Die Kinder der anderen – Aber schlagen darf man bei Euch nicht?

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Liebe Katharina, ich weiß nicht, wie es bei Euch ist, aber bei uns ist es im Moment so, dass sich die Kinder gern verabreden. Das heißt nicht nur, dass ich ab und zu mal in den Genuss komme, mal einen Nachmittag mit weniger als drei Kindern zu spielen, sondern auch, dass ich dann eben manchmal auch fünf statt drei Kinder betreue – bei uns zu Hause (was ich in solchen Situationen übrigens sehr schätze, ist unser 7-Sitzer-Touran, den ich einfach schnell zum Bus umfunktionieren kann).

Wenn diese Besuche dann auch noch spontan nach der Schule geplant werden („Ich komm jetzt direkt mit Euch mit“), dann kann es schon mal sein, dass der Tisch fürs Mittagsessen noch nicht gedeckt ist – um es mal gelinde auszudrücken. Denn sobald die Kinder morgens aus dem Haus sind, sitze ich am Rechner und tanze nicht mit dem Putzfeudel, das mach ich erst, wenn sie dabei sind.

Es kam also der Tag, an dem mir der Freund des Sohnes sagte, dass bei uns in der Küche immer so viel rumstehe. Bei ihnen zu Hause sei immer alles ordentlich. Die lieben Kleinen 😉 Noch fiel mir kein pädagogisch wertvoller Spruch dazu ein, aber der Nachmittag begann ja erst. „Darf man bei Euch ECHT die Schuhe auch im Haus anlassen?“ „Ja.“ „Esst Ihr auch alle manchmal auf dem Wohnzimmerteppich?“ „Ja.“ „Und es gibt immer Süßigkeiten?“ „Ja.“ Boah. So ein Pippi-Langstrumpf-Haushalt hat schon auch seine guten Seiten, was?

Da mir das mit der Küche aber nicht aus dem Kopf ging und ich sie mittlerweile von allem möglichen Rumstehenden befreit hatte, weil die fünf  Kinder wirklich gut zusammen spielten und ich dadurch ein bisschen Zeit gewann, reagierte ich auf den nächsten verdutzten Spruch zu unserem Leben einfach mit dem naheliegendsten Spruch. „Weißt Du, das Tolle und Spannende im Leben ist, dass ALLE Leute unterschiedlich leben und GANZ verschiedene Regeln haben. Hier ist es so und woanders ist es anders.“ Hui. Ich sag´s Dir. Mit diesem Spruch war er zufrieden. Und ich? Ich auch.

P.S. Bevor jetzt ein Zuckeraufschrei kommt: Es gibt tatsächlich immer irgendwo Süßigkeiten bei uns im Haus. Aber: Die Kinder gehen erstaunlich maßvoll damit um. Dadurch, dass immer etwas da ist, teilen sie sich unheimlich gut ein. Vielleicht hab ich einfach Glück mit ihnen, vielleicht ist es aber auch nicht so etwas Besonderes für sie, das extra thematisiert werden müsste. Und sie würden im Leben keinen ganzen Schoko-Nikolaus am Stück essen. So wie das Gastkind, das das Ding einfach in einem Rutsch aufaß, als es bei uns im Haushalt die Chance dazu sah.

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4 comments

  1. Ich bin ja so froh, dass ich
    Ich bin ja so froh, dass ich jetzt Kinder habe und endlich alle so verständnisvoll auf mein Chaos reagieren 😀
    Freue mich schon auf die Zukunft


  2. Hahaha :-)mir kommt das so bekannt vor… Aber gestern hab ich dann doch mal geputzt und nachdem meine 6jährige Tochter schon ein paar mal fragte, wann ich endlich fertig sei, kam sie irgendwann total genervt ins Bad und meinte : „Also Mama, soooo sauber muß es jetzt auch wieder nicht sein!!!!!“ Ich musste so lachen… Meinen Kindern ist das scheinbar wirklich nicht so wichtig 😉

  3. Hihi…
    … „Boah, ist dein Auto immer dreckig. Das musst du mal saugen“, sagte der Freund meines älteren Sohnes, bevor er sich in einen der Kindersitze fläzte, die Kindergartenstiefel hinten am Beifahrersitz abstreifte und herzhaft krümelnd in das Brötchen biss, die ich an die hungrigen Monster ausgegeben hatte…

  4. So sympathisch
    Lisa, Du bist wirklich so super sympathisch!
    Der Text könnte von mir sein, bei uns auch immer eher unordentlich, geputzt wird auch nur wenn die Kinder da sind ,höchstens!
    Ich liebe einfach Deine Posts, weil sie mit das echteste sind, was man im Netz so liest. Warmherzig, ein bisschen mal so , mal so, lustig und man spürt bei Dir immer wie herrlich normal und gleichzeitig verrückt das Leben mit Kindern ist.
    Danke und bitte weiter so!