Und Ihr so? Heute bei: KATHARINA

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 Ihr Lieben, heute dürfen wir wieder ganz viel Interessantes über eine Familie erfahren. Katharina aus Hamburg erzählt uns in unserer Reihe "Und Ihr so?" von ihrer zuckersüßen Tochter, was sie über Gleichberechtigung denkt und ob man unbedingt ein Haus mit Garten haben muss. Kleine Insider-Info: Katharina und ich haben uns (noch kinderlos) vor 5,5 Jahren in Kapstadt kennengelernt – dort haben wir beide eine Zeit lang gearbeitet. Zufällig hatten wir bei der gleichen Frau Zimmer untergemietet und uns schließlich angefreundet. Hach, das war eine schöne Zeit!!!!! DANKE für diese Erinnerungen und DANKE für das Interview hier: 

Wir, das sind Papa Jan (39), Mama Katharina (33) und unser kleiner Wirbelwind Carlotta (2). Wir sind gebürtige Hamburger und „unserem“ Hamburg auch immer treu geblieben. An langen dunklen Wintertagen fragen wir uns manchmal, warum, aber sobald die Sonne herauskommt, ist die Frage beantwortet und wir wissen wieder, warum wir diese Stadt so lieben!

Seit 12 Jahren wohnen wir  im schönen Eppendorf zur Miete in einer großen Altbauwohnung. Durch die lange Zeit, die wir hier schon wohnen ist diese Wohnung mehr als nur eine Bleibe.  Sie ist zu einem richtigen Zuhause geworden, einem Platz an dem wir uns wohlfühlen, und von dem zumindest ich, Katharina, mich einmal sehr schwer werde trennen können. Seitdem immer mehr unserer Freunde an den Stadtrand in Eigenheime ziehen, stellen wir uns zwar immer öfter die Frage, ob nicht auch wir diesen Schritt wagen sollten. Aber wir genießen das Leben mitten in der Stadt einfach so sehr! Es ist einfach schön, dass alles in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen ist. Wenn das Wetter es zulässt, sind wir viel mit dem Rad unterwegs, fahren in Parks, an die Alster oder die Elbe, zu Freunden oder einfach Eisessen.  Jan fährt morgens mit dem Rad in die Hafencity ins Büro – einen schöneren Start in den Tag gibt es nicht! Das sind alles Dinge, die wir -zumindest im Moment- nicht missen wollen.  Trotzdem nisten wir uns an besonders schönen Sommertagen gerne bei meinen Eltern oder Freunden ein, die Häuser mit Gärten haben.

Jan arbeitet als Ingenieur Vollzeit, und ich als Juristin 30 Stunden pro Woche. Lotti geht in dieser Zeit in die Kita. Ich finde, wir bekommen alles richtig super hin, wobei wir auch das große Glück haben, dass meine Eltern gerne und oft  Zeit mit Lotti verbringen, so gibt es einen festen Omi+Opi-Tag an dem meine Eltern Lotti von der Kita abholen und erst abends wieder nach Hause bringen. Und auch sonst kommen sie gerne nachmittags oder abends zum Bespaßen oder Babysitten vorbei. An diesen Tagen kann ich entweder länger arbeiten oder meine Freundin besuchen oder einfach mal ein paar Stunden nur für mich haben. Die übrigen Nachmittag verbringen Lotti und ich mit allem was uns Spaß macht:  Im Moment sind das zum Beispiel Spielplatzbesuche, die wöchentliche, heißgeliebte Musikgartenstunde oder mit befreundeten Mamis und Kids treffen…

Zum Dauerthema Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe ich eine relativ entspannte Haltung. Das liegt aber auch daran, dass ich denke, dass wirkliche Gleichberechtigung  schwer hinzubekommen ist, wenn man sich nicht alles exakt teilt. Klar bleibt der Haushalt größtenteils an demjenigen hängen, der nicht voll arbeitet. Ich muss aber sagen, dass ich froh bin, dass ich nicht Vollzeit arbeiten muss, sondern die Möglichkeit habe, die Nachmittage mit meiner Tochter zu verbringen. Ehrlich gesagt ist mir diese Zeit wichtiger als eine 100%ige Gleichberechtigung. Seit letzter Woche haben wir zudem wieder eine Putzhilfe und für mich fühlt es sich so an, als sei die Gleichberechtigung in greifbarer Nähe.  

Jan und ich gehen auch sehr gerne und oft abends weg, gemeinsam oder getrennt, jeder soll seine Freiheiten haben und seine Freundschaften pflegen, ich finde das so wichtig und merke immer wieder, wie viel Kraft ich aus schönen Abenden schöpfe, die ich mit Jan oder meinen Freundinnen verbringe. Ich finde, es ist fast das Wichtigste, dass  man seinem Partner Auszeiten gewährt und auch von Herzen gönnt. So fährt Jan jedes Jahr eine Woche mit Freunden weg und ich merke jedes Mal, wie sehr er diese Zeit auch genießt. Und das freut mich dann. Vielleicht mache ich das dieses Jahr auch mal, wobei das Mutterherz bei dem Gedanken daran schon jetzt weint…

Das ist auch das womit ich oder eher wir beide am wenigsten gerechnet haben: Dass so ein kleiner Wirbelwind unser Leben so komplett bestimmt und alles andere in den Hintergrund treten lässt. Aber auch wenn wir manchmal den alten Zeiten nachtrauern, wir können uns ein anderes Leben gar nicht mehr vorstellen! Eines stellen wir immer wieder fest: Auch wenn die Tage manchmal viel zu früh beginnen, es Geschrei gibt oder Wutanfälle. Am Ende des Tages überwiegt das Positive ganz klar! Das ist nämlich das zweite was uns total überrascht hat: Diese große  und bedingungslose Liebe, die man für sein Kind empfindet. All die tollen Sachen, die wir sehen, wenn wir die Welt durch ihre Augen betrachten dürfen, machen uns glücklich!

Wirklich wichtig und der größte Luxus sind für uns deshalb auch, gemeinsam Zeit zu verbringen. Ob zu dritt oder mit Familie und Freunden, Zeit ist für uns das kostbarste Gut.

 

 

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2 comments

  1. Ich erkenne mich wieder!
    Sehr schöner Artikel und so schön und ehrlich geschrieben.
    Ich erkenne mich in einigen Situatioen wieder und finde es sehr schön, dass eine Mama mit einem Kind auch solche Artikel schreibt.
    Wir haben auch nur eine Tochter und oft denke ich, dass man im Freundeskreis und in der Gesellschaft nicht richtig als Familie anerkannt wird…weil man eben nur ein Kind hat.
    Um so freudiger, dass es auch mal Artikel über Familien mit nur einem Kind gibt.