Szenen vom Spielplatz: „Aufpassen, Justus! Nein, den Stock darfst du nicht essen!“

Spielplatz

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Ihr Lieben, das Wetter wird langsam wieder schöner und viele Familien verbringen ihre Nachmittage wieder auf dem Spielplatz. So auch unsere Leserin Johanna. Sie ist 39 Jahre alt, hat drei Kinder. Ihre älteste Tochter ist 11, ihr Sohn fast 10 und dann kommt noch ein Sohn mit 2,5 Jahren. Für uns hat sie einige Beobachtungen aufgeschrieben – Achtung, dieser Text ist mit einem gewissen Augenzwinkern zu lesen…

Szenen vom Spielplatz

„Justus, aufpassen. Justus, umdrehen beim Rutschen. Neeeeein, Justus, das ist ein Stock, den darf man nicht essen. Soll der Papa dir einen Keks geben? Oder willst du lieber schaukeln? Justus, das ist doch die Schaufel von dem anderen Jungen. Da musst du fragen, Justus, ob du damit spielen darfst. Der Papa kann dir einen schönen Sandkuchen backen. Schau doch mal, Justus!“

Ich sitze neben Justus und seinem Papa und bin kurz davor zu fragen: „Kannst du einfach mal die Klappe halten und aufhören, dein Kind so vollzutexten?“ Justus hat sich gerade wieder die Schaufel von meinem Sohn geschnappt, doch den interessiert das gar nicht, also warum soll Justus nicht einfach mit der Schaufel spielen? Und ich will einfach hier sitzen und ein bisschen Sonne ins Gesicht bekommen und NICHT dem Dauer-Monolog von Justus´ Papa lauschen.

Justus´ Papa ist locker 7 bis 9 Jahre jünger als ich, trägt bunte Socken, macht bestimmt was mit Grafik und hat heute Papa-Justus-Nachmittag. Er ist wirklich nett, bemüht, aber Justus ist sein erstes Kind und natürlich will er da alles richtig machen und alles ist noch spannend. Ich sitze hier mit meinem dritten Kind und weiß längst: Man kann nicht alles richtig machen und es ist auch nicht alles spannend. Es ist nicht spannend, wenn das Kind zum 1000. Mal den Eimer mit Sand voll macht. Und wenn man sichergestellt hat, dass das Kind die Rutsche alleine schafft, heißt es: raushalten und das Kind machen lassen.

Ich gehe auf den Spielplatz, weil mein Sohn sich hier wunderbar beschäftigen kann – und zwar ohne mich. Er buddelt mit anderen Kindern, rutscht, sucht Stöcke, ich behalte ihn natürlich im Blick, aber ich gebe ihm Freiraum und mir eine kleine Auszeit. Justus´ Papa kann das (noch) nicht. Er redet unermüdlich auf sein Kind ein und wirkt dabei selbst sehr gestresst. Am liebsten würde ich auf den Platz neben mit klopfen und sagen: Komm, setz dich einfach mal ne Minute und genieß die Sonne.

Manchmal bin ich aber auch neidisch auf all die jungen Erstlingseltern. Sie sind noch so frisch, noch nicht so müde, noch nicht so abgebrüht. Sie können sich wirklich noch über alles freuen, sich für alles begeistern, informieren sich ganz genau über alles und heben bei Ehrenämtern lächelnd die Hand. So war ich auch mal. Jetzt bin ich froh, wenn ich in all dem Familienchaos mal meine Ruhe habe, ich wurschtel mich so durch und gähne zu oft.

Auf der anderen Seite bin ich froh, nicht mehr so zu sein wie all die jungen Erstlingseltern. Ich bin so froh, dass ich weiß, dass mein Kind keinen Schaden davontragen wird, denn ich nicht dauer-applaudierend neben ihm an der Rutsche stehe. Ich weiß, dass ein Schnupfen kein Weltuntergang ist. Ich bin so viel sicherer als früher und gelassener, kann besser meine Grenzen setzen, kaufe Kuchen für den Kuchenbasar statt nachts noch kunstvoll Deko anzurühren. Ich weiß, dass Kinder viel robuster sind, als wir Eltern denken.

„Wäre es nicht super, wenn hier so ein mobiler Kaffeewagen halten würde und wir uns Kaffee kaufen könnten?“, frage ich Justus´ Vater plötzlich. Er lächelt. „Für Justus gäb´s dann Baby-Capuccino, stimmt’s Justus?“, sagt er. Baby-Capuccino ist warme, aufgeschäumte Milch, erklärt er. Und dass Justus das liebt.

Ich drücke meinem Sohn eine Banane in die Hand, von der er die Hälfte an Justus weitergibt. Justus´ Papa weiß noch nicht genau, wie er das findet. „Justus kann gerne mit unseren Sachen spielen“, sage ich zu ihm. „Oh das ist nett“, sagt Justus´ Papa. Dann überlegt er kurz, ob er sich neben mich auf die Bank setzen soll. Er hockt sich aber lieber doch zu Justus in den Sand. Unsere Jungs spielen friedlich nebeneinander her. Und Justus´ Papa schaut glücklich zu. Etwa eineinhalb Minuten lang. Dann klatscht er in die Hände und sagt: „Soll der Papa für euch eine richtig große Sandburg bauen, Jungs?“

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24 comments

  1. Das Bashing des Vaters im Artikel kann ich nicht nachvollziehen. Klar ist er vielleicht übereifrig, aber warum kann man das nicht ignorieren, wo er eigentlich so nett sein soll?
    Ich bin ein älterer Vater eines Einzelkindes (Mädchen). Es war uns nicht vergönnt, früher Kinder zu kriegen und grenzte an ein Wunder, dass wir sie überhaupt bekamen. Unser Mädchen war von vornherein sehr schüchtern und klammerte sich an uns. Daher musste ich immer mitspielen, bis sie Vertrauen in die anderen Kinder hatte und musste trotzdem in der direkten Nähe bleiben. Ich versuchte sie immer zu animieren, mit den anderen Kindern zu spielen, ließ ihr aber auch nicht alles durchgehen.
    Ich liebe die Zeit mit meiner Tochter und bin sehr oft mit ihr auf Spielplätzen. Dort habe ich viele andere Eltern in der Zeit beobachten dürfen.
    Ja, es gibt übereifrige Eltern, die nichts unkommentiert lassen können, was ihr Nachwuchs macht. Dafür sind die oft genug gut vorbereitet und vollständig ausgestattet. Und ja, oft sind es Väter, die mit dem Kind losgeschickt werden und dabei überfordert sind und alles richtig machen wollen. Diese Kinder wurden aber auch angehalten, Rücksicht zu nehmen.
    Es gibt „normale“ Eltern, die ihrem Kind Freiraum geben und entspannt zuschauen, was ihr Kind tut, ihm aber auch Grenzen setzen.
    Und dann gibt es Eltern, die auf den Spielplatz gehen, um anscheinend ihr Kind eine gewisse Zeit loszuwerden. Denen ist vollkommen egal, was deren Kinder veranstalten, ob die sich benehmen wie die Axt im Wald oder sich irgendwo durchfuttern/mit Spielzeug ausstatten. Zwar gibt es da auch Kinder, die brav sind und die man laufen lassen kann, ich durfte aber auch solche erleben, die meine Tochter beiseite schoben, ihren Sandkuchen zertrampelten, das Lieblingssandförmchen wegnahmen, damit woandershin liefen und nach kurzer Zeit das Förmchen achtlos wegwarfen. Das war oftmals absolut nicht förderlich für das Zutrauen meines Kindes, weil die nicht einschätzen konnte, wie sich das Gegenüber verhalten würde und sich dann umso schwerer tat, Anschluss zu finden. Auch bin ich dann oft genug mit den Eltern aneinandergeraten, weil ich es eben nicht zuließ, dass das mit meiner Tochter gemacht wird oder Spielzeug wegwanderte von uns. Die Eltern bekamen das oft erst mit, wenn ich das fremde Kind ermahnte, das Spielzeug zurückzugeben oder uns in Ruhe zu lassen.
    Ich habe einen VW Bus und alles darin für Tagesausflüge, inklusive eben dem Spielzeug, Getränken, Essen und Ersatzkleidung. Unsere favorisierten Spielplätze haben deswegen auch Parkmöglichkeiten direkt in der Nähe. Wenn meine Tochter Hunger/Durst hatte, eine frische Windel brauchte oder sonst etwas war, sind wir zum Auto. Ein Keks ist manchmal auch ein toller Tröster (Einer, nicht die ganze Packung). Auch da erlebte ich teilweise Überraschungen. Mal wurde die Abwesenheit genutzt, alles zu zerstören und das Sandspielzeug zu zerstreuen, mal kamen Kinder uns mit einer Selbstverständlichkeit hinterher und verlangten, durchgefüttert zu werden. Beides geht meiner Meinung nach absolut nicht. Komischerweise ist die Deckungssumme dieser Erlebnisse mit dem drittgenannten Kindertypus oft genug identisch gewesen.

    Mit übereifrigen Eltern hatte ich nie ein Problem, mit den normalen auch nