Stillen verboten! Ja, wo gibt’s denn sowas?

breast

Liebe Caro, immer wieder erstaunen mich Nachrichten über das Nicht-Akzeptieren von öffentlichem Stillen. Stolperst Du auch immer öfter über solche Meldungen? Und dabei meine ich nicht das hemmunglose Enthüllen von Brüsten in Gotteshäsuern, also Dinge, die halt wirklich über das Ziel hinausschießen. Nein, es geht einfach um Mütter, die ihre Kinder in einem Einkaufsladen oder Café stillen, weil sie eben Hunger haben. Verdeckt sogar, mit einem Tuch, so dass sich keiner an dem Anblick stören müsste. Trotzdem drehen manche dabei durch. Schade!

Gerade jüngst in Houston geschehen, in einer Niederlassung der Kleidungsmarke Hollister (betroffen war die Mutter oben im Foto). Auch in Deutschland sorgte vor einiger Zeit ein Fall für Aufregung. Mich macht so etwas echt sprachlos, vor allem, wenn ich daran zurückdenke, wie oft ich meine Zwillinge stillen musste. Hätte man mir das öffentliche Stillen verboten, hätte ich im ersten halben einfach mal überhaupt nicht vor die Tür gehen können, denn der Hunger kam immer plötzlich und war nicht planbar, schließlich hatte ich es ja mit Lebewesen im Wachstum zu tun und nicht mit Robotern. Umso witziger finde ich die weltweiten Reaktionen auf Stillverbote, wie zum Beispiel diesen Muttermilch-Flashmob hier. Wie stehst Du denn zu dem Thema?

 


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6 comments

  1. Stillen in der Öffentlichkeit
    Stillen ist ja nun mal die beste und natürlichste Weise sein Baby zu versorgen. Das ist ja wohl unbestritten. In Californien sah ich vor ein paar Jahren eine Werbung die ich toll fand: Bild von einem Baby und darunter der Satz: „Made to be breastfeeded.“
    Ich selber finde es vollkommen OK wenn gestillt wird. Als meine Freundin ihr Baby bekam hat sie sich und ihr Baby immer mit einem großen Tuch bedeckt, damit der Kleine u.a. auch dann etwas Ruhe hatte beim Stillen. Das fand ich ganz gut.

  2. Mehr gegenseitiges Verständnis beim Stillen
    Wenn ich so die Kommentare lese, dann gib es meist nur schwarz und weiß. Deswegen möchte ich ganz kurz ein Erlebnis von mir erzählen. Es war vor 28 Jahren als meine erste Tochter gerade drei Monate alt war, hungrig war und es war Winter und ich in Stuttgart unterwegs. Nach Hause kommen dauerte zu lange, also betrat ich ein Lokal, dass fast leer war und setzte mich in die Ecke, bestellte was zu trinken und stillte sie, allerdings ohne mich komplett zu entblößen (man kann es auch kaschieren, ohne sich ein Zelt über den Kopf zu ziehen). Nach dem Madame satt war, sprach mich der Ober an, ob ich wüßte wo ich bin. Erst verstand ich nicht was er meinte und schaute erstaunt. Dann lachte er und wies mich daraufhin, dass dies ein Schwulenlokal ist. Gott war es mir peinlich. Ende vom Lied ich war oft dort, Sarah war der Schatz von allen und sowie ich das Lokal betrat, war mein Kind sofort von meinem Arm weg. Ihr seht es geht auch so, und wenn ich ein hungriges Kind habe und einen Teenie/ mit dem Teenie einkaufgehe, dann stirbt der Tennie nicht, wenn er sieht, das ein Kind gestillt wird (später wird er es vll auch machen). Kinder müssen nicht schreiend durch die Gegend geschoben werden bis man daheim ist zum Stillen, denn man kann sich auch etwas zurücknehmen beim Stillen, denn es gibt Leute, die damit Probleme haben, aber wenn alle Vertsändnis für das Gegenüber haben, dann klappt das auch. Auch schon vor 28 Jahren 🙂

  3. Ach bitte, einfach mal nachdenken!
    Muss es denn in einem Laden für Teenies sein? Ich bin auch gerade Mutter geworden und ja ich Stille, aber ich bin keine Frau, die überall Ihre Brust rausholt und sich einfach überall breitmacht, weil es das Recht des Kindes und meines ist!
    Geht es nicht diskreter und vor allem viel ruhiger in einem Café? Ich würde mein Kind ungern den Dezibel der Justin Bieber Musik aussetzen.
    Respekt sollte von beiden Seiten kommen! Also liebe Mutti’s: ruhiges Plätzchen suchen (ja, auch Baby’s halten eine fünf minütige Suche aus) und einfach ein unglaublich schickes und überdimensional großes Tuch drüber! Kann doch nicht so schwer sein!

  4. Jederzeit…
    Jederzeit hat jede Mama und auch jeder Papa, das Recht und auch die Pflicht ein hungriges Kind zu versorgen. Mich wundert was sich die „Menschheit“ teilweise erlaubt. Respekt und Anerkennung für Euch und alle Eltern die sich für ihre Kinder stark machen. Wohlan!

  5. zum Stillflashmob
    Naja, die Idee ist ja nett, aber widerspricht völlig dem Grundsatz des „Stillen nach Bedarf“. Da werden schlafende Mäuse geweckt, angedockt und ist der Mob nach 5 Min. zu Ende, packen die Mütter die Quelle des ewigen Glücks wieder ein und die (meist) Babys sollen damit umgehen können…?? Jede stillende Mutter weiß, dass das echt gemein gegenüber dem Kind ist.

    Man sollte da andere Lösungen finden.

    Schlimm finde ich ebenfalls die Doppelmoral sowie die Gesetze gegen das öffentliche Stillen in einigen B.-Staaten der USA!

    Man sollte einfach selbstverständlich und dezent stillen und auf Nachfrage sicher, aber nicht radikal dahinter stehen.

    Und Ärzte sollte endlich alle aufgeklärt werden, dass man wirklich länger als ein halbes Jahr stillen kann. Es ist ätzend, wenn man aus dieser Riege ständig Gegenwind bekommt.

  6. T*tten raus Amerika…!
    Liebe Lisa,

    was mich an dieser ganzen Diskussion am meisten aufregt, ist diese widerliche Doppelmoral: wenn eine Mutter ihr Kind stillt, gilt das als unschicklich und anstößig, wenn aber jeder zweite Werbespot, jedes Plakat in Überlebensgröße, jedes beliebige Cover einer Zeitschrift mit nackten Brüsten wirbt, ist das völlig ok?! Da regt sich niemand auf?
    Dazu braucht man gar nicht bis in die USA zu gehen, zu den Königin der Bigotterie, nein, das findet man hier bei uns auch. Ein Stillmob ist da minimal die richtige Reaktion. Und Hollister wird hoffentlich von Mütterscharen boykottiert.

    Liebe Grüße aus dem Prenzlauer Berg,

    Anna