Interview mit Bettina: Ohne Blutspenden hätte ich die Geburt meines Kindes nicht überlebt

blut

Liebe Bettina, in einem Facebook-Post hast Du dazu aufgefordert, dass möglichst viele Menschen Blut spenden sollen. Du selbst hast gerade erst eine Blutspende erhalten, als Euer zweites Kind geboren wurde. Hatte dieses dramatische Ereignis eine schwierige Schwangerschaft voraus?

Ja, meine Schwangerschaft war von Beginn an nicht einfach, aufgrund von sehr starker Übelkeit musste ich eine Woche ins Krankenhaus. In der 15. Schwangerschaftswoche hatte ich erste leichte Schmierblutungen. Mein Frauenarzt stellte fest, dass ich eine Plazenta Praevia totalis habe. Eine Plazenta Praevia totalis liegt komplett über dem Muttermund drüber und sobald dieser beginnt sich zu öffnen, reißt die Plazenta und führt zu unstillbaren Blutungen.

Ab dieser Diagnose durfte ich nichts mehr tragen (was äußerst schwierig ist mit einem fast 3-Jährigen), keinen Sport mehr treiben (außer Schwimmen und Yoga) und auch keinen Geschlechtsverkehr mehr haben.

In der 27. SSW wurde ich erstmals stationär im Klinikum aufgenommen, da ich zusätzlich noch eine Zervixinsuffizienz hatte und mein Gebärmutterhals nur noch bei 1,6 war. Hier hieß es erstmalig, dass es zu sehr starken Blutungen kommen kann, wenn der Muttermund sich öffnet und dass es lebensbedrohlich für das Kind und mich werden kann, wenn der Weg ins Krankenhaus zu weit ist (wir leben 14 km entfernt). Drei Wochen blieb ich deshalb in der Klinik, wurde dann noch mal bei einer Zervixlänge von 2,7 nach Hause entlassen, mit der Auflage mich komplett zu schonen.  

Wie ging es dann weiter?

2 Wochen später, in der 33 SSW, hatte ich wieder Blutungen – diesmal jedoch periodenstark und so wurde ich mit dem Notarzt und Sanitätswagen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Blutungen hörten auf und ich musste bleiben bis zum geplanten Kaiserschnitttermin (wäre am 24.9. gewesen bei 37+1). Mein Gefühl sagte mir jedoch, dass wir dieses Datum nicht schaffen. Am 20.9. wurde ich von dem Gefühl wach, pinkeln zu mpssen . aber es kam kein Urin, es kam nur Blut. 

Ich wurde sofort für eine Not OP vorbereitet, das Kind wurde auf die Welt geholt. Bis der Notkaiserschnitt gemacht wurde, hatte ich bereits 3,5 Liter Blut verloren. Weil die Blutungen nicht aufhörten, musste die Gebärmutter entfernt werden und ich verlor einen weiteren Liter. 

Du hast dann eine Blutspende erhalten. Was wäre passiert, wenn Du keine bekommen hättest?

Während der OP Erhielt ich 4 Liter Fremdblut, mein Blut wurde aufgefangen, gereinigt und wieder mir zugeführt. Ohne das Fremdblut hätte ich nicht überlebt.

Wie geht es Dir heute?

Heute ist Tag 5 nach der OP, gestern erhielt ich weitere 2 Liter Fremdblut ,wodurch sich nun der HB Wert von 6,1 auf 9,3 verbessert hat und ich heute nach Hause darf. Somit geht es uns mittlerweile dank der Spenden hervorragend.

Hast Du selbst auch schon mal Blut gespendet?

Leider nein, da ich durch eine Krebserkrankung vor langer Zeit nicht spenden darf. 

Hast Du Tipps, wo man sich gut über Blutspenden informieren kann?

Beim Deutschen Roten Kreuz, hier ist der Link: https://www.drk-blutspende.de/spenderservices/spende-check.php

—Mehr Infos zu Bettina gibt es HIER

c5bc75080456400bae6b0b8936a1f358

Du magst vielleicht auch


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert