Die Freundin meiner Tochter ist suizidal, wie gehen wir damit um?

Freundin

Foto: Pixabay

Mein Name ist Marianna und ich brauche DRINGEND Hilfe, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Die beste Freundin meiner Tochter (beide Mädchen sind 14 Jahre alt) hat schon seit Längerem eine tiefe Depression. Sie war deshalb auch schon in Behandlung in einer Tagesklinik. Derzeit ist sie nicht in der Lage, in die Schule zu gehen, da zu den Depressionen auch noch Panikattacken und Mobbing dazu kommt.

Das Mädchen spricht schon länger immer mal wieder über Suizid und veröffentlicht auch auf TikTok Sachen, die in diese Richtung gehen. Nun gab es leider tatsächlich vor einer Woche einen Suizidversuch, die Mutter hat das Mädchen zum Glück rechtzeitig gefunden und in eine Klinik gebracht, wo sie derzeit auch noch ist.

Die Freundin kontaktiert meine Tochter

Meine Tochter ist in einem Schockzustand und ich habe das Gefühl, ich komme nicht mehr richtig an sie ran. Meine Tochter geht zwar noch in die Schule, aber sie sagt, sie könne sich nicht konzentrieren. Wenn man sie ansieht, lächelt sie traurig oder gar nicht, läuft völlig geknickt herum. Sie hat nach wie vor Kontakt mit der Freundin in der Klinik. Diese schreibt meiner Tochter, dass sie der einzige Grund ist, warum sie noch nicht tot ist. Gleichzeitig schickt sie ihr aber eine Playlist, sie sie hören soll, wenn sie tot ist. Meine Tochter hat auch schon mal einen Abschiedsbrief von ihr bekommen.

Für meine Tochter ist das ein unglaublicher Druck. Wie kann ich meinem Kind helfen, ohne ihr die Freundschaft zu dem Mädchen zu verbieten? Wie kann ich ihr klar machen, dass sie sich auch schützen muss, ohne ihre Freundin zu „verraten“? Mit der Mutter des Mädchens zu sprechen, ist keine Option. Diese macht komplett dicht und hat keinerlei Verständnis für die Situation und die Probleme ihrer Tochter.

Bitte helft mir, was ich tun soll. Ich brauche dringend eure Meinung.

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8 comments

  1. Eine sehr schwere Situation. Der Druck auf deine erst vierzehnjährige Tochter ist zu groß. Suche für sie bitte psychologische Unterstützung und auch für dich. Damit du weißt wie du sie stärken kannst.

  2. Es gab bei uns einen ähnliche Situation – Freundin, 14 Jahre alt,… Es gibt hier in Berlin einen super Verein, der in genau solchen Fällen auch akut unterstützt: Neuhland e.V. Die kümmern sich auch um die Mitbetroffenen in solch Fällen und haben meinem Kind wirklich sehr gut mit entsprechenden Sitzungen geholfen!!

  3. Sind die beiden Mädchen auf einer Schule? Gibt es dort Beratungskräfte? Ich würde es unbedingt auch an die Schule anbinden, schauen, ob weitere Freundschaften bestehen und diese vertiefen bzw. mit ins Boot holen. Wenn sie sieht, dass Freundschaft eigentlich auf Gegenseitigkeit beruht, wird das ihr Bild über die Freundin etwas verändern. Gleichzeitig ist es enorm wichtig, dass sie sich mit Gleichaltrigen und nicht nur mit professionellen Kräften austauschen kann. Alles Gute!🍀

  4. eine unglaublich schwierige Situation, erst mal ist es so super das du deine Tochter unterstützt und Hilfe suchst!
    Ich würde den Kinderarzt , das Jugendamt, Caritas… nach psychologischer Unterstützung für deine Tochter und dich ( damit sie dir aufzeigen wie auch du damit umgehen kannst) ersuchen. und wenn das aber (zu) lange dauert rufe die 116117 an, die müssen in einer bestimmten Zeit einen Therapeuten zumindest für eine akute Sprechstunde vermitteln.

    Das ist ja ein viel zu großer Druck und Verantwortung für eine Jugendliche, selbst Erwachsene können das nicht!
    Deine Tochter muss auf sich schauen, wenn es zuviel ist muss und darf ! sie sich abgrenzen. sie ist nicht für ihre Freundin verantwortlich. und überlege mal, da ist sie immer für die Freundin da, geht über ihre eigenen Grenzen, und dann bringt die Freundin sich doch um…genauso eine Verantwortung die sie nicht tragen muss.
    Die Freundin ist in der Klinik, ihre Eltern sollten ( leider ist das ja oft nicht aber das ist auch nicht euer „Problem“) sich kümmern. Es ist natürlich schwierig an die Therapeuten der Freundin heran zu treten, da die Mutter ja abblockt. was ich sehr schade finde! denn die Therapeuten der freundin könnten evtl vor ort intervenieren ( oder deren mutter!) das deine Tochter nicht mehr so nachrichten bekommt.

  5. Hallo Marianna,

    Ich bin schockiert über deinen Bericht. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie genau du deiner Tochter helfen kannst. Mein erster Gedanke war auch ein Gespräch mit der Mutter der Freundin. Wenn das nicht klappt, musst du aber ja trotzdem Hilfe organisieren für deine Tochter. Klappere soziale (zum Beispie Jugendamt) bzw. psychologische Dienste ab. Wenn Sie selbst nicht helfen können, können sie euch wenigstens jemanden nennen.

    Deine Tochter kann diese Verantwortung nicht tragen und sollte dies auch nicht. Holt euch Hilfe um sie davor zu beschützen.

  6. Guten Morgen,

    ein wirklich schweres Thema. Ich würde mich als Elternteil um eine externe Beratung ( Jugendberatung muss es in jeder ( Kreis)Stadt geben-meist Caritas/ Diakonie) kümmern und die Tochter darin bestärken, diese Hilfe anzunehmen.

    Zudem würde ich versuchen, in Ruhe ( bei uns meistens die Zeit vor dem Zubettgehen)zu nutzen, mit ihr ins Gespräch zu gehen. Wenn die Tochter dicht macht, ihr mit auf dem Weg geben, dass sie unter gar keinen Umständen schuld ist (man fragt sich immer,was man anders hätte machen können) und sie ist auch unter gar keinen Umständen dafür verantwortlich ist, ob das Leben der Freundin weitergeht.
    Die Freundin hat eine schwere Krankheit und die gehört in professionelle Hände! Die Tochter würde sich ja auch nicht zutrauen ein Beinbruch zu operieren. Denn dafür hat sie die Ausbildung nicht.

    Ich würde meine Tochter auch das für sie undenkbare fragen, wenn es bei der Freundin nicht um Leben und Tod ginge, wäre sie dann noch mit ihr befreundet?
    Es kann auch ein Stück emotionale Erpressung sein “ ohne dich wäre ich schon tot“ und das hört sich nicht nach einer gesunden Basis an. Eine gesunde Basis kann die Freundin aber zurzeit wahrscheinlich auch nicht.

    Dann würde ich meine Tochter fragen, was sie sich wünscht,was nun passiert?
    etc…

    Aber insgesamt ein sehr sehr schweres Thema…

  7. Die Mutter der Freundin deiner Tochter macht dicht und hat kein Verständnis für die Probleme ihrer Tochter?? Das ist echt nicht zu fassen. Ich würde dennoch das Gespräch suchen. Warum hat die Freundin überhaupt ihr Handy in der Klinik zur Verfügung, das finde ich ungewöhnlich. Deine Tochter muss wirklich unter enormen Druck stehen, deine Schilderungen zerreißen einem ja das Herz beim Lesen. Hier wäre mein Rat professionelle Hilfe über einen Kinderpsychologen suchen. Der Druck muss so schnell wie möglich raus. Ich wünsche euch alles alles Liebe

  8. Es tut mit sehr leid, dass ihr euch in so einer furchtbaren Situation befindet. Ich denke, dass du schon viel richtig machst, wenn du deiner Tochter zuhörst und ihr beistehst. Gleichzeitig befindet sie sich vermutlich in einer pubertären Abnablungsphase, was es sicherlich nicht einfacher für euch macht. Außerdem hat sie ja vermutlich auch selbst mit der Pubertät, Stimmungsschwankungen, Identitätsfindung etc. zu kämpfen. Also eine insgesamt wirklich wahnsinnig herausfordernde Situation, weshalb ich denke, dass ihr euch im besten Fall professionelle Unterstützung suchen solltet, die deiner Tochter bei der Verarbeitung etc. hilft und auch dich im Umgang mit deiner Tochter begleiten kann. Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Zuversicht!

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