Liebe Stadt- und Land-Mamas! Durch Zufall bin ich auf eure Seite gestoßen, als ich auf Google nach Ideen gesucht habe, die Zwickmühle, in der ich lebe, zu lösen. Ich bin 50 Jahre alt und habe nun seit mehr als 5 Jahren eine heimliche Affäre mit einem viele Jahre jüngeren Mann.
Wir sind uns bereits Ende 2017 zum ersten Mal begegnet. Aber da kam er mir noch wie ein Junge vor. Dass ich mit diesem jungen Mann knapp ein Jahr später erst eine heimliche Freundschaft und dann eine Liebesbeziehung beginnen könnte, hätte ich nie gedacht.
Heimliche Affäre: „Wir treffen uns seit 5 Jahren heimlich“
Mittlerweile treffen wir uns seit fünf Jahren in unregelmäßigen Abständen und die Anziehungskraft ist ungebrochen. Ich versuche immer wieder, loszulassen und ihn nicht mehr zu treffen, werde dann aber wieder schwach. Sobald wir zusammen sind, ist die Anziehungskraft unverändert groß.
Es ist Moslem und aktuell ist Ramadan. Während dieser Zeit dürfen wir nicht miteinander intim sein. Wäre ich seine Ehefrau, dürften wir zwischen Sonnenuntergang und -aufgang miteinander schlafen. Aber da ich nur seine Freundin bin, ist sexueller Kontakt absolut „haram“.
Diese Wochen sind jedes Jahr eine schwere Prüfung für uns beide und oft hat er seinem Verlangen dann doch irgendwann nachgegeben. Dieses Mal will er es aber unbedingt schaffen. Mein Interesse an Sexualität war immer eher gering. Er aber entfacht jedes Mal durch einfache Berührungen eine bislang ungekannte Lust in mir.
Gefühle, die ich mir nie hätte träumen lassen
Ich erlebe mit ihm zusammen Gefühle, wie ich sie mir nie hätte träumen lassen. Als er mich im Frühjahr 2019 gefragt hatte, ob ich mit ihm in sein Schlafzimmer gehen und „chillen“ wolle, bin ich zunächst in Panik geraten und habe seine Wohnung recht fluchtartig verlassen.
Zum Abschied hat er mit dann zum ersten Mal einen Kuss auf meine Wange gegeben und mir wurde schwindelig und meine Knie weich. Solche Empfindungen hatte noch kein Mann zu mit einem einfachen Kuss auslösen können. Nebenbei bemerkt: ich lebe seit 30 Jahren in einer Beziehung mit dem Mann, mit dem ich mittlerweile seit 26 Jahren verheiratet bin.
Wie es mit meinem Mann läuft
Er ist ein liebevoller fürsorglicher Mann. Und ich bin mir sicher, dass er mich über alles liebt. Allerdings habe ich oft das Gefühl, dass er sich auch zu Männern hingezogen fühlt und einige Affären mit Männern hatte. Per Zufall hatte ich mal eine Nachricht von einem Mann auf seinen Rechner gefunden, als ich etwas für ihn nachschauen sollte. Einmal habe ich ein Kondom in seiner Jacke gefunden.
Rückblickend habe ich den Eindruck, er wollte erwischt werden. Aber ich habe ihn nie damit konfrontiert. An unserem 25. Hochzeitstag hat er mit gesagt, er habe mich nie mit einer anderen Frau betrogen. Aber diese Vermutung soll mein Verhalten nicht entschuldigen. Wir haben fünf Kinder. Zwei besuchen noch die Schule, zwei studieren bereits, ein Kind habe ich 2013 in der 27. SSW verloren.
„Ich liebe meinen Mann nicht mehr“
Ich liebe meinen Mann nicht (mehr). Die Liebe ist schon lange erloschen. Ich mag ihn. Er ist wirklich nett zu mir. Aber ich fühle mich in seinen Armen nicht mehr geborgen und wenn ich mit ihm schlafe, fühle ich überhaupt keine Erregung. Es ist mir unangenehm, wenn er mich intim berührt.
Ich schlafe also nur noch mit ihm, um seine Lust zu befriedigen und spiele ihm meine Zufriedenheit vor. Manchmal weine ich nach dem Sex. Es macht mich unendlich traurig, dass ich nichts mehr für ihn empfinde und es so unangenehm ist, mit meinem eigenen Mann intim zu werden.
Keine Chance für meine Affäre und mich
Meinem jungen Freund hingegen öffne ich mich frei und unbefangen und genieße jede seiner Liebkosungen und verwöhnen ihn meinerseits nach allen Regeln der Liebeskunst. Eine solch freie Sexualität und tiefe Befriedigung, die meinen ganzen Körper mit Wonne erfüllt, habe ich zuvor noch nie erlebt. Ich denke immer wieder darüber nach, meinen Mann zu verlassen. Er liebt mich. Aber diese Liebe erdrückt mich, statt mich zu beflügeln. Ich würde ihm das Herz brechen, würde ich ihn verlassen.
Mit meinem jungen Freund werde ich mit absoluter Sicherheit keine feste offizielle Partnerschaft eingehen können. Zum einen ist unser Altersunterschied einfach viel zu groß und ich bin nicht der Präsident von Frankreich und er meine ehemalige Schauspiellehrerin ;-).
Zum anderen ist er mit einer Cousine verlobt, die in seiner alten Heimat lebt und wird diese innerhalb der nächsten Jahre heiraten müssen. Das hat so Tradition bei ihm und er ist seiner Familie da verpflichtet, das einmal gegebene Versprechen zu halten. Ob er seine Frau nach Deutschland holen wird, weiß er noch nicht.
Unsere Beziehung hat also unter keinen Umständen eine Zukunft. Kennt ihr andere Frauen, die euch eine solche Geschichte erzählt haben? Was würdet ihr tun, wärt ihr in einer solchen Situation?
6 comments
Hallo du,
du beschreibst eine sehr komplexe Situation. Du hast dir sicher schon einige Gedanken gemacht. Dennoch empfehle ich dir genau in dich hineinzuhorchen und hineinzufühlen. In aller erste Linie ist es wichtig, dass es dir gut geht und du dir darüber klar wirst, was du möchtest. Ich empfinde die Situation so, wie sie jetzt ist, für deinen Mann und auch die zukünftige deines Freundes, als sehr unfair. Ich denke, es ist wichtig, dass ihr ehrlich miteinander umgeht.
Prickelnde Gefühle beim Liebesspiel sind möglicherweise auch Folge der Geheimnistuerei.
So wie ich das aus deinen Beschreibungen lese, führt ihr bis jetzt offiziell eine ganz klassische Beziehung. Aber egal, welxhe art von Beziehung du führst, Ehrlichkeit (insbesondere auch gegenüber sich selbst) finde ich wichtig.
Was deinen Mann angeht, äußerst du auch Vermutungen über eventuelle Affären . was die Zukünftige deines Freundes angeht, schreibst du nichts. Da sie jedoch auch aus dem Kulturkreis deines Freundes kommt, nehme ich an, dass sie eine monogame Beziehung führen möchte. Das wäre Aufgabe deines Freundes mit ihr darüber zu reden.
Ich persönlich möchte keinen Partner, der unehrlich ist.
Es gibt sicher auch polyamore oder offene Beziehungen. Aber in meinen Augen ist das wichtigste, dass ihr miteinander ehrlich redet. Wovor hast du Angst?
Was hält dich in der aktuellen Beziehung?
Fühlst du dich der Kinder wegen verpflichtet?
Was bedeutet Liebesbeziehung für dich?
Was wünscht du dir von deinem Partner?
Warum meinst du, du möchtest deinen Mann nicht verletzen? Findest du dein Handeln fair? Handelst du aus Bequemlichkeit?
Ich möchte mit meiner Nachricht zu Nachdenken anregen und wünsche dir, dass du einen für dich guten Weg findest.
Hallo, ich versteh dass das eine ganz schwierige Situation für dich ist.
Ich denke wie hier schonmal jemand geschrieben hat, es ist besser eine Entscheidung zu treffen als es so weiter laufen zu lassen.
