Misshandlungen in einer Berliner Kita: „Ich hab dir mein Kind anvertraut – und du hast dieses Vertrauen missbraucht“

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Ihr Lieben, Ende Mai wurde bekannt, dass eine Erzieherin in einer Berliner Kita Kinder misshandelt haben soll. Die Erzieherin soll sie im Herbst 2016 in mindestens fünf Fällen Kinder, die nicht schlafen wollten, mit Tüchern gefesselt und am Boden fixiert haben. Zudem soll sie in der Kita Kinder zum Essen gezwungen haben.  Ein Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sagte der "taz":  "Wir halten den Fall für sehr ernst und gravierend."  Auch eine Leserin von uns ließ ihr Kind in dieser besagten Kita bretreuen – seit den Vorfällen ist in ihrer Familie nichts mehr wie zuvor. Um ihre Gefühle zu ordnen, hat sie der Erzieherin nun einen Brief geschrieben. Diese Zeilen haben uns tief berührt, wir danken Dir für Dein Vertrauen und wünschen Euch nur das Beste. 

Liebe U., 

eigentlich bin ich ein ziemlich positiver Mensch. Von sechszehn wachen Stunden am Tag lache oder lächele ich schätzungsweise mindestens zehn. Das erste Mal in meinem Leben ist das anders. Ich bin wütend. Sehr wütend.

Willst Du wissen, warum? Und auf wen? Bittesehr. 

Erstens: Ich bin wütend auf DICH.

Du warst die erste fremde Person auf dieser Welt, der ich mein Baby überlassen habe. Ich hatte nicht immer ein hundertprozentig gutes Gefühl dabei, aber welche Mutter hat das schon? Die Eingewöhnungsphase war gut. Ich dachte: Jeder gerade mal einjährige Mensch findet das irgendwie hart. Alle Kinder weinen am Anfang ein bisschen. Aber Du hast Erfahrung damit, als langjährige Erzieherin. Du machst das schon. Vielleicht bist Du etwas strenger als ich es mir erhofft hatte. Aber zu diesen Müttern gehören, die aus jeder Mücke einen Elefanten machen, wollte ich auch nicht. Ich versuchte zu vertrauen. Ließ mein Kind bei Dir, zuerst zwei, dann vier, am Ende bis zu sieben (!) Stunden pro Tag. Jetzt, Monate später, höre ich DAS: Kinder, die nicht schlafen wollten, sollst Du gefesselt hast. Du sollst sie mit Laken und Tüchern an Matratzen fixiert, ihnen Kuscheltiere und Kissen auf das Gesicht gedrückt haben, damit sie endlich ihre Augen schließen. Wer dank dieser Maßnahmen noch immer nicht schlafen wollte, den nahmst Du Zeugenaussagen zufolge samt Matratze hoch. Du sollst die Tür zum Nachbarraum geöffnet, das auf der Unterlage festgeschnallt Kind meterweit und aus Knie- bis Hüfthöhe durch das Zimmer geschleudert haben. Damit nicht genug: Wer nicht essen wollte, bekam von Dir angeblich eine ganze Mandarine in den Hals gesteckt. Du sollst sie mit dem Zeigefinger in der Mundhöhle der kleinen, wehrlosen Menschen zerteilt haben. Wer morgens beim Verabschieden der Eltern weinte, wurde in die Ecke gesetzt, ganz alleine, sobald Mama oder Papa weg waren, Du Dein, so der O-Ton „Schauspiel beenden“ konntest.

Du wurdest gekündigt, fristlos. Weil andere Erzieher Deine Methoden nicht mehr ertrugen. Aber da triebst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits monate-, vielleicht jahrelang Dein Unwesen. Was mich zum nächsten Punkt führt.

Zweitens: Ich bin sauer auf MICH. 

Weißt Du: Wenn man in Berlin-Prenzlauer Berg lebt, dann ist man erstens froh, einen Kita-Platz zu bekommen, zweitens noch froher, wenn diese Kita dann auch noch gleich ums Eck liegt und drittens am aller frohesten, wenn dort auch Freunde ihre Kinder betreuen lassen. Wird man bequem durch solche Umstände? 

„Besser geht’s kaum“, hörte ich mich vor Bekannten schwärmen.

„Besser geht’s auf jeden Fall“, hörte ich mich selbst denken, nicht nur einmal.

Die Einrichtung der Räume: irgendwie kühl. Viele Spielsachen: ganz schön oll.

Die Mitarbeiter: oft grummelig. Wie oft ich sie gegenüber beim Späti sah, unzufrieden blickend und rauchend, in ihren Pausen, bevor sie mit Stinke-Atem zurück zu den Kleinen kehrten. Als mein Kind zu sprechen begann, wunderte ich mich, als es erstmals das Wort „böse“ erwähnte. Woher es das kennen würden, fragte ich die Erzieher, und ließ mich vollschwafeln: Die Zeit der Rollenspiele beginne ja gerade„Es fremdelt vielleicht ein bisschen“, dachte ich, als wir Dich auf der Straße trafen, und mein Kind plötzlich wie am Spieß losweinte. Ich lachte, halb verlegen, halb erschrocken. Ich erklärte ihm, dass DU es doch bist. Was denn los sei. Natürlich wollte ich auf alles eingehen, was es mir versuchte mitzuteilen, aber gleichzeitig wollte ich Dir zeigen: Ich gehöre nicht zu diesen Kiez-Klischeemüttern. Die ihr Kind verhätscheln. Ich bin eine lässige Mama, die loslassen kann. Ich wollte Dir gefallen, damit Du mein Kind gut behandelst. Damit Du es magst. Es vielleicht bevorzugst. Ich schenkte Dir ab und zu Blumen und täglich beim Abholen mein schönstes Lächeln. Und Du? Lächeltest zurück. Jeden Tag. Alles sei gut gewesen. Das Essen, der Mittagsschlaf, der Rest.

3. Ich bin wütend auf Deine KOLLEGINNEN.

„Alles war ganz wunderbar“, sagtest nicht nur Du, Deine Kolleginnen taten es ebenfalls, jeden Tag. Dass ich nicht lache. Ja, SIE waren die, die ausgepackt haben. Die den Skandal öffentlich gemacht, gegen Dich ausgesagt haben. Aber wann?! Wochenlang sahen sie zu, monatelang trauten sie sich nicht, zu reden. Aus Angst, ihren Job zu verlieren vielleicht. Oder aus Solidarität. Warum auch immer. Aber ist all das ein Grund, Fälle von Kindesmisshandlung unter den Teppich zu kehren? Herrgott, es geht um Kindesmisshandlung! Nicht darum, dass Du einen Joghurt aus dem Personalkühlschrank klautest.

4. Ich bin wütend auf die KITALEITUNG. 

Denn auch Deine Chefin hat es gewusst. Dass Du ab und zu die Nerven verlierst. Dass Du vor allem bei den ganz Kleinen des Hauses nicht mehr einzusetzen bist. Sie schickte Dich in andere Gruppen, führte Personalgespräche mit Dir, mahnte Dich angeblich ab, aber tat genau eines nicht: die Vorfälle melden. Sie versuchte, es unter den Teppich zu kehren. Bloß nicht schon wieder eine Mitarbeiterin verlieren, wo der Personalmangel doch eh schon so groß ist. Sie wurde suspendiert. Und arbeitet hoffentlich nie wieder in solch einem Job, in dem sie in irgendeiner Form die Sicherheit von Kindern zu verantworten hat.

5. Ich bin wütend auf den TRÄGER. 

Denn selbst der Geschäftsführer zog nicht schnell genug Konsequenzen. Seit Februar befasst er sich mit den Vorfällen, im Mai erst informierte er die Eltern. Bei den Infoveranstaltungen, die er zu dem Thema führte, saß er mit XXL-Schweißrändern vor uns in der Kita-Turnhalle und faselte etwas von 100-Prozentiger Transparenz. Er beschuldigte namentlich zwei weitere Erzieher, kündigte an, auch sie schon morgen rauszuwerfen – und setzte dann beide wieder ein, sogar in den betroffenen Gruppen und gleich am nächsten Tag. Geht’s noch?! Würde er jetzt alle rauswerfen, gegen die Vorwürfe vorliegen, hätte er nur noch drei Mitarbeiter, erklärte er ein paar Tage später, es habe Dutzende Mails von Eltern gegeben, und auch die Erzieher würden sich untereinander beschuldigen. Die Kita komplett dicht machen, das könne ja keine Lösung sein. Schon klar, dass das eine finanzielle Katastrophe für den Träger wäre. Aber müsste nicht einfach zumindest während der Ermittlungen geschlossen und vor einem Neustart mal so richtig aufgeräumt werden?!

6. Ich bin wütend auf viele andere ELTERN. 

Insbesondere auf die, die Vorfälle so herunterspielen, dass ich mir nur an den Kopf fassen kann. Die, die im Ernst meinen, es gelte doch die verdammte Unschuldsvermutung, und so lange nichts bewiesen sei, müsse man doch allen eine zweite Chance geben. Die, die zu bequem sind, sich nach neuen Kita-Plätzen umzuschauen und ihr Kind weiterhin täglich dort hin bringen, wo ihr eigener Nachwuchs möglicherweise traumatische Dinge erlebt haben. Mehr als die Hälfte aller Eltern setzte sich mit einer Unterschriftenliste dafür ein, dass die Kita den Betrieb aufrechterhält. Vermutlich gibt es irgendeinen Laden im Kiez, der rosarote Brillen im Schlussverkauf sehr günstig abgegeben hat. Oder glauben diese Leute tatsächlich, dass ihre Kinder in diesem Haus (in dem jeder jeden beschuldigt, in dem die Stimmung unter den Erziehern völlig vergiftet ist, in dem inzwischen so viele Mitarbeiter wochenlang krankgeschrieben sind, dass die Versorgung nur noch mit Hilfe der Eltern stattfinden kann) gut aufgehoben sind? Jetzt ja erst recht, behaupten einige. Die Kontrollen seien doch nach so einem Vorfall viel besser. Ja…?

7. Ich bin wütend auf die KITAAUFSICHT. 

Wofür ist diese Kitaaufsicht genau da? Wenn eine Auszubildende, die einem Kind die Decke über den Kopf gezogen haben soll, so dass es keine Luft mehr bekommt, weiter eingesetzt wird? Wenn eine Erzieherin, der zweifelhafte Erziehungsmethoden vorgeworfen werden, die beschuldigt wird, Kindern immer und immer wieder gedroht zu haben, nur einmal behaupten muss, es sei alles ganz anders gewesen? Also ICH habe keine Antworten auf diese Fragen.

Vermutlich bin ich gerade auf so viele Menschen gleichzeitig wütend wie nie zuvor, und ich könnte die Liste wahrscheinlich sogar noch weiter führen, sauer auf das System werden, weil Erzieher zu schlecht bezahlt werden, weil die Kleinkindbetreuung zu wenig gefördert, der Betreuungsschlüssel so beschissen ist, dass es fast klar ist, dass zwischendurch mal jemand völlig durchdreht. Oder sogar auf meinen Mann, der mich eigentlich nur beruhigen will, wenn er mir sagt, dass unser Kind normal entwickelt ist und alles andere als einen traumatisierten Eindruck macht – meine Ängste und Sorgen damit aber irgendwie nicht ernst genug nimmt. 

Aber weißt Du was? Je mehr ich mir die Wut hier gerade von der Seele schreibe, desto stärker spüre ich, dass das wütend sein vielleicht gar nicht das größte Problem ist. Das vergeht vermutlich wieder. Was bleibt, ist das hier:

Ich fühle mich hilflos, weil ich nicht weiß, was meinem Kind passiert ist.

Ich bin verunsichert, weil ich nicht weiß, was wahr ist und was nicht.

Ich bin voller Gewissensbisse, weil ich nicht mehr auf meinen Bauch gehört habe.

Ich bin verzweifelt, weil mein Resturlaub bald aufgebraucht ist und ich mein Kind nicht eine Minute mehr in diese Kita bringen möchte.

Ich habe Angst, dass ich jetzt zu übervorsichtig werde. Eine Helikoptermama, dann also doch?

Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie ich das Wertvollste, Liebste, Beste, was ich je besessen habe, jemals wieder einem fremden Menschen anvertrauen soll.

Mein Mann hat Recht: Unser Kind wirkt nicht traumatisiert. Es hat meine gute Laune geerbt, und vielleicht hast Du es dank Blumen und Smalltalks ja wirklich verschont. Aber genau das werde ich nie erfahren. Ich weiß nicht, was Du getan hast, wenn gerade mal niemand hingesehen hat, und unser Kind war zu klein, um zu differenzieren, was gut und was böse, was normal und was nicht normal ist und sich entsprechend zu artikulieren.

Der Kinderarzt sagt: Ruhe bewahren. Es sei wie im Flugzeug: Wenn es Turbulenzen gibt, und die Stewardessen noch Süßigkeiten verteilen, seien auch die Passagiere ruhig. Würden die uniformierten Ladys sich stattdessen auf den Boden werfen und „Wir müssen alle sterben“ rufen, sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Panik ausbreche. Tagsüber schaffe ich es, auf selbstsichere Flugbegleiterin zu machen, und meinem kleinen Lieblingspassagier lächelnd Sicherheit und Halt zu geben. Ich versuche, so normal wie möglich zu sein, damit mein Kind nicht noch verwirrter ist als eh schon, wo unser bislang so normaler Tagesablauf von heute auf morgen zusammengebrochen ist. Abends aber, wenn unser „Baby“ schläft, rast das scheiß-imaginäre Flugzeug auch gern mal auf das Meer da unten zu. Ich sitze dann hier, heule, und kann es nicht bremsen, so sehr ich es will.

Ich wünsche Dir, dass Du in jeder einzelnen Nacht schlecht schläfst, und zwar mindestens so lange wie sich auch nur ein einziges Elternteil, das Dir sein Kind anvertraut hat, ähnliche Sorgen macht wie ich sie mir mache. Alles Weitere wird ein hoffentlich sehr fähiger Richter entscheiden.

MfG wäre gelogen.

X.

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25 comments

  1. Ich bin sauer
    ich bin einfach nur sauer, weil Mütter und auch diese ihr Kind jemandem anders anvertraut hat und lieber dem Geld nachrennen will!!!!Ich hasse das. Geld ist die Wurzel alles übels!! Warum tun die Mütter das die ganze Zeit. Rennen zur Arbeit anstatt Mutter zu sein zu Hause. Mir reicht es. Warum haben sie ihr Kind in die Betreuung gegeben!!!!Sie faule Tante sie! Oder sie Geldgierige Tante sie!

  2. Kita
    Auch ich machte leider solche Erfahrungen, ich war als mobile Kraft in der Kita im Ort tätig und bekam mit wie Kleinkinder verbal beleidigt und veräppelt wurden, es war erniedrigend und ich habe es natürlich gemeldet, ohne Ergebnis.

  3. Ich bin Erzieherin und habe
    Ich bin Erzieherin und habe so etwas und auch schon erlebt.

    Ich habe nicht geschwiegen: Meldung an Leitung, an den Träger und an die Kitaaufsicht.
    Konsequnez? KEINE!

    Ach doch: ICH wurde „freigestellt“ und habe gekündigt.
    Leider habeich diese Erfahrung nicht nur in einer Einrichtung gemacht.

  4. Ich fühle mit dir.

    Ich fühle mit dir.

    Ich habe meine Tochter auch mit einem Jahr in eine Berliner Kita gegeben, bei der ich kein richtig gutes Gefühl hatte. Und ich kenne den Gedanken „Ach was, das wird ja alles normal sein“.

    Das doofe ist: Man weiß nicht, was normal ist und was nicht und wie es sich anfühlen sollte, wenn es das erste Kind und die erste Kita ist. Das Gefühl beim Kennenlernen der Kita war gut. Die Leiterin war sehr nett, die erste Erzieherin auch. Die wurde schwanger, die beiden neuen waren aber wieder nett. Erst als die kündigten, weil sie in der Kita nicht klar kamen, und zwei neue, ältere Erzieherinnen kamen, die strenger wirkten, da kam das komische Gefühl so richtig auf. Und blieb.

    Bis wir umzogen und ich wegen unseres zweiten Kindes Elternzeit hatte. Eine Kita im Ort bot eine Krabbelgruppe an, so konnte ich sie über Monate hinweg kennenlernen. Sah, wie gut die Erzieher mit den Kindern umgingen, erlebte die Stimmung zwischen ihnen mit. Die Leiterin war streng, aber man merkte, dass ihr die Kinder am Herzen lagen.

    Auf dieser Kita sind jetzt beide Kinder. Und erst jetzt merke ich den Unterschied zu vorher und frage mich manchmal, wenn meine Tochter Angst vor Unbekanntem hat, mehr als ich eigentlich denken würde, dass es ihrem Charakter entspricht, ob die vielen Erzieherwechsel sie vielleicht doch geprägt haben. Was vielleicht in der alten Kita vorgefallen ist. Ob ich ihr geschadet habe, damit, nicht auf meinen Bauch zu hören.

    Und dann denke ich an meine beste Freundin, die vor 30 Jahren eine Kita in Berlin besucht hat. Die genau das miterlebt hat, was du beschreibst. Als Kind in der Kita fixiert, gefesselt, zum Essen gezwungen. Sie erinnert sich nicht, sie weiß es nur aus Erzählungen. Aber hat es etwas mit ihr gemacht? Vielleicht. Aber nichts schlimmes. Sie ist fröhlich und laut und engagiert. Sie ist ein wunderbarer Mensch, eine wunderbare Freundin, eine wunderbare Mutter.

    Ich will sagen: Selbst wenn deinem Kind etwas schlimmes passiert sein sollte: Sein Urvertrauen hat es durch dich bekommen. Es wird wahrscheinlich nicht so schlimm sein. Auch wenn es sich für dich so anfühlt, als wenn es nichts schlimmeres geben könnte.

    Liebe Grüße,
    Anna
    (https://meinglueck.wordpress.com/)

  5. Nix Neus‘
    Leider muss ich, als ehemaliger Lehrer, dazu sagen, dass das in sehr vielen Schulen nicht anders ist.
    Da ist es nur noch viel versteckter und und dem Deckmantel des „Nur das Beste für das Kind“-Wollens …
    Aber das Mobbing, das Bloß-Stellen, die Häme und Gemeinheit gibt es dort genau so !

    Frau „Hitl..“ (ihr Spitzname bei den türkischen Eltern !) hatte seit 20+ Jahren JEDES Jahr die „schlimmste Klasse, die es je an der Schule gab“ und hat sich entsprechend an des SuS „gerächt“ und „revanchiert“ !
    Als eine der „erfahrensten und erfolgreichsten“ Kräfte der Schule …!
    An Schulen ist es noch viel unwahrscheinlicher dass dort ein Fehlverhalten aufgedeckt und geahndet wird …: Beamtenrecht! – Fürsorgepflicht! – Kollegialität! –
    Jeder, der was sagt, ist raus!
    Siehe Professor Kurt Singer: http://www.prof-kurt-singer.de/buch-wuerde.pdf
    http://www.prof-kurt-singer.de/buch-wuerde.pdf

    Kurt Singer: Die Schulkatastrophe
    http://www.prof-kurt-singer.de/buecher6.htm

    Holger Strohn uvm

    Denkt darüber nach, was da passiert !

    Gruß
    Nori

  6. Schockzustand
    Danke für diese Worte, diesen Text. Meiner Frau und mir ist es in unserer Einrichtung ähnlich ergangen. Diese Ohnmacht, dieses zur Passivität verdammte macht mich immer noch fertig. Unsere große Tochter ist seit vielen Monaten dort raus, aber immer noch denke ich oft an die Situation. Dass sie plötzlich nicht mehr dorthin wollte, obwohl sie es lange Zeit gelebt hatte. Dass sie plötzlich geweint hat bei der Übergabe am Morgen. Wir hatten das thematisiert, angesprochen, keiner hat sich geäußert. Dan auf einmal der Anruf: seit einem halben Jahr gibt es Probleme im Team, Übergriffe der Leitung, Geschrei, Gebrüll. Wir waren und sind schockiert. Was ist wirklich passiert? Was wissen wir jetzt, was nicht? Was ist in unserer kleinen Tochter kaputt gegangen, das wir noch nicht abschätzen können? Es ist eine schreckliche Erfahrung, und ich kann allen Eltern nur wünschen, dass sie diese nicht machen oder so schnell wie möglich so eine Einrichtung verlassen können. Und ich wünsche deinem Kind schnellstmögliche Beaufsichtigung in einer tollen Einrichtung- die gibt es nämlich, den Glauben habe ich nicht verloren.


  7. Ich bin fassungslos.
    Mir ist schlecht.
    Ich könnte einfach nur kotzen.
    Ich bin wütend.
    Ich bin wütend darüber, was diesen kleinen Wesen angetan wurde. Darüber, dass so viele Menschen einfach nur die Augen verschlossen haben vor dem, was Deinem Kind und auch den anderen kleinen Wesen dort angetan wurde. Und es tut mir unfassbar doll leid. Ich kann diese unerträglichen Taten und das, was ich darüber empfinde, nicht in Worte fassen. Danke, dass Du diesen Versuch unternommen hast und es ist Dir ganz wunderbar gelungen.

    Ich hoffe, dass das, was dort passiert ist, Konsequenzen haben wird. Das hoffe ich, wenn es auch niemals gerecht sein wird. Nur den betroffenen Kindern wird es wohl nichts mehr nützen… aber hoffentlich zumindest den Kindern, denen es dort erspart geblieben ist, weil auch durch Deine Worte diese widerwärtigen Misshandlungen endlich an die Öffentlichkeit gelangt sind.

    Das 1. Bauchgefühl – auch, wenn man es (noch) nicht eindeutig zuordnen kann – trügt nie. Nie. Nie. Nie. Manches will man als Mutter einfach nicht wahrhaben, weil es einfach zu schrecklich ist, wenn es dann doch so wäre…

    Ich wünsche Dir, Deinem Kind und allen Betroffenen von ganzem Herzen, dass der fähigste Richter dieser Welt entscheiden wird.

  8. Hallo, ich bin echt
    Hallo, ich bin echt fassungslos!
    Ich habe diesen Brief gelesen und mir ist so ein Schauer über den Rücken gelaufen!
    Ich bin selber Erzieherin und habe eine Gruppe mit Kleinkindern. Es ist kaum zu glauben, dass Menschen überhaupt in der Lage sind, anderen Menschen und besonders kleinen Kindern weh zu tun oder zu schaden! Ich bin sehr gerührt über die Worte, die geschrieben wurden! Und bin frage mich, wie sowas von Kollegen/Leitung indirekt unterstützt werden kann?! Ich bin ehrlich und würde keinen meiner tollen Kollegin decken! Es gibt kein einzige Entschuldigung für das was passiert ist und was überall passiert. Denn, ich bin mir sicher, die dunkel Ziffer ist sehr hoch! Ja, es ist ein allgemein Problem von uns Erziehern, wir sind unterbezahlt, teilweise wird unser Beruf von anderen Eltern nicht geschätzt, wir arbeiten am Limit (Personalmangel) und müssen in vielen Situationen die Ruhe bewahren. ABER, wir haben uns den Job selber ausgesucht! Wenn man das Gefühl hat, man muss der Erzieherin was schenken, damit dass eigentlich schlechte Gefühl im Bauch weggeht, und man hofft, dass sein Kind dann gut behandelt wird, denke ich wirklich, bitte hört auf euer Bauchgefühl!! Denn die Chemie muss stimmen! Was total widersprüchlich ist, weil man sich nicht mit jedem verstehen kann. Und es natürlich die fehlenden Kitaplätze auch nicht gerade einfach machen, Aber es gibt so viele schreckliche Menschen auf der Welt, die kein bisschen dran denken, wen sie damit Schaden!! Ich habe in meiner Laufbahn, Gott sei dank sowas noch nie erlebt! Ich kann jetzt nur sagen, für mich gibt es kein wenn und aber !! Diese Person gehört garantiert nicht unter Menschen und muss für seine Taten bestraft werden! Es gibt so viele schöne Momente, die das arbeiten mit Kindern wunderschön macht, IHR als ELTERN traut uns eurer Wunder an, wir dürfen EURE Kinder bei ihrer Entwicklung begleiten und erleben jeden Tag wie schnell die Kinder heranwachsen. Wir achten auf eure Kinder als wären sie unsere. Es ist eine sehr große Verantwortung. Aber das sollte nicht als Überforderung gesehen werden! Für mich persönlich ist es auch natürlich ein Job, wo ich jeden Morgen hinfahre, aber es ist ein schöner Job, wo mir die Kinder jeden Tag ein Lächeln auf den Mund zaubern.
    Liebe Politik, macht die Augen auf!!
    Ich hoffe für die Erzieherin, dass Sie alles zurück bekommt! Und ich hoffe für die Kita, dass sich die Leitung und das ganze Kollegium auflöst und neue Personen diese Kita übernehmen! Denn egal, was die Wahrheit entspricht und was nicht. Der Ruf ist weg und seit bitte ehrlich, wer möchte schon sein Kind in eine Kita geben, wo solche Fälle bekannt sind?

    Ich wünsche euch von Herzen alles gute. Und vor allem hoffe ich, dass ihr irgendwann wieder vertrauen schenken könnt

    Melissa

  9. pure fassungslosigkeit
    es tut mir unglaublich leid, dass sie und ihr kind diese schreckliche erfahrung machen mussten. schlimm, wenn das vertrauen auf solche weise missbraucht wird und das kind, das man liebevoll betreut wähnt, stattdessen gewalt erfährt.

    würden sie mir sagen in welcher kita sie waren (per mail, falls sie den namen hier nicht erwähnen dürfen)? ich suche gerade eine betreuung für meine tochter in prenzlauer berg und möchte ausschließen, dass sie in diese kita kommt.

    1. Der Name der Kita ist
      Der Name der Kita ist öffentlich genannt, zum Beispiel in dem Artikel der „taz“, der oben verlinkt wird

  10. Sprachlos..
    ..macht einen sowas im ersten Moment. Ich wünsche der Autorin viel Erfolg bei der Suche nach einer neuen passenden Betreuung. Ohne Vorwurf, ohne Wertung der Lebensumstände einzelner etc.. aber vielleicht ist es angesichts der sich häufenden Kita-Skandale doch wieder mal eine Überlegung wert, sich selbst um das Wertvollste zu kümmern, um sas eigene Kind. Solange es geht und irgendwie möglich ist. Und vielleicht sollte die Politik überlegen, wie das unterstützt werden kann, anstatt weiterhin das Modell der Vollzeitbeschäftigung beider Eltern und damit der quasi Vollzeitbetreuung aller Kind ab spätestens 1 Jahr zu pushen.. nur so ein Gedanke..

  11. Fassungslos und traurig
    Ich kann nicht glauben, was ich gelesen habe, und könnte gerade weinen. Es tut mir so sehr leid. Diese Bilder, die man im Kopf bekommen kann, sind kaum zu ertragen. Ich kann das Handeln keiner dieser Personen, weder der Täterin noch der Kollegen und Vorgesetzten verstehen. „Augen auf bei der Berufswahl“ sagt man so schön. Und das ist hier weit untertrieben. Den betroffenen Familien wünsche ich viel Kraft und alles Gute.

  12. Transparenz
    Liebe Verfasserin des Briefes,
    es tut mir sehr leid, dass so etwas geschehen ist. Ich kann nur vermuten wie es einer Mutter in einem solchen Fall gehen muss. Ich schreibe eher stellvertretend als „Kind“, als Tochter und hatte einen Gedanken, den ich Ihnen gerne mitteilen würde – in der Hoffnung er hilft Ihnen ein wenig (vielleicht haben Sie das schon längst getan…): Ich selbst arbeite seit längerer Zeit an ungesunden Verhaltensweisen. Bei mir wurde u.a. Borderline diagnostiziert und ich will Ihnen jetzt keine Angst machen, dass dies nach so einem Vorfall bei Ihrem Kind passieren könnte!! Absolut nicht! Was mir aber auf meinem „Weg“ hilft, ist von meinen Eltern zu erfahren was in meiner Kindheit passiert ist. So kann ich Muster entschlüsseln, mein Verhalten verstehen, meine Ängste durchschauen und endlich ein stabileres Leben führen. Mein Gedanke daher, den ich mit Ihnen teilen wollte, ist folgender: Schreiben Sie Details auf, die jetzt noch frisch in ihrem Kopf sind. Und egal wann ihr Kind vielleicht mal fragen wird, ob mit 20 oder 40 – diese Informationen, die mit der Zeit verblassen, sind (zumindest bei mir ist das so) goldwert. Denn sie ermöglichen Muster zu entschlüsseln vor denen man ansonsten ein Leben lang davonrennt. Die einzigen die einem diese Informationen geben können sind meist die Eltern. Alles Liebe für ihren weiteren Weg, viel Kraft für das „wieder bestimmt neu wachsende“ Bauchgefühl… alles Gute, J.

  13. Ach her je.
    Mir dreht sich der Magen rum. Allein deswegen, weil ich nicht mal ausschließen kann, ob mein Sohn nicht ganz kurz, für wenige Monate, auch in dieser Kita war. Mein Bauchgefühl ließ den Kitavertrag auflösen. Das, was hier beschrieben wird, klingt stark nach den Zuständen in ‚unserer Kita‘. Aber auch hier, nicht auszuschließen in wie vielen Kitas so etwas Alltag ist. =(

  14. Kraft und Vertrauen
    Zuerst einmal wünsche ich viel Kraft und Vertrauen! Kraft, diese Unsicherheit zu akzeptieren, zu verkraften. Und Vertrauen in deinen eigenen Bauch, in deine Fähigkeiten als Mama, in andere Menschen, in dein Kind.
    Mir kamen gerade die Tränen, als ich diese Zeilen hier las. Und gleichzeitig wütet es in meinem Bauch. Wie kann man nur???
    Ich bin sehr froh das Glück einer fantastischen Tagesmutter (mit Eingewöhnung ohne ein Tränchen!) zu haben, die sich mehr als liebevoll um unseren Zwerg kümmert. So liebevoll, dass er teils nicht nach Hause mag sondern lieber weiterspielt.
    Mach dir bitte keine Gedanken ob du eine Helikoptermama oder sonst was für eine Klischeemama bist. Du solltest einfach nur die beste Mama für dein Kind sein. Egal, was jemand anderes darüber denkt. Verstell dich nicht, arbeite nicht gegen deine Intuition! Sei einfach mit Liebe für dein Kind da.
    Und auch wenn es schwer fällt: vermutlich wirst du nie erfahren, was deinem Kind passiert ist oder was dein Kind gesehen hat – und dennoch musst du es akzeptieren.
    Hab Vertrauen in die Zukunft und wenn dir dein Bauch mal wieder ein anderes Gefühl gibt, hör auf ihn. Egal, was man dir einzureden versucht!
    Alles Gute!

  15. Mein Mitgefühl
    Hallo, Ihre Zeilen haben mich sehr bewegt.. Ich bin seit 20 Jahren als Erzieherin tätig, meist mit kleinen Kindern. Ich habe in verschiedenen Kitas und Kinderläden gearbeitet. Auch ich habe schon in zwei Kitas erlebt, wie eine Erzieherin schlecht mit Kindern umgegangen ist. Im Gegensatz zu anderen, die solche Kolleg*innen decken, habe ich es immer der Leitung und dem Träger mitgeteilt. Das ist das Mindeste, was man tun kann. Beide Kolleginnen sind fristlos gekündigt worden. Ein Mann von der GEW hat diese Misshandlungen versucht mit Personalmangel zu entschuldigen…. So ein Quatsch… Wenn ich überfordert bin teile ich es der Leitung mit, reagiert diese nicht, auch schon erlebt, dann suche ich mir eine andere Stelle. Es gibt mehr als genug andere Möglichkeiten, deswegen sollte man nicht schlecht mit den anvertrauten Kindern umgehen…. Eltern fällt es schwer das erstemal loszulassen… Das verstehe ich gut. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und viel Kraft. Wenn Sie Erzieher*innen nicht mehr vertrauen können, kann ich das verstehen.

