Vereinbarkeit? Bin grad dabei. Grüße vom Indoor-Spielplatz

tummel

Ihr Lieben, ich melde mich aus meinem ganz persönlichen Coworking Toddler. Ich sitze im Indoor-Spielplatz. Um mich herum hüpfen Kinder auf Trampolinen, aus den Lautsprechern tönt Anne Kaffeekanne: „Und dann tanzen sie zu zweien, über Stock und über Stein…“ Ich versuche, zu arbeiten. Zu Hause geht das nicht. Zu eng. Zu streitgefährlich. Hier geht das.

Hier können sie klettern und hüpfen und ich nutze die Minuten zwischen den Aua- und Hungerrufen. Es ist halt kein richtiger Working Space, ich habe kein WLAN und musste als Eintritt 31 Euro und ein paar Zerquetschte bezahlen, für mich und die drei Kinder. Aber es ist für uns alle schön und deswegen lohnt es sich. Letzte Woche waren wir schon einmal hier. Dass ich das einmal sagen würde! Ich, die ich Indoorspielplätze immer als Hölle  auf Erden bezeichnet hab.

Immerhin, das letzte Mal Indoorspielplatz endete im Krankenwagen, der Sohn hatte sich ein Loch in den Kopf gehauen und sah übel aus. Das war vor anderthalb Jahren, uns stand ein runder Geburtstag mit etlichen Gästen ins Haus und meine Mutter hatte angeboten, die drei Kinder mit in den Bergisch Gladbacher Tummel Dschungel zu nehmen. Wir rückten Tische, dekorierten, stellten Zelte auf. Dann kam der Anruf: „Ähm, ich darf mit drei Kindern nicht im Krankenwagen mitfahren, könntest Du kommen?“ Ich fuhr natürlich sofort los. Da saß mein Kleiner, blutüberströmt. Musste dann aber doch nicht mit, denn das Löchlein war ein sehr winziges. Der Schock saß jedenfalls tief.

Letzte Woche aber hab ich ihn überwunden, Freunde hatten gefragt, ob wir mitkommen. Also gut. Und es war super. Irgendwann kam sogar eine sehr fröhlich lächelnde Mama auf mich zu und fragte, ob ich nicht die Lisa von Stadt Land Mama sei. Welche Freude! Das war meine Premiere! (Und prompt fragten die Kids: "Mama, bist Du jetzt berühmt?" Hahaha!) Es ist schon vorgekommen, dass ich im Baumarkt war und nachher eine Mail bekam: „Ich war heute im Baumarkt, kann das sein, dass Du da auch warst, ich glaub ich hab Dich erkannt?“ Aber so in echt und mit ansprechen? Super!

Also dachte ich heute: Da geh ich wieder hin. Bewaffnet mit zehn Büchern, um ein paar Texte vorzubereiten. Und hier sitze ich nun. In meinem persönlichen öffentlichen Büro. Geht doch! Habt Ihr auch kreative Lösungen für temporäre Vereinbarkeitsprobleme parat? Erzählt uns gern davon!

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2 comments

  1. Familienzentrum Kreuzberg
    ich arbeite morgens in der Espresso Lounge, Bergmannstr, doch jetzt wo mein Sohn (1,5 Jahre) anfängt zu rennen, kann ich da eigentlich nur arbeiten, wenn er schläft. Im Familienzentrum
    am Mehringdamm gibt es eine kuschlige rote Couch, da kann ich entspannt arbeiten und henri kann sich da nirgendwo verletzen oder rausrennen. Da ist ein entspanntes Café, wo man
    sitzen kann ohne etwas zu bestellen. Von der Pedtalozzi Fröbel Stiftung.

  2. Ich schreibe manchmal in
    Ich schreibe manchmal in einem Fenster, während der Sohn im anderen irgendein Filmchen ansieht.
    Ansonsten kann ich sher gut Texte für die Uni auf dem Spielplatz lesen 😉