Gastbeitrag; „Ich habe mir die Gebärmutter entfernen lassen.“

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Meine liebe Gebärmutter, seit acht Wochen gibt es nun ein Leben ohne Dich. Der Abschied war nicht leicht. 

Ich bin dankbar für sechs wunderbare Schwangerschaften. Und die ganz tolle Kinder, denen wir beide das Leben geschenkt haben. Auch wenn es nicht immer ganz einfach war, so hatte ich doch großes Glück. Alle Kinder kamen spontan zur Welt, sie haben sich alle Zeit gelassen. Und unter der Geburt habe ich jedes Mal so viel neues entdeckt, gespürt und erlebt. Es waren die schönsten Momente meines Lebens. 

Die Entscheidung, ohne Dich zu leben, habe ich mir nicht einfach gemacht. Die Entscheidung habe ich mir nicht einfach gemacht. Ich hatte schon immer intensiv meine Tage. Nach jeder Schwangerschaft hatte ich 12 Wochen die „Wochenbettphase“. Meistens habe ich meine Kinder anderthalb bis zwei Jahre gestillt. Und wenn ich dann wieder die Blutungen bekam, wurden sie nach jeder Schwangerschaft immer intensiver.

Aber die letzten Monate waren die schwersten. Dauerhafte Blutungen machten mir das Arbeiten eigentlich unmöglich. Für meine Kinder da zu sein, war sehr anstrengend. Ich habe alles ausprobiert, von alternativer Medizin bis zu Hormonen. Nichts hat geholfen. Und irgendwann kam eben der Punkt, an dem ich mich dafür entschieden habe, Dich loszulassen.

Ich hatte das Glück, einen tollen Arzt zu haben, der mich beraten und begleitet hat. Aber es ist und war MEINE Entscheidung. Und jetzt entdecke ich, wie wunderbar das Leben ohne Dich sein kann. Zwei Monate ohne Blutverlust und ich fühle mich wie ein neuer Mensch! Tag für Tag bekomme ich mehr Kraft, fühle mich wohl. Ich kann auf Toilette gehen ohne Angst haben zu müssen, daß ich wieder blute, daß es wieder losgeht. daß ich wieder nicht kann.

Tagelang, manchmal wochenlang konnte ich nicht vor die Tür. Vorallem morgens die Kinder in die KiTa zu bringen, war der Horror. Wo ist das nächste Klo? Laufe ich wieder aus? Wenn ich diese Menstruationstassen nicht gehabt hätte, ich wäre völlig aufgeschmissen gewesen. Zuletzt habe ich sogar diese Windelhöschen getragen, so schlimm waren die Blutungen. Sport konnte ich monatelang nicht machen.

Und nun kann ich wieder planen und rausgehen, das Leben genießen und arbeiten. Kein Stöpseln, kein Blut. Ich kann mal wieder hübsche Sachen anziehen, weil ich keine Angst mehr habe, alles voll zu bluten. Es ist eine Befreiung. Ohne Angst auf Toilette. Ohne Angst in die Präsentationen. Es dauerte Wochen, bis ich das realisierte .Ich hätte nie gedacht, daß Du mein Leben so sehr einschränken würdest. 

Wenn ich so offen darüber spreche, dann erschrecke ich darüber, wievielen Frauen es genauso oder ähnlich geht wie mir. Es ist immer noch ein Tabuthema, aber wir müssen darüber reden dürfen. Meine älteste Tochter hat gerade ihre Periode bekommen, auch sie leidet unter Schmerzen und starken Blutungen. Aber ich motiviere sie, versuche ihr zu erklären, was für eine Kostbarkeit sie in sich trägt und wie sie mit ihrem Körper umgehen kann. Dass es auch sehr schön ist, Frau zu sein.

Dich gehen zu lassen, bedeutet, keine Kinder mehr zu bekommen. Diese Entscheidung ist nicht einfach zu treffen. Lange habe ich mir die Option offen gehalten. Aber irgendwann ging es nicht mehr. 

Ich habe mich die Wochen davor von Dir verabschiedet, geweint, in Erinnerungen gewälzt, in mich hinein gespürt. Ein Abschied, der wichtig war.  Vor der OP hatte ich Angst. Ich hasse Krankenhäuser, drei meiner Kinder habe ich deswegen woanders bekommen. Diese OP war dann meine Entscheidung und ich habe sie durchgezogen. Sie hat auch nicht lange gedauert, eine Dreiviertelstunde. Danach piekste der Bauch arg. Ausnahmsweise habe ich mal eine Schmerztablette genommen. Die zwei Tage danach waren wirklich nicht so schlimm wie erwartet. Im Bauch sucht sich alles einen neuen Platz.  Der Darm und die Blase funktionierten tadellos. Die ersten Tage mußte ich ein Pulver nehmen, damit der Stuhlgang weich genug ist. Die Heilung lief viel besser als gedacht. 

Der Sex, den wir jetzt langsam angehen, ist schön und intensiv. Viele Monate der Entbehrung. Die Geduld wird jetzt belohnt. 

Meine liebe Gebärmutter, ich danke Dir, daß Du mir als Frau so vieles geschenkt hast. Ich bin dankbar dafür, wie schnell ich jedes Mal schwanger geworden bin. Du warst eine wertvolle Lebensbegleiterin. Aber nun – nach 19 Jahren mit Schwangerschaften und Stillzeit mit wenigen Unterbrechungen – da darf ich endlich auch mal an mich denken. Ich bin auch ohne Dich eine vollwertige Frau. die jetzt mehr genießt und sich vielem bewusster ist als je zuvor.

Die Wechseljahre stehen noch nicht vor der Tür. Meine Eileiter sind geblieben und so spüre ich immer noch das Auf und Ab. Und das ist gut so. Alles hat seine Zeit. Und jetzt ist die Zeit mit meinen bald 43 Jahren, an mich zu denken. Das darf ich auch. Und dafür nehme den Abschied von Dir in Kauf. 

Dankbar im Herzen und in Freude auf das, was da noch kommen kann. Deine Barbara

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2 comments

  1. Medizinisches Interesse
    Sehr bewegende Geschichte, mich würde das mit den Wechseljahren bzw was passiert jetzt mit den Eiern interessieren. Plumpsen die so bei jeden Zyklus raus? Irgendwie verstehe ich das nicht ganz wie der Körper sich jetzt verhält…

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