Vergrößerte Nackenfalte: Alle dachten, unser Kind wäre schwer behindert

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Ich heiße Vera und möchte Euch heute die Geschichte meines Löwenmädchens erzählen. Alles begann in der 11. Schwangerschaftswoche, ich fuhr mit meinem Mann zu dem ersten großen Vorsorgetermin. Angst hatte ich keine, es war mein erstes Kind und ich wusste weder etwas über zusätzliche Untersuchungen noch über mögliche Komplikationen, die in so einer Schwangerschaft auftreten können. Einige Freundinnen hatten bereits Kinder und nie war irgendetwas Auffälliges gewesen – warum sollte es bei mir anders sein?

Also saßen wir naiv und aufgeregt im Behandlungszimmer. Nie werde ich das entsetzte Gesicht des Arztes vergessen. Ich wusste sofort, dass irgendwas nicht stimmt. Es war, als würde sich ein Nebel um mich legen und meine Unbeschwertheit für immer mitnehmen.

Mein Baby hatte eine Nackenfalte von 10,4m, das entsprach der vierfachen Abweichung vom Toleranzbereich. Sofort war die Rede vom Down Syndrom, Trisomie 13 oder Trisomie 18. Der Arzt sagte, das Kind würde wohl noch in meinem Bauch sterben. Ich schaute auf das Ultraschall-Bild, was ich sah, erinnerte mich an einen überdimensionalen Rucksack. Da war dieser kleine, noch nicht vollständig ausgeformte Körper und trug auf seinem Rücken eine gigantische Blase, die fast so groß war wie der Körper selbst.

Mir wurde Blut abgenommen, um die Biochemie zu ermitteln, dann fuhren wir weinend nach Hause. Auch mein Mann, der Kerl mit den breiten Schultern, der sonst mit Gefühlsregungen geizt, weinte.
Vor uns lag ein schreckliches Wochenende mit vielen Tränen. Ich recherchierte im Internet, fand aber keine vergleichbaren Fälle.

Am Mittwoch lagen die Ergebnisse vor. Alles sei in Ordnung – wir verstanden die Welt nicht mehr. Zwei Tage später dann wieder ein Anruf. Dem Labor sei ein Fehler unterlaufen, man habe sich verrechnet. Ich solle umgehend in die Praxis kommen, dort erfuhr ich, dass die Wahrscheinlichkeit auf ein stark behindertes Kind bei 1:2 lag.

Zur Absicherung des Ergebnisses wurde eine Chorionzottenbiopsie durchgeführt. Dabei wird über eine lange Nadel in die Gebärmutter gestochen, um Plazentagewebe zu entnehmen und auf genetische Zusammensetzung zu überprüfen. Bei der Biopsie waren drei erfahrene Oberärzte anwesend – eine so große Nackenfalte war so selten, das wollten sich die Ärzte alle selbst ansehen. Alle waren sich sicher: Dieses Kind kann nicht gesund sein.

Wir dachten langsam darüber nach, ob wir die Schwangerschaft abbrechen sollten. Zu schlimm waren die Visionen, die alle zeichneten. Eine Woche später dann die Ergebnisse: Das Kind ist ein Mädchen und hat keine Trisomie. Alle waren ratlos. Es standen viele Vermutungen im Raum, was das Kind haben könnte, alles wurde getestet.

Wir durchlebten die Hölle und ließen uns noch von einer Fruchtwasserpunktion überzeugen. Bei diesem Termin zur Punktion traf ich meine persönliche Heldin, meine Susanna, die Ärztin, die jetzt und später noch zwei Mal meiner Tochter das Leben rettete. Die Ergebnisse der Fruchtwasserpunktion brachten die gleichen Ergebnisse, also schlug sie vor, wir sollten ein genetisches Detailbild machen und plötzlich fand man etwas, konnte es aber nicht deuten.

Wir gingen mit diesen Ergebnissen zur humangenetischen Beratung, dort sagte man uns, das Baby weise genetisch Auffälligkeiten auf, die aber nicht vollständig erforscht seien. Bei männlichen Babys könnte diese Konstellation zur Blindheit, Taubheit, psychosozialen Störungen, Autismus & Co führen  – da wir aber ein Mädchen erwarteten, wusste man nicht, wie sich die Auffälligkeiten ausprägen würden. Man nahm uns Eltern Blut ab, um zu überprüfen, ob wir dieses genetisch-auffällige Bild vererbt hätten und versprach uns ein Ergebnis in 5 Tagen.

Wir waren psychisch am Ende. Ich war total überfordert und dachte erneut über einen Spätabbruch nach. Das besprach ich mit Susanna, sie sprach sehr eindringlich mit mir und sagte, ich solle nochmal einen anderen Experten auf dem Pränatalgebiet aufsuchen. Dieser Experte lebt 300 Kilometer entfernt, aber wir sind hingefahren. Er untersuchte uns lange und gründlich und sagte dann, er glaube, dass es sich um ein absolut gesundes Kind handle und er könne auch keine genetische Erkrankung feststellen.

Kurz darauf meldete sich auch das Labor nochmal, es habe Probleme mit dem Messgerät gegeben. Das Baby habe zwar eine genetische Auffälligkeit, aber nicht so schlimm wie vermutet und da es von mir als Mutter vererbt wurde, gehe man von keinerlei Einschränkungen aus. Die Nackenfalte würde sich wohl verwachsen. 

Plötzlich sah alles anders aus. Zum allerersten Mal schickte ich meinem Papa ein Ultraschall-Bild mit dem Wortlaut „deine hübsche Enkelin“ – bis dato hielt ich emotional alles fern von mir, das Kind war zwar in mir, aber ich hielt jegliche Gefühle verschlossen. Wir fuhren heim und bestellten einen Kinderwagen.

Entbunden habe ich vier Wochen später, in der 31.SSW. Unser Mädchen war unterversorgt, nicht viel größer als ein halbes Hähnchen, wie wir liebevoll sagten. Mein Körper hatte eine Präeklampsie entwickelt, die Plazenta wies nachgeburtlich mehrere Infarkte auf, mein Baby war um drei Wochen wachstumsretardiert. Es war nicht einfach, es war nicht der beste Start ins Leben. Aber mein Löwenmädchen kämpfte. Nach sieben Wochen im Krankenhaus konnten wir endlich nach Hause und kamen zur Ruhe. Bis heute wissen wir nicht, warum die Nackenfalte so vergrößert war, es gibt keine Erklärung. 

Wie es unserer Tochter heute geht? Sie eine trotzende, lustige, sehr lebhafte 3-jährige mit einer bemerkenswerten musikalischen Intelligenz und am Allerwichtigsten: sie ist kerngesund. Sie ist mein Wunder der Natur.

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18 comments

  1. Danke für den Blog und gut zu wissen, wie der Toleranzbereich ausfällt. Ich möchte für mein Kind auch eine Nackentransparenzmessung durchführen. Am besten vereinbare ich noch heute einen Termin beim richtigen Facharzt.

  2. Hallo Vera,

    ich bin heute Morgen auf deinen Erfahrungsbericht rund um das Thema „vergrößerte Nackenfalte“ gestoßen und möchte dir zuerst einmal für deine Offenheit danken – deine Schilderungen geben uns wieder Hoffnung!

    Wir haben am Mittwoch ebenfalls vollkommen unbedarft selbige Diagnose erhalten – in unserem Fall ist die Nackenfalte unseres Babys sogar > 11mm und man machte uns wenig Hoffnung, dass unser Baby gesund zur Welt kommt.

    Wir lassen uns allerdings nicht entmutigen und hoffen weiterhin auf ein kleines Wunder wie in eurem Fall. Wir warten aktuell auf die Ergebnisse der Chorionzottenbiopsie.

    Ich wollte dich fragen, ob Du uns eventuell den „Experten auf dem Pränatalgebiet“, den ihr aufgesucht habt, nennen könntest? Wir möchten uns ebenfalls eine 2. Meinung einholen.

    Vielen Dank noch einmal für deine offenen Worte – diese bedeuten uns viel!

    Euch alles erdenklich Gute!

  3. Same here.
    38 Jahre
    NT:3,6mm
    Nasebein: Hipoplastisch (1,8mm)
    SW: 11+4
    Risiko 1:7

    Es würde von alle alle als Down Syndrom beurteilt. Alle waren so sicher. (Ich bin super gesund und ich sehe ca. 8 Jahre junger aus. Keine genetische Krankheiten in unsere Familien. -> aber das kommt in der Statistik nicht rein). Nach der Corial Biopsie war alles un Ordnung. Ich muss einfach etwas abwarten und nochmal checken. Genetisch ist alles ok.

  4. Auch ich habe was ähnliches durchgemacht in der Schwangerschaft und erinnere mich wie ich solche Artikel wie deinen auf und ab gelesen habe und mich voller Hoffnung daran festgeklammert habe. Es hat mir damals so geholfen.
    Ich habe bei einer Routineuntersuchung bei meiner Frauenärztin erfahren, dass die Nackenfalte auffällig aussehe und ich vorsichtshalber ein feindiagnostisches Screening machen soll. Da wusste ich noch nicht was auf mich zukommt, ich dachte bestimmt ist nichts und das wird bei der genaueren Untersuchung bestimmt bestätigt. Leider lief der Termin im Pränatalzentrum nicht so wie gehofft ab. Mir wurde mitgeteilt, dass die Nackenfalte meines Babys über 4 mm betrage, statt 2,5 mm. Es war auch hier die Rede von Down Syndrom und den anderen Trisomien. Der Arzt kam mir sehr trocken und empathielos vor. Er sprach ganz sachlich von allen Risiken und wollte, dass wir eine Fruchtwasserpunktion machen. Wir sagten wir würden es uns überlegen und gingen nach Hause. Es folgten schreckliche Wochen voller Angst. Ich weinte jeden Tag und wusste überhaupt nicht wo mir der Kopf stand. Ich wusste ich könnte keine Entscheidung treffen, wenn die Antwort auf meine Frage nur eine Wahrscheinlichkeit wäre. Wenn es die Chance von nur einem 1% geben würde das mein Baby doch gesund ist, könnte ich mich nicht gegen mein Baby entscheiden. Was wenn wir die 1% wären. Also habe ich mich gegen die Punktion und das Risiko, dass ich durch die Punktion mein Baby verlieren könnte. Die restliche Schwangerschaft verlief zwischen hoffen und und Gedanken, dass das Baby krank sein könnte. Es folgten 5 weitere feindiagnostische Screenings um die Organe des Babys zu kontrollieren. Beim zweiten Termin stellte sich heraus, dass meine Tochter eine plexuszyste im Kopf hatte, was ein weiterer Marker für Trisomie sein könnte. Nach dem Termin ging es uns die nächsten Wochen wieder elend. Beim Termin dadrauf war die Plexuszyste nicht mehr da. So vergingen die Wochen bis zur Geburt und in mir kreisten die Gedanken zwischen Angst und Hoffnung. Als meine Tochter geboren worden ist konnte nichts auffälliges festgestellt werden. Und was soll ich sagen das ist bis heute so, nun liegt meine 9 Monate alte gesunde Tochter in meinem Arm und schläft.
    Die Angst es könnte sich doch noch rausstellen, dass meine Tochter nicht gesund ist, verfolgte mich noch Wochen nach der Geburt. Jetzt weiß ich ganz bestimmt, falls wir noch ein zweites Wunder bekommen sollten, werde ich keinerlei feindiagnostische Untersuchungen machen. Das unbeschwerte Gefühl und Glück einer Schwangerschaft werde ich vermutlich trotzdem nicht mehr so erleben, wie in den wenigen Wochen vor der „Diagnose“.

    1. mir ging es mit meiner 2ten Tochter genau gleich. eine Laune der Natur meinte die Ärztin nach ein paar Jahren und fragte dabei gleich ob sie dies in ihre Studie einfügen dürfe. habe eine gesunde tolle Tochter

  5. Ich schreibe als Oma eines Babys, dass mit letzter geboren wurde und quietschfidel ist.
    Diese Diagnose bringt ein junges Elternpaar in eine Wahnsinns Spirale.
    Du kannst deine Schwangerschaft nicht mehr genießen auch wenn alle Laborergebnisse nichts feststellen.

    Wir sind überglücklich ein gesundes Enkelkind zu haben, die Nackenfalte ist übrigens immer noch da.
    WüRde unserer Liebe aber sowieso keinen Abbruch tun.

  6. Danke für deine Geschichte. Bin so froh mit solchen Gedanken und Ergebnissen nicht allein zu sein und auch mal eine positive Wendung lesen zu dürfen.

  7. Was man sich für Gedanken macht… Auch bei uns wurde eine auffällige Herzklappe gesehen, die in Verbindung mit meinem Alter ein Marker für eine Trisomie ist. Ich war mit Zwillingen schwanger und habe mich fortan mit dem Gedanken beschäftigt, eventuell nur ein Kind auszutragen. Ich weiß jetzt, dass man nicht beide Kinder verlieren muss, wenn eines sterben würde UND ich habe mich mit der Frage beschäftigt, wie wohl ein Teil-Abbruch vor sich gehen würde. Schreckliche Gedanken. Aber so ist Pränataldiagnostik. Beide Kinder kamen in der 38. SSW zur Welt und sind gesund 🙏❤️

  8. Liebe Vera, danke für deine Geschichte. Ich habe eine ganz ähnliche und habe lange überlegt, ob ich sie nicht auch mal erzählen soll, um anderen Frauen Mut zu machen. Mir fällt es sehr schwer darüber zu sprechen bzw. zu schreiben, aber vielleicht hilft es mir ja auch.
    Es ist bei mir ziemlich genau ein Jahr her, dass meinem Mann und mir in der 11. Ssw gesagt wurde, unser Kind habe eine Nackenfalte von 5mm, einen rückläufigen ductus venosus sowie ein hypoplastisches Nasenbein. Kurz gesagt, die Ärzte sagten uns, dass unser Kind schwer behindert sein wird. Drei Tage nach dieser niederschmetternden Diagnose ließen wir eine Chorionzottenbiopsie durchführen. Wir waren am Ende mit unseren Nerven und fragten uns, warum ausgerechnet wir? Wir sind kerngesund und auch innerhalb unserer Familien gibt es keine genetischen Erkrankungen. Die Wahrscheinlichkeit einer Trisomie 21 lag bei 1:2 und auch die Prognosen für Trisomie 13 und 18 waren nicht besser. Einen Tag nach der Chorionzottenbiopsie lag der Schnelltest für Trisomie 13,18 und 21 vor: keine Auffälligkeiten! Die Ärzte sagten, wir müssen nun die Langzeitkultur abwarten. Diese sollte nach ca. 10 Tagen vorliegen. Nach diesen 10 Tagen waren wir zur Besprechung der Ergebnisse in die Pränatalmedizin bestellt worden. Dort gab es dann zur großen Verwunderung aller ein positives, aber auch ein negatives Ergebnis. Negativ war, dass die Ergebnisse der Langzeitkultur leider noch nicht vorlagen, was wieder endloses Warten für uns bedeutete. Mehr als positiv war allerdings, dass der Arzt im Ultraschall weder die Nackenfalte, noch den rückläufigen ductus venosus noch das hypoplastische Nasenbein mehr sehen konnte. Stattdessen sahen wir auf dem US eine kleine winkende Hand. Wir waren zwischen Erleichterung und Angst hin und her gerissen. Wo kamen diese ganzen Auffälligkeiten in der 11. Ssw her? Der Arzt sagte bei der Anfangsdiagnose sogar, dass es sein kann, dann mein Kind jederzeit in meinem Bauch sterben kann. Wir freuten uns also auf der einen Seite, dass die Auffälligkeiten plötzlich weg waren, hatten aber immer noch eine riesen Angst vor dem Ergebnis der Biopsie.
    Nach langem Warten kam nach 17 Tagen endlich das Ergebnis: in allen Chromosomensätzen konnten keine Auffälligkeiten erkannt werden. Danach war ich regelmäßig beim Feinultraschall und auch eine Zweitmeinung wurde eingeholt aber jedes US brachte folgendes Ergebnis: keine Auffälligkeiten.
    Meine Schwangerschaft bestand zu großen Teilen nur aus Angst und langem Warten auf Ergebnisse. Ich kann rückblickend aber sagen: das Durchhalten hat sich gelohnt: im Januar 2020 habe ich eine vollkommen gesunde, wahnsinnig tolle Tochter zu Welt gebracht. Wir sind nun überglücklich und ich hoffe, anderen Mut mit meiner Geschichte zu machen!

  9. Ich lese deinen Beitrag und muss weinen… weinen weil ich mit dir so mitfühlen kann und weinen, weil du mir so unendlich viel Hoffnung gibst.

    Ich hatte vor 2 Wochen die erste große Ultraschalluntersuchung.. Nackenfalte auffällig. Überweisung zur Nackenfaltenmessung und Feindiagnostik. Es wird ein Mädchen… Nackenfalte 4,7 mm statt 2,5 mm.

    Angst. Panik.

