Leserfrage: Er will ein zweites Kind, ich eigentlich nicht…

Kind

Foto: pixabay

Mein Name ist Vanessa, ich habe einen zweijährigen Sohn. Die ersten Monate mit ihm waren sehr schwer, ich war oft überfordert und bin ehrlich gesagt froh, dass er nun schon etwas älter ist und wir die Babyzeit hinter uns gelassen haben.

Ich arbeite auch seit 4 Monaten wieder und das macht mir auch Spaß. Mein Mann wünscht sich ein zweites Kind und bringt immer wieder das Gespräch darauf. Ich selbst denke auch, dass ein Geschwisterchen schön wäre für unseren Sohn, aber irgendwie will ich das auch nicht.

Ich habe Angst, dass die Babyzeit nochmal so anstrengend wird und ich möchte eigentlich nicht schon wieder im Beruf pausieren. Wir habend deshalb auch schon darüber gesprochen und auch rumgerechnet, ob mein Mann nicht länger Elternzeit nehmen könnte und ich wieder arbeiten gehe. Leider haut das finanziell nicht hin, weil ich in dem sozialen Sektor arbeite und wesentlich weniger verdiene.

Würde mein Mann also zu Hause bleiben (was er sofort machen würde) und ich würde Vollzeit arbeiten, hätten wir ganz einfach zu wenig Geld. Ich stecke nun irgendwie in einer Zwickmühle… Gibt es hier jemanden, der mir was raten kann?


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12 comments

  1. Bei uns war es so… Mein Partner wollte irgendwann gern ein 2. Kind, ich war unentschlossen und wäre sicherlich auch mit einem Kind zufrieden und glücklich geworden. Allerdings konnte ich es nicht über mich bringen alle Babysachen wegzugeben. Und irgendwie fand ich die Vorstellung komisch, dass mein (Einzel)Kind später vielleicht ein Einzelkind als Partner bekommt und somit das mögliche Enkel nicht mal eine Cousine/einen Cousin haben wird. Wir haben dann unser 2. Kind bekommen, als der „Große“ 4 Jahre alt war. Die ersten zwei Jahre waren natürlich sehr anstrengend. Ich war 6 Monate in Elternzeit, dann mein Partner 6 Monate (wir verdienen allerdings auch annähernd gleich viel). Wir Eltern haben viel gestritten und jeder hatte weniger Zeit für sich selbst als mit nur einem Kind. Heute, die Kinder sind inzwischen 7 und 3, ist es aber sehr schön. Die Kinder spielen miteinander und hängen sehr aneinander. Und ich bin sehr froh, dass sie sich haben und ich meine kleine Tochter. Meine Quintessenz: Wenn dein Herz eigentlich auch noch ein 2. Kind möchte, wird sich ein Weg finden und der Kopf überstimmen lassen. LG

  2. Im Endeffekt kommt es sehr darauf an, ob du wie andere schon sagten, dir eine Zukunft zu dritt oder viert wünscht.
    Mein Erstgeborener war ein High Need Baby und das erste Babyjahr hat mich psychisch fast zugrunde gerichtet. Wir wollten immer zwei Kinder, aber in dem Jahr habe ich alle Babysachen verkauft und allen gesagt, dass sie die Geschwister Frage verkneifen sollen. Doch als ich wieder nach einem Jahr arbeiten ging, der Kleine zur KiTa und es generell einfach schön wurde, fühlte ich mich um ein Geschwisterchen betrogen. Ich war neidisch um alle anderen Muttis mit Anfängerbabys, die mich nie verstanden haben und schon über das nächste Kind gesprochen haben, als wäre es nichts. Da wurde uns klar, ich bereue es in der Zukunft, wenn wir es nicht durchziehen und ein Jahr Terror auf uns nehmen (mein Mann wollte auch immer zwei Kinder, hat aber wegen mir nichts gesagt, als ich nicht mehr wollte). Wir haben uns dann hingesetzt und schon im Vorfeld überlegt, was man ändern könnte (zb. Flasche statt Stillen) und uns dann gesagt, wir ziehen es schnellstmöglich durch um dann in 1,5 Jahren wirklich beide Babyzeiten hinter uns zu haben und fertig mit unserer Traumkonstellation zu sein. Und ja, jetzt ist der Erstgeborene 3, der Kleine frisch 1 und ich bereue nichts. Das zweite Baby war einfacher, aber auch nicht einfach und trotzdem war es insgesamt so viel einfacher als die erste Babyzeit. Einfach, weil wir uns auf etwas eingestellt haben, was wir auch viel besser greifen konnten als ohne Kind. Man weiß einfach, irgendwann wird es besser und man ist auch einfach entspannter. Trotzdem ist es natürlich mit zwei Kleinkindern bzw. Baby und Kleinkind teilweise extrem herausfordern, aber das schafft man, wenn man das Ziel vor Augen hat. Und es hat auch Vorteile, ein Kleinkind Zuhause zu haben, was das Baby bespaßt und mit ihm spielt. Und sie sind jetzt schon so stark ineinander verliebt und man hat es auch für sein erstes Kind getan (sollte es aber nicht nur deswegen tun!).

  3. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass ein 2. Kind die Kinderthemen viel umfangreicher macht, es sind einfach 2 kleine Menschlein mit unterschiedlichen Bedürfnissen vor allem, wenn der Altersunterschied nicht so groß ist. Unsere sind 2,5 Jahre auseinander und die Kleinkindzeit empfand ich mit Beiden zusammen schon anstrengend, erst hatte ich immer ein Baby dabei und einen kleinen Wirbelwind an der Hand, dann wurden es 2 Wirbelwinde. Seit der Grundschulzeit vom Großen empfinde ich es mit beiden Kindern sehr entspannt, es ist echt schön, dass sie sich haben, es ist nie einer alleine… jetzt sind sie 12 und 14, haben sich obwohl Junge und Mädchen immer noch viel zu sagen, es ist leicht etwas zu unternehmen, was beiden Interessen entspricht und wenn wir Eltern doof sind, ist es das Geschwister oft nicht, umgekehrt gibts natürlich auch mal Zoff zwischen beiden, aber dann sind wir Eltern da… Allerdings hat mein Mann sich lange ein 3. Kind gewünscht, das konnte ich mir aber nicht vorstellen und wir sind bei 2 Kindern geblieben.

  4. Ich sehe das ganz pragmatisch: Auch im sozialen Bereich verdient man mit Ausbildung mindestens 2500€ netto. Wenn der Mann also „deutlich“ mehr verdient, sind das mindestens 4000€ netto. Mit Kindergeld sind das knapp 7000€. Davon sollte man in EINEM Jahr genug sparen können (ja, solange geht ne Schwangerschaft plus Mutterachutz, selbst wenn es sofort klappt) dass man 12 Monate von 2500€ + 500€ Kindergeld von 1800€ Elterngeld = fast 5000€/Monat leben das. Das Geld ist da doch ein absolut vorgezogener Grund, gerade wenn man nicht mit 18 sondern 38 nen zweites Kind plant und schon so einige Jahr Rücklagen anlegen könnte.

    Davon abgesehen: Bei uns war das zweite viel einfach als das erste. Mit dem erste wollte ich auch ni ht zuhause sein. Mit dem zweiten genieße ich es sehr. Ich wollte aber auch ein zweites Kind 😅

    1. ich habe auch das Gefühl, dass das Geld womöglich ein vorgeschobener Grund ist…
      Arbeitet ihr beide denn Vollzeit? Falls nicht, würde er ja viel mehr Elterngeld bekommen als du und du könntest dann zumindest während dem Jahr seiner Elternabend Vollzeit arbeiten.
      Aber ich glaube tatsächlich die größere Frage ist, ob du ein zweites Kind möchtest…

  5. Hallo,
    Solange Zweifel bestehen, würde ich es sein lassen ! Wenn die Zweifel verschwinden und ein Weg erkennbar ist und deine Gefühle ganz klar JA zu einem weiteren Kind sagen, dann kannst du immernoch eins bekommen
    Alles Liebe

  6. Vielleicht noch ein Jahr oder mehr warten. Manchmal muss man die ersten harten Monate mit dem Baby verarbeiten und dafür braucht es eben seine Zeit. Ich kann nur von mir sprechen: wäre mein zweites Kind mein erstes gewesen, hätte ich bestimmt nur ein Einzelkind haben wollen. zumindest die ersten Jahre. Unsere erste Tochter war als Baby und Kleinkind ziemlich pflegeleicht. Unsere zweite Tochter jedoch seit der Geburt… wow. Als Baby hat sie sehr viel geweint und hat bis sie 2,5 Jahre alt war schlecht geschlafen. Ich konnte mir nach dieser Zeit kein weiteres Kind vorstellen. Was auch so bleibt.
    Aber Kinder sind unterschiedlich, ein zweites Kind kann eine gänzlich andere Dynamik in das Familienleben bringen. Vielleicht wäre das zweite Baby ruhig und alles läuft ruhig. Man weiß es natürlich vorher nie. Raten kann ich trotzdem, erst einmal abzuwarten, ob bei dir als Frau dieser Wunsch doch noch käme. Nicht sofort loslegen, das würde ich auch so dem Partner erläutern. Das Familienleben zu dritt genießen usw. Dann sieht man immer noch weiter…

  7. Mir fallen spontan drei Optionen ein, um ein 2. Kind auch finanziell stemmen zu können, ohne dass die Person mit dem geringeren Einkommen den größten Teil der Babyzeit übernehmen muss:
    ein Au Pair angagieren und beide Eltern fangen schnell nach der Geburt an zu arbeiten, so viel und so früh wie es finanziell notwendig ist.

    Beide Eltern arbeiten in der Elternzeit 20 Stunden/ Woche und teilen sich die Arbeitszeit so auf, dass immer jemand fürs Baby da ist.

    Es wird so lange gespart bis genug Geld da ist, dass es finanziell möglich ist, dass der Vater komplett in Elternzeit geht.

  8. Hallo, wir wollten bei unserer letzten Tochter auch, dass mein Mann länger in Elternzeit geht (mit mir zusammen, aber das ist in diesem Fall ja nicht so das Entscheidende) und haben dafür dann tatsächlich uns lange vorher nichts gegönnt, sondern eisenhart gespart, damit wir in der Elternzeit von dem Geld leben könnten. Vielleicht wäre das eine Option?

  9. Hallo Vanessa, ein bisschen kann ich dich verstehen, wir erwarten im August unser 2. Kind. Wunschkind, von beiden. Hat leider auch länger gedauert und etwas Nachhilfe gebraucht. Trotzdem kann ich dich gut verstehen. Ich habe auch ein bisschen Bammel vor der Babyzeit, obwohl unser Grosser (gerade 4 geworden) ein Anfängerbaby war. Wieder alles von vorn..Aus deinem Text geht hervor, dass du dir ein zweites Kind vor allem wegen deinem Sohn wünschst. Ist das denn auch dein Wunsch für dich, d.h. siehst du euch eher als 4 oder als 3- köpfige Familie? Das wäre die erste Frage, die ich mir an deiner Stelle stellen würde. Umständen wie bei der Arbeit zu pausieren bzw. anstrengende Babyzeit kann man ggf. mit einem etwas grösseren Altersunterschied der Geschwister gut begegnen. Ich habe zwischen den Kindern dann 3 Jahre gearbeitet und werde jetzt wohl 2 Jahre EZ machen, obwohl ich meine Arbeit auch sehr gerne mag. Solltet ihr da nicht akut in Zeitnot sein, würde ich dir raten, das Vorhandensein oder eben Nicht- Vorhandensein DEINES Zweitkinderwunschs (unabhängig von Mann und Geschwister) nochmal in Ruhe zu betrachten und ggf. auch klar zu vertreten. ( Aktuell scheint es ja für dich eher nicht in Frage zu kommen?). Vielleicht hilft dir das als Denkanstoß.
    LG

  10. Vielleicht einfach noch ein Jahr ins Land gehen lassen und sich etwas Zeit nehmen mit der Entscheidung… Dann ist euer Sohn auch schon etwas älter, ihr könnt noch etwas Exklusivzeit mit ihm genießen und das eine oder andere wird auch leichter, wenn Euer Sohn älter und selbständiger ist.
    Ggf. könntet ihr auch eine Beratungsstelle aufsuchen und euch zu den finanziellen Möglichkeiten und auch der Aufteilung der Elternzeit beraten lassen. Da gibt es sicher einige Tricks oder Tipps, die man umsetzen kann. Ich weiß ja nicht, wie Eure Steuerklassen aufgeteilt sind, aber eine Möglichkeit wäre, dass Dein Mann (sofern er dann einen Großteil der Elternzeit nehmen würde, was ich wirklich schön finde) ein Jahr vor möglichem Elternzeitbeginn in die für ihn günstigste Steuerklasse wechselt. Da ja für die Berechnung des Elterngeldes das Nettogehalt der letzen 12 Monate herangezogen wird, könnte er so den Elterngeldbetrag erhöhen. Nach dem Jahr wechselt ihr dann die Steuerklasse wieder in die für dich günstigere Variante und du hast dann mehr von deinem Nettogehalt. Das wäre z.B. eine Möglichkeit der Optimierung des Elterngeldes. Es bedarf natürlich etwas Planung und ein Baby entsteht ja in der Regel auch nicht auf Bestellung, aber das wäre eine Möglichkeit. Auch Teilzeitlösungen nach dem ersten Lebensjahr wären ja vielleicht eine Option (Stichwort: ElterngeldPlus)
    Wenn ich mich an meine Zeit damals erinnere, dann war mein erstes Kind ein richtiges „Anfängerbaby“ und mein zweites Kind (was nur 20 Monate später kam) war insbesondere im ersten Jahr deutlich anstrengender. Trotzdem habe ich beim zweiten Kind vieles entspannter genommen, weil ich einfach schon Erfahrungen gemacht hatte und bei vielem auch einfach wusste, dass die Phasen wieder vorbei gehen.
    Aber wie auch immer ihr euch letztlich entscheidet, es muss ja nicht von heute auf morgen sein. Gerade wenn Du erst seit 4 Monaten wieder im Job bist, ist es doch völlig nachvollziehbar, dass Du ggf. auch erstmal wieder ne Weile Arbeiten gehen möchtest. Alles Gute für Euch!

  11. Liebe Vanessa, ich habe die Babyzeit meines ersten Kindes auch als sehr anstrengend erlebt und konnte nie verstehen, wenn jemand sagte „Genieß es, das geht so schnell vorbei.“ Deshalb hab ich auch lange gebraucht, um mich für ein zweites Kind zu entscheiden, obwohl ich früher immer schon „wusste“, dass ich zwei Kinder möchte.
    Bei meinem zweiten Kind erlebe ich es jetzt ganz anders: ich fühle mich viel sicherer im Babyumgang, bin in den täglichen Abläufen um einiges routinierter und vor allem weniger isoliert und ans Haus gebunden, als ich es noch beim ersten Kind empfunden habe.
    Ob das Aspekte sind, die bei dir auch mit in die Entscheidungsfindung einspielen, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber die Babyzeit mit einem zweiten Kind ist definitiv anders als beim ersten.

    Du machst dir jetzt Gedanken um die finanzielle Situation und dazu kann ich dir natürlich nichts raten. Kenne ja euren Hintergrund nicht.
    Was aber vielleicht Punkte sind, die du für dich klären solltest: wenn die Frage nach einem zweiten Kind in vielleicht 5-10 Jahren (je nach deinem Alter) durch ist, wirst du es dann bereuen, dass es bei einem Kind geblieben ist oder fühlt sich das richtig an? Wenn das Finanzielle keine Rolle spielen würde, wie würdest du dann entscheiden?

    Wenn wirklich „nur“ die 1-2 Jahre, die du aus dem Job raus bist, gegen ein zweites Kind sprechen, dann würde ich eher raten, es zu machen. Die Zeit ist, gesehen auf ein ganzes Berufsleben, nicht lang und geht doch irgendwie schnell rum. Und vielleicht lassen sich ja auch Möglichkeiten finden, dass ihr beide Teilzeit arbeitet, so dass du nicht komplett raus bist und es finanziell trotzdem passt.

    In jedem Fall wünsche ich euch alles Gute und dass ihr zu einer Entscheidung findet, die für alle passt.

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