  16. Es tut mir so sehr Leid
    Mit wird ganz schlecht wenn ich das lese. Ich hoffe so sehr das Du irgendwann wieder Ruhe findest und gelassen wirst. Das du dir selbst verzeihen kannst. Das diese Frau und alle Beteiligten tiefe Reue empfinden und bessere Menschen werden im Idealfall mit einer angemessenen Strafe die andere Kitas und Erzieher zum nachdenken bringt. Der Fall darf nicht einfach so vergessen werden.
    Alles Gute für Euch!

  17. Wahre Worte
    Ich fühle so mit der Verfasserin des Briefes und finde es großartig, dass sie sich entschlossen hat, diese Zeilen zu verfassen. In welcher Gesellschaft leben wir, dass Eltern eher an ihre Karriere denken als an ihre Kinder??? Es ist unfassbar traurig, dass die Angst, den Kitaplatz zu verlieren größer ist als die Sorge um das Wohlergehen der Kinder!
    Politik wach auf! Gaugle uns nicht vor, dass Vereinbarkeit von Familie und Beruf das Non plus ultra ist. Bei jedem neu geplanten Kindergarten wird mir übel, weil der Fachkräftemangel schon jetzt immens hoch ist und sich die Frage stellt, WER dann in der schicken neuen Einrichtung arbeiten wird. Eltern lassen sich oft blenden von der Optik. Ich vermisse das Bauchgefühl der Eltern. Nichts ist wertvoller als das eigene Kind.

    1. Wahre Worte
      Liebe Katharina,
      du hast so recht. Es war so eine gute eine Entscheidung 3 Jahre daheim zu bleiben (ich 2 und mein Mann eines)! Ich sehe es als großen Luxus dass wir das finanziell machen konnten. Aber: es wird – gerade für hochbezahlte Akademiker*innen- so viel über immer neue Betreuungskonzepte diskutiert und leider zu viel wenig über die Möglichkeit einer langen Elternzeit mit entspannter Rückkehr. In den ersten 3 Jahren sind Liebe und Urvertrauen sooo wichtig. Mein Mann hatte damals einen Chef, der seine elternzeit sinnvoll fand. Solche Chefs braucht das Land statt unterbezahlten überforderten „Aushilfserzieherinnen“…

  18. Leider ist auch uns diese Wut
    Leider ist auch uns diese Wut, dieses Gefühl von Ohnmacht und auch die Untätigkeit der Verantwortlichen bestens bekannt 🙁

  19. Ich bin so traurig wenn ich
    Ich bin so traurig wenn ich diese Zeilen lese und ebenso mit dir zusammen wütend auf all jene Personen die so etwas „möglich“ machen.

    Ich hoffe dieser Brief wird publik und das er doch noch möglichst hohe Wellen schlägt.

    Ich wünsche euch das ihr wieder vertrauen fassen könnt und bald liebevolle Erzieher/innen in einer guten Kita findet.

    Und uns allen wünsche ich das wir mehr auf unser Bauchgefühl hören können.

  20. Leider kein Einzelfall
    Liebe StadtLandMama,

    Ich kann jedes einzelne Wort und jede einzelne Sorge so sehr nachvollziehen!
    Und leider muß ich bestätigen, daß dies kein Einzelfall ist.
    Meine beste Freundin hatte ein Kind mit Adhs in einer Berliner Kita einer großen Kitakette.
    Der Junge wurde teils noch übler misshandelt als das was du beschreibst.
    Als die Mutter dann die Kitaleitung damit konfrontierte wurde versucht der Spieß umzudrehen und der Mutter bzw den Eltern etwas in die Wiege zu legen was absolut nicht stimmt.
    Meine Freundin konnte sogar daraufhin eine Art Geständnis aus der Erzieherin rausholen, das sie mit dem Handy aufnahm.
    Es kam zu einer Konferenz, leider wurde das bestialische Verhalten der Erzieherin mit „privaten Belastungen“ entschuldigt und unter den Tisch gekehrt.
    Arbeiten darf sie weiterhin.
    Das ist nun schon ein paar wenige Jahre her und mir dreht sich der Magen um bei dem Gedanken das die weiter ihr Unwesen treiben darf.
    Dies ist eine staatliche Kita, wo man denken sollte, daß eine gewisse Transparenz gegeben ist.
    Aber nichts ist.
    Das Jugendamt (sie wissen davon) und alle anderen Verantwortlichen haben es einfach totgeschwiegen.

    1. Was???? Das gibt es doch
      Was???? Das gibt es doch nicht! Kann man da nicht Anzeige wegen Körperverletzung erstattet oder so? Kenne mich nicht aus und bitte ich will niemanden brüskieren aber mich macht das einfach unglaublich traurig und wütend.