Leserfrage: Darf ich mich in die Freundschaften meines Sohnes einmischen?

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Mein Sohn ist acht und ein ganz ganz toller Junge. Er hat viele Freunde – darunter leider auch einen, den ich gar nicht leiden kann. Dieser Junge kommt aus einem sehr reichen Elternhaus, er hat alles, was man sich vorstellen kann – und noch mehr. Das wäre ja ok, hätte man das Gefühl, dass er sich das zu schätzen weiß. Aber nein – er hat mit seinen acht Jahren schon eine ganz schön arrogante Ader. Geht etwas zu Bruch, sagt er flapsig: "Dann kauft mein Papa mir halt ein Neues." 

Er gibt an und lacht andere Kinder gerne aus. Komischerweise hat er eine Anziehungskraft auf meinen Sohn. Wenn er mit dem Jungen zusammen ist, ist er ganz anders. Er versucht ihm zu gefallen, imitiert sein Gehabe und wird frech. 

Meine Frage: Sollte ich diese Freundschaft unterbinden? Oder sollte ich meinen Sohn die Erfahrung machen lassen – denn ich bin sicher, früher oder später wird er auch feststellen, dass dieser Junge nicht gut für ihn ist…Wie haltet Ihr das? Mischt Ihr Euch in Freundschaften der Kinder ein? 

 

Foto: Pixabay


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4 comments

  1. Appelliere an das Bauchgefühl von deinem Sohn
    Du schreibst, dass du das Gefühl hast, dein Sohn versucht ihm zu gefallen. Genau damit solltest du auch argumentieren und ihm versuchen verständlich zu erklären, dass Beziehungen nicht wirklich ehrlich sind, wenn einer versucht dem anderen zu gefallen, weil er im Bauchgefühl hat, dass er in seiner natürlichen Art und Weise vll. nicht gut ankommt. Versuche doch mal herauszufinden warum dein Sohn ihm gern gefallen möchte. Wovor hat er Angst bzw. warum verstellt er sich? Evtl. kannst du ihn in einem solchen Gespräch zum Nachdenken anregen, dass ihm klar wird, dass er keine Freunde braucht bei denen er sich verstellen muss sondern solche die ihn so nehmen und mögen wie er ist. Mit allem anderen belügt er sich selbst und dieses Gefühl „ich bin nur gut wenn ich mich so und so gebe damit der Junge mich mag“ ist langfristig nicht gut für deinen Sohn. Deswegen sollte auch primär das Ziel sein, herauszufinden, warum er das denkt und warum es ihm wichtig ist mit diesem Jungen eine „Freundschaft“ zu haben (auch wenn sie nicht erhlich ist).

  2. Darüber reden
    würde ich mit meinem Kind in jedem Fall und wenn mir die Freundschaft nicht gefällt, würde ich auch dagegen wirken. Verbieten ist in dem Alter sicher schwer, aber man kann doch gewisse Verhaltensweisen deutlich kritisieren und gemeinsame Unternehmung der Kinder einfach nicht unterstützen. Ich finde das nur legitim. Die Kinder müssen sich an jemandem orientieren, und das sind nunmal in erster Linie die Eltern. Mit meinem Mann spreche ich schließlich auch über unsere Freunde und auch ihm würde ich sagen, wenn ich bei jemandem Vorbehalte habe. Ebenso wie ich das auch von ihm erwarten würde.

  3. Die Frage
    gab’s hier glaube ich schon mal. War das ein Mama-Streit bei Ernstings?
    Ich frage mich dann immer selbst, ob und unter welchen Umständen ich mir selbst in meine Freundschaften reinreden lassen würde. Denn das ist ja doch etwas seeeeehr persönliches. Tatsächlich wäre es für mich ok, wenn jemand sich deswegen Sorgen macht und mir dies aus seiner Perspektive mitteilen würde. Das gäbe mir die Chance meine eigene zu überdenken. Verbieten jedoch würde uU dazu führen, dass das Denken ausfällt und stattdessen nur dagegen angegangen wird. Ich wähle bei meinen Kindern den ersten Weg und bisher haben sie noch immer gemerkt, wer ihnen gut tut und wer nicht.

  4. Ich würde
    Ihm in Ruhe erklären was du an dem Jungen bzw. seinem Verhalten nicht magst und warum und dann das ganze im Auge behalten. Den Umgang würde ich nur im Extremfall verbieten. Lieben Gruß