Wenn dein junger Freund wirklich gar keine Zukunft für euch zwei sieht, würde ich mich an deiner Stelle von ihm trennen und den Kontakt komplett abbrechen. Das tut bestimmt unheimlich weh. Aber lieber jetzt als später.
Und im Anschluss würde ich Mal nach ner Zeit fühlen ob da wirklich keine Gefühle für deinen Mann sind. Evtl ist die Beziehung ja auch v.a. deshalb so schwer weil du da ja immer eine Hintertür hast.
Und dann kannst du ja immer noch überlegen ob du dich trennen möchtest oder ob ihr zusammen die Beziehung öffnet.
Ich finde das sind zwei unterschiedliche Entscheidungen. Und ich sag immer, eins nach dem anderen.
Ich wünsch dir alles Liebe und viel Kraft bei deinem Weg.
Hallo, ich finde , zuerst mal sollte man ehrlich zu sich selbst sein .
Warum bleibst du wirklich mit deinem Mann zusammen ?
Weil du ihn nicht verletzen willst?!das tust du doch aber im geheimen eh schon . wegen der Kinder ?
Oder weil es doch vielleicht auch bequemer so ist ?
Ich finde, es gibt in der Situation folgende Möglichkeiten:
Entweder ihr sprecht miteinander , öffnet die Beziehung und bleibt dennoch zusammen . Evtl hat er ja in den vergangenen 5 Jahren auch schon was gemerkt ?!?
Oder ihr trennt euch.
Oder du beendest die Affäre , die ja nach deinen Aussagen eh keine Zukunft hat.
Es so weiterlaufen zu lassen , finde ich nicht in Ordnung.
Mag hart klingen, aber meistens werden die Dinge nicht besser , wenn man keine bewusste Entscheidung trifft.
Lg
Hallo,
Ich finde deine Geschichte irgendwie traurig aber ich finde mich hier in einigem was du schreibst selbst wieder. Ich war lange in einer Beziehung in der ich lange nicht mehr glücklich war und habe mich auch gefangen gefühlt…wegen der Kinder und da hängt so viel dran.Ich habe mich vor kurzem getrennt und für mich ist es die richtige Entscheidung gewesen, es hat mich aber sehr viel Mut gekostet den Schritt endlich zu gehen.
Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft und den Mut deinen Weg, wie auch immer dieser aussieht, zu gehen.
Und lass dich von den negativen Kommentaren nicht unterkriegen.Es ist immer einfach etwas zu sagen wenn man selbst nicht in der Sutuation ist.
Liebe Autorin,
ich an deiner Stelle würde mit deinem Mann reden und zusammen eine Entscheidung treffen, wie es mit eurer Beziehung weitergehen soll. Gestaltungsspielraum gibt es ja zum Glück. Dass eine Beziehung mit so großen Elefanten im Raum nicht erfreulich ist, verstehe ich sofort.
Was den anderen betrifft, stellt sich mir die Frage, wie verhandelbar für ihn das gegebene Versprechen ist. Wenn er mit seiner Familie brechen müsste, um da raus zu kommen, ist es eine sehr harte Entscheidung. Da verstünde ich es, wenn er dazu nicht bereit ist. Ich würde die Erinnerung an ihn wie einen ganz kostbaren Schatz im Herzen tragen, ihn aber gehen lassen.
Ich wünsche dir, dass du für dich eine passende Lösung findest mit der bescheidenen Situation umzugehen.
Hey Du, ich kann mir vorstellen, dass es im Moment eine schlimme Situation ist, aber auch eine Chance. Wenn ich meinen Mann nicht mehr lieben würde, würde ich die Beziehung beenden, möglichst im Guten. Das Leben ist so kurz und so etwas kann passieren. Es können sich aber auch neue Türen öffnen, wenn man sich verändert. Egal, in welche Richtung. Von denen weiß man nur noch nichts, wenn man verharrt im Bekannten. Wie es sich mit der Affäre entwickelt, würde ich davon getrennt beobachten. Es gibt hier kein richtig oder falsch. Vielleicht auf Abstand gehen, ehe man noch mehr leidet? Bleiben und gucken, was passiert, und dabei auf sich achten? Das muss die Schreiberin für sich selbst individuell entscheiden. Ich wünsche ihr alles Gute dafür.