Schulsorgen, Lesungen, Läuse, Urlaube: Lisas Jahresrückblick 2019

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Ihr Lieben, ich mag ja diese Jahresrückblicke im TV, leider hab ich in diesem Jahr bislang alle verpasst, irgendwie kriege ich es derzeit nicht hin, abends mal in Ruhe Fernsehen zu schauen und vielleicht beschreibt das dieses Jahresende auch ganz gut.

Ich habe noch kein einziges Geschenk – Moment, doch, das für meinen Mann hab ich (wir wollten uns in diesem Jahr nichts schenken, da kommen einem ja leider immer die besten Ideen).

Für alle anderen baue ich doch sehr aufs echte Christkind?!? Also falls du das hier liest vom Himmel aus… es gibt da ellenlange Wunschzettel in den Handys der Kinder… verdammt…

Das des Sohnes hatte ich gestern einkassiert, weil ich fand, dass man sich beim Zähneputzen durchaus auch mal auf die Zähne statt auf Youtube konzentrieren kann – und dann IST ES MIR INS KLO gefallen. Erst verschwand die Farbe auf einer Seite, dann ging es ganz aus. Ich schau also heute früh mal nach einem gebrauchten Ersatz, grrrrh.

Was war also los dieses Jahr?!

Im Januar und Februar schrieben Katharina und ich wie verrückt für unser Buch WOW MOM. Den Abgabetermin fürs Manuskript hatten wir extra auf den Tag vor Weiberfastnacht gelegt, damit ich dann so richtig ausgelassen Karneval feiern kann – und ES KLAPPTE.

Wir gaben sogar einen oder zwei Tage früher ab, um dem Erschöpfungszustand ein bisschen Raum zu geben, bevor ich ihn mit zum Schunkeln auf die Tanzfläche schleppte. WAR das ein Glücksgefühl!

Fertig war das Buch natürlich trotzdem noch nicht, wir feilten noch wochenlang am Layout, sortierten Illustrationen um, entwickelten eine Pressemitteilung, aber die inhaltliche Arbeit am Text – die war geschafft und wir waren sogar sehr glücklich damit 😉rb4

Im Januar kam noch ein Museumswochenende dazu, die Kinder bekamen Halbjahreszeugnisse und im Februar verbrachte ich ein Wochenende als Mitveranstalterin der blogfamiliär in Stuttgart. Zu Hause lösten sich gesundheitliche Sorgen eines Familienmitglieds, die uns als Grundrauschen immer begleitet hatten nach wochenlangem Bangen endlich in Luft aus, ein Verdacht konnte nicht bestätigt werden. Puh. Zum Glück!

Im März trafen wir uns mit dem Team der Blogfamilia in Berlin, am Tag vorher hatten Katharina und ich uns zum Fotoshooting fürs Buch verabredet. Mit MakeUp-Dame und Fotograf. Alles war organisiert, der Flug gebucht, dann wurde ich krank!

Ich hatte Fieber und wollte nur ins Bett – aber ich flog. Und erbrach nach dem Aussteigen aus dem Flieger in einen Flughafenmülleimer. JA, herzlichen Glückwunsch! DAS sieht man den Fotos vielleicht nicht an, aber mir ging´s ECHT übel. DANKE MakeUp-Artistin und Fotograf, was ihr da rausgeholt hast!!!

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Ich erzähl euch das übrigens nicht, um Mitleid zu erhaschen. Ich erzähle euch das, weil das nach außen ja auch hier bei uns vielleicht mitunter ganz schön easypeasy aussieht. Ich will nur, dass ihr wisst. Ist es nicht! Wir haben als berufstätige Dreifachmamas einfach die gleichen Sorgen und Infekte wie ALLE anderen eben auch!

Im April gönnten wir uns eine Auszeit in unserer zweiten Heimat Mallorca. Herrlich unspektakuläre Ferien mit den Kindern. Im Mai wurde ich 37 und feierte sehr glücklich mit den besten Freunden ever. Am Wochenende drauf stand Mädels-Wellness an, ein Traum. Unsere Jungs verabschiedeten sich anschließend für eine Woche Klassenfahrt an der neuen Schule.

Die wiederum machte uns etwas Sorgen. Wir hatten bereits das Gespräch mit der Lehrerin gesucht, der Druck war hoch, wir hatten ja eh immer das Gefühl, dass die Einschulung mit 5 (die wir nicht freiwillig machten, sondern weil der Stichtag so blöd lag und immer noch liegt) zu früh gewesen war. Das letzte Halbjahr war durch Hausaufgaben und Klausurlernen ein sehr anstrengend-herausforderndes gewesen für die Mama-Sohn-Beziehung.

Mitte Mai war ich dann wieder in Berlin zur fünften Blogfamilia-Elternbloggerkonferenz – und zum 40. Geburtstag einer meiner besten Freundinnen. Eine Woche später erfüllte ich mir den einzigen Punkt, der auf meinen Jahresvorsätzen für 2019 gestanden hatte – und nahm zusammen mit einer Freundin an meinem ersten offiziellen Lauf teil.

Mit Startnummer und dem Gefühl, sterben zu müssen, wenn nicht gleich mal der Zieleinlauf kommt. Himmel! Ich kam dann sogar noch knapp unter die TopTen meiner Altersklasse. Unglaublich! Aber: never ever again, puh.

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Wir verbrachten weiter viel Zeit auf dem Fußballplatz, die Jungs durften probetrainieren bei einem anderen Team und ich schrieb für viele unterschiedliche journalistische Auftraggeber. Mein Cousin heiratete. Dann noch einer. Wir haben eine riesige Familie und ich liebe es. Den Mai beendeten wir mit einem Wochenende Jugendherberge in Dorssel, was uns überraschend guttat. Großartig.

Im Juni lud uns der Verlag ein, mal ein Sektchen auf unser fertiges Buch zu trinken, das im nächsten Monat erscheinen würde. Das war sehr rührend, wie wir da empfangen wurden. Zurück bereitete sich dann das Töchterlein auf eine Wochen Klassenfahrt nach England vor.

Im Juli erreichte uns nach der Zeugniskonferenz dann ein Anruf der Lehrerin unserer Jungs, die nochmal mit allen Lehrern zusammengesessen hatte und uns riet, entweder die Schulform zu wechseln oder das Schuljahr zu wiederholen oder mit sehr viel mehr Unterstützung weiterzumachen. Es war Montag, am Freitag sollten die Sommerferien beginnen. Wir hatten 24 Stunden Zeit, uns zu entscheiden. Ihr könnt euch vorstellen, wie wenig wir schliefen.

Es war eine emotionale Achterbahnfahrt mit vielen Tränen. Wir entschieden uns für eine freiwillige Wiederholung. Die Jungs konnten noch einen schnellen Abschied mit ihren Freunden feiern, dann wurde sie ins Ungewisse entlassen, denn in welche Klasse sie kommen würden, mit welchen Kindern und welchen Lehrern – das stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest.

Und nicht nur hier stand ein Wechsel an, sie würden auch die Fußballmannschaft wechseln. Auch hier ein Abschied nach vielen tollen Jahren. Auch hier ein Neu-Beginn mit neuen Kindern und Trainern. Was für eine Zeit!
Der Sommer sollte mir dann einen lang gehegten Traum erfüllen.rb3

Ich hatte 1998 ein Schuljahr lang in einer Austauschfamilie in Kolumbien gelebt. War 1999 nochmal drei Monate in mein Traumland gefahren, diesmal zu einer anderen Familie. Hatte meine Gastschwester auch ein Jahr lang mit nach Deutschland genommen und war kurz vor den Kindern 2005, das letzte Mal dort gewesen.

Nun endlich wollte ich meiner Familie zeigen, was mich so sehr für mein Leben geprägt hatte. Mittlerweile lässt sich das Land, das früher für Koks, Kaffee und Kriminalität stand, sehr gut bereisen. Wir besuchten also herzerwärmend meine ehemalige Gastfamilie, fuhren dann weiter, sahen Wüste, Dschungel und Karibik. Zwei Wochen lang, mehr war nicht drin, aber es reichte, um mein Herz überlaufen zu lassen. Zwei Monate später starb mein Gastpapa. Ich hatte ihn nochmal drücken können. 

Ich stand auf einer Kakaoplantage in San Vicente del Chucurí, als am 24.7. unser Buch WOW MOM erschien. Am 24.7., weil es 24/7 suggeriert. Weil Mütter nun einmal 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche lang ansprechbar und im Einsatz sind.

Ich chattete mit Katharina, ich war aufgeregt, ich wäre gern näher dran gewesen. Dann erschien Katharinas Artikel zum Buch auf einer Doppelseite in der Bild am Sonntag und wir rutschten bei Amazon auf Platz 9 der Gesamtbestsellerränge. Es war unglaublich!

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Unfassbar! Wir hätten nicht glücklicher sein können. Und wurden es doch, denn die Reaktionen der ersten Leserinnen bedeuteten uns VIEL mehr als irgendwelche Verkaufszahlen. Neulich schrieb uns eine Leserin, sie hätte schon beim Inhaltsverzeichnis weinen müssen, weil sie sich schon da so verstanden fühlte. Was kann es Schöneres geben?

Im August stand dann noch einmal eine Einschulungsfeier an. Ein schwerer Tag zwischen all den freudigen Gesichtern und bunten Luftballons. Aber der Tag eines Neubeginns, der uns unglaublich viel Last von den Schultern nahm und sehr nette und tolle neue Kinder in unser Leben spülte und verständnisvolle Lehrer und zu guter Letzt auch mal Erfolge. Wie schön das sein kann. Wie sehr das motivieren kann, wenn es einfach mal läuft!rb9

Dann kamen Läuse. Baaaah. Fast geriet ich in ein Burnout, kein Witz. Jede Mama, die das schon durchhat: Mein größter Respekt!!! Ich bin schier durchgedreht und konnte an kaum etwas anderes denken. Aber das Leben musste ja weitergehen (höhöhö) und so stand die ERSTE Lesung aus WOW MOM an. Und dann auch noch ohne Katharina. Und dann auch noch in der Hebammenschule. Oh GOTT, war ich nervös.

Schließlich drehte auch noch 37 Grad einen Clip. Ende September dann unsere Premierenlesung, vor der ich mich am liebsten im Schrank versteckt hätte, weil ich ja wusste, welchen Ruf ich zu verlieren hätte. Da kamen Leserinnen von Stadt Land Mama, eine Lehrerin der Grundschule unserer Kinder, Fußballeltern, Freundinnen, Verwandte.

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Und dann wurde es SO EIN UNVERGESSLICHER Abend – WOW! Die Zuhörerinnen weinten und lachten und in der kurzen Pause kam eine Schwangere zu uns, die uns das schönste Kompliment machte: „Wenn ihr so weitermacht, puller ich vor Lachen ein. Was waren wir beflügelt.“

Wir zogen mit dem Buch denn auch mit Rossmann auf die Babymessen – nach Berlin und nach München. Wer brauchte schon Urlaub in den Herbstferien! Pah! Dafür durften wir im November mit vier Frauen und all unseren Kindern in den Freizeitpark Efteling, was phänomenal war.

Im November durfte ich meinen persönlichen Lieblingsfeiertag, den 11.11. mal wieder mit der fast vollständigen BESTEN Truppe der Welt feiern, um zwei Tage später in München mal wieder eine blogfamiliär zu veranstalten. Das war dann doch durchaus anspruchsvoll, nachdem ich montags noch 25 Kilometer getanzt hatte 😉 Und leider starb im November auch unser geliebter Hund sehr plötzlich mit nur sieben Jahren… wie nah Euphorie und Trauer manchmal beieinander liegen… rb2

Dazu kamen noch ein weiterer Vortrag an der Hebammenschule, einer bei den Social Moms und schließlich der Familienkongress von Jako-o in Bad Rodach, wo ich mit Alu von Großeköpfe zweimal 60 Minuten über „Eltern werden, Paar bleiben“ redete. Wenn ihr wüsstet, wie sehr ich mich geniere, vor größeren Menschenmengen zu reden… 2019 war echt ein Jahr des Muts und der Herausforderungen, denen ich mich stellen wollte.

Und so sind wir nun im Dezember angekommen und ich wundere mich nach all dem Aufgeschriebenen nun auch gar nicht mehr, dass ich noch keine Geschenke habe, so sehr wie sich das alles ballte in letzter Zeit.

Denn neben all dem haben wir ja auch noch hier bei Stadt Land Mama hinter den Kulissen an einem Relaunch gearbeitet, mit dem wir euch schon bald überraschen werden und zudem weiter fleißig publiziert und so viele Leser und Leserinnen erreicht wie nie zuvor. Dafür an dieser Stelle jetzt mal wieder ein riesiges DANKESCHÖN.

DANKE AN KATHARINA!
DANKE AN UNSERE UNTERSTÜTZENDEN KOLLEGINNEN
DANKE ALLEN, DIE ZU UNS BEI UNSEREM BUCH UNTERSTÜTZT HABEN
DANKE AN UNSERE FAMILIEN
DANKE AN EUCH LESERINNEN

Ohne euch wär alles nichts!
Auf ein neues, spannendes, tolles, gemeinsames Jahr!

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3 comments

  1. Wow
    Hört sich an, wie der Jahresrückblick der ganzen Nation und nicht nur von einer einzigen Person! Also sei nicht traurig, wenn du keinen Jahresrückblick im TV sehen kannst, dein eigener ist spannender!

  2. Dein Jahresrückblick
    Wow, toll geschrieben und beschrieben. Ich fühle mit und kenne das alles, was ihr erlebt, nur zu gut. Nichts ist aufregender als eine Familie, nichts ist schöner und es tut gut, zu lesen, dass es in anderen Familien auch so zugeht wie bei uns. Und Glückwunsch zu eurem Buch. Und dass alles am Ende doch gut war……

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