Zerrissen zwischen Job und Kindern: So habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt

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Mein Name ist Sabine, ich bin 36 Jahre alt, habe zwei Kinder (8 und 5). Ich arbeite als Erzieherin in einer Kita, mein Mann (39) im Schichtdienst in der Gastronomie. Ich bin frustriert, erschöpft und ausgelaugt. Und das Schlimmste: Ich habe keine Hoffnung, dass sich daran etwas ändern wird. Denn wir hetzen nur noch durch unser Leben.

Eins vorweg: Unsere Kinder sind toll und auch unsere Ehe läuft gut. Wir mögen auch unsere Jobs – das Problem ist, dass unsere Jobs heftige Arbeitszeiten mit sich bringen und leider nicht besonders gut bezahlt sind. Wir gehören nicht zu den Paaren, bei denen einer arbeitet, weil er Lust hat – wir müssen arbeiten, weil wir unsere beiden Einkommen brauchen. Wir leben kein luxuriöses Leben, machen keine ausgefallenen Urlaube. Die Kinder tragen nicht nur Marke, wir haben kein fettes Auto – nein, mit unseren Gehältern führen wir ein ganz normales Leben in einer Mietswohnung und einem Urlaub im Jahr. Wir können nichts zurücklegen, wenn die Waschmaschine kaputt geht, bereitet mir das schlaflose Nächte.

Also wie gesagt: Wir arbeiten beide viel – zu viel, finden unsere Kinder. Denn ja, die beiden sind meist die, die zuletzt aus dem Hort oder der Kita abgeholt werden. Es bricht mit das Herz, weil wir so wenig gemeinsame Zeit haben. Mein Mann muss auch oft am Wochenende arbeiten, da fehlt er uns immer sehr. Unter der Woche hetze ich durch den Alltag. Schnell zum Einkaufen, schnell die Kinder holen, schnell zum Fußball-Training, schnell die Wäsche machen.

Wenn ich mir unser Leben so ansehe, dann hat das relativ wenig damit zu tun, wie ich es mir früher vorstellt habe. Ich sah mich als strahlende Mama, die nachmittags bastelt. Die geduldig ist, fröhlich. Jetzt besteht mein Leben oft nur noch aus Durchwurschteln und Durchhalten.

Ich kann meinen Job nicht einfach hinschmeißen, mein Mann ebenso wenig. Ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels, weiß nicht, welche Schraube wir drehen sollen, damit sich die Situation bessert. Ich liege dann nachts wach und denke mir: Das soll unser Leben sein? Es wäre doch schön, wenn es nicht nur ums Durchhalten ginge – sondern wenn wir wirklich leben würden. Es kann doch nicht sein, dass ich in 15 Jahren zurückblicke und mir denke: Mist, damals war nur Stress.

Es kann doch nicht sein, dass ich – obwohl ich meine Kinder, meinen Mann und meinen Job liebe – mein Leben so blöd finde.

Ich will mich nicht nur beklagen. Ich habe ja viel, auf das ich stolz bin und für das ich dankbar sein kann. Ich wünsche mir nur mehr Ruhe, mehr Gelassenheit, mehr Familienzeit. Dass wir das alles momentan nicht haben, macht mich einfach unfassbar traurig….

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25 comments

  1. Hallo,

    Hallo,

    Uns geht es wie vielen anderen auch. Unsere 2 Mädels sind 7 und 12 Jahre alt. Meine voraussetzung war immer das ich für meine Kinder da sein möchte. Mein Mann geht Vollzeit arbeiten mit sehr ofter Bereitschaft auch an Wochenenden. Ich gehe dafür nur Teilzeit arbeiten 25 Stunden/Woche von 8-13.30 mache dann aber dafür alles andere wie Arzt besuche, sportaktivitäten der Kids, die in den ersten 3 Tagen der Woche immer täglich sind. Dann ist Donnerstag und Freitag meist für andere wichtigen Dinge Arzt Termine werden meist auf die 2 Tage verlegt wenn es geht. Wohnung wird dann nur die wichtigen Dinge jeden Tag gemacht damit der Grund drin ist und Samstag ist dann einmal grundreinigen angesagt. Und Sonntag ist dann Ruhetag bzw. Tag für die Kinder wenn ma mal zusammen weg fahren. Diesen strukturierten Tagesablauf haben wir aber auch erst seit einem Jahr so als ich die neue Arbeitsstelle bekam. Vorher hatte ich Teilstellen da habe ich um 5 früh angefangen zu arbeiten bis 8 und dann je nach Bedarf wo anders noch manchmal nur vormittags manchmal Mittagszeit und sehr oft auch nachmittags bis abends wo ich dann Kinder teilweise nur sehr wenig und kurz gesehen habe, das ging auch nur durch Oma und Opa die dann die Kids übernommen haben bis mein Mann kam. Das Prinzip habe ich 4 Jahre mit machen müssen und stand auch kurz vorm Burnout bis ich endlich die neue Stelle bekam. Wir leben auch nicht im Luxus aber können uns mehr als vom Harz 4 leisten. Und meine Kids kommen aus der schule wenn Mama von Arbeit kommt und das finden sie auch schöner als vorher. Ich darf die Zeit danach mit meinen Kids genießen und bei Hausaufgaben helfen und das ist das was ich immer wollte. Für meine Kinder da sein wenn sie aus der Schule kommen. Also ich finde auch jede Mama sollte das finden wie sie es für richtig hält oder wie es am besten passt. Aber täglicher extrem Stress auf längere Zeit sollte einfach vermieten werden, weil Burnout kommt schneller wie man denkt und ich hatte da echt nochmal glück gehabt das es in dieser zeit als ich die Symptomatik bekam und auch oft krank war mir die Tür mit der neuen arbeit öffnete.

  2. Gefangen in „alten Bildern“
    Ich liebe meine Kinder und geniesse die Zeit, aber auch ich fühle mich von Zeit zu Zeit gefangen. Die eigenen Erwartungen und die Erwartungen von den vielen Personen stressen.
    Ich atme dann tief durch und versuche meine Vorstellungen mal zu visualisieren und dann überleg ich ob ich das wirklich will, oder nur meine das zu wollen. Ist es es wirklich so schlimm wenn das Kind lange in der Kita ist? Oder meine ich das nur? Oft sind wir gefangen in den „Bildern“ unserer Eltern, aber wollen wir das sein?
    Eltern 2020 dürfen unperfekt sein – wir müssen nur die Kids lieben und ihnen unsere Welt erklären, sie verstehen so viel mehr… und happy mum- happy child!

  3. Ich kann das so gut
    Ich kann das so gut nachvollziehen.
    Mein Mann ist selbständig, arbeitet 7 Tage die Woche damit wir das Leben für unsere 3 Kinder (17, 15, 10) finanzieren können.
    Urlaub is keiner drinnen, macht aber nix, wir versuchen immer zufrieden zu sein mit dem was wir wirklich brauchen und den Rest als Luxus anzusehen.
    Ich war einige Jahre beide den Kindern zu Hause, wir hatten mehr als zu wenig aber ich bin froh das gemacht zu haben.
    Bis vor einigen Jahren habe ich im Hort gearbeitet, ich bin immer nur gestresst zu meinen Kindern nach Hause gekommen, war erschöpft, genervt und müde und hatte kaum qualitative Zeit mit ihnen.
    Jetzt bin ich Krisenpflegemutter, nehme Kinder für einige Monate bei mir auf. Es ist oft anstrengend und manchmal auch auslaugend, aber ich bin zu Hause und verbringe viel Zeit mit meinen Kindern.

  4. Vielleicht tröstet es ein
    Vielleicht tröstet es ein bisschen: ich bin alleinerziehend mit 2 Kindern. Immer gearbeitet, es war soooo anstrengend! Jetzt bin ich fast 50, die kinder glückliche, selbstständige Teenager. Und plötzlich sind alle meine verheirateten Freundinnen, die zuhause geblieben sind, todunglücklich. Die ehe dümpelt dahin, die kinder sind aufmüpfig oder gejhen eigene Wege, im job finden sie kaum noch rein, die jugendliche attraktivität vorbai. Für alle mamas, die sich gerade aufreiben: es wird leichter und es gibt ein Leben nach der 50 und da zählt finanzielle Unabhängigkeit mehr denn je.

    1. Das ist natürlich sehr verallgemeinert und auch etwas hochtrabend. Als Alleinerziehende sind die Jahre bis zur Selbstständigkeit der Kinder anstrengend und wenn Jugendliche nicht am selben Strang ziehen, auch die Zeit in der Pubertät verrückt. Hut ab für jede alleinerziehende Person, vor allem, wenn mehrere Kinder zu erziehen sind. Wie man alleinerziehend wurde, ist jedermanns eigene Entscheidung gewesen. Oder Schicksalsschlag, der einen widerfahren ist. Doch wenn Paare sich für ein bestimmtes Bild entscheiden, Frauen lieber länger am Tag mit ihren Kindern zu tun haben wollen, anstatt mit Kollegen etc.,ist das auch ihre Entscheidung. Man sollte nicht diejenigen schlecht reden, die es trotz Partnerschaft auch schwer haben. Das finde ich persönlich etwas herablassend, denn niemand ist perfekt, weder als Elternteil noch als Partner.

  5. Aufgabenteilung
    Ich kann es gut nachvollziehen, was hier viele schreiben. Und doch bin ich immer wieder erstaunt, dass es für fast alle selbstverständlich ist, dass der Mann kaum zu Hause ist und den Job im Haushalt und der Erziehung kaum wahrnimmt. Ich würde das nie akzeptieren! Und mein Mann auch nicht…

  6. Seit 20 Jahren am rennen
    Viel zuviele Eltern „erledige“ das Leben anstatt es zu leben. Es ist unglaublich schwer aus diesem Strudelsog hinaus zu gelangen. Es braucht ganz viel Mut, Kompromisse (meist Finanziell), aber es würde sich lohnen. Ich habe das Gefühl, dass heute eine ganze Burnoutgeneration gross gezogen wird. Wir Eltern leben ihnen vor, dass die eigenen Grenzen nicht zählen und täglich überschritten werden. Wir sind ausgelaugt und erschöpft. Wollen wir wirklich, dass die Kinder das lernen sollen? Sie werden gepuscht und alle schreien nach superleistungen. Die Kinder sind diesem massiven Druck ausgesetzt zu gleicher Massen wie ein CEO.
    Mir macht diese Gesellschaft grosse Sorge -und ich bin teil davon und schaffe es nicht mich draus zu nehmen.

  7. Wahre Worte
    Wow toll geschrieben und der Alltag bei so vielen im. Leben
    Ich selbst arbeite nur teilzeit habe auch weniger Geld aber gönne mir dies. Es macht einen so. Unfassbar traurig zuwissen das es so viele Mütter gibt die nicht wissen wie es weiter gehen soll

  8. Danke für den Beitrag!

    Danke für den Beitrag!
    Ich habe mich auch wie ein Hamster im Hamsterrad gefühlt und dann hab ich 2018 das Landmark Forum in Frankfurt gemacht. Drei-einhalb Tage haben wir geschaut, was uns als Menschen im Weg steht frei und voll Power das zu tun, was uns wichtig ist und das überhaupt auch zu sehen.
    Jetzt kann ich die Methode immer wieder anwenden- in allen Lebensbereichen, z.B. mit meinen Kindern und dazu zählt seit dem Forum auch meine Stieftochter, sie ist auch mein Kind und das gibt mir eine ganz neue Freiheit und Leichtigkeit sie im Leben zu begleiten.
    Ich kann das Landmark Forum also total empfehlen um alte Muster zu durchbrechen! http://Www.landmarkworldwide.de
    Herzliche Grüße

  9. Bei uns ist es haargenau das
    Bei uns ist es haargenau das Gleiche. Nur dass mein Mann unter der Woche oft auf Montage ist, bzw wenn er vor Ort arbeitet nicht vor 20 Uhr nach Hause kommt. Bis vor einem Jahr war er Samstags ebenfalls arbeiten, hat aber mir zuliebe damit aufgehört damit ich samstags mich beruflich weiterbilden kann. Er unterstützt mich und ist stolz auf mich dass ich beruflich aufsteigen möchte.
    Unsere Kinder sind 2 und 6 und ich bin auch am überlegen wie wir es besser bzw ich es besser machen kann damit unsere zwei Mäuse mehr von mir haben. Wahrscheinlich wird auf Dauer ein Stellenwechsel anstehen. Aber das wird ja auch nicht mal eben gemacht.
    Deine Worte werde ich auf jeden Fall verinnerlichen und zum richtigen Augenblick auch meinen Vorgesetzten so sagen. Denn Deine Wortwahl ist so gut dass ich glaube dass sogar Aussenstehende die Situation verstehen.

  10. Zeit ist so wertvoll!
    Ich kann mich gut in dem Artikel wiederfinden. Ich habe selbst lange in der Gastronomie gearbeitet & genau aus den genannten Gründen einen anderen beruflichen Weg eingeschlagen.

    Ich frage mich auch oft, welche Möglichkeiten habe ich/haben wir, mehr Zeit für die Familie zu haben, grade wenn beide Partner schlichtweg arbeiten gehen müssen.

    LG, Richard vom vatersohn.blog

  11. Du sprichst mir aus dem Herzem ♥️
    Bin durch Zufall gerade auf deine Seite und diesen Post gestoßen.
    Ich fühle ich zur Zeit genauso, habe Angst wichtige Jahre dadurch zu verpassen die uns keiner mehr wieder geben kann.

    Falls jemand da mal ein Rezept hat bitte her damit.
    Nicht nur das Durchhalten sondern auch diese dristen immer wieder kehrenden Abläufe machen mich stumpf und trauig.
    Das einzige womit ich mich versuche zu trösten, ist der Gedanke das ich mit diesen Gefühlen nicht alleine bin.
    Danke dafür.

  12. Nur Mut
    Als es ich auch dieses Gefühl eines Hamsterrades hatte, hat mir eine Mutter-Kind Kur geholfen. Die Pause hat innerlich Luft verschafft und danach hatte ich plötzlich neue Ideen um mehr Balance reinzubekommen. Sind keine grossen Veränderungen, aber in der Summe dann doch…. Nur Mut.

  13. Schwierig…
    Ich kann dich total verstehen und glaube dass es vielen anderen auch so geht. Wie meine Vorredner würde ich versuchen mit deinem ein paar stellschrauben zu drehen. Der Mann meiner Freundin kommt auch aus der Gastronomie, das ging als Familie gar nicht. Er hatte Glück und arbeitet jetzt im Altenheim. Klar, er kocht nicht mehr a la carte, und ist früh aus dem Hause… Dafür aber jeden Nachmittag da und nur jedes zweite Wochenende weg. Soll nur ein Beispiel. Vielleicht einfach ein Optionen durch denken die vielleicht erst nicht in Frage kommen?! Alles Gute euch

  14. Hamsterrad
    Liebe Katharina!

    Danke für Ihre ehrlichen und offenen Worte!
    Ich empfinde wie Sie, obwohl ich nur 1 tolle Tochter habe und auch nicht behaupten kann, dass mein Job als Schulbegleitung stressig ist. Ich arbeite recht wenig (knapp 50%) und ich bin sehr dankbar für dieses Privileg, nicht mehr zu müssen aber recht verzettelt und kaum Zeit ohne Kind.
    Mein Mann ist täglich 12-13h ausser Haus und erschöpft. Es war jetzt schon öfter der Fall, dass er dann im Urlaub krank wurde und die ach so nötige unbeschwerte Familienzeit dahin war.
    Aber ja, wie aus dem Hamsterrad raus….
    Alles Gute für Sie und Ihre Liebsten!

    1. Und wie geschrieben wurde ist
      Und wie geschrieben wurde ist es glaub auch inzwischen oft die Lebems- und Sinnfrage. Wie verbringen wir denn unsere so wertvolle und begrenzte Lebenszeit? Mit hetzen, um ein Dach über dem Kopf und Nahrung zu haben. Aber wann leben wir? Aber jetzt wird’s philosophisch.
      Ich habe wahnsinnigen Respekt vor Familien mit mehreren Kindern und deutlich mehr Arbeitszeit! Aber trotzdem scheint sich ja doch die Mehrheit wie im Hamsterrad zu fühlen.

  15. Mir gehts wie Car0
    Ja, mich macht dieser inzwischen (in den Städten zumindest) normale Familienalltag vieler auch gerade viele Gedanken. Das Modell, was heute propagiert wird, ist eben nicht wirklich familientauglich. Ich habe auch (erst) ein Kind und fange bald wieder mit 25 Wochenstunden an zu arbeiten und weiß wirklich nicht, wie das gehen soll. Zudem renovieren wir auch gerade noch ein Haus und man muss ständig hin wegen Handwerkern etc. Meine Schwiegermutter war damals mit drei Kindern jahrelang zuhause und dann auch mal zeitweise in Teilzeit Lehrerin – kein Vergleich! Sie kann sich nicht vorstellen, wie wir es künftig wuppen wollen mit 1,75 Jobs und Kind (mein Mann arbeitet leider sehr viel und kann unter der Woche kaum helfen). Meine Meinung dazu ist mehr und mehr, dass in solchen Modellen kaum ein wirklich (klein)kindgerechtes Familienleben möglich ist und ich werde mir nach einer Probezeit im Job gut überlegen, ob ich so dann weitermachen will bzw. ob wir noch mehr Kinder wollen.

  16. Liebe Sabine, ich möchte
    Liebe Sabine, ich möchte Ihnen einfach eine Umarmung auf diesem Weg schicken. Es geht leider viel zu vielen Eltern so wie Ihnen… auch die, die vielleicht die besser bezahlten Jobs haben, sind zerrissen zwischen Arbeit und Haushalt. Ich finde es wirklich traurig, dass die reichen Länder wie Deutschland und Österreich es nicht schaffen, die Familien zu unterstützen. Ich kenne einfach viel zu viele Paare mit Kindern, die vor Burn Out stehen. Passen Sie auf sich auf.

  17. Liebe Katharina,

    Liebe Katharina,
    Unsere Leben sind zwar nicht miteinander vergleichbar, aber unsere Gedanken. Ich habe eine Tochter (16 Monate) und bin frisch mit einer Teilzeitstelle zurück im Job. Ich bewundere wirklich jede Mutter mit Kindern die arbeiten geht, du hast meinen vollen Respekt! Und wenn dein Mann am Wochenende auch noch manchmal arbeiten muss, puh, echt nicht leicht.
    Und ich glaube, ich verstehe was du meinst. Klar, es geht alles! Die Kinder sind gesund und ihr führt eine gute Ehe, was natürlich schön ist. Gleichzeitig bleibt die Frage, kann das alles sein? Geht es darum den Tag durchzuhalten um völlig erschöpft auf dem Sofa einzuschlafen und dann geht’s wieder von vorne los?
    Ist ein Leben, das zwar nicht schlecht ist, aber eben jeden Tag aufs neue anstrengend alles was wir als Berufstätige Mütter erwarten können? Einige Bekannte und Freunde sagen zu mir „ja- es ist so, es ist durchhalten bis Abend ist“.
    Puh- das macht mir derzeit viele Gedanken. Ich habe leicht reden, bisher habe ich nur ein Kind. Über ein zweites denken mein Freund und ich viel nach. Aber die Aussicht, dass es dann noch mehr „Durchhalten“ wird, macht mir Sorgen und Angst.
    Ich kann dir leider keinen Tipp geben, dir nur für deinen offen und ehrlichen Beitrag von Herzen danken.

  18. Manchmal wird vieles auch für uns Mütter zuviel
    Ich kann diesen Bericht über den Alltag mit zwei Kindern und beide arbeiten sehr gut nachvollziehen.
    Wir haben 3 Kinder, mein Mann geht Vollzeit arbeiten von etwa 9-19 Uhr mit jeweils Fahrzeiten von 45 Min. Ich arbeite nur an 4 Tagen mit 26 Wochenstunden von 7-13 bzw. 16 Uhr ebenfalls mit 45min Fahrzeit Je Strecke. Da bleibt nicht viel Zeit zum Verschnaufen oder gar Zeit für einen alleine. Zum Glück bereitet meine Arbeit mir Freude und nicht allzuviel Stress, jdf macht mir mein Chef keinen. Nach dem fertig machen der Großen nach der Schule, gehts für mich bis um 16 Uhr den Kleinen aus der Kita abholen, Kostet mich etwa 45min-1 Std Zeit (20min hin zur Kita, 20 zurück und 5-15min abholen). Dazu kommt jetzt beim mittleren noch 1-2x die Woche Fussballtraining, was koordiniert werden will.
    Arbeiten wie Friseur, Werkstatt Auto und TÜV, Zahnarzttermine, Arzttermine allgemein, Geschenke besorgen, Geburtstage vorbereiten und Co, zählen natürlich auch zu den Aufgaben einer Mutter… Echt anstrengend.Ich verstehe dich wirklich gut. Ich hetze auch oft von A nach B und dann ohne viel Geduld gegenüber den eigenen Kindern. Macht sich leider gerade bei dem mittleren Kind bemerkbar, in dem er auf viele Dinge auffällig reagiert. Dies kommt nun zusätzlich aufs Programm, dass eins der Kinder nicht immer normal mitläuft, wie gewünscht. Also Zusatzsorgen, -gedanken, -ängste.
    Um mir und morgens meinem Mann Entlastung zuteil werden zu lassen, wird der kleine den Wunschkiga gegen den örtlich nähergelegenen Kindergarten, auf der anderen Straßenseite fußläufig wechseln. Ich bin gespannt, ob sich das auch in unserem Zeitmanagement bemerkbar macht. Vor zwei Jahren zog ein Saugroborter bei uns ein… ein Leben ohne, möchte ich mir nicht mehr vorstellen. Also, immer wieder neue Dinge versuchen, alte Wege versuchen zu optimieren, die Große mir ihren bald 9 Jahren ist auch super vernünftig und läuft gut mit, ist oft mit Freundinnen unterwegs oder auch bei uns. Ich hoffe, dass ich da auch mit den Jungs irgendwann hinkomme.
    Bis dahin heißt es: Durchhalten, Augen zu beim chaotischen Haushalt, Dinge neu überdenken und ggf. umstrukturieren, ändern. Zwischendrin auch mit den Kindern versuchen zu genießen, auch wenn gerade zum xten Mal der Apfelsaft über den Tisch läuft…

    Achja, arbeite aus unterschiedlichen Gründen. Zum einen möchte ich mich nicht von meinem Mann abhängig machen, einen Job nach 15 Jahren ohne Arbeit als Dipl.-Ing. wird vermutl. schwierig und in die Altersarmutfalle möchte ich nicht tippen.

  19. ….finde deinen/euren Weg 😉
    Ich kenne ähnliche Situationen….Mein Mann und ich haben beide bereits aneinander vorbei gearbeiteter(er unter der Woche, ich jedes Wochenende& jeden Feiertag). Das haben wir mit unseren drei Kindern ca. 1 Jahr gemacht.Der Vorteil ,es war auch unter der Woche immer jemand für die Kinder da.Der Nachteil, ein gemeinsames Familienleben gab es nicht mehr.Durch Zufall hab ich einen Jobwechsel vollzogen(raus aus dem Schichtdienst; hätte ich mir nie vorstellen können). Und das war sehr gut so.
    Klar war auch, wir müssen beide arbeiten. Letztes Jahr ist ausgelaufen und wir hatten beide das Gefühl-das schaffen wir so nicht mehr-wir arbeiten beide 35 Stunden.
    Also haben wir es uns erneut angeschaut-für mich wird dieses Jahr die Reduzierung auf 32 Stunden kommen; klingt wenig, macht aber enorm viel aus.Ja kostet uns Geld-aber zuviel Stress , kostet uns auch positive Lebenszeit.
    Versucht euch Gedanken zu machen, wo evtl. etwas geht.Erzieher werden gesucht, schau was Du brauchst für den Alltag und verhandle.Ich schau immer auch auf das Work and Life Balance Leben meiner Kollegen.
    Sei es eine 4 Tage Woche oder Stundenreduzierung o.ä.
    Wenn es nicht geht oder mehr Stress bedeutet, dann lass es. Denn dann ist euch auch nicht geholfen.
    Für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres als das es keine Möglichkeit der Veränderung gibt.und wenn es jetzt nicht geht, dann schau in 6 Monaten nochmal&reflektiere eure Situation in regelmäßigen Abständen.Nicht um unzufrieden zu sein, sondern um auch das zu sehen, was gut bei euch/Dir ist und ob.jetzt doch eine Veränderung geht.
    Weil wenn man.Geldsorgen haben muss, dann hat man auch nicht mehr oder einen gelasseneren Kopf für die Familie.
    Schau auch was Du brauchst um eine Perspektive zu haben!.
    Alles Gute für die Zukunft!

  20. Die mit dem Rotstift
    Ihr Lieben, diesen Blog lese ich seit Anfang an sehr gern – aus der Omaperspektive. Meine Kinder sind 1982 und 1986 geboren. Von Beruf war ich Realschullehrerin. Mein letzter Schulleiter hat (te) ganz schöne Probleme mit der Rechtschreibung. Oft hat es uns ganz schön Überwindung gekostet, seine Aushänge n i c h t mit unseren Rotstiften zu verzieren. Ist nie passiert, obwohl man das auch heimlich hätte bewerkstelligen können. Hat wohl was mit Respekt zu tun. Der scheint hier einer Kommentatorin zu fehlen. Was soll das mit der Auflistung der Fehler? Da liest man halt drüber hinweg. Die einen haben zu wenig Zeit, die anderen scheinbar zu viel.

  21. Es lässt sich immer etwas ändern
    Dein Leben hört sich eigentlich ganz schön an, eigentlich ist alles gut, nur dass die Zeit fehlt. Da musst Du aber nicht durch. Es lässt sich bestimmt so einiges ändern, auch wenn es sich schwierig anfühlt. Ich kenne jetzt Euren Alltag nicht im Detail, aber ich habe gleich alte Kinder. Kinder können z.B. mit zum Einkaufen und ihr habt zusammen Spaß und kein Gehetze, der große kann vielleicht allein nach Hause und schon mal was zum Essen vorbereiten oder er/sie könnte nachmittags mal zu einem Kumpel, vielleicht könntet Ihr ein bisschen Geld sparen und einmal pro Woche eine Putzfee organisieren und du machst was mit den Kindern, vielleicht könntet ihr nach einer Gehaltserhöhung fragen oder Jobs wechseln oder zumindest ein paar Stunden reduzieren, Freunde, Familie nach Unterstützung fragen, weniger Perfektionistisch im Haushalt sein usw. Ich wünsche Dir alles Gute. Ich habe drei Kids und arbeite seit drei Monaten in Teilzeit und bin nur Dazuverdienerin und frage mich, ob sich da der Stress lohnt…

  22. Ähnlich
    Hallo, Deine Schilderung kommt mir bekannt vor. Dabei muss bei uns zum Glück am Wochenende keiner arbeiten. Da wartet dann nur immer der Haushalt auf uns. Ich würde sagen, das es eben „normal“ so ist. Gerade sind bei uns die Weihnachtsferien um und ich hatte das erste Mal alle Brückentage frei, das war sehr schön. Leider musste der Mann alle arbeiten. Ich versuche die freien Tage dann immer extra zu genießen und aufzutanken für den Alltag. Damit ich mich in diesem erfreuen kann, an dem, was wir haben. Denn seien wir ehrlich, unterm Strich gehts uns doch gut! Uns ist das gerade wieder so richtig bewusst, da wir mehrere Monate um die Gesundheit unserer Tochter gebangt haben. Das hat vor allem mir ganz viel Energie geraubt. Also versucht alle das Beste aus Euerm Leben zu machen und auch die kleinen Momente zu genießen!

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