Mein Name ist Vanessa, ich habe einen zweijährigen Sohn. Die ersten Monate mit ihm waren sehr schwer, ich war oft überfordert und bin ehrlich gesagt froh, dass er nun schon etwas älter ist und wir die Babyzeit hinter uns gelassen haben.
Ich arbeite auch seit 4 Monaten wieder und das macht mir auch Spaß. Mein Mann wünscht sich ein zweites Kind und bringt immer wieder das Gespräch darauf. Ich selbst denke auch, dass ein Geschwisterchen schön wäre für unseren Sohn, aber irgendwie will ich das auch nicht.
Ich habe Angst, dass die Babyzeit nochmal so anstrengend wird und ich möchte eigentlich nicht schon wieder im Beruf pausieren. Wir habend deshalb auch schon darüber gesprochen und auch rumgerechnet, ob mein Mann nicht länger Elternzeit nehmen könnte und ich wieder arbeiten gehe. Leider hau das finanziell nicht hin, weil ich in dem sozialen Sektor arbeite und wesentlich weniger verdiene.
Würde mein Mann also zu Hause bleiben (was er sofort machen würde) und ich würde Vollzeit arbeiten, haben wir ganz einfach zu wenig Geld. Ich stecke nun irgendwie in einer Zwickmühle… Gibt es hier jemanden, der mir was raten kann?
4 comments
Hallo, wir wollten bei unserer letzten Tochter auch, dass mein Mann länger in Elternzeit geht (mit mir zusammen, aber das ist in diesem Fall ja nicht so das Entscheidende) und haben dafür dann tatsächlich uns lange vorher nichts gegönnt, sondern eisenhart gespart, damit wir in der Elternzeit von dem Geld leben könnten. Vielleicht wäre das eine Option?
Hallo Vanessa, ein bisschen kann ich dich verstehen, wir erwarten im August unser 2. Kind. Wunschkind, von beiden. Hat leider auch länger gedauert und etwas Nachhilfe gebraucht. Trotzdem kann ich dich gut verstehen. Ich habe auch ein bisschen Bammel vor der Babyzeit, obwohl unser Grosser (gerade 4 geworden) ein Anfängerbaby war. Wieder alles von vorn..Aus deinem Text geht hervor, dass du dir ein zweites Kind vor allem wegen deinem Sohn wünschst. Ist das denn auch dein Wunsch für dich, d.h. siehst du euch eher als 4 oder als 3- köpfige Familie? Das wäre die erste Frage, die ich mir an deiner Stelle stellen würde. Umständen wie bei der Arbeit zu pausieren bzw. anstrengende Babyzeit kann man ggf. mit einem etwas grösseren Altersunterschied der Geschwister gut begegnen. Ich habe zwischen den Kindern dann 3 Jahre gearbeitet und werde jetzt wohl 2 Jahre EZ machen, obwohl ich meine Arbeit auch sehr gerne mag. Solltet ihr da nicht akut in Zeitnot sein, würde ich dir raten, das Vorhandensein oder eben Nicht- Vorhandensein DEINES Zweitkinderwunschs (unabhängig von Mann und Geschwister) nochmal in Ruhe zu betrachten und ggf. auch klar zu vertreten. ( Aktuell scheint es ja für dich eher nicht in Frage zu kommen?). Vielleicht hilft dir das als Denkanstoß.
LG
Vielleicht einfach noch ein Jahr ins Land gehen lassen und sich etwas Zeit nehmen mit der Entscheidung… Dann ist euer Sohn auch schon etwas älter, ihr könnt noch etwas Exklusivzeit mit ihm genießen und das eine oder andere wird auch leichter, wenn Euer Sohn älter und selbständiger ist.
Ggf. könntet ihr auch eine Beratungsstelle aufsuchen und euch zu den finanziellen Möglichkeiten und auch der Aufteilung der Elternzeit beraten lassen. Da gibt es sicher einige Tricks oder Tipps, die man umsetzen kann. Ich weiß ja nicht, wie Eure Steuerklassen aufgeteilt sind, aber eine Möglichkeit wäre, dass Dein Mann (sofern er dann einen Großteil der Elternzeit nehmen würde, was ich wirklich schön finde) ein Jahr vor möglichem Elternzeitbeginn in die für ihn günstigste Steuerklasse wechselt. Da ja für die Berechnung des Elterngeldes das Nettogehalt der letzen 12 Monate herangezogen wird, könnte er so den Elterngeldbetrag erhöhen. Nach dem Jahr wechselt ihr dann die Steuerklasse wieder in die für dich günstigere Variante und du hast dann mehr von deinem Nettogehalt. Das wäre z.B. eine Möglichkeit der Optimierung des Elterngeldes. Es bedarf natürlich etwas Planung und ein Baby entsteht ja in der Regel auch nicht auf Bestellung, aber das wäre eine Möglichkeit. Auch Teilzeitlösungen nach dem ersten Lebensjahr wären ja vielleicht eine Option (Stichwort: ElterngeldPlus)
Wenn ich mich an meine Zeit damals erinnere, dann war mein erstes Kind ein richtiges „Anfängerbaby“ und mein zweites Kind (was nur 20 Monate später kam) war insbesondere im ersten Jahr deutlich anstrengender. Trotzdem habe ich beim zweiten Kind vieles entspannter genommen, weil ich einfach schon Erfahrungen gemacht hatte und bei vielem auch einfach wusste, dass die Phasen wieder vorbei gehen.
Aber wie auch immer ihr euch letztlich entscheidet, es muss ja nicht von heute auf morgen sein. Gerade wenn Du erst seit 4 Monaten wieder im Job bist, ist es doch völlig nachvollziehbar, dass Du ggf. auch erstmal wieder ne Weile Arbeiten gehen möchtest. Alles Gute für Euch!
Liebe Vanessa, ich habe die Babyzeit meines ersten Kindes auch als sehr anstrengend erlebt und konnte nie verstehen, wenn jemand sagte „Genieß es, das geht so schnell vorbei.“ Deshalb hab ich auch lange gebraucht, um mich für ein zweites Kind zu entscheiden, obwohl ich früher immer schon „wusste“, dass ich zwei Kinder möchte.
Bei meinem zweiten Kind erlebe ich es jetzt ganz anders: ich fühle mich viel sicherer im Babyumgang, bin in den täglichen Abläufen um einiges routinierter und vor allem weniger isoliert und ans Haus gebunden, als ich es noch beim ersten Kind empfunden habe.
Ob das Aspekte sind, die bei dir auch mit in die Entscheidungsfindung einspielen, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber die Babyzeit mit einem zweiten Kind ist definitiv anders als beim ersten.
Du machst dir jetzt Gedanken um die finanzielle Situation und dazu kann ich dir natürlich nichts raten. Kenne ja euren Hintergrund nicht.
Was aber vielleicht Punkte sind, die du für dich klären solltest: wenn die Frage nach einem zweiten Kind in vielleicht 5-10 Jahren (je nach deinem Alter) durch ist, wirst du es dann bereuen, dass es bei einem Kind geblieben ist oder fühlt sich das richtig an? Wenn das Finanzielle keine Rolle spielen würde, wie würdest du dann entscheiden?
Wenn wirklich „nur“ die 1-2 Jahre, die du aus dem Job raus bist, gegen ein zweites Kind sprechen, dann würde ich eher raten, es zu machen. Die Zeit ist, gesehen auf ein ganzes Berufsleben, nicht lang und geht doch irgendwie schnell rum. Und vielleicht lassen sich ja auch Möglichkeiten finden, dass ihr beide Teilzeit arbeitet, so dass du nicht komplett raus bist und es finanziell trotzdem passt.
In jedem Fall wünsche ich euch alles Gute und dass ihr zu einer Entscheidung findet, die für alle passt.