Trennung: Weihnachten ohne meine Kinder – wie soll ich das schaffen?

christmas 1823871 1920

Ihr Lieben, unsere Leserin wird nachher die Koffer der Kinder packen und sie zu ihrem Vater bringen, wo sie Weihnachten feiern. Das ganze Jahr kümmert sie sich um alles im Alltag. Grad ist ihr Herz ganz schön schwer, dass sie nun diesen wichtigen Tag allein verbringen soll… habt ihr ein paar mutmachende Worte für sie? Das hier schreibt sie uns: 

Mich plagen derzeit ein paar Sorgen und ich wollte mich einfach mal jemandem mitteilen. Vielleicht finden sich ja andere, denen es ähnlich geht wie mir gerade.

Ich habe zwei Kinder, die 10 und 8 Jahre alt sind und lebe mit ihnen seit 1,5 Jahren wieder in meiner alten Heimat. Vorher lebten wir in der Nähe meines Exmannes und seiner neuen Frau plus Kind.

Nach der Trennung kümmert er sich kaum

Seitdem wir umgezogen sind und über 300km zwischen uns liegen, sind die Kinder nur noch alle paar Monate bei ihm. Immer ausschließlich in den Ferien. Dass die Kinder an den Wochenenden nicht hinfahren liegt an uns beiden, weil wir es beide für zu weit halten und es für nicht schön für die Kids erachten.

Nun war es in diesem Jahr so, dass mein Ex die Kinder über Weihnachten bei sich haben möchte. Seit der Trennung vor sieben Jahren waren sie erst einmal Heiligabend bei ihm. Sonst brachte ich sie dann an den Feiertagen. Die anderen Jahre hat er verzichtet, weil er selbst genug zu tun hatte, arbeiten musste oder sie mir einfach überlassen hat.

Nun muss ich meine beiden morgen zu ihm bringen. Die ganze Zeit liegt es so schwer in mir, besonders meine Tochter, die extrem an mir hängt, ist traurig darüber. Mein Sohn freut sich hingegen auf Papa.
Ich kann nicht aufhören, es unfair zu finden.

Das ganze Jahr über mache ich alles

Das ganze Jahr über mache ich alles, er kümmert sich um nichts. Ich habe ihn so oft eingeladen, auch trotz Entfernung am Leben der Kinder teilzuhaben, mal zu einem besonderen Fußballspiel zu kommen, zu besonderen Festen in der Schule. Ich habe sogar angeboten, er könne solange in meinem Haus leben und ich würde dann verschwinden (was er nicht möchte).

Er sagt immer nur: du wolltest wegziehen, jetzt sieh zu, wie du klarkommst! Er wollte die Kinder seit unserer Trennung vor sieben Jahren noch nie zusätzlich zu den normalen Besuchen in den Ferien bei sich haben. Er war noch nie mit ihnen im Urlaub.

Heiligabend ohne die Kinder

Warum muss er den Heiligabend jetzt also unbedingt mit den Kindern feiern? Es zerreißt mir das Herz, die Kinder morgen wegzubringen. Es ist mir noch nie so schwergefallen. Ich habe ihn gebeten, die Kinder dann bitte auch über Silvester zu sich zu nehmen, damit ich fliehen kann. Wegfahren, um Weihnachten zu entkommen. Dazu sagte er, da könne er nicht, wie IMMER, wenn ich ihn nach irgendeinem weiteren Termin frage.

Ich trage den ganzen Alltag mit den Kindern – es fällt mir einfach unglaublich schwer, zu akzeptieren, dass ich diesen besonderen Tag allein verbringen soll. Ich die Pflicht, er die Kür.

Kann man Weihnachten vorfeiern?

Ich habe versucht, in der Vorweihnachtszeit mit den Kindern zu backen, Kalender zu basteln usw. die Zeit zu nutzen. Aber wenn ich dran denke, hier nachher die Koffer zu packen, könnte ich einfach nur heulen. Es wird kein Weihnachten sein – ohne sie.

Gibt es hier womöglich andere, die in einer ähnlichen Situation sind? Wie schafft ihr das? Wie kann man hier eine Lösung finden, die für alle okay ist? Ich gebe ihm die Kinder ja. Aber es bricht mir das Herz.

Foto: pixabay

5595ed076900477ba17d73f30fdea67e

Du magst vielleicht auch


13 comments

  1. Weihnachten
    Ich verstehe Dich sehr gut, da ich vor einer ähnlichen Situation stand. Mein Ex-Mann schlug damals vor, dass wir uns mit Weihnachten abwechseln. Das eine Jahr sollte das Kind Weihnachten bei ihm sein und das darauffolgende bei mir.

    Mein Kind war damals noch sehr klein und die Vorstellung Weihnachten ohne ihn zu feiern, fand ich unerträglich. Wochen lang habe ich mir den Kopf zerbrochen und dann die Lösung für uns gefunden. Wir feiern nun jedes Jahr am 23.12. – mit den Omas und meinem Lebensgefährten. Am 24.12. ist das Kind beim Vater und dann habe ich überhaupt kein Problem damit. Denn mein Weihnachten habe ich schon in vollen Zügen mit meinen Liebsten gehabt. Das ist sicherlich ungewöhnlich, aber warum soll man sich die Welt nicht so machen wie sie gefällt? Wir machen das jetzt schon so seit ein paar Jahren und wir können alle gut damit Leben. Denn keiner kommt zu kurz und leidet.

  2. Ich verstehe dich….
    Ich kann total verstehen wie du dich fühlst,,,,sicher kann man auch an anderen Tagen besondere Zeiten genießen aber Weihnachten ist eben Weihnachten und dann auf die Kinder verzichten müssen ist sehr schwer,,,,,
    Bei uns ist es so das sich der Papa nie an Vereinbarungen hält und immer ganz spontan agiert, da wir in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen habe ich immer wieder das Problem das er einfach auftaucht und ich mich dann der Situation fügen muss oder ein todtrauriges Kind habe weil ich den Papa weggeschickt habe,,,,,letztes Jahr sollte mein Sohn Heiligabend bei mir sein und am 1. Weihnachtsfeiertag beim Papa,,,,gegen 16 Uhr stand der Papa vor uns und erklärte unserem Sohn das bei ihm eventuell nachher noch der Weihnachtsmann kommt,,,,also musste ich zusehen wie mein Kind mit dem Papa ging (den er 2 Monate lang eigentlich nicht gesehen hatte) und sah’s plötzlich allein vorm Weihnachtsbaum,,,,gegen 21 Uhr konnte ich ihn dann wieder abholen weil der Papa noch feiern wollte,,,,,,
    In dem ganzen dieses Jahr vorzubeugen habe ich die Bescherung auf den morgen verlegt,,,da kann ich ihn Ruhe und Entspanntheit mit meinem Sohn Geschenke auspacken, mich an seiner Freude erfreuen, wir werden dann irgendwann frühstücken und zum Frühstück Plätzchen essen und haben noch genug Zeit um die Geschenke zu entdecken da ich sicher sein kann das der Papa vor 12 Uhr nicht die Füße aus dem Bett bekommt und dann weiß ich auch das es mich überhaupt nicht ärgert wenn mein kleiner am Abend bei Papa sein Weihnachten hat(und ja Geschenke sind nicht das wichtigste aber mal ehrlich, die strahlenden Augen wenn ein oder zwei Sachen vom Wunschzettel unterm Baum liegen sind einfach den ganzen Alltagssorgen das Jahr über mehr als wert)
    In diesem Sinne wünsche ich dir trotzallem eine schöne Weihnachtszeit und das du für dich einen Weg findest mit dem „getrennte Elternfrust“ ein glückliches Leben zu haben

  3. Ich verstehe dich sehr gut…
    Ich verstehe dich sehr gut… mein Exmann will meinen Sohn nur zu den vertraglich festgehaltenen Zeiten (mittwochs 3Std und jedes zweite WE), ansonsten hat er kein Interesse- schrecklich sowas….

    Um Weihnachten streiten wir auch ständig… dabei will er den kleinen nur damit er mit seinen Eltern kein Theater hat. Ihm persönlich wäre es egal

    Aber um dir einen Tipp zu geben: ich würde halt weg fliegen- wenn es ihm an Silvester nicht passt soll er’s einrichten. Wer bist du? Seine Kinderfrau? Kinder haben heißt Verantwortung tragen und das nicht nur wenn man Lust drauf hat. Mach dich stark für dich selbst! Das darfst du und hast du verdient!

  4. Ich würde Weihnachten einfach
    Ich würde Weihnachten einfach verlegen. Also eben an einem anderen Tag feiern, vielleicht angelehnt daran, wie es in anderen Ländern gefeiert wird.

    Ich bin auch getrennt von Papa meiner ältesten Tochter, allerdings sieht sie ihren Vater sehr oft. Weihnachten ist sie im Wechsel ein Jahr Heiligabend beim einen und die Feiertage dann beim anderen. Wenn sie Heiligabend bei uns ist, machen wir ganz normal am 24.12. nachmittags/abends Bescherung und feiern vor allem an diesem Tag. Wenn sie aber am 24. bei ihrem Papa ist, dann machen wir „amerikanische Weihnachten“ am 25. vormittags gibt es Geschenke (auch für meine jüngeren Kinder, die immer hier sind, da ich mit ihrem Vater zusammen lebe) und wir feiern eben an diesem Tag. Es gibt ja sehr viele Länder, in denen das eigentliche Fest eher am 25.12. stattfindet.

    Ich würde versuchen, Heiligabend als Wellness-Tag für mich zu sehen und zu gestalten, meinen Hobbys nachgehen, mich mit Körperpflege zu verwöhnen und mein Weihnachten mit den Kindern vorzubereiten.

  5. Abwechseln
    Ich bin jetzt seit 9,5 Jahren Single, seit die Kinder 2,4 Und 7 waren. Ich habe mich seither jedes Jahr mit meinem Ex abgewechselt zwischen Weihnachten und Silvester und habe immer das Fest als besonders schön gefeiert, an dem die Kinder bei mir waren. Am anderen Fest habe ich die Zeit genossen, in der ich meinen Akku wieder aufladen konnte.

  6. Abwechseln?
    Hallo also ich kann dich schon verstehen, es ist nicht leicht die Kinder an Heiligabend abzugeben. Aber ich denke der Papq möchte das eben zusammen mit den Kindern erleben. Wir haben uns daher so geeinigt, das wir abwechseln. Ein Jahr sind die 5 an Weihnachten bei mir, im nächsten Jahr beim Papa. So handhaben wir das auch an Ostern und mit dem Urlaub.

  7. Du musst nichts
    Hi, ich finde du musst gar nicht. Selbstverständlich soll der Vater der Kinder auch Zeit verbringen mit seinen Kindern, aber das kann er ja auch am 1. Weihnachtstag. Ruf ihn doch an und sag ihm, wie es ist. Verbringe ein tolles Fest mit deinen Kindern und fahre Sie am 1. WT zu ihm. Scheidungen/ Trennungen sind in der Regel nicht optimal- für keinen. Ich bin selbst als „Scheidungskind“ aufgewachsen und weiß wovon ich spreche. Allerdings, muss man es sich doch nicht schwerer machen als es schon ist! Ich wünsche dir ein Fest mit deinen Kindern!

    1. Natürlich muss man nichts aber Kinder sind kein Eigentum sondern haben Vater und Mutter. Jährlicher Wechsel ist mittlerweile normal und das sollte auch so sein. Das KIND hat ein Recht darauf mit Vater und Mutter Heiligabend verbringen zu können.

  8. Ich verstehe dich
    Ich verstehe dich total. Aber auch wenn die Kinder oft beim Vater sind, kann ich sagen: es wäre dann nicht einfacher. Bei uns ist Weihnachten im Wechsel, und was es für mich mittlerweile erträglich macht, ist die Tatsache, dass ich mit meinem neuen Partner nochmal Mama geworden bin und so der Zauber von Weihnacht – besonders wenn die Patchwork-Kinder auch noch da sind – nicht verloren gegangen ist. Denn ja: Weihnachten mit den Kindern ist und bleibt einfach besonders, und das Gefühl lässt sich schlecht für davor oder danach konservieren. Aber auch wenn die Kinder bei mir feiern, hat es seit der Trennung immer einen bitteren Nachgeschmack, denn da die Kinder bei ihm gleich mehrfach Bescherung feiern und das in rauen Mengen und ich nicht mithalten kann (und will), muss ich gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn ich mir in jedem dritten Satz anhören muss: “Bei Papa hab ich/darf ich/machen wir…”. Und wenn ich Päckchen packen muss mit gebastelten Geschenken für Papa, 17 an der Zahl, und verschicken muss, damit er Weihnachten was auspacken kann… und ich selbst bekomme, da allgegenwärtig, vielleicht 2 – und ganz bestimmt nichts, wenn sie Weihnachten bei ihm verbringen, da sie dann oft nicht mal anrufen dürfen – dann tut es so richtig weh.

    Ganz besonders schlimm ist für mich Ostern, denn da hat das Gericht beschlossen, dass die Kinder die gesamten Ferien zu ihm dürfen, was bedeutet, dass ich mit meinen Kindern seit letztem Jahr nie wieder Ostern im eigentlichen Sinne feiern kann…

    Wenn sie dann weg sind, kann ich oft auch nicht anders als abzuhauen, damit die Stille mich nicht erdrückt. Also geh wenigstens für drei, vier Tage weg, dann tut es nur halb so weh. Mit dem Gedanken, dass es für die Kinder aber bestimmt tolle Weihnachten werden. Alles Gute!

  9. Alternative?
    Ich habe keine Erfahrung damit Kinder abzugeben (Single Mom by Choice – kein Vater im Spiel), aber wenn Du sagst, sie sind Silvester wieder bei Dir, dann feiert doch diesmal was Neues. Am 31.12. bringt Väterchen Frost die Geschenke für die russischen Kinder. Mein Sohn ist in Moskau geboren und wir feiern jedes Jahr 24. und 31. – einfach mal im Internet suchen und der Weihnachtsbaum wird zur Jolka und Väterchen Frost sorgt für Überraschungen. Alles Gute!

  10. Weihnachten alleine
    Hi, bei uns war es meist so, dass die Kids an Heiligabend bei mir waren, eben mit dem Argument, dass ich sie zu 90% hatte, und auch keine Familie in der Gegend und kein n Partner… Mein Exnann fand das teils ok, teils gab es Diskussionen. Wir haben auch 1x zusammen „gefeiert“, weil die Kids es sich wünschten, und ich bin dann nach dem Essen auf eine Party gegangen. Jetzt wechseln wir uns ab, die Großen entscheiden selbst. Allerdings bin ich jetzt auch entspannter, weil ich nicht mehr alleine bin, wenn die grossen Jungs bei ihrem Vater sind und dann am 1. Feiertag wiederkommen. Weihnachten ist bei uns jetzt seit über 10 Jahren geteilt, ich habe dann immer nach Gleichgesinnten gesucht, bin ausgegangen, ins Kino, zum Sport…
    Trotzdem schöne Weihnachten!

  11. Einer von 365 Tagen
    Hallo, ich hätte mal eine Frage: Wenn der Ex Mann sich auch über das Jahr mehr um die Kinder kümmern würde, wäre es dann leichter sie an Weihnachten abzugeben ? Ich denke nicht.
    Weihnachten ist kulturell bedingt ein wichtiges Fest ja, aber es gibt doch noch 364 andere Tage und jede Menge Möglichkeiten schöne/besondere Zeit mit Kindern und Familie zu verbringen. Sie tragen das ganze Jahr die Last alleine, wäre doch schön gewesen jetzt mal was für sich zu tun und was Neues auszuprobieren (eine andere Art von Feiern mit Freunden oder eine Kurzreise oder oder oder) . Ich habe den Eindruck viele Familien können nur an diesen 3 Tagen Zeit zusammen verbringen und alles wird hochstilisiert… wer/wann/wie/wo kommt, Geschenke, das Menü, extra Outfits….So viel Stress.
    Ich bin jetzt also niemand dem es genauso geht wie Ihnen, aber vllt kann ein anderer Blick auf die Dinge trotzdem ein wenig helfen.

  12. Ich bin mir nicht sicher, ob
    Ich bin mir nicht sicher, ob es in der Konstellation möglich ist, eine Lösung zu finden, die für alle gleichermaßen okay ist.
    Vielleicht hilft es dir, die Perspektive deiner Kinder einzunehmen, für die die Zeit mit ihrem Vater wertvoll ist?
    Und vielleicht hilft es dir dieses Jahr, Weihnachten ganz anders zu denken? Nicht als Familienfest, sondern als Erholungszeit für dich? Das ist nicht leicht, ich glaube aber, dass man in so einer Situation mehr davon hat, wenn man die Zeit für sich bewusst schön gestaltet (und sie nicht nur traurig „absitzt“). Möglicherweise ist dieses Weihnachten für dich die Zeit, um Dinge zu tun, die sonst im Familienalltag schwierig bis unmöglich sind? Einen Krimi in einer Nacht lesen, in die Sauna gehen, dir für dich ganz allein ein tolles Frühstück machen, die Nägel lackieren, ausschlafen…
    Alles Gute für dich!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert