#EhrlicheEltern: Was uns als Mütter am Alltag mit Kindern am meisten nervt

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Ihr Lieben, unter dem Hashtag #EhrlicheEltern haben in den letzten Tagen Hunderte Mütter und Väter bei Twitter davon erzählt, was sie in ihrem Familienalltag eigentlich am meisten nervt. Wir haben daraufhin eine Umfrage unter unseren Leserinnen gestartet und mal nachgefragt, wie es bei ihnen so aussieht. Hier eine Auswahl der Antworten.

Dass ich…. wartet mal kurz… leg bitte die Schere weg!!!… keinen Satz mehr… Moment…. jahaaa, ich komme zum Po abwischen…ohne Unterbrechung zu Ende… Nein! Nicht da rein!… bekomme.

Die Fremdbestimmung – mich danach richten wann der letzte schläft, wann der erste aufsteht, wann ein passender Zeitpunkt für X ist und irgendwas abbrechen, weil Y ansteht, Arbeit danach wie die Betreuung ist, etc.

Das man alles drölfmillionen mal sagen muss, fantastilliardenmal die verpeilten Kinder um etwas bitten muss, das ewige Gedrohe, man räume das Kinderzimmer das nächste Mal mit dem großen Müllsack auf, und das ewige Gefühl, dass man keinem genügt, nämlich den Kindern, dem Mann, dem Chef und den Kollegen, der Gesellschaft und vor allem sich selbst nicht! Irgendwie erwarte ich täglich den großen Knall, der alles wieder ins Lot bringt.

Ich würde so gerne mal einen ganzen Tag alleine auf die Toilette gehen und das ganz in Ruhe, ohne das ein Kind sich dabei versucht zu verletzten oder mir den Po abwischen will… think positive: Ich werde oft für „mein Ergebnis“ gelobt…

Die 80 Stunden-Woche mit keiner Nacht ohne aufwachende Kinder. Wochenenden wechseln zwischen Himmel und Hölle. Unfassbar genervt sein und rumbrüllen, sich selbst in der Sekunde nicht erkennen und die Sprüche seiner Mutter im Ohr haben, die man als Kind gehasst hat. Sie in der nächsten Sekunde wieder so verdammt süß finden, dass man sich fragt, wie sie einen so auf die Palme bringen konnten, wie nichts anderes im Leben.

Kinderlose Kollegen, die meinen einem die Welt zu erklären (man hetzt zum kranken Kind, Kommentar: ich hätte jetzt auch gerne frei) und andere Mütter, die alles besser wissen. Ach ja und das schlechte Gewissen, wenn man die Kinder vorm Fernseher parkt, weil man einfach in Ruhe kochen will oder Mal ein paar Minuten Pause braucht. Aber die Fremdbestimmung kann auch unfassbar nerven und ich wäre jetzt gerne in Thailand im Urlaub.

Andere Eltern und andere Kinder – und überhaupt ständig muss ich auf einmal mit Menschen zu tun haben, mit denen ich sonst nichts zu tun gehabt hätte. (Nette Ausnahmen bestätigen die Regel.)

Mir fehlt der Gammelsonntag.

Dass man sich anhört wie eine hängen gebliebene Schallplatte „Bitte nimm die Füße vom Tisch…. nimmst du jetzt bitte die Füße vom Tisch…. Füüüüüüße vom Tisch…“

Dass man (wenn man die Lütten mal „weggibt“ um zb zum Arzt zu gehen) dauernd in Eile ist, damit man ja so schnell wie möglich wieder verfügbar ist.

Dass man sich Mühe gibt was Schönes zu kochen und die Kids es nur mit einem abfälligen Blick „würdigen“ und dann Nutellabrot verlangen.

Dass man nicht durch- bzw. aus- bzw. überhaupt irgendwie schlafen darf – und schon garnicht alleine im eigenen Bett.

Dass man die eigens für sich selbst heimlich gekaufte Schokolade dann doch teilen muss, weil sies irgendwie geschafft haben, das Versteck zu entdecken oder man einfach unachtsam war.

Wenn er nachts um 1:30 neben mir liegt und „Backe backe Kuchen“ singt…

Das ständige Chaos….. NIEMALS ist es richtig ordentlich…. wenn irgendwo Land in Sicht ist, bricht an einer anderen Stelle im Haus wieder Krieg aus. Es gibt kein Zimmer, was die kleinen Monster nicht still und heimlich erobern.

Dass man als Mama nicht mehr einfach mal nur krank sein kann und die Erkältung oder was auch immer entspannt auskurieren kann.

Die Lautstärke! Definitiv die Lautstärke.

Ein einziges Mal, niemanden, der an der Tür rüttelt oder über Sinnloses ausfragt, kein Gestreite und keine Schlägerei vor der Klotür, keine lautstarke, im kompletten Umkreis von 5km hörbare, Diskussion, was ich denn so lange im Klo tue, kein „Mama, kann ich schnell rein? Mama, was sind das für Geräusche? Mama, ich muss jetzt auch, GANZ DRINGEND!“.

Kaum habe ich morgens einen Fuß auf die „Kinder-Etage“ gesetzt, ist es vergleichbar mit dem Fettnäpfchen bei meinen Pubertierenden: ich tappe voll rein und rede mir den Mund fusselig. Mein Mantra: „Ich hab dich lieb! Ich hab dich lieb! … Wann ziehst du aus? Wann ziehst du aus?… Ich hab dich lieb! …“ Mal im Ernst – egal welches Alter – es gibt sch… Momente und Wunderschöne!

Das komplette Überfordertsein, wenn man mal allein und ohne die Kinder ist. Ich war dieses Jahr nach fast 10 Jahren zum ersten Mal alleine übers Wochenende weg und war völlig überfordert, mich schnell zu entspannen und möglichst alles zu genießen.

Die Parasiten! Ständig irgendwelche neuen Parasiten! Erst Läuse bei der Großen dann bei der Kleinen. Dann Würmer – äääähhh!!! Dann nochmal und nochmal und ich verpacke in der Zwischenzeit ständig Kuscheltiere in Gefrierfächer und Plastiktüten, koche Unterwäsche und Bettzeug und bügel und desinfiziere, um nach drei Wochen wieder den blöden Zettel aus der Schule zu bekommen: „In der Klasse ihres Kindes wurden Läuse festgestellt…“ Kein Horrorfilm schlägt diesen Zettel!!!

Mich nervt, dass Eltern sich wirklich rechtfertigen. Niemand mag Autonomiephasen und den ganzen Tag Kackofant hören. Punkt.

Die permanenten Streitereien. Kinder mit Kindern. Kinder mit Eltern. Eltern mit sich selbst. Nervig.

Zähneputzen, mein persönliches schwarzes Loch am Morgen (und auch am Abend), wenn das Geknatsche und Geschrei, die eh schon schwer erträgliche Lautstärke noch um einige viele Dezibel nach oben treibt, und alles an positiver Energie, die man nach einer, mal wieder, nicht durchgeschlafene Nacht irgendwie aufbringen konnte, aufsaugt und verschwinden lässt… für immer.

Das ständige Genörgle… Essen, Klamotten, Ausflugsziel, … untereinander… an allem gibt’s was auszusetzen und dann kriegen sie sich noch untereinander in die Haare…

Was mich nervt: wenn ich trotz Bitte um Hilfe wieder alleine dastehe und den Haushalt nach der Arbeit schmeißen muss. Mein Mann redet sich gerne raus, dass er ja den ganzen Tag arbeiten war. Und die Krönung des Ganzen: ich soll morgens mehr helfen, damit er pünktlicher los kommt…

Das ständige Gefühl, für die Bespassung der Kinder zuständig zu sein…

Lehrer und Erzieherinnen die ihre privaten Vorstellungen anbringen. Mama, die Erika sagt sie war nicht so ehrgeizig wie du sie hatte viel mehr Zeit für ihre Kinder, warum arbeitest du?

Die Lautstärke, das ständige Diskutieren und das die Kids aus allem ein Wettkampf machen.

Das dauernd verfügbar sein müssen.

Dass man lange auf seine ganz persönlichen Bedürfnisse und Wünsche verzichten muss.

Wenn die Kinder krank sind am besten beide zusammen und dann noch alle Männerschnupfen haben.

Alles, was mit Schule zu tun hat.

Nicht Zähneputzen, nicht waschen nicht anziehen wollen.

Ständig irgendwen irgendwo hinfahren oder abholen.

Das einzige was mich nervt, ist das Aufstehen wie meine Tochter es bestimmt. Sonntags einfach mal liegen bleiben bis 8 Uhr wäre einfach ein Traum. Stattdessen ist meist gegen 05:30 Uhr der Tag wach.

Immer und immer wieder die gleichen Witze hören zu müssen.

Mitteilungen von Lehrerinnen.

Platz 3: Schnodder, Platz 2: Kotze, Platz 1: Kinderpupse (wieso stinken die so?)

Kinder-Geburtstage. Chaos, überdrehte Kinder, die ständige Angst vor Blut und Knochenbrüchen weil so aufgedreht wird, dieses krampfhafte bespaßen wollen, 3 Stunden die sich anfühlen wie 8 Tage…… Ich mag sie einfach nicht und bin froh, wenn sie rum sind…

Das ich immer für alles verantwortlich bin und für fünf Menschen mitdenken muss. Das geht in Kombi mit Schlafmangel und Reizüberflutung durch Kindergeräusche an die Substanz.

Die viele Wäsche. Ich frag mich wo das alles her kommt? Da ist doch irgendwo ein Wäsche Monster was nachts alles wieder aus den Schränken raus zieht. Das Monster könnte doch zur Abwechslung mal Bügeln oder so.

Alles, ich meine wirklich alles, mehrfach sagen zu müssen. Und die Nachkommen reagieren erst, wenn das Muttertier laut wird. Und heulen dann im Chor vor Entrüstung!

Ständige Provokationen, ewiges Ausreizen.

Wenn beim Anziehen weggerannt wird…

Wenn das Essen nicht gegessen wird.

Klugscheißer, die einem sagen man solle sich nicht so anstellen und aufhören zu jammern. Schließlich habe man es ja so gewollt.

Die 24/7-Verantwortung.

Die fehlende Selbstbestimmung.

Diese Lebensmittelverschwendung, wenns wieder mal falsch war. Und die fehlende Anerkennung, wenn man sich 15 Std am Tag den Hintern aufreißt und es doch nicht genug ist.

„Mamaaaaa….“

Rollenspiele. Kotz.

Foto: pixabay

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16 comments

  1. Danke für die klaren Worte! Ich kann es auch nicht mehr hören. die ganze Arbeit sollen wir dann auch noch genießen?!
    Glaube tatsächlich, dass wir Eltern mit einer falschen Erwartungshaltung an das Familiending rangehen…wahrscheinlich kann es kleine Momente des Glücks und Genießens geben, wenn wir sie nicht vor lauter Überforderung übersehen…
    https://mit-kindern-reifen.de/genervt-vom-familienleben-10-impulse-damit-du-dein-kindes-wieder-mehr-geniesst/

  2. Grade gegoogelt „Kind nervt“, weil mein Vierjähriger mir vorhin so auf den Keks ging und ich wissen wollte, ob es anderen auch so geht, „in echt“ geben die meisten es ja nicht zu – und stieß auf diesen Beitrag. Musste so lachen und finde jetzt alles nur noch halb so schlimm. Mein Favorit „Rollenspiele. Kotz“ Daaanke!

  3. Danke
    für die Bestätigung, dass die anderen eben nicht alles besser hinkriegen, sondern wir alle im selben Boot sitzen und mit diesem ganzen Gewurschtel nicht allein sind!

  4. Trotzphasen-Blick
    Wir stecken in einer dieser Trotzphasen, wo gezeigt wird wer das sagen hat. Da werden Ausflüge abgebrochen, da das Kind auf der Hunde-Aa-Wiese rumläuft und selbst beim 3 Mal nicht hört. Oder Mama klemmt sich nen Nerv in der Schulter und der Papa würde sich opfern das Kind zu tragen, aber der ist aus irgendeinem Grund ausgerechnet heute absolut falsch. Man freut sich über alles was ohne große Tränen, Protest und Wutausbruch von statten geht. Wäre das nicht genug und man wagt sich doch in die Öffentlichkeit sind Blicke von Eltern und Nicht-Eltern einfach ätzend. Man fühlt sich wie in der Schule als man vorm Hasslehrer dieses blöde Referat halten musste und jeder gefühlt sein Urteil abgibt und man einfach nur froh war dieser Situation entfliehen zu können. Trotzdem liebt man sein Kind und genießt es zu kuscheln, gemeinsam zu spielen und neues zu entdecken, auch wenn man manchmal nah dem Nervenzusammenbruch ist.

  5. trifft alles so
    Ach, wie ich die Schilderungen gut nachempfinden kann. Ich bin zwar aus diesen Situationen schon lange raus, aber ich kann mich an alles gut erinnern. Am meisten verletzt haben mich immer die Aussagen „bei uns läuft alles wunderbar“ und ich habe mich anfangs immer gefragt, was ich denn falsch mache? NICHTS! Die, die euch sagen, alles läuft wunderbar, wollen es entweder nicht wahr haben oder sie lügen sich in die eigene Tasche. Darauf kommt man nach einer gewissen Zeit.
    Lasst Euch folgendes sagen: Geht eure eigenen Wege mit euren Kindern, es ist gut so, wie es ist!

  6. Mehr als treffend !
    Der erste Beitrag zum Thema Kinder-Eltern der wirklich alles auf den Punkt bringt!! Habe mich noch nie so oft wiedererkannt wie in diesem Text. Genial.. und richtig, trotz allem sind sie unser größtes Glück.

  7. Auf den Punkt
    Ich habe selten so über einen Block gelacht weil alles genau zutrifft.
    Ich bin Papa von einem fast 2 jährigen und bei jedem Wort was ich gelesen habe habe ich das Gesicht von meinem kleinen Sohn gesehen.
    Der Alltag mit einem Kind zerfrisst uns als Eltern und gibt uns gleichzeitig das größte Glück auf Erden.
    Diese Gefühle angefangen von ich Explodiere gleich weil man schon zum 1000sten mal gesagt hat er soll die Katze in Ruhe lassen und kurze Zeit später lacht er einen an und man platzt vor Glück ist ziemlich anstrengend.

    Sehr guter auf dem Punkt gebrachter Beitrag vielen dank für die Lacher

    Gruß Alex

  8. Ja, definitiv
    Ich möchte zwar nicht spoilern, aber ab der Schule wird’s interessant… 5 Jahre Betreuung und kaum Probleme. 4 Monate Schule, wöchentliche Anrufe der Betreuer, 2 Lehrer-Gespräche und ein Direktoren-Gespräch später weiß ich ich bin als Mutter unfähig, arbeite mit 30 Wochenstunden zu viel und die Betreuer machen alles richtig.

    Minderwertig weil ich nicht gerne in der sozialen Hängematte liege. Danke lieber Staat, dass du mich so sehr unterstützt!

  9. Jaaaa…
    … 99% der Antworten hätten von mir sein können. Erschöpfte Grüße von der Couch.
    pssst, ich habe meine Kinder mal kurz für 15 Minuten vor Bobo Siebenschläfer geparkt, damit ich durchschnaufen kann.

  10. So true…
    Ich finde es völlig in Ordnung, offen & ehrlich über das Familienleben zu berichten. Es ist halt nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen, auch wenn das Leben als Familie pures Glück ist.
    LG, Richard & Hugo ->https://www.vatersohn.blog/eltern-sein-aus-der-papa-perspektive/

  11. Vieles davon
    kenne ich auch, hat aber oft gar nicht so viel mit den Kindern zu tun, sondern sind eher von außen kommende Probleme. Warum muss man immer so durch den Tag hetzen? wenn man morgens unausgeschlafen ist, warum kann man sich nicht nochmal hinlegen? weil mütter einfach zu wenig entlastung haben,und hier sind als erstes mal die Väter gefragt und dann auch die politik. Eine 35 Stunden Woche für alle, das wäre was.

    1. Der Hammer, könnte im Original von mir sein! Genau so geht’s mir momentan, bin total am Ende, sind auch zu fünft, alles läuft gefühlt aus dem Ruder… Bin wirklich erleichtert, das es anderen genauso geht. Dachte schon, wir sind Aliens…. Hoffe, das hört irgendwann auf, sonst schaff ich die 40 nicht mehr…( wäre in zwei Monaten, ha ha)…


  12. Oh Gott, ich kann dem allem nur sowas von zustimmen. Jedem verdammten einzelnen Kommentar. Und trotzdem hat man die Kleinen am Ende des Tages unglaublich lieb. Verrückt eigentlich.

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