Wegen KI: Welche Berufe sollen unsere Kinder erlernen?

Berufe

Foto: Pixabay (Symbolbild)

Mein Name ist Annette und ich mache mir Gedanken um die zukünftigen Berufe meiner Kinder. Mein Ältester ist 16, meine Tochter 14 – es dauert also nicht mehr sooooo lange, bis sie sich überlegen müssen, was sie später mal arbeiten wollen.

Bringt ein Studium und jahrelanges Lernen heute überhaupt noch was, wenn die KI das alles in drei Sekunden ausspuckt? Wird kreative Arbeit noch geschätzt, wenn jeder alles mit KI selbst designen kann?

Früher schienen alle Berufe sicher…

Als ich in diesem Alter war, wurde praktisch alles gebraucht und wer einen guten Abschluss hatte, konnte sich eigentlich sicher sein, dass er einen Job findet. Und heute weiß ich nicht einmal mehr, welche Branche ich den Kindern raten würde. Wie seht ihr das? Macht euch das auch manchmal Angst?


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8 comments

  1. Ich denke, so lange man offen für lebenslange Lernen ist, kann einem nichts passieren. Die Zeiten, in denen man sich mit 16 für einen Beruf und Arbeitgeber entscheiden musste, sind schon lange vorbei. Und so ein Beruf wird ja nicht von heute auf morgen von der KI abgelöst. Ansonsten wird der technische/IT-Bereich, das Handwerk und auch der soziale Sektor nur schwer von der KI ersetzt werden können. Und auch im Büro kann nicht alles von der KI ersetzt werden. Außerdem ist Deutschland prinzipiell ja sehr zimperlich wenn es um Datenschutz und dergleichen geht. So schnell überrollt uns die KI hier nicht. Da hätte ich in anderen Ländern viel mehr Bedenken hinsichtlich der Berufswahl. Viel Erfolg an deine Kinder. Ist auf jeden Fall eine sehr spannende Zeit, die euch bevor steht

  2. Ich mache mir (als Lehrkraft an beruflichen Schulen) da gar keine so riesigen Sorgen: die Generation Z ist die kleinste, die wir je hatten. Während die Boomer ( also viele) noch eine relativ große Generation y gezeugt haben, haben die wenigen Pillenknickfrauen meiner Generation auch nur wenige Kinder bekommen.
    Insofern müssen sich unsere Kinder wenig Gedanken machen, jede und jeder kann theoretisch 3 Jobs erledigen.Wir brauchen jeden einzelnen von ihnen.
    Natürlich wird der Bedarf in vielen Berufen kleiner: Gerade im Büro, in der Beratung (Bank!), auch in vielen akademischen Berufen wie beim Juristen eröffnet die KI massive Personaleinsparungen. Das ist auch schon weiter als wir Normalos das mitbekommen, für ein technisches Projekt, an dem früher 3 Ingenieure, mehrere Konstrukteure und zwei Zeichner über 12 Wochen beteiligt waren, arbeitet heute ein Ingenieur 2 Wochen lang mit KI. Dasselbe gilt auch für Architekten etc.
    Safe sind alle Berufe rund um den Menschen: Pflege, Erziehung, Bildung. Nicht, weil KI das nicht kann, sondern weil wir es so wollen.

    Selbst das Handwerk verändert sich: Im Neubau erstellen Roboter das Fertighaus und installieren es auf der Baustelle, die Handwerker planen und überwachen. Nur im Bestand wird das noch lange nicht gehen.

    Der am wenigsten durch KI ersetzbare Beruf ist übrigens der Friseur. Was vielleicht dafür sorgen wird, dass die Bezahlung hier aufholt, weil wir diese kreativen handwerklichen Tätigkeiten mehr schätzen und sie aufgewertet werden.

    Übrigens: einige Entwicklungen werden auch wieder zurückgehen. Dazu gehören für mich diese Selbst-Kassier-Kassen: ich brauche mit einem vollen Wagen bei Aldi Ewigkeiten, die flinken Kassierkräfte schaffen das in zwei Minuten. Ich möchte sie nicht missen.

    Aber ja, es wird diese Läden in 20 Jahren wohl gar nicht mehr geben, man wird die Alltagswaren bestellen und liefern lassen. Daraus ergeben sich neue Chancen: in einigen Malls wird man nicht einkaufen, sondern Erlebnisshopping angeboten bekommen, z.B. Showkochen, Probierhäppchen und persönliche Kleidungsberatung. Insofern wird der Verkauf wieder interessant für junge Menschen, weil man da wirklich beraten kann. Auch beim Liefern entstehen neue Jobs rund um den Haushalt, jemand, der die Lieferungen annimmt und in den Haushalten verstaut, eine Art Multi-Perle für mehrere Haushalte.

    Wir können heute noch nicht gut abschätzen, welche Berufe sich wie genau entwickeln: Programmierer etwas wird man nur wenige brauchen, das kann die KI bereits selbst.

    Wichtig scheint mir, dass die Kinder gerüstet sind für diese neue Welt.

    1. Ich stimme dir in vielen Punkten zu! Die Selbst-Kasdier-Kassen nutze ich übriges nie,
      a) weil ich den kurzen menschlichen Kontakt möchte und brauche (will auch keine Sozialphobie entwickeln),
      b) weil die Dinger nicht in die Rentenkasse einzahlen.
      Bin stolze Mama eines gerade fertig gewordenen Erzieher (Spezialität: Vorschulbereich), der wirklich hoffentlich immer am Kind eingesetzt werden wird.

    2. Die Überlegungen sind schon berechtigt. aIch denke, dass die Wertigkeit von Betufen nochmal ganz neu durchgerüttelt wird, was sich dann auch in der Bezahlung niederschlagen wird. Berufe, die seit Jahrzehnten eher schlecht bezahlt wurden, werden jetzt zunehmend besser vergütet. Nämlich weil soziale und medizinische Berufe nicht durch KI ersetzt werden können. Menschen brauchen Menschen für persönliche Probleme. Da hilft KI höchstens in der Vor- und Nachbereitung. Aber gerade in diesen Bereichen lassen sich kaum Schemata und Algorithmen entwickeln. Da ist die menschliche Intuition und Empathie ganz entscheidend.
      Vor dem Hintergrund, dass lange Zeit Berufe, die die Gesellschaft wenig zusammen gehalten haben oder sogar sehend in Kauf nahmen, dass die Schere immer weiter auseinander gehen, einen hohen Status in hatten, glaube ich hab KI auch das Potenzial unsere Werte neu zu formieren. Das kann man nur begrüßen.

  3. Guten Morgen,
    Ich sehe es auch ganz entspannt. Mein Sohn ist 7 und ich darf auch noch ca 30 Jahre arbeiten, also trifft es mich auch.
    Es fielen immer wieder Jobs weg durch Technologiewandel. Pferdeäppel Sammler gab es nicht mehr, als Kutschen durch die Automobile ersetzt wurden. Dafür gab es dann Tankwarte.. So wird es sich auch wandeln. Wahrscheinlich wird man nicht sein Leben lang eine Berufsbezeichnung tragen, aber dafür kann man auch heute schon viel mehr ausprobieren und selbst seinen Weg gehen

  4. Ich habe mir da ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken drüber gemacht. Meine Kinder sind 15, 13, 11 und 8 und ich bin mir sehr sicher, dass die alle ihren beruflichen Weg finden und gehen werden (auch wenn ich momentan noch nicht sehe, wie sie jemals auf eigenen Beinen stehen und gehen wollen). Aber wo sich Türen schließen, öffnen sich andere und unsere Kinder wachsen mit den ganzen technischen Möglichkeiten auf und werden ihren Weg finden. Da glaube ich fest daran 👍

  5. Das beschäftigt mich auch.
    Letztens hat mir jemand erzählt, dass die Tochter „was mit Fremdsprachen“ machen will. Da hab ich mir direkt gedacht, dass das ein Beruf ist, der bald dank KI nicht mehr benötigt wird.
    Handwerk scheint mir dahingehend ein guter Beruf zu sein. Ist aber auch nicht jedermanns Sache…
    Ganz schwierig

    1. Bin selbst Fremdsprachenlehrerin und hoffe doch sehr, dass wir das immer noch selber lernen werden. Es geht ja nicht nur um Grammatik und Wortschatz. Es geht auch um die Kultur, die Denkweise, die Menschen halt.
      Wenn die Interaktion nur durch ein Gerät liefe, würde so viel fehlen!
      Vom Gehirnjogging und dem Training von Neugierde, Interesse, Ambiguitätstolerenz mal ganz zu schweigen. Anstrengungsbereitschaft, Dranbleiben, Fehler machen können (Biss, Resilienz, …) sind auch Skills, die wir pflegen und nicht aufgeben sollten.
      Da kann Kretschmann, BaWü, zum Thema „2. Fremdsprache ist unnötig“ schwafeln, was er will.

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