Mein Familienkompass: Nora Imlau über ein Zusammenleben in der Familie, in dem ALLE auf ihre Kosten kommen

Geschwisterliebe

Familienzusammenhalt. Foto: pixabay

Ihr Lieben, ihr kennt ja alle dieses Hashtag #fürmehrrealitätaufinstagram, oder? Es nimmt und Druck, es entlastet, es zeigt uns, dass wir keinen überhöhten und teils gefakten idealen hinterherhecheln sollten, dass wir eben alle nur mit Wasser kochen und dass es Perfektion im Grunde gar nicht gibt.

Nora Imlau steht für genau dieses Hashtag, nur eben nicht in den sozialen Medien, sondern in der Erziehungswelt. Sozusagen #fürmehrrealitätindererziehung. Mit ihrem bindungsorientierten Ansatz hilft sie uns, ein liebevolleres Zusammenleben zu gestalten – zum Wohle ALLER Familienmitglieder. Dabei findet sie einen Weg, der weder überhöht noch perfektionistisch ist, sondern ganz viel Realität und wahres Leben mit einfließen lässt. Weil keine Mutter immer nur zugewandt sein kann, weil jedes Elternteil mal explodiert. Und weil Tiefkühlpizza eben auch mal hilft, damit man mehr Zeit für einen kuscheligen Fernsehabend hat…

Nun hat sie mit ihrem Familienkompass (Affiliate Link) ein Buch geschrieben, in dem es vor allem um die ganz grundlegende Frage geht: „Was brauche ich? Und was brauchst du?“ Stellen wir uns diese Frage im Falle eines kleinkindlichen Tobsuchtsanfalls, sieht die Welt schon ganz anders aus. Glaubt ihr nicht? Dann lest mal unser Interview in dem ich von einer Eskalation in meiner Familie erzähle, die so oder so ähnlich vermutlich auch viele andere Familien kennen…

Nora hat ihre Antworten übrigens beim Einschlafstillen getippt, ganz nach dem Motto was brauch ich (ein bisschen Output für Stadt Land Mama) und was brauchst du (ein bisschen Muttermilch zum Einschlafen). Eins noch: Zum Erscheinen ihres Familienkompasses bietet Nora Imlau eine dazugehörige kostenlose Online-Kreativwerkstatt für Eltern an. Wenn ihr mögt, registriert euch einfach, wir glauben, das könnte gut werden…

Nora Imlau
Bestseller-Autorin und Vierfachmama Nora Imlau. Foto: Maria Herzog

Liebe Nora, soeben ist bei uns wieder eine Situation komplett eskaliert, aus einem bis dahin friedlichen Tag wurde ein Desaster. Eins meiner Kinder hatte sich nach dem Mittagessen etwas Freizeit genommen und verschwand in sein Zimmer. Als es rauskam wollte es mit den Matheaufgaben beginnen, bemerkte dann aber ein Zeitproblem, weil es ja gleich noch zum Hobby müsste. Es schrie mich an, wie das bitte gehen solle mit Mathe UND Hobby jetzt. Dann rannte es hysterisch hoch auf der Suche nach seinem Hobby-Outfit, kratzte auf dem Weg nach oben dem Bruder durchs Gesicht, der dann wiederum schrie und am Ende waren einfach alle nur noch fertig. Nun heißt es in deinem Buch: Entspannte Eltern, zufriedene Kinder. Ich WAR aber entspannt, bis die Lage so eskalierte. Wie kann ich in dem Moment damit umgehen?

Zunächst: die entspannten Eltern mit den zufriedenen Kindern werden im Klappentext meines neuen Buches als unser Idealbild von Familienleben vorgestellt – so wären wir alle gerne, sind es aber nicht. Das ist der Kontext dieses Zitats. In Wirklichkeit ist es mit der Zufriedenheit nämlich gar nichts so einfach: völlig gestressten Eltern zuzurufen, sie sollten doch einfach mal mehr entspannen, dann ginge es allen besser, ist zynisch und lebensfremd.

Andersrum wird ein Schuh draus: sind in einer Familie alle einigermaßen zufrieden, weil für die eigenen Bedürfnisse Raum ist, gestaltet sich auch das Miteinander entspannter. Doch dahin zu kommen, ist gar nicht so leicht, schließlich ist in den meisten Familien heute eine ganze Menge Druck auf dem Kessel. Zwischen Schule und Beruf, Haushalt und Hobbys fühlen wir uns zerrissen und gestresst. Das zeigt ja auch dein Beispiel sehr deutlich: Im Grunde genommen war der Tag heute einfach viel zu stressig für euch alle, oder?

Kommt es in unserer Familie zu einer vergleichbaren Situation – und das tut es häufig – versuche ich, den Stresskreislauf zu durchbrechen, in dem ich meine Aufmerksamkeit auf eine einzige Frage lenke: Was brauche ich, und was brauchst du? Was braucht also mein Kind, das da so wütend und empört vor mir steht? Was brauchen seine Geschwister? Und was brauche ich jetzt selbst, um ruhig und konstruktiv bleiben zu können?

Um dieser komplexen Bedürfnislage auf den Grund zu gehen, versuche ich erstmal, ganz wertfrei zu benennen, was eigentlich gerade los ist: ‚Ich sehe, dass du gerade total gestresst bist. Da ruhst du dich einen Moment aus, und dann wird schon wieder alles total knapp mit Mathe und deinem Hobby. Das fühlt sich echt belastend an, oder?‘ Damit validiere ich den Stress meines Kindes. Es kann mir jetzt zustimmen, mir widersprechen, seinen Seelenzustand präzisieren – wir sind in jedem Fall jedoch weg von der Schuldfrage, und stattdessen ganz auf der Beziehungsebene. Dann sage ich, was ich immer sage, wenn eins meiner Kinder schwer gestresst vor mir steht: ‚Was brauchst du jetzt, damit es leichter wird?‘ Und dann suchen wir einen Weg, den Druck rauszunehmen. Und das ziemlich radikal.

Wenn das Hobby den Stress macht, fällt das Training eben heute aus. Sind es die Hausaufgaben, helfe ich entweder oder schreibe im Zweifelsfall eine Entschuldigung. Manchmal reicht es aber auch schon, gemeinsam einen Kakao zu trinken oder eine blöde Sitcom zu gucken zur Entspannung. All das klappt aber nur, wenn ich in solchen Stressmomenten nicht nur bei meinen Kindern und ihren Bedürfnissen bin, sondern auch bei mir und meinen. Selbstfürsorge kommt vor der Fürsorge für alle anderen: erst wenn ich emotional auf festem Grund stehe, kann ich meinem Kind den Halt geben, den es jetzt braucht. 

Dieses Wissen darf jedoch nicht dazu führen, dass wir uns unter Druck fühlen, immer entspannt und geduldig sein zu müssen, um gute Eltern zu sein. Das ist niemand, und das wäre auch nicht gesund. Aber es ist ein unglaublicher Gewinn, wenn wir unseren Kindern vorleben können: Je stressiger eine Situation ist, desto freundlicher und großzügiger sind wir mit uns selbst. Weil uns nur dass die Kraft gibt, den Stress loszuwerden und wieder klarer zu sehen, wer was jetzt braucht. 

In deinem neuen Buch Familienkompass geht es auch darum, wie wir es zwischen Alltagsstress und schlechtem Gewissen (siehe Situation oben, ich hätte ruhig und tröstend statt aufbrausend und vorwurfsvoll reagieren können, habe das aber nicht getan und sah das in dem Moment auch einfach nicht ein) schaffen, die Leichtigkeit und Freude nicht zu verlieren. Tatsächlich lag mir der Kontrollverlust des Kindes am Nachmittag sehr schwer im Magen und ich habe ganz bestimmt keine Freude empfunden… Wie kann das also gelingen?

