Wie Mütter die Lücke nach der Kleinkindzeit füllen. Heute: Anita und ihre geheime Affäre

affaere pixabay

Ihr Lieben, in unserem Beitrag über das Leben mit drei Fast-Teenies, den wir hier vor einiger Zeit veröffentlicht haben, ging es um diese Zwischenphase im Leben von uns Eltern. Um die Phase, wenn die Kinder groß werden, aber noch nicht richtig groß sind. Um Abschied und Neubeginn.

Um das Neu-Ausrichten des Lebens, wenn die Kinder keinen Babyspeck mehr im Gesicht haben, wenn sie nicht mehr „süß“ sind, sondern stolz ihre Achseln zeigen und sagen: „Riech mal, das ist doch schon echter Männerschweiß!“

Wo früher Kuscheln war, ist heute Diskussion. Wo damals Vorlesen war, nehmen sie sich heut selbst ein Buch – na gut, eher das Ipad…  😉

Wir Mütter tauchen irgendwann auf aus dem Baby- und Kleinkindkosmos und sehen uns ganz neuen Herausforderungen gegenüber. Wir schnuppern neue Luft und denken nach über das, was gut ist, was nicht gut ist, was wir ändern wollen oder auch nicht.

Viele haben in den ersten Jahren mit den Kindern selbst ordentlich zurückgesteckt. Und wenn sie wieder Kapazitäten frei haben, fragen sie sich: War es das? Soll ich einfach alles weiter machen wie bisher? Oder brauche ich etwas anderes? Nach all dem, was ich investiert habe, möchte ich jetzt einfach auch mal etwas für mich tun – das denken sich viele.

Manche Frauen machen dann eine Yoga- oder Pilateslehrerinnen-Ausbildung. Ein paar schreiben das lang ersehnte Buch oder kaufen sich ein Pferd. Andere bekommen vielleicht nochmal ein Kind und erleben all das Nahe, dieses Wunder, nochmal neu. Einige erfüllen sich den Traum einer langen Reise oder machen sich selbstständig. Das sind die gängigen Varianten

KENNT IHR DAS? DANN SCHREIBT UNS GERN DAVON. WIR WÜRDEN HIER GERN REGELMÄßIG TEXTE ZUM THEMA „LÜCKENFÜLLER“ VERÖFFENTLICHEN.

Unsere Leserin Anita, die eigentlich anders heißt, der wir hier aber Anonymität zugesagt haben, hat für sich eine ganz eigene Variante gefunden, um mit dem entstandenen Vakuum umzugehen. Davon hat sie uns in einem sehr offenen Leserbrief geschrieben.

„Danke für deinen schönen Text über das Leben mit drei Fast-Teenies! Meine Kinder sind acht und elf Jahre alt. Der Große kam vor zwei Monaten zu mir und erzählte, er habe nun eine Freundin. Alles ganz harmlos, aber trotzdem wurde meine Rolle plötzlich in Frage gestellt. Mir kam es vor, als würde ich nicht mehr gebraucht.

Er wollte mit ihr telefonieren, ich durfte nicht mehr abends mit ihm kuscheln. Daraufhin stellte sich bei mir die Frage: Wohin bewegt sich mein Leben?

Ein weiteres Kind kam für mich mit über 40 nicht in Frage. Einige Freundinnen haben so gerade die Lücke in ihrem Leben gefüllt. Ich dachte, ich müsse etwas für mich tun. Tja, und jetzt habe ich seit zwei Monaten eine Affäre. Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren könnte! Aber da war genau dieses Gefühl, das ihr auch in dem Beitrag beschreibt. Ich wollte mich abgrenzen und etwas nur für mich tun, weil die Mama eben nicht mehr auf die Art und Weise gebraucht wird, wie bisher.

Mir geht es erstaunlich gut damit. Ich werde gesehen. ICH! Nur ich. Ich fühle mich dort wunderbar. Und natürlich ist die Angst, dass das Ganze auffliegt immer da. Trotzdem kann und will ich es nicht lassen. Es tut so gut, mal wieder nicht als Mutter, sondern auch als Frau gesehen zu werden.

23 Jahre war ich meinem Mann treu. Schon länger kam immer mal wieder die Frage auf: „War es das jetzt? Nie mehr ein erster Kuss und die Leidenschaft spüren, die über die vielen Jahre verschwunden ist, egal wie viel Mühe wir uns gegeben haben?

Wir haben uns regelmäßig Auszeiten als Paar genommen, Städtetrips ohne die Kinder gemacht und es war wunderbar.

Aber dann traf ich diesen Mann und es fühlte sich richtig an und so gut! Ich habe ihm allerdings gleich klar gemacht, dass ich definitiv keine neue Beziehung suche, da ich ja eine habe und mein Leben eben „funktioniert“. Außerdem sind unsere Leben so grundsätzlich verschieden, dass eine Beziehung definitiv nicht funktionieren würde. Darüber bin ich eigentlich ganz froh.

Und so darf er auch weiter nach seiner großen Liebe suchen (er hat vor zwei Jahren seine Partnerin nach 22 Jahren verlassen). So ist unsere Abmachung: einfach nur Sex, allerdings exklusiv zwischen uns.

Inzwischen merken wir, dass das nicht so einfach ist mit dem „nur Sex“, natürlich sind doch Gefühle da. Zwischenzeitlich hielt er es für besser, wenn wir uns nicht mehr sehen, da er nicht wollte, dass ich meine Kinder und meinen Job vernachlässige.

Ich bin total zusammengebrochen, lag auf dem Bett und habe geheult. Bei meinem Mann ging das zum Glück als Migräneanfall durch…

Es ist einfach schön mit ihm, abgesehen vom wilden Rumknutschen und dem, was da sonst noch so passiert, einfach mal wieder was Neues entdecken und nicht schon vorher wissen, was der Ehemann jetzt sagen oder tun wird.

Kleinigkeiten wie: „Echt? Du bist auch verrückt nach Marzipan?“ „Was, du hältst die Gabel auch rechts, obwohl du nicht Linkshänder bist?”

Mein Mann ist auch am Wochenende oft beruflich unterwegs, meine Jungs dürfen dann zu Oma und Opa… So schaffen wir es, uns fast jede Woche einmal zu sehen. Ich muss auch jedes Mal 60 Kilometer hin und später wieder zurück fahren.

Aber so laufen wir uns wenigstens nicht versehentlich über den Weg. Und sonst wäre die Versuchung doch zu groß, noch öfter vorbeizufahren.

Ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich kein schlechtes Gewissen meinem Mann gegenüber habe.

Ein komisches Gefühl habe ich eher gegenüber meinen Kindern oder Eltern, wenn ich dann gefragt werde, ob ich meine Arbeit in der kinderlosen Zeit gut aufgearbeitet habe. Oder bei Freunden, wenn sie nach meinen Kindern schauen, während ich nur an mich denke.

Meine beste Freundin ist eingeweiht, so gehen wir alibimäßig zur Wellness, Shoppen oder so. So sehe ich sie leider nicht mehr so häufig. Letzte Woche wollte sie mit mir zu IKEA, da meinte ich, das kann ich nicht machen, da waren wir doch angeblich letzten Samstag…

Diese ständigen Lügen fühlen sich wirklich nicht gut an, aber wenn ich bei ihm bin, vergesse ich die Welt und fühle mich wunderbar.

Im Moment träumen wir von einem verlängerten „Wellnesswochenende“, einmal zusammen einschlafen und aufwachen, ohne Zeitdruck. Damit er nicht wie neulich plötzlich fragen muss: „Du hast jetzt nicht im Ernst auf die Uhr geschaut?!”

Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird, eventuell zieht er im Herbst weiter weg. Egal, bis dahin genieße ich meinen Lückenfüller.

 

Foto oben: pixabay

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26 comments

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  2. Meine Mutter hat genau so
    Meine Mutter hat genau so gehandelt. Fakt ist, Kinder kriegen das früher oder später mit. Das Schlimme für ein Kind ist nicht zwangsläufig der Betrug am Papa, aber die Lügen drumherum. Man fängt irgendwann an alles zu hinterfragen und der eigenen Mutter ständig zu misstrauen.
    Bei uns war das so lange und extrem, dass ich nun schon seit über 10 Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter habe. Damals ging auch die Ehe meiner Eltern endgültig in die Brüche.
    Sie hat sich ähnlich wie hier gerechtfertigt. Fakt ist aber auch, dass sie nun seit diesen 10 Jahren mit dem anderen Mann zusammenlebt. Mir klingt es noch in den Ohren: „Ich könnte nie eine Beziehung mit ihm führen“.

    Die Beziehung zum eigenen Mann und das Betrügen in einer Partnerschaft ist das Eine. Das kann und möchte ich moralisch nicht bewerten. Da geht es um zwei (oder mehr) erwachsene Menschen, die dass unter sich klären müssen.

    Die Beziehung zu den eigenen Kindern wird aber definitiv auch belastet und ich kann nur dazu raten, sich nicht in so Lügengeschichten zu verwickeln. Bei uns waren die Folgen extrem, weil es auch einfach extrem lang ging und es immer wieder direkte Konflikte dazu zwischen mir und meiner Mutter gab, in denen sie mich ohne mit der Wimper zu zucken angelogen hat.

  3. Eindeutige Lage
    Dinge passieren, die man sich nie vorgestellt hat. Das braucht man weder zu verurteilen, noch zu bejubeln.
    Aber, liebe Anita, du bist total verliebt! Nebeneinander aufwachen wollen/ zusammen brechen bei der Möglichkeit den anderen nicht mehr zu sehen-neben den anderen Dingen die du schreibst, sehr eindeutige Symptome.
    Du wirst nicht darum herum kommen dich zu entscheiden. Alles Gute und viel Kraft dafür!

  4. Ich kann Anitas Entscheidung
    Ich kann Anitas Entscheidung zur Affäre nicht im geringsten nachvollziehen.
    Dass es eine seit 23 Jahren in aufrechter Beziehung lebende, 40 Jahre alte Frau so dermaßen aus der Bahn wirft dass sie sich in eine Affäre flüchten muss, weil ihr 11 jähtiges Kind! (ich habe einen wirklichen Teenie von 16+ zu Hause – mit 11 sind die ja noch so süß und unschuldig, noch richtige Kinder eben) anfängt zum ersten Mal Händchen zu halten, so nach dem Motto, finde ich einfach nur höchst befremdlich.
    Mit ihrer egoistischen Entscheidung riskiert sie großen Schmerz, Vertauensbruch und Verlust bei den anderen Familienmitgliedern, vor allem bei ihren Kindern.
    Wenn die Gefühle für ihren Mann nicht mehr da sind, soll sie sich sauber und ordentlich trennen und dabei schauen wie die Kinder trotz Trennung bestmöglich aufgefangen werden. Die sind mit 8 und 11 Jahren nämlich noch gar nicht so groß und haben, auch wenn sie zwar keine Babys mehr sind, ein stabiles Umfeld immer noch bitter nötig. Alles andere hat Potenzial für ein riesen Drama.
    Absolut egoistisch und für mich nicht nachvollziehbar, diese Entscheidung. Selbstverwirklichung nach der Kleinkindphase geht auch anders.

  5. Betroffen
    Ich habe diesen Artikel gelesen und habe lese von mir – vor gut 20 Monaten.
    Meine Affäre hat allerdings vor 6 Monaten ihr Ende gefunden und mit diesem Ende ist mir beinahe mein ganzes Leben um die Ohren geflogen.
    Mein Mann hat es heraus bekommen und mir verziehen. Es war dramatisch und tränenreich und das schlimmste, was ich in meinem Leben durchmachen musste. Eben auch, weil ich mich selbst so stark dafür verurteilt habe.
    Ich war vor meiner Affäre jahrelang nicht mehr da. 9 Jahre Elternzeit, für jedes Kind 3. Och habe die Zeit mit den Kindern genossen und würde es wieder tun, aber irgendwo auf diesem Weg hab ich den Anschluss verpasst. Meine Frundinnen blieben kinderlos, aber in Führungspositionen.
    Ich würde nicht wahrgenommen, meine Wünsche und Ansichten mehr schlecht als recht respektiert. Alles ohne bösen Vorsatz durch meinen Mann, aber letztlich habe ich resigniert, denn für meine Kinder wünsche ich mir eine Familie. Dafür darf ich jahrelang bereit, eine Sehnsucht von mir zu opfern. Bis das Schicksal es anders mit mir meinte, denn ich habe nicht nach der Affäre gesucht, sie hat mich gefunden.
    Ich habe diese Stunden genossen. Sehr. Und es war mehr als nur Sex. Aufmerksamkeit, Vorfreude, Lachen, Interesse und Leidenschaft.
    Heute ist es ind meiner Ehe fast genauso wie vor der Affäre. Mit dem Unterschied, dass ich mich freier fühle, weil ich nicht mehr lügen muss und das schlechte Gewissen-meinen Kindern gegenüber-nicht mehr allgegenwärtig ist.
    Ich habe daraus gelernt, dass man Menschen nicht so einfach in die moralische Schublade stecken darf. Und das Leben nicht nur schwarz und weiß ist.
    Was ich für mich daraus machen werde, das weiß ich immer noch nicht, aber nach wie vor lebe ich für meine Kinder in dieser Familie mit dem Papa, den sie lieben.
    Mit der verzweifelten Hoffnung, glücklich zu werden.

  6. Moral?
    Da kommt sie wieder die Moralkeule… wie kann man nur? Der arme Mann! Das liederliche weib!

    Wohl dem, der in seiner Ehe/Partnerschaft auch nach vielen Jahren noch als begehrenswerte Frau und nicht nur als Mutter wahrgenommen wird, der noch immer die große Liebe lebt, regelmäßig wahnsinnig tollen Sex hat mit dem Partner und nicht im Alltagstrott versunken ist! Ich beglückwünsche und beneide Euch.

    Ich bin verheiratet, Mutter von zwei Kindern, Vollzeit arbeiten und lebe in einer harmonischen WG. Die Kinder lieben ihren Vater, ich schätze ihn als Freund. sex gibt es seit Jahren nicht und ich dachte das ist okay.

    Aber das ist es nicht.

    Ich wollte verliebt sein, Leidenschaft erleben, begehrt werden, mal nur Frau sein und nicht nur Mutter.

    Das was du liebe Anita jetzt gerade tust, lebe ich seid über einem Jahr. Ich hab nicht danach gesucht, es ist passiert. Auch er ist verheiratet mit Kindern und wir haben das, was in unseren Ehen fehlt autgesourcst…. und das tut so verdammt gut.

    Moral? In eine wirklich funktionierende ehe kann niemand eindringen! Verantwortung? Die übernehme ich für meine Kinder, indem ich bleibe. Ich hab überhaupt kein schlechtes Gewissen und hab aufgegeben mich zu fragen warum. Wahrscheinlich bin ich einfach ein schlechter Mensch, vielleicht ist es aber auch viel komplexer. Ich finde ich habe das Recht egoistisch zu sein nach all den Jahren Selbstaufgabe und ich denke die Schuld trifft nicht allein die Betrüger, sondern auch die betrogenen!
    Ja, Ehrlichkeit wäre die bessere Alternative, aber wenn es keiner weiß, tut man auch keinem weh und ich gebe nichts weg, was mein Mann noch beansprucht. Treue um jeden Preis? Wozu?

    Ich geb mich dann mal zum steinigen frei.

    1. Ich kann deine Worte absolut
      Ich kann deine Worte absolut nachvollziehen. Wahrscheinlich bin ich dann auch so ein schlechter Mensch, weil ich es auch durch habe. Eine Dauerlösung war eine Affäre jedoch für mich nicht, das ständige Lügen zermürbt und ich konnte mir selbst im Spiegel nicht mehr ins Gesicht schauen. Bei mir kam Alles raus, aber mein Mann hatte mir verziehen. Zum einen bin ich froh, dass ich meinem Kind die Trennung erspart habe . Anderseits weiß ich noch nicht, ob ich so noch viele Jahre leben möchte. Ich sehe meinen Mann auch mehr als Freund, es ist gut , dass er da ist, aber die große Liebe wird es wohl nicht mehr geben. Eine Affäre werde ich deswegen nicht mehr beginnen, stattdessen vielleicht doch irgendwann die Trennung vollziehen. Das wäre zwar sehr schmerzhaft , aber wenigstens fair.

    2. Absolut nachvollziehbar
      Ich bin mit meinem Mann seit 8 Jahren zusammen und seit wir verheiratet sind bin ich nicht mehr berufstätig. Ich kümmere mich um alles, sei es das Haus, Hund, meine kranke Schwiegermutter. Ich schrieb füe eine regionale Tageszeitung, hattebein aktives Sozialleben, eine Menge Freunde und dann heiratete ich, zog zu meinem Mann und mein Leben veränderte sich. Was auch normal ist und auch anfamgs so gewollt war. Irgendwann füllte mich mein Leben nicht mehr aus und ich vermisse nicht wirklich mein altes Singledasein. Ich sehne mich nach Zuneigung und Aufmerksamkeit. Nicht die Aufmerksamkeit wenn mal die Wäsche nicht weggeräumt wurde sondern Zärtlichkeit und Leidenschaft. Mal etwas Neues ausprobieren, mal nicht jeden Abend ihm dabei zu beobachten wie er vorm Fernseher einschläft.
      Der Alltag hat sich eingeschlichen und für ihn ist es okay und meine Wünsche, Träume und Sehnsüchte interessieren ihn nicht. Sex haben wir seit Jahren nicht mehr und als ich ihn drauf angesprochen habe, wurde ich nur abgewimmelt. Sex sei nicht das Wichtigste in einer Ehe und ich fühlte mich fürchterlich. Sexlose Ehe ist immer noch ein Tabu und das Klischee, dass Männer immer ständig wollen ist immer noch Gang und Gebe. Falls der Gatte es nicht möchte, liegt es an der Frau. Wie oft habe ich Gespräche überhhört bei denen Frauen darüber gejammert haben wie oft ihre Männer mit ihnen schlafen wollen. Mein Selbstbewusstsein leidet darunter jeden Tag. Neulich meinte mein Mann ich rede nur noch über langweilige Hausfrauenthemen. Natürlich Rede ich „nur“ über die Kinder beim Training, über Probleme mit dem Staubsauger, weil wir neben der Familie und den Haushalt keine gemeinsamen Interessen mehr haben und er das nicht als Problem ansieht.
      Auch ich habe mich vor ein paar Monaten unbeabsichtigt verliebt und ich habe ein neues Selbstwertgefühl. Es ist noch nicht auf dem alten Niveau aber ich bin auf dem Weg dahin. Ich bin nicht mehr nur, diejenige die das Geschirr spült und wegräumt sondern auch eine gebildete, eigentlich schlagfertige und humorvolle Frau mit vielen Interessen und Bedürfnissen.
      Wir haben uns über einen gemeinsamen Freund kennengelernt. Wir waren im Urlaub und es hat irgendwie gefunkt und natürlich habe ich gegen meine Gefühle gekämpft und ein schlechtes Gewissen obwohl wir „nur“ telefonieren oder übers Internet kommunizieren. Sicherlich hätten wir einen Weg gefunden uns wieder zu sehen aber Sex kam für uns bis jetzt nicht in Frage, da er und ich klare Verhältnisse wollen und wir erst nach meiner Scheidung sehen wollen wo unsere Gefühle füreinander uns hinführen. Die Versuchung ist groß und bis jetzt haben wir es irgendwie geschafft nicht Schwach zu werden.
      Natürlich ist es nicht toll, dass ich von einer Zukunft mit einem anderen Mann ubd nicht mit meinem Ehemann plane und ich Schmetterlinge im Bauch habe, wenn mein Handy klingelt. Aber mein Mann hatte jede Chance unsere Ehe zu retten. Als ich mir bewusst würde, dass Interesse an jemand anderem besteht habe ich versucht mit ihm zu reden an unserer Ehe zu arbeiten, aber man kann alleine nicht seine Ehe retten. Der Partner muss auch auf einen zu kommen. Daher sehe ich, dass auch so der Betrogene und/oder der Verlassene oft Mitschuld trägt. Eine gute Ehe ist,meiner Meinung nach, sicher vor äußeren Einflüssen und ein guter Partner sieht wenn seine Partnerin unglücklich ist und arbeitet mit ihr an drn Problemen. Mir wurde in den letzten Monaten bewusst, dass ich mich nicht mehr aufopfern kann fpr jemanden der mich nicht wertschätzen kann und zwar sagt er liebt mich aber Worten keine Taten folgen. All dies habe ich tief in mir gespürt aber nir wirklich realisiert bis ich auf den anderen Mann traf.
      Er gestand mir erst nach dem Urlaub seine Gefühle für mich was ich damit
      mache überließ er mir. Mein Gefühlchaos war perfekt. Eine „richtige“ Affäre kam nicht in Frage und mehr als alles andere lies es mein Stolz nicht zu mir selbst einzugestehen, dass die Ehe schon lange am Ende war. Für meinen Mann allerdings ist die Welt in Ordnung so lange das Haus sauber ist, Essen auf dem Tisch steht und seine Wäsche gefaltet im Schrank liegt

      1. Anfangs ist es doch immer toll
        Wie war es den bei deinem Ehemann ? Da gab es anfangs ja auch Schmetterlinge etc.
        Was meinst du den, wie das in paar Jahren mit diesem neuen Mann „enden“ wird ? Wird er dich dann immer noch wie jetzt so verehren etc? Oder wird er auch einfach ‚froh‘ sein, wenn das Haus sauber ist 😉
        Aber das du dich trennen möchtest/willst, kann ich auch gut nachvollziehen (auch ohne daß es einen neuen Mann gäbe). Seit Jahren keinen Sex !? Wie bitte ? Da sind mein Mann und ich uns zum Glück einig, dass es sehr wichtig ist. Ich finde es schade, dass dein Mann sich nicht um eure Ehe bemüht. Ich hoffe, du findest dein Glück und fällst in paar Jahren nicht wieder in das gleiche „Loch“.

  7. Man kann doch noch so viel machen
    Oje, ich hoffe doch, dass ich diese „Lücke“ irgendwie anders füllen werden kann, wenn ich mal in dem Alter bin und meine Kinder groß sind: Karriere, Garten, Reisen, Freunde, soziales Engagement… Ist wahrscheinlich nachhaltiger, falls man vor hat, mit seinem Partner alt zu werden… falls das eh nicht der Plan ist, sollte man sich lieber fair trennen, bevor die ganze Familie darunter leidet.

  8. Den Partner zu betrügen, ist
    Den Partner zu betrügen, ist eine Sache. Eine groß angelegte “Verarschung“ (pardon!) daraus zu machen, eine andere. Ein Lügengeflecht mit der besten Freundin (die scheint ja aus gleichem Holz zu sein) aufzubauen, Eltern und Freunde als Kinderbetreuer auszunutzen, all das hat nichts mit Lückenfüllen zu tun. Schade, wenn man den Partner nach 23 gemeinsamen Jahren mit fremder Unterstützung so belügen will.

  9. Lückenfüller
    Ich finde es gut, dass auch mal über dieses „Tabuthema“ geschrieben wird.
    Mir ging es ähnlich und ich kann die Autorin verstehen.
    Auch ich bin nach 7 Jahren Ehe und einer Tochter, die langsam größer wird anfangs in eine Art Loch gefallen. Oft habe ich mir die Frage gestellt, ob das schon alles gewesen sein soll . (Natürlich nicht, ich werde schließlich erst 30). Meine Ehe stellte ich fast täglich auf den Prüfstand und ich schwankte ständig zwischen trennen und bleiben. Ständig hatte ich das Gefühl, dass ich was verpasst hatte. Früher war ich auch eher das stille Mauerblümchen , aber das war ich schon lange nicht mehr. Ich fühlte mich nur noch als Mutter , obwohl ich auch arbeiten ging. Aber meine Persönlichkeit als begehrenswerte Frau blieb auf der Strecke. Ich suchte mir neue Hobbys, machte Sport und fühlte mich dadurch so wohl wie noch nie in meinem Körper. Mein Mann nahm meine Verwandlung stillschweigend hin und machte mir keine Komplimente. Bestätigung holte ich mir stattdessen von anderen Männern. Ich war viel im Internet unterwegs, anfangs mit keinen bösen Ansichten. Letztendlich wurde ich doch schwach und begann die ein oder andere Affäre. Es war anfangs so belebend , ich fühlte mich wie neugeboren. Auf Dauer allerdings war es belastend, die ständige Lügerei hinterließ ihre Spuren. Eine ganze Zeit lang lief alles gut und ich konnte damit gut leben. Letztendlich kam dann aber doch die ganze Wahrheit ans Licht. Wir standen mehrere Male vor dem Aus.
    Mein Mann hat mit trotz allem verziehen und wir haben einen Neuanfang gewagt. Rückblickend kann ich mein Handeln nicht mehr so ganz nachvollziehen, denn hintergehen etc ist. normalerweise überhaupt nicht meine Art und ich schäme mich auch dafür.
    Aber mittlerweile verurteile ich keinen mehr so schnell, wenn herauskommt, dass die Person eine Affäre hatte. Man weiss nie welche Beweggründe dazu geführt haben.

  10. Super gut
    …. ENDLICH mal wieder ein Artikel, der die Gemüter erhitzt… seit dem Ausstieg von Caro und seit Katharina nicht mehr über das Familienbett lästert, sondern es gar selbst zu schätzen gelernt hat, ist es hier schon fast zuuuu kuschelig geworden… :-). Wie dem auch sei – ich LIEBE diesen blog, gerade weil hier JEDER und JEDE zu Wort kommt. Die Mischung aus eigenen Gefühlsbeiträgen und neutraler Darstellung anderer Mütter ist perfekt! Für JEDE und JEDEN ist immer wieder was Interessantes dabei! Gerade der Blick über den Tellerrand hinaus tut mir unheimlich gut… DANKE, Lisa, für diesen Beitrag! MACHT WEITER SO!

  11. Trauriger Beitrag
    Mir tut „Anita“ eher leid, dass sie sich das Gesehenwerden in einer Affaire suchen muss. Das ihr Mann ihr das nicht geben kann. Das sie das nur durch die Aufmerksamkeit ihrer Kinder hatte. Schade. Mehr kann ich nicht sagen.


  12. Ich finde es so unverschämt den eigenen Mann/Partnern so zu hintergehen! Und den Grund kann ich so gar nicht nachvollziehen! Versetz dich doch bitte in seine Lage! Wie fühlst du dich dabei? Möchtest du auch do behandelt werden?

    Klar, nach vielen Jahren ist die erste Verliebtheit nicht mehr da, dafür aber eine viel tiefere und bedeutendere, um die man kämpfen muss/sollte!

    Ich hoffe, dass die Frau nicht auf die Nase fällt und endlich den Mut hat ihrem Mann alles zu Beichten!

    Allen Frauen oder Männern, die nicht mehr glücklich sind in ihrer Beziehung: bitte redet miteinander und hintergeht euren Partner nicht- den Schmerz, den ihr euren Partnern zufügt, wird man so schnell nicht mehr los!

    Liebes stadtLandMama Team: ein Bericht von der Gegenseite/dem betrogenen wäre ja ganz schön! Wie fühlt man sich? Wie schafft man es mit solch einer Situation umzugehen? (Natürlich meine ich jetzt nicht den betrogenen Mann aus dem Artikel) 😉

    1. Rotzfrech, die Dame.
      Dem kann ich nur zustimmen!
      Seinen Partner so arg rücksichtslos zu hintergehen, ist eine Dreistigkeit, die kaum zu übertreffen ist.

      Vor allem:
      Hätte ein Mann diese Zeilen verfasst, wette ich, dass KEINE (!) der Leserinnen auch nur annähernd so viel Verständnis gehabt hätte, wie manche hier.
      Wäre es ein Mann gewesen, wäre er verbal geteert und gefedert worden.

      Doch bei Frauen sieht die Sache ganz anders aus. Wie verständnisvoll da manch eine wird, à la „Hach, die Arme! Ich kann mich ja so gut in sie hineinversetzen. Wir Frauen haben es aber auch so schwer! Wir reißen uns tagtäglich den Allerwertesten auf und wer dankt es uns?“
      … Und am Ende ist auch noch der Ehegatte selbst schuld, dass er von seiner Frau betrogen wird! Er hätte sie einfach viel mehr wertschätzen sollen. Oder was?

      Dennoch:
      Ich finde es gut, dass bei euch viele unterschiedliche Mütter zu Wort kommen.
      Auch die, die ich für moralisch bedenklich halte 😉
      Das zeugt von Neutralität. Also ruhig weiter so! Ich lese hier weiterhin gerne 😉


  13. Affären passieren überall, so war das schon immer und so wird es auch immer weiter passieren. Öffentlich, hinter verschlossenen Türen oder wie auch sonst – so ist das eben und deswegen ist dieser Beitrag auf einem „Mamablog“ (warum auch nicht???) absolut gerechtfertigt. Unangebracht finde ich eher, die Moralkeule zu schwingen…

  14. Verständnis…..
    Im Gegensatz zum 1. Kommentar kann ich die Autorin sehr gut verstehen, wahrscheinlich war Hannah einfach noch nie in solch einer Situation…..Moral und Ethik hängt grundsätzlich erst mal jeder an die große Glocke, bis man dann mal selber mal vom Leben überrascht wird. Ist mir selbst passiert, verliebt in einen verheirateten Mann und sowas sucht man sich wahrlich nicht aus.

    Ich finde „Anita“ soll das genießen, so lange sie das mit sich und ihrem Gewissen vereinbaren kann. Hier sehe ich allerdings das große Problem…wir Frauen neigen dazu, bei Affären (zu viel) Gefühl zu investieren, dies liest man auch schon aus dem Beitrag. Von daher endet sowas meistens nicht ohne Probleme und gebrochenem Herzen bei einem oder mehreren Beteiligten.
    Ich wünsche der Autorin viel Glück, egal wie es enden wird…..

    Und zum Blog: ich lese hier, eben WEIL nicht nur immer alles weichgespülte thematisiert wird. Auch wenn dieses Thema hier nicht dem offiziellen Mainstream entspricht, betrifft es in meinen Augen mehr Menschen, als man denkt…und eben nicht nur Männer.
    Danke für diesen Beitrag!

    Lilly

    1. DANKE
      Liebe Lilly, dieser Kommentar rührt uns grad sehr. Tausend Dank für deine wunderbaren Worte!!!

    2. Das kann ich nur genau so
      Das kann ich nur genau so unterschreiben! Ich lese euch unheimlich gerne, gerade weil ihr alles thematisiert. So ist das Leben und nicht anders! Danke dafür!

  15. Dienstreisen?!
    Ich musste direkt schmunzeln, als ich gelesen habe, ihr Mann sei auch am Wochenende oft beruflich unterwegs – vielleicht führt er ja ein ähnliches Leben… jeder muss seine eigene Lösung finden, ob nun diese, noch ein Kind oder „in guten wie in schlechten Zeiten“ – wie immer gibt es nicht DIE eine Lösung!

    1. Sehe ich genauso
      Da drängt sich schon recht schnell der Verdacht auf, dass Anita möglicherweise nicht die einzige ist, die in dieser Ehe eine Affäre hat… Damit wären sie dann ja wieder quitt.

  16. Irgendwie sprachlos. …
    Schade dass ein Mama Blog (so vermutet man es bei Eurem Namen) leider Moral und Ethik völlig außer Acht lässt mit solchen Beiträgen.

    Wünscht Ihr Zuspruch / Begeisterung für solch einen Artikel?

    Wer für sich den Anspruch erhebt ein „Mama Blog“ zu sein, sollte sich auch seiner moralischen Verantwortung bewusst sein.
    Es gäbe soviele Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man die Familien stärken könnte.

    Sorry aber heimliche Untreue mit Lückenfüllen zu rechtfertigen, entbehrt jeglicher Moral und hat auf einem seriösen Blog nichts zu suchen meiner Meinung nach.

    Daher: eine Leserin weniger in Zukunft. Schade!

    1. Verschiedene Lebenswege
      Liebe Hannah Louise, hier wird nichts gerechtfertigt, hier werden – wie schon immer in diesem Blog – verschiedene Lebenswege aufgezeigt. Es ist nicht an uns, diese Wege zu beurteilen.
      Uns ist es wichtig, die Realität abzubilden und zwar nicht so, wie sie in einem Werbespot zu sehen ist, in dem immer alle harmonisch lächeln und gesunde Brote essen. Sondern eben so, wie sie ist.
      Es gibt solche und solche Wege. Die Autorin schreibt selbst, sie hätte nie damit gerechnet, dass ihr das passieren könnte. Aber: Solche Dinge geschehen. Darüber zu schweigen, weil es nicht der Moral aller entspricht, fänden wir aus journalistischer Sicht schlicht nicht zu rechtfertigen.
      Wir sind sehr dankbar, dass die Autorin uns hier einmal in ihr geheimes Leben hineinschauen lässt. Auch, weil es unsere Leser und Leserinnen zum Denken anregen kann.

    2. Wir leben im Jahr 2018….
      Ich finde fremdgehen auch nicht gut aber ich finde auch jeder soll sein Leben so leben wie er es für richtig hält. Derjenige muss aber halt auch mit den Konsequenzen rechnen und damit weiterleben. Euren Blog deshalb jetzt nicht mehr lesen ist echt albern denn wir leben ja schließlich im Jahre 2018!

    3. Rosa Wolken Sehnsucht
      Ich glaube es hat weniger mit Moral, als mit einer großen Sehnucht zu tun.
      Ich kann es gut verstehen.
      Ein Großteil der Verantwortung und der täglichen Aufgaben wird abgelöst durch freie Zeit. Wie oft werden Zärtlichkeit, Wertschätzung und Bestätigung durch die Kinder substituiert? Plötzlich ist es nicht mehr erwünscht und es entsteht eine Leere.
      Natürlich eine schöne Vorstellung jetzt mit dem Partner Zeit aufzuholen…..
      Aber was, wenn es nicht erfüllend ist? Trennung, obwohl das große Ganze perfekt ist? Verzicht auf seine Sehnucht, nie wieder rosa Wolken?

      Jeder hat das Recht auf rosa Wolken zu sein…. und wenn es auch nur geborgt ist….

      Ich glaube, glückliche geliebte Menschen machen die Welt besser…. und das brauchen wir….