalls bestätigen! Ich habe nichts forciert, mein Sohn hatte Puppen und Stofftiere zur Verfügung und dennoch ist er mit einem kleinen Plastik-Hammer in der Hand eingeschlafen 🙂 und da mein Mann kein Handwerker ist, wurde ihm das auch nicht besonders vorgelebt. Alles dreht sich um Werkzeug, Bagger und Autos. Ich gebe allerdings zu als er sich letztens ein „Filly-Pferd“ Magazin ausgesucht hat und nicht wie gewöhnlich „Bob der Baumeister“ musste ich schlucken. Aber nicht weil ich ein Problem damit habe, sondern weil ich Angst hatte dass er im Kindergarten auf negative Kommentare stößt, wenn er mit einem „Mädchen-Spielzeug“ ankommt. Dem war zum Glück nicht so. Kinder sind da untereinander anscheinend toleranter als ich dachte. Die Schranken existieren hauptsächlich in unseren Köpfen, vor allem der Generation der Großeltern. Da höre ich häufig Sachen wie „das ist nur was für Mädchen“ etc und verbitte mir dies sofort. Das ist einfach heutzutage nicht mehr zeitgemäß! Jedes Kind darf und soll alles 🙂

  5. Ich bin gespannt…
    …wie das so wird! Wir haben zwei Jungs und ganz neu ein Babymädchen. Mich hat in der Schwangerschaft schon genervt, dass alle meinten, dass sie bestimmt eine Prinzessin in rosa sein wird.
    Ich bin fest davon überzeugt, dass meine Tochter eine taffe Frau wird, auch wenn ich ihr rosa anziehe, ihr Zöpfe flechte, Barbies kaufe und neben Ronja Räubertochter (eins meiner Lieblingsbücher!) auch Pferdebücher vorlesen werde!
    Ich hab bereits einige Familien mit „Pärchen“ gefragt, wie das Spielverhalten unter den Geschwistern so ist, da unsere Jungs eine verschworene Einheit bilden. Interessanterweise ist es grade bei den Familien, die extrem auf neutrale Erziehung achten, meistens so wie im Artikel beschrieben. Mädchen Pony, Jungs Auto. Nix mit „meine Tochter wird keine Prinzessin“.
    Ich finde an Farben und Spielzeug sollte das nicht festgemacht werden, sondern an unserem Vorbildverhalten. Sitzt in der Weihnachtswerbung der Junge mit Habdy man Tisch, während das Mädchen in der Plastikküche kocht, läuft was verkehrt. Aber meine Tochter soll Mama spielen dürfen ohne dass es gleich Kopfschütteln über die Puppe gibt. Und wenn meine Jungs „typische“ Jungs in blau mit Autos sind-auch okay! Die Frage ist, wie ihre Einstellungen gegenüber ihren Mitmenschen ist und das ist eine Frage der Erziehung und des Vorlebens!

  6. Mein jüngster Sohn ist 3,
    hat lange blonde Haare und ist gekleidet wie ein Junge. Mal hell mal dunkel aber meist eben mit blauen, grünen und orangenen Farben.
    Er spielt mit „typischen“ Jungssachen: meist Autos, Lego. Ist aber gleichzeitig sehr empathisch und kümmert sich in der Krippe gerne um die Kleinen: Holt ein Taschentuch bei laufender Nase und den Schnuller wenn ein Kleines weint.
    Unsere Kinder sind stark durch ihre Gene geprägt und durch meine Großen (m, 15 und w, 13) weiß ich wie wenig man da tatsächlich beeinflussen kann. Trotz gleicher Erziehung sind sie sehr unterschiedlich im Charakter und haben sich auch immer in ihre Geschlechterrolle eingefunden. Aufgrund meiner finanziellen Lage hat meine Tochter oft auch die Sachen des Großen auftragen müssen – sie wollte aber immer die Sachen mit Pink und Rosa aufgepeppt haben. Auch das gleiche Spielzeug wurde bespielt, jedoch immer in unterschiedlicher – meist „geschlechtertypischer“ Form.

    Ich habe allerdings auch Freundinnen meiner Tochter gesehen, die sich eher „jungstypisch“ gekleidet haben und auch eher Fußball präferiert haben. Diese Mädchen verhalten sich jetzt in der Pubertät jedoch sehr „mädchentypisch“.

    Mein Sohn wird aufgrund seiner Haarlänge vom Fremden grundsätzlich als Mädchen angesprochen und oftmals nervt es mich, Richtigstellen zu müssen, dass er ein Junge ist. Vorallem, da die Haarlänge das einzige ist, woran Fremde festmachen, dass er ein „Mädchen“ sei. Dass er gekleidet ist wie ein Junge scheint niemanden zu interessieren.

  7. Ähnlich
    Erschreckenderweise ist das bei uns ähnlich. Mein Sohn (3) liebt Fahrzeuge, Baustellen und Werkzeug in jeder Form. Die Puppe, die ich ihm zum ersten Geburtstag geschenkt habe, wird höchstens mal gehauen, damit danach der Arztkoffer zum Einsatz kommen kann. Dabei sind wir Eltern quasi gar nicht fahrzeugintetessiert. Obwohl ich eigentlich sehr drauf geachtet habe, meinem Sohn alle Möglichkeiten zu bieten. Es gibt ja auch diverse Studien, bspw. dass Eltern mit Töchtern viel mehr Emotionswörter benutzen als mit Söhnen, auch völlig unabsichtlich. Na ja, wie auch immer, auf meinem Schoß pennt momentan mein Babymädchen und ich frage mich, wie sie wohl Laserschwerter, Fahrzeuge und Puppen finden wird, wenn sie größer wird. <3

  8. Ähnlich wie bei uns
    Das ist bei uns ähnlich.
    Unsere Tochter (7) ist ein Freigeist. Hinterfragt alles, möchte auch am liebsten alles von früher wissen, durchdenkt die Informationen auf ihre Art…. aber sie wäre es auch die auf einem Spaziergang durch ihre blühende Fantasie den Wald neu erstrahlen lässt: als Pferdeparcours … sie würde kaum brav neben mir laufen.
    Unser Junge (4) ist ganz anders. Klar lebt er auch in seiner Phantasiewelt.
    Aber er ist vorsichtig. Verkleidet sich als Prinzessin, die dann Autorennen spielt…. Also alles so ähnlich wie bei euch…

    Nur Schwerter, Pistolen und Kampfwerkzeuge gehören bei mir nicht in Kinderhand.
    Das sind Kriegswerkzeuge und da gibt es meiner Meinung nach nichts zu verharmlosen. Deshalb schaue ich bei der Mediennutzung sehr genau auf den Inhalt und habe festgestellt, dass dann auch gar nicht der Hang in diese Richtung besteht. Medien prägen schon unsere Kleinsten…

    Also alles in allem ist es bei uns sehr ähnlich wie bei euch…
    Es gibt keine strikten Gendergrenzen und trotzdem haben die Kinder einen gewissen Hang.