„Mama, kannst du mal aufhören zu motzen?“

streiche spielen

Ihr Lieben, wer mich kennt, weiß, dass ich ganz gerne gute Laune habe. Umso mehr fällt es wohl auch bei den Kindern ins Gewicht, wenn es bei uns zeitweise mal ein bisschen motziger zugeht.

Das kann zum Beispiel in Stoßzeiten wie in der Phase kurz nach den Sommerferien so sein, wenn plötzlich alle wieder Schulbrote brauchen, alle wieder ins Büro müssen, nachmittags wieder Hausaufgaben auf dem Programm stehen und abends möglichst pünktlich das Licht ausgehen soll, damit man am Morgen durch die Müdigkeit nicht noch motziger ist.

Nun, so eine Phase ist das hier gerade. Alle leicht überfordert (schön, das einfach mal aufzuschreiben, denn ja, es ist ganz normal, als Mama oder Papa auch mal überfordert zu sein), alle irgendwie aufgescheucht und durcheinander. Wer braucht wann welches Sportzeug und wer hat den Elternbrief wieder nicht abgegeben und wer hat jetzt nochmal den Wandertag oder braucht eine Unterschrift? Dazu diese elende Müdigkeit, denn wir selbst müssen uns ja auch erst wieder an das frühe Aufstehen zwischen 6 und 7 Uhr gewöhnen.

Nun kam ich heute nach der Arbeit nach Hause, hatte kurz Zeit, den Jungs Hallo zu sagen und einen Kaffee zu trinken und musste dann los, unsere Tochter von ihrem Lang-Tag an der Schule abzuholen. Als wir beide zurück zu Hause waren, kamen wir nicht rein. Die Türklinke war mit Tape-Band zugeklebt und unten war das Sicherheitskettchen vorgeschoben.

"KÖNNT ihr uns mal bitte reinlassen?" "Höhö, nöö."

"Jungs, echt jetzt, was soll das? Kann man euch nicht EINMAL zu Hause lassen, ohne dass ihr irgendwelchen Quatsch macht?" "Mann Mama, jetzt motz doch nicht schon wieder. War  doch nur ein Scherz…"

Sind sie nicht süß? Ja, okay, am Ende lacht man drüber, aber nach einem langen Tag ist einem eben nicht dauernd zum Lachen zumute. Besonders nicht, wenn man dann reinkommt und sie SCHON WIEDER ihre Jacken einfach auf den Fußboden geworfen haben, obwohl ich ihnen in diesem Jahr schon Trölfmillionen Mal gesagt habe, dass sie dafür eine Extra-Kindergarderobe haben. Und wenn ich dann sage, dass sie jetzt bitte Hausaufgaben machen sollen. Nö. Und erwähne, dass nachher auch noch Training ist. Nö. Und dass sie ihre Joghurt-Deckel bitte vom Sofa kratzen sollen. Nö.

Wuhäääääääääää. Buhuuuu.

Verdammte Hacke, jetzt macht doch mal IRGENDWAS, das ich sage!!!

„Boah, Mama, kannst du auch mal EINEN Tag hinkriegen, an dem Du nicht motzt?“ Und das kommt dann in dem gleichen Motzton, den ich nach acht verweigerten Handlungsanweisungen an den Tag lege. Meine Kinder! So süß.

Und morgen versuche ICH dann einfach mal zu allem Nö zu sagen. Aber ohne Motzen. Das dürfen sie dann übernehmen. So ein Rollentausch müsste doch eigentlich Wunder bewirken, oder??? Und nächste Woche sind wir dann ja hoffentlich eh wieder eingegroovt. Bis zu den nächsten Ferien, wenn wieder alles außer Rand und Band gerät. Bestimmt. Ich kenn doch meine Pappenheimer…

Bitte lest dazu auch diesen Beitrag von uns: "Rollentausch: Wie das wäre, wenn ich mich als Mama einen Tag lang wie mein Kind verhalten würde"

—–IN EIGENER SACHE: Wir sind mit diesem Text für den Scoyo Eltern Blog Award nominiert. HIER könnt Ihr uns Eure Stimme schenken, wir würden uns sehr darüber freuen!

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1 comment

  1. Einatmen – Ausatmen
    Liebe Lisa, du beschreibst das so schön. Millionen Mütter wissen ganz genau was du meinst. Die Jacken auf dem Boden (immerhin direkt vor der Garderobe) die Brotdosen IM Rucksack und die Schuhe grob Richtung Schuhregal…
    Ich habe gelernt entspannter zu sein (ist ja mein Job) aber das ist nicht immer so leicht. Ich kann es echt gar nicht leiden, wenn ich diese Motzstimme habe. Also es klingt banal aber es hilft: im Akutstress erstmal tief und bewusst einatmen, kurz Luft anhalten und dann lang ausatmen. Innerlich überprüfen ob die Situation lebensbedrohlich ist. Ist sie nicht, also lockerer werden. Passiert nix schlimmes!
    Das relativiert und nimmt der eigenen Reaktion die Spitze.
    Komm doch mal in eins meiner Glücksseminare, da gibt es viele Gelassenheitstipps für gestresste MAMAS. Ich lade dich ein.
    Was uns als Familie viel weiter gebracht hat, sind sonntägliche Familienabende. RUNDE 1 jeder berichtet von seiner Woche RUNDE 2 Wir besprechen Dinge die nerven und suchen gemeinsam Lösung (auch die Kinder dürfen sagen, was nervt) RUNDE 3 jeder sagt jedem Familienmitglied etwas Nettes. Warum mag ich dich…
    Diese Abende haben schon tolle Aha Erlebnisse und ganz neue kreative Regeln gebracht. Kann ich sehr empfehlen!
    So, das ist lang geworden. Sorry;-)