1. Dezember: Wie Lisa durch etwas Unplanbares doch noch in Advents-Stimmung kam

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Ihr Lieben, ich wollte eigentlich einen Beitrag darüber schreiben, wie sehr mich all die perfekt gestylten Adventsdekos, -basteleien, und -lichterketteleien unter Druck setzen. Bis heute bin ich wirklich staunenden Auges durch unsere Straßen gefahren und dachte: Hey, es ist doch noch nicht einmal Dezember! Weihnachtsmarkt? Ich war doch grad noch im T-Shirt draußen, grad war doch noch Sommer! Und überhaupt: Wow, sind die alle schon weit…

Ich bin eh kein besonders durchritualisierter Mensch und unsere Weihnachtsdeko besteht aus einer einzigen Tüte, die auch nur halb voll ist. Darin ein paar rote Weihnachtskugeln, ein Deko-Apfel (der heute als Fußball dienen musste) und eine nicht mehr ganz so frische Lichterkette. Zu einem Adventskranz haben wir es in diesem Jahr auch noch nicht gebracht, das holen wir aber heute nach. Und Deko: Unsere Tochter und ich werden diese Woche mal shoppen gehen, das haben wir uns vorgenommen.
 
Ich mach das gern. Mir fehlte nur bislang die Zeit – und die Stimmung. Das mit dem Last-Minute-Adventskalender habe ich auch sehr ernst genommen und den Gatten gestern Abend nach der Arbeit losgeschickt, doch noch schnell drei hübsche Überraschungen zu besorgen.
 
Nun kam aber alles anders und plötzlich war in unserem Haus Advent. Aus einer Situation heraus, die nicht geplant war.
 
Unsere Flüchtlingsfamilie meldete sich gestern Mittag. Sie wohnt gerade nicht mehr bei uns – leider – denn sie meldete sich mit Sorgen. Normalerweise schreiben wir uns abends, schicken uns Fotos vom Tag, wünschen uns eine gute Nacht. Nun schrieben sie am Tage per Übersetzungs-App auf deutsch unter anderem das hier: "..und eine Menge durchgemacht und traurig, sehr, sehr". Ich schrieb zurück, ich wäre in zehn Minuten da. Ich war noch im Büro, war also in der Nähe.
 
Und da standen sie, blass. Und müde. Wir drückten uns ganz lange und dann stiegen sie ein und wir verbrachten den Nachmittag miteinander.
 
Wir sehen uns regelmäßig, aber das hier war eine Ausnahme. Zuerst rannte der Kleine zu "seiner" Autogarage für die Matchbox-Autos, die wir immer in einer bestimmten Ecke stehen lassen, so dass er sich wohl fühlt, wenn er kommt und sich ein bisschen zu Hause fühlt. Sofort setzte er seine Autos in Gang, brumm, brumm. Seine Mama und ich tranken erstmal einen Kaffee.
 
Unsere Kinder brachten dann unser Lebkuchen-Häuschen vorbei, dass sie gestern zusammen mit meiner Cousine gebaut hatten. Außerdem zündeten sie lauter Kerzen an. Ich hatte gar nichts gesagt, aber der Kleine war fasziniert von den flimmernd-leuchtenden Lichtern und es entstand eine Atmosphäre, die mehr Advent war als jede blinkende Lichterkette und jedes leuchtende Rentier auf einem Fenstersims es sein können. Wir saßen zusammen, es war schön und es war friedlich. Und da war ganz viel Wärme.
 
Ich wünsche Euch allen einen schönen Advent mit erfüllenden Momenten!

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3 comments

  1. Advent
    Richtig schön zu sehen, das zu erkennen worum es geht in der“Ankunft“zeit…früher hab ich auch tage damit verbracht zu dekorieren..heute mache ich das ein paar tage vor dem 1.Advent…und nicht zu viel, denn weniger ist mehr! Und mehr zeit lieber mit meinemsohn in erster Linie verbringen u…den Menschen die einem wichtig sind..kein Einkaufsstress mehr wegen Geschencke..die gibt es nicht mehr…nur was für die allerkleinsten..aber auch nicht zu dick auftragen, damit sie früh lernen..mit den kleinsten dingen zufrieden zu sein….so wie dieser Flüchtlingsjunge sich über das Kerzenlicht erfreut..mein kleiner kann das auch noch mit 5 Jahren…ich selber kann es heute auch noch…die kleine Dinge sind es..die uns glücklich machen…ihr Lieben weiter so..lese euch immer wieder sehr gerne!!

    Aless

  2. Mehr Advent geht doch gar nicht!
    Ach, wie schön das zu lesen! Was interessiert auch irgendeine Deko, toll habt ihr das gemacht.
    Euch auch eine tolle Adventszeit und ganz viele wundervolle Momente!2dQ