Ich kann total gut verstehen, dass du in dem Moment wütend, traurig und verletzt warst. Doch meist rühren solche Gefühle in Wirklichkeit nicht vom Verhalten unsrer Kinder her – das ist nur der Auslöser. Die Wurzel dieses Schmerzes liegt viel tiefer, und immer in uns selbst. Vielleicht finden wir, unsere Kinder könnten sich mal mehr zusammenreißen, weil wir das schließlich auch ständig tun. Dann ist es eigentlich die Härte gegen uns selbst, die da schmerzt: warum darf mein Kind hier etwas, das ich selbst nie wagen würde?

Oft steckt hinter solchen dunklen Gefühlen auch das Bild der perfekten Familie, die wir uns irgendwann einmal vorgestellt und ausgemalt haben – und jetzt ist unsre Wirklichkeit so anders, viel anstrengender und konfliktbeladener. Da trauern wir letztlich einem Lebensentwurf hinter her – dem, in dem wir problemlos die Mutter, der Vater sein konnten, die wir selbst gern wären, wenn uns unsere Kinder nicht immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen würden… 

Wie kann die Freude und Leichtigkeit in solchen Momenten zurück kommen? Durch Empathie. Durch echtes, ehrliches Mitgefühl. Mit unserem schreienden, wütenden, tobenden Kind. Und mit uns selbst.

Du sagst, du hättest es nicht eingesehen, mit deinem Kind in dieser Situation noch geduldig und verständnisvoll zu sein. Das ist zutiefst menschlich, und gleichzeitig verstellt dieses etwas trotzige Beharren darauf, jetzt aber wirklich keine Geduld und kein Verständnis mehr haben zu wollen, den Weg aus dem Konflikt. Den finde ich nämlich, wenn ich mir klar mache, dass hinter absolut jedem Verhalten meines Kindes, so sehr es mich auch empören, nerven und wütend machen mag, letztlich ein Bedürfnis steht. Genau, wie hinter jeder meiner eigenen Verhaltensweisen ein Bedürfnis steht.

So ticken wir Menschen, das haben wir alle gemeinsam: wir versuchen ständig, uns unsere unerfüllten Bedürfnisse zu erfüllen, und greifen dabei teilweise zu absolut inakzeptablen Strategien. So hat dein Kind etwa als Strategie zum Stressabbau verbale und körperliche Gewalt benutzt. Das ist natürlich nicht okay. Aber nur, wenn wir Eltern trotzdem die Not hinter diesem Verhalten sehen, kommen wir miteinander weiter.

Verständnis und Geduld zu haben, heißt also nicht, alles durchzuwinken und gut zu heißen. Im Gegenteil: ein Kind, das mich anbrüllt und seinen Bruder oder seine Schwester kratzt, bekommt von mir sehr deutlich zu hören, dass das nicht okay ist. Und gleichzeitig ist auch in diesen Momenten die Suche nach Verbindung da: Was brauch ich und was brauchst du? Was bereitet dir solche Not? Wie kann eine hilfreichere Strategie raus aus dem Stress aussehen? 

Gelingt es uns Eltern bei aller Wut und allem Stress, diese Verbindung zuzulassen und unserem Kind so zu zeigen, dass wir auch in wirklich schweren Momenten zu ihm stehen, werden solche Situationen immer noch nicht leicht. Aber sie werden erträglicher, und hinterlassen in nachher keinen Kloß aus Traurigkeit und unterdrückter Wut im Magen, sondern Stolz darauf, wie wir diese wirklich herausfordernde Kiste gemeinsam gemeistert haben. 

Cover Nora Imlau Mein Familienkompass
Nora Imlau: Mein Familienkompass (Affiliate Link)

Nun gehst du ja sogar noch weiter und schreibst davon, dass Familienleben nicht nur nicht mehr so viel Energie kosten soll, sondern dass sie sogar zum Energiespender werden kann. Da erzähl uns doch bitte mal kurz mehr zu!

Für eine Familie zu sorgen ist anstrengend, das ist gar keine Frage. Und ich will die riesige unbezahlte Care-Arbeit, die insbesondere wir Mütter dabei meist leisten, überhaupt nicht kleinreden. Im Gegenteil: Wir sollten viel mehr darüber sprechen, wie viel Arbeit der Alltag mit Kindern wirklich bedeuten und wie unendlich viel wir jeden Tag leisten, auch wenn wir oft das Gefühl haben, kaum etwas zu schaffen.