    Wir haben einen Harmony-Test machen lassen und warten auf das Ergebnis.

    Ich bin 21.. alle sowohl bei mir als auch bei meiner Partner in der Familie, haben kerngesunde Kinder zur Welt gebracht. Warum sollte es bei uns anders sein?

    Die Ärzte geben uns wenig Hoffnung auf ein gesundes Mädchen.

    Ich habe Angst, bin überfordert und so dankbar für deinen Beitrag, der mir Hoffnung schenkt.

  10. Fluch und Segen……
    wie schon geschrieben wurde, sind diese Untersuchungen Fluch und Segen zugleich.
    Nach langen Gesprächen mit meinem Partner hatten wir damals entschieden, die Nackenfalte nicht messen zu lassen. Zu ungenau sind die Ergebnisse und wir hätten nicht gewusst, wie wir mit einem negativen Befund hätten umgehen sollen. Ich erlebte das Drama nämlich bei einer Freundin…vergrößerte Nackenfalte, das volle Programm an teils nicht ungefährlichen Untersuchungen, eine mehr als unentspannte Schwangerschaft und zum Schluss….war der Kleine kerngesund.

    LG Lilly

  11. Liebe Vera, dass kommt mir
    Liebe Vera, dass kommt mir alles sehr bekannt vor!
    Als ich in der 14. Schwangerschaftswoche mit meinen Zwillingen war, wurden wir zur Pränataldiagnostik geschickt, worauf wir uns sehr freuen!
    Leider wurde diese Freude schnell getrübt.
    Es wurde bei beiden Zwillingen auch eine vergrößerte Nackenfalte, zu kurzes Nasenbein bei beiden und bei dem einen sogar noch ein Schatten auf dem Herzen festgestellt, so dass davon ausging, dass die Wahrscheinlichkeit für Down-Syndrom sehr hoch liege.
    Wir haben die Welt nicht mehr verstanden, ich kam mir vor wie im Film, dass kann doch echt nicht wahr sein.
    Zumal ich schon ein gesundes Baby zur Welt gebracht hatte.
    Es hieß dann das der Zwilling mit dem Schatten auf dem Herzen eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 20 hat, dass Down-Syndrom zu haben und bei den anderen Zwilling war es 1 zu 200, aber um ganz sicher zu gehen, sollte man doch lieber eine Punktion durchführen lassen.
    Wir haben uns dafür entschieden es trotz der Risiken vorzeitige Wehen zu bekommen es durchführen zu lassen.
    Wir haben alles über einen großen Bildschirm mitangesehen.
    Mein Mann ist umgekippt und ich habe eine Panikattacke bekommen, da mein einer Zwilling mit seinem Kopf immer Richtung Nadel sich bewegte und die Ärztin meinte, wenn ich ihn jetzt in den Kopf treffe, dann ist er auf jeden Fall behindert.
    Daraufhin hat sie mein Bauch etwas geschüttelt, dass er sich weg bewegte….sie meinte sie hat noch nie so eine schwierige Punktion gehabt, dass hat man ihr auch angesehen, sie war hoch konzentriert und hatte mächtig Schweißperlen auf der Stirn.
    Mein anderer Zwilling hielt mit der Hand die Nadel fest, so dass dies auch nicht so ganz einfach war ( jeder hatte seine eigene Platzenta und seine eigene Fruchthülle, sind trotzdem eineiig)
    Danach hieß es, entweder Sie warten vier Wochen auf die Ergebnisse oder sie machen einen Schnelltest ( Fischtest), dann dauert das nur zwei Wochen und kostet 150 pro Kind.
    Da wir so fertig waren, entschieden wir uns für den Schnelltest, den die Großeltern großzügiger Weise bezahlten.
    In dieser Zeit, hatte ich ständig Blutungen bekommen, so dass ich ständig dachte, dass ich eine Fehlgeburt habe und musste viel im Krankenhaus liegen, es war gottseidank nie was, die Ärzte meinten das ist der psychische Stress und das bei Zwillingsschwangerschaften auch alles stärker durchblutet ist und da kann das schon zur Blutungen kommen.
    Nach den zwei Wochen, sind wir dann irgendwo nach Mitte gefahren ins Genetik Zentrum, dort erfuhren wir dann, dass erleichterne Ergebnis, zwei gesunde männliche Kariotypen.
    Wir haben so geweint vor Erleichterung! Es ist so eine riesen große Last von uns abgefallen!
    Von da an konnte ich meine Schwangerschaft genießen.
    Keine Blutungen mehr, keine Komplikationen nix.
    Ich habe am 24.4.2012 zwei gesunde Jungs in der 36. schwangerschaftswoche zur Welt gebracht.
    So schön wie diese Untersuchungen sind, aber die können das Leben ganz schön aufwirbeln.
    Aufgrund von Statistiken zu sagen, dass spricht dafür daß es sein könnte das man ein behindertes Kind austrägt.
    Ich find es gut das es sowas gibt, aber die Eltern werden natürlich durch sowas mächtig verunsichert.
    Alles Liebe für euch!!!
    LG Jenny

  12. Ich kann dich so verstehen!
    Ich weiß ganz genau wie ihr euch durch diese Zeit gekämpft und wie ihr euch gefühlt habt. Bei meinem Sohn war die Nackenfalte auch nicht normal und nach der Biobsie wären wir erleichtert, als es hieß genetisch wäre alles in Ordnung. Jedoch könnten etwaige Stoffwechselstörungen oder andere Ursachen nicht ausgeschlossen werden. Ich traute mich bis zum Schluss nicht mich zu freuen und bin auch heute nach 10 Jahren, wenn er mal krank ist noch sehr sensibel. Ich freilich für euch, dass es so gut ausgegangen ist.
    Die zweite Schwangerschaft verkündeten wir erst, als die Nackenfalte unauffällig war. Diese konnte ich auch zu 100 Prozent genießen!!

    1. FA hat bei unserem Kindchen eine auffällige Nackenfalte gesehen und hat uns zu Pränataldiagnostik geschickt. 1.6CM am Tag der Untersichung haben sie mir sofort in den Bauch gestochen. sowas hat die Ärztin noch NIE gesehen. Blut abgenommen. das Schnellergenbis keine Trisomien, normaler männlicher Kariotyp. sie meinte, dass das Herz nicht richtig funktioniert. aber 100% kann sie auch noch nicht sagen. das Kind ist noch zu klein. sie meinte , das Wasser ist schon in den Lungen. also jetzt ist die 14.SSW. es tut sehr weh. die Geschichte macht Mut. aber sie hat uns gesagt, dass das Kind in 10 Tagen ( bis die anderen Ergebnisse da sind) versterben wird. wenn nicht, dann muss man darüber sprechen. ich verstehe nicht, warum mein Baby diesen Sack hat…

  13. Traumatische Schwangerschaft
    Danke für diese besondere Geschichte, die leider mal wieder zeigt, dass die pränatale Diagnostik nicht immer nur Segen ist! Und es freut mich so sehr, dass eure Tochter ihren umkämpften Start ins Leben so gut gemeistert hat und kerngesund ist.
    Auffällige nackenfalte gab es bei mir auch; nur minimal und sonst auch alles in der Norm. Wir haben damals bewusst keine weitern Untersuchungen gemacht, da die Risiken ja nicht ohne sind und ein Abbruch eh nicht zur Diskussion stand.
    Unser Sohn hat nun tatsächlich das Down Syndrom; wir lernen mit und vor allem von ihm. Sind aber auch oft ganz schön erschöpft, weil er unseren Alltag immer wieder auf den Kopf stellt mit seiner Energie und all dem Unfug. Langweilig ist es auf jeden Fall nicht! Aber ein Leben ohne ihn ist für uns alle undenkbar!

  14. Alles richtig gemacht
    Ich sitze hier und weine… Ihr seid tolle Eltern – nicht nur euer Löwenmädchen hat gekämpft – ihr auch.

    Diese vorgeburtlichen Untersuchungen können sooo stressen und sind wie in euerm Fall noch nicht ein Mal 100% aussagekräftig.

    Ich habe einen Wasserkopf und einen halboffenen Rücken. Als ich schwanger war, habe ich mit meiner FA vereinbart, dass nur bei Auffälligkeiten im grossen US in der 20. Woche weiter geguckt werden darf. Warum? Meine Mutter sagt, wenn sie das alles vorher gewusst hätte, gäbe es mich nicht…

    Selbst wenn eine Behinderung sehr wahrscheinlich ist, weiss NIEMAND vorher wie stark ausgeprägt sie sein wird.

    Seid stolz auf euch und euer Kind…

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