Vorsicht! Anstrengend! Kinder machen Eltern (manchmal) wahnsinnig.

anstrengend

Guten Tag, Ihr Lieben! Die Bloggerwelt steht grad Kopf. Beziehungsweise: Macht sich Luft. Das ist gut so! Das ist gesund. Mama Mia beschwert sich, dass es so anstrengend ist. Babykram und Kinderkacke beschwert sich, dass es so anstrengend ist und Mama007 antwortet voller Anstrengung darauf.

Ich habe mich auch viel und oft in meinem anderen Blog Nusenblaten über die Anstrengung ausgelassen, die gleich mehrere kleine Kinder im Haushalt verursachen, auch hier im Blog habe ich das an der ein oder anderen Stelle getan und auch Caro hat diese Woche von einer Horrorwoche geschrieben. Aber.

Ich – vorsicht, klingt altersweise – habe die Kleinkindphase überstanden. Und muss sagen: Alles relativiert sich. (Besonders übrigens dann, wenn man sich mal Luft gemacht hat durch Gespräche mit einer Freundin oder einen Blogbeitrag. Das hier ist nämlich KEIN Jammern auf hohem Niveau, sondern das Luftablassen als erster Schritt auf dem Weg raus aus einer Extremsituation!) Ähnlich, wie man sagt, dass man den Wehenschmerz vergisst, vergisst (oder verdrängt?) man so manche Situation dann doch ganz gut.

Der Nachteil, den wir heute ganz eindeutig zur Generation vor uns haben: Wir schreiben das zum Teil öffentlich auf. Zumindest wir Blogger. Und haben deswegen nachher schwarz auf weiß den Beweis, wie es sich wirklich anfühlte in gewissen Situationen.

Ich glaube ganz ehrlich, dass sich Frauen auch früher mal überfordert fühlten mit Kindern und Haushalt und Dauergeschrei und Manieren beibringen. Sie haben das nur einfach nicht so laut bestöhnt und deswegen auch wahrscheinlich schneller wieder vergessen oder verdrängt.

Natürlich sind die Anforderungen heute auch andere und wir denken, wir müssten einfach auch noch nebenbei Karriere machen und den Partner glücklich und toll aussehen und kulturell auf der Höhe… Ihr kennt das. Ich könnte den Satz noch um einige Meter verlängern. Was ich sagen will: Ich hatte am Wochenende auf einer Familienfeier ein Aha-Erlebnis.

Meine Cousine erzählte, dass sie, als sie meine Kinder zuletzt gesehen habe (muss laaange her sein) etwas, naja, erstaunt war. Sie sei in die Wohnung gekommen und innerhalb von fünf Minuten habe ihr der eine Zwilling einen Schuh an den Kopf geworfen, der andere habe ein ganzes Glas Sprudelwasser in den Mund genommen und aus Nase und Mund auf sie drauf geprustet, um sich danach den Zuckerspender so lang in den Mund zu schütten, bis dieser vor Zucker überlief, während ich erzählt haben soll, dass die damals auch noch kleine große Schwester vor lauter Eifersucht auf die kleinen Brüder immer ihr Geschäft auf deren Kinderzimmerteppich setzt. HAAAHA.

Ich muss beim Schreiben wirklich sehr grinsen über diese Situation, denn: Ich weiß von NICHTS mehr. Ich habe keine Ahnung, wovon sie erzählt hat. Und fürchte mich jetzt, dass sämtliche Gäste aus der damaligen Zeit solche einschneidenden Erlebnisse mit uns gehabt haben, von denen ich aber nichts mehr weiß.

Ich stammelte dann am Wochenende als Antwort sowas wie: Naja, war wahrscheinlich ein etwas heftigerer Tag. Dass meine Tochter sowas gemacht hat, erinnere ich wirklich nicht, das scheint also wenn überhaupt dann nur eine sehr kurz anhaltende Phase gewesen zu sein.

Aber das macht mich natürlich auch alles ein bisschen stolz 🙂 Dass wir tatsächlich jetzt scheinbar aus dem Allergröbsten Kindermist erstmal raus sind. Der größere kommt sicherlich noch, aber irgendwann hat mal einer erzählt, die Phase so zwischen Kleinkindalter und Pubertät sei einfach die schönste und angenehmste, weil die Kinder schon reden und verstehen können einerseits und andererseits noch nicht den Tag mit Große-Jungen-Streichen und Komasaufen zubringen.

Ich lehne mich jetzt also zurück und übersehe, dass da grad der Magen-Darm-Junge in meinem Hintergrund seinen ganzen Arm mit Edding „tätowiert“ und genieße diese vernünftige und genussreiche Phase zwischen dem einen (kleinkindlichen) und dem anderen (jugendlichen) Wahnsinn. Darauf einen leckeren und heißen Kaffee!

Und an Euch anderen Blogerinnen und Mamas da draußen: Ihr schafft das! Ihr übersteht das! Und bald gibt´s wieder Kaffee in Ruhe und Zeit, sich mit einem Grinsen an die Vergangenheit zu erinnern. Bestimmt!

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8 comments

  1. So ist es
    Hallo,

    wenn es mir zu viel wird, dann kriegt mein Mann wieder alles an den Kopf geschmissen 🙂

    Aber er hat sich auch im ersten Jahr öfters gefragt, wie ich gewisse Situationen aushalte.

    Und er geht lieber arbeiten, als sich den ganzen Tag mit dem Kind zu beschäftigen. Tja, das denke ich mir jetzt nach dem 1. Kind auch des öfteren.

    Und deshalb bleibt es bei einem Kind. Mein Mann würde gerne ein 2. haben wollen, aber bei wem bleibt wieder alles hängen? Bei der Frau!

    Wäre es finanziell möglich und ich würde mehr als mein Mann verdienen, dann kann er gerne in die Karenz gehen. Aber wie bei vielen anderen auch ist es nun mal so, dass der Mann mehr verdient und es somit sehr wohl auch eine finanzielle Seite gibt. Leider.

    Natürlich hat ein Kind auch seine schönen Seiten, man möchte die Erfahrungen nicht missen, aber ich muss ehrlicherweise jetzt oft an meine Mutter (3 Kinder) zurückdenken, die mir nahegelegt hat es sich gut zu überdenken, ob man ein Kind möchte.

    Ein Kind ist eine Lebensaufgabe.

  2. Gott sei dank ist das bei mir anders
    Die Mütter, für die das alles so anstrengend ist, tun mir sehr leid und ich bin froh, dass das bei mir anders ist. Ich habe in meinem Berufsleben einiges umgestellt und bin seit der Geburt meines zweiten Kindes total tiefenentspannt. Klar bin ich manchmal müde, habe keine Zeit, meine Babypfunde abzutrainieren, meine Doktorarbeit und diverse andere Projekte liegen manchmal brach, aber ich weiss vom ersten Kind, diese Zeit ist begrenzt und man sollte es genießen und erstmal alles andere hintenan stellen. Was mein Leben extrem erleichtert: Lebensmittel-Bringdienst (nicht viel teurer als selber einkaufen gehen) und einmal die Woche eine Putzfrau. Und als es das alles noch nicht gab (bei Kind 1) war dann halt mal der Kühlschrank leer und die Wohnung ein Chaos. Spätestens wenn dann beide in der Kita sind, kann man ja mal wieder aufräumen!Also: stresst Euch nicht mit überzogenen Ansprüchen an Euch selbst!

  3. Ich versteh das nicht!
    Und das geht nicht gegen meine Vorschreiberin oder ist in irgendeiner Art und Weise bös gemeint. Ich verstehe es nur einfach nicht.
    Die Mehrheit der Mütter legt extremsten Wert darauf zu betonen, dass das praktzierte Modell (Papa arbeitet voll plus Überstunden; Mama schmeißt größtenteils den Haushalt und managed weitestgehend alles rund um die Kinder) selbst gewählt und so gewollt ist.
    Die Mehrheit der Mütter beklagt sich regelmäßig wie anstrengend das ist, wie erschöpft und müde sie sind, dass sie phasenweise gute Lust hätten alles hinzuschmeißen.
    Die Mehrheit der Mütter hat zu JEDEM Thema rund ums Kind gute Ratschläge (Schlafen, Essen, Stillen etc.)
    Warum ist es dann so schwer, die eigene Situation zu überdenken und zu modifizieren? Da tröstet dann plötzlich ein Kinderlächeln über den zuvor beklagten Wahnsinn hinweg und alles geht so weiter wie bisher???
    Viele Grüße von Anni, die da offensichtlich anders tickt 😉

  4. Ja der absolute Wahnsinn…..
    bin jetzt auch so langsam mal richtig am Ende meiner Kräfte. Als Mama von einer neunjährigen, bereits anfangenden, pubertierenden Tochter, einem 28 Monate altem Räubermann und einer 16 Monaten alten kleinen Prinzessin bin ich in den letzten 1 1/2 Jahren schon gefühlte tausend mal an meine Grenzen gekommen und es war die wohl härteste Zeit in meinem ganzen, bisherigen Leben. Ja vor allem der liebe Schlaf ein guter alter Bekannte der sich schon lange nicht mehr blicken lässt….macht einen schon zu schaffen, kann mich gar nicht mehr erinnern wie es früher mal war. Wenn man in manchen Nächten von Zimmer zu Zimmer springt und sich fühlt wie eine Nachtschwester im Krankenhaus dann hätte man schon am liebsten Bock einfach mal alles hinzuschmeißen und doch blickt man wieder in diese kleinen, wundervollen Gesichter die es schaffen einen immer wieder bis zur Höchstform anzutreiben und einen Bestätigen in dem was man tut weil man diese bedingungslose Liebe spürt. Es ist manchmal wirklich einfach nur Wahnsinn, in jedem Fall trotzdem wahnsinnig schön eine Mama zu sein 🙂 Elternzeit finde ich toll, mein Mann war auch 2 Monate zuhause aber Rollentausch wäre nicht mein Ding. Ich empfinde die erste 3 Jahre als zu kostbar um sie jemand anderes überlassen zu wollen. Egal wie ansträngend es auch sein mag, ich möchte jede Phase genießen, weil ich weiß es geht vorbei und ja man vergisst 😉 Meine große Tochter war eigentlich als Baby so ansträngend das ich mir tausend Prozent sicher war ich möchte keins mehr aber die mit der Zeit wächst Gras drüber und man vergisst tatsächlich 😉

  5. Ist mir auch schon aufgefallen…
    …dass in der Mama-Blogger Welt gerade die „alles so anstrengend mit Kindern“-Phase umgeht. Mein Vorschlag dazu wäre der: lasst Eure Männer mal Elternzeit/Teilzeit machen; geht wieder (richtig/voll) arbeiten. Warum nicht mal so? Tauscht doch mal die Rollen; vielleicht eröffnen sich dadurch ganz neue Perspektiven?

  6. Der reinste Wahnsinn !!
    Da ich mich zzt einfach immer nur müde fühle mit meinem 2. Kind Luuk (3 Mon) stoße ich täglich an meine Grenzen ! Am wütendsten macht mich dabei Tochter Lili (6) die mit der Geburt von Luuk ihre Selbständigkeit verloren hat. Plötzlich kann sie sich nicht mehr alleine an und ausziehen, selber essen und möchte auch partout nachts nicht mehr alleine einschlafen. Ich weiß ja dass sich für sie da enorm viel verändert hat und so ein kleiner Kopf da erst mal hinterherkommen muss und trotzdem ist doch grad alles schwer genug und wieso muss dass dann noch obendrauf kommen ? An den Wochenenden genieße ich die 5 min entspannt zu duschen, während mein Mann auf die Kinder aufpasst. Mehr bleibt da im Moment nicht und das fehlt mir enorm. Mein „altes Leben“ scheint es nie gegeben zu haben. Und zu allem übel meint meine Mutter ich solle mich nicht so beschweren schließlich hätte sie dass mit 3 Kindern auch hinbekommen…. Und dann gibt es die kleinen besonderen Momente in denen Lili mich in den Arm nimmt einfach soooo oder der Kleine mir sein erstes Lächeln schenkt, dann weiß ich es ist die Mühe Wert und mir doch egal wenn ich mit vollgespucktem Sweatshirt beim Kinderarzt sitze….

  7. Man vergisst…
    … und vergisst und vergisst und zack, ist das nächste Kind da und man ist wieder mittendrin im Chaos;)

  8. Alles wird einfacher!
    Ja, ich sehe das auch so. Das erste Jahr ist der Wahnsinn, mit all dem wenigen Schlaf und den Hormonen und all dem Neuen. Mich hat zum Beispiel diese Rhythmuslosigkeit völlig fertig gemacht. Aber mit etwa 18 Monaten fing meine Tochter an durchzuschlafen (also im Sinne von die ganze Nacht) und von da an wurde alles viel entspannter. Mitlerweile ist sie fast 2,5 und es ist einfach eine tolle Zeit! Wenn man sich so fühlt, dass man aus dem Gröbsten raus ist, dann ist man selbst viel entspannter und auch die Erschöpfung lässt nach. Es ist eben alles eine Phase, irgendwie. 🙂 Also: Haltet durch! Es lohnt sich! Es wartet eine ganz wunderbare Zeit mit eurem Kind/euren Kindern!