Gleichzeitig kann sich das Kinderhaben auch ungeheuer beglückend anfühlen: wenn wir miteinander in Verbindung sind, schöne Momente teilen, gemeinsam Spaß haben. Nur leider steht die gemeinsame Freude in vielen Familien in keinem Verhältnis zu der immensen Last, die der Alltagsstress bedeutet. Doch an dieser Schraube können wir drehen. Denn letztlich ist das Geheimnis eines leichteren, schöneren Familienlebens oft schlicht, weniger von dem zu machen, was uns nervt, und mehr von dem, was uns glücklich macht.

Klar gibt es Sachzwänge, aus denen wir nicht rauskommen: unsere Kinder müssen zur Schule, wir müssen Geld verdienen. Das Leben ist kein Ponyhof und muss auch keiner sein. Doch in ganz vielen Punkten ist es vor allem unser eigener Perfektionismus, der uns stresst. Er flüstert uns ein, dass es peinlich sei, am Kindergeburtstag Tiefkühltorte aufzutischen und uns beim Schulfest dafür einzutragen, Servietten mitzubringen statt einer gesunden Rohkostplatte.

Er gibt uns das Gefühl, zu versagen, wenn unsere Kinder zwei Tage hintereinander im selben Shirt aus dem Haus gehen oder abends mit schwarzen Füßen ins Bett. Und er bringt uns dazu, uns mit den vermeintlich vollkommenen Familien zu vergleichen, die uns oft in den sozialen Medien begegnen und angesichts derer wunderschönen Wohnungen wir uns schnell schmuddelig und schlampig fühlen. 

Wenn unser Familienleben uns Kraft geben soll, anstatt nur Kraft zu kosten, dürfen wir diese hohen Ideale loslassen und es uns leicht machen, wo immer es geht. Denn all die Energie, die wir nicht in dekorative Frucht-Spießchen und aufwändig dekorierte Kinderzimmer stecken, können wir zum Ausruhen und Krafttanken nutzen, und dazu, schöne Momente mit unseren Kindern zu erleben. Das fühlt sich erstmal ungewohnt und regelrecht verboten an, hebt die Lebensqualität aber ungemein. 

Nun bin ich eine recht mitfühlende Mama und verspüre den großen Wunsch in mir, dass es allen Familienmitgliedern gut gehen möge. Das macht die Sache im Alltag aber recht emotional, denn ich fühle mit, wenn ein Geschwisterkind dem anderen weh tut, ich fühle mit, wenn jemand in der Schule geärgert wurde. Ich fühle mit, wenn ein Kind verzweifelt ist, weil es das Geodreieck nicht findet oder eine schlechte Note geschrieben hat. Mir ist das alles nicht egal, so, wie es den meisten Müttern nicht egal sein dürfte. Wir schaffen wir es denn, uns in all den Emotionen und Bedürfnissen nicht zu verlieren?

Mit diesem intensiven Mitfühlen bist du nicht alleine, das geht ganz vielen Eltern so, auch mir. Und es ist tatsächlich oft so, dass die größte Erschöpfung, mit der Eltern zu kämpfen haben, die seelische Erschöpfung ist durch all das mitfühlen, mitleiden, mitkämpfen. Verstärkt wird diese Problematik oft dadurch, dass viele heutige Eltern kein gutes Gespür für ihre eigenen Grenzen haben, weil diese in ihrer eigenen Kindheit kaum eine Rolle spielen.

So kommt es, dass es vielen von uns unglaublich schwer fällt, mit unseren Kindern zwar ehrlich und aufrichtig mitzufühlen, gleichzeitig dabei jedoch auch ein gesundes Maß an Abgrenzung zu wahren: Deine Gefühle sind nicht meine. Das ist nicht nur unglaublich auslaugend, es hilft unseren Kindern auch nicht weiter. Sie brauchen schließlich nicht, dass wir mit in ihrer Traurigkeit versinken. Sondern dass wir sie sehen, validieren – und ihnen dann da raushelfen. Das klappt aber nur, wenn wir selbst nicht mittendrin stecken.

Um der permanenten emotionalen Überbeanspruchung zu entfliehen, dürfen wir also unsere eigenen Grenzen wieder spüren lernen und Strategien entwickeln, uns von den Emotionen unserer Kinder nicht ganz so mitreißen zu lassen. Gesunde Selbstfürsorge kann dabei helfen: wenn eins meiner Kinder sehr verzweifelt oder traurig ist, tue ich erstmal mir etwas Gutes. Und dann ihm. So ist uns beiden am besten geholfen. 

Unsere Kinder dürfen recht viel selbst entscheiden, wir begegneten ihnen von Anfang an auf Augenhöhe. Das macht es aber eben auch manchmal wirklich aufwendiger im Zusammenleben, weil viel diskutiert wird und weil jeder sich traut, seinen Standpunkt zu vertreten und auch durchzusetzen. Fürs spätere Leben ist das sicherlich sinnvoll, uns steht das aber mit drei Teenies mit unterschiedlichen Interessen auch oft im Weg, weil wir uns kaum auf einen Konsens einigen können, wenn es zum Beispiel um die Wochenendplanung geht…

Das kann ich gut verstehen: der respektvolle Weg, Eltern zu sein, ist mit Sicherheit oft nicht der leichteste oder bequemste. Was ich jedoch für ein typisches Missverständnis in Bezug aufs liebevolle Begleiten halte ist, dass es in Familien immer einen Konsens geben muss. Das halte ich weder für umsetzbar noch für erstrebenswert.

Gerade wenn es um Dinge wie Pläne fürs Wochenende geht, empfinde ich es als absolut legitim, sich nicht in endlosen Diskussion zu verstricken, sondern als Eltern zu sammeln, was alle Beteiligten sich so wünschen, und dann beherzt zu entscheiden, was davon wann wie dran ist. Nicht umsonst hat Jesper Juul davon gesagt, dass es zu unserem Job als Eltern auch gehört, Leitwölfe zu sein: Verantwortung zu übernehmen und zu sagen, wo’s lang geht, ist weder respektlos noch gewaltvoll. Sondern schlicht: unsere Rolle im Familiengefüge. 

Jetzt aber nochmal zu dir: Du hast vier Kinder, einen Mann, schreibst Bücher und Artikel, bist auch noch umgezogen grad – ich kann die vielen Emotionen, die das mit sich bringt, quasi nachfühlen. Wie schaffst du es in dieser Situation fröhlich und entspannt zu bleiben und trotzdem niemandes Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren?

Ich bin ein sehr glücklicher Mensch, dem im Leben viel Gutes widerfahren ist – und trotzdem bin ich längst nicht immer fröhlich und entspannt, erst recht nicht in nervenzehrenden Zeiten wie diesen. Das ist aber auch gar nicht mein Anspruch: wie gruselig wäre denn bitte eine Mutter, die nur zwei Gefühlszustände kennt?

Nein: meine Kinder lernen von mir die ganze Palette der Emotionen kennen, von Freude, Leichtigkeit und Dankbarkeit über Scham, Stress und Schuldgefühlen bis zu Traurigkeit, Angst und Wut. Das ändert jedoch nichts daran, dass ich inmitten all dieser Gefühle stets versuche, zugewandt und fair zu bleiben und die Bedürfnisse aller Familienmitglieder im Blick zu behalten.

Das gelingt mir mal mehr und mal weniger gut, und es gab sicher noch kaum einen Tag, an dessen Ende wirklich alle Bedürfnisse aller Menschen hier vollständig und restlos erfüllt waren. Doch das ist überhaupt nicht schlimm. Was zählt, ist doch die Haltung, die hinter all unseren Handlungen steht: dass alle Bedürfnisse wichtig sind und es verdienen, ernst genommen zu werden – auch und gerade dann, wenn wir sie im Moment vielleicht nicht ganz erfüllen können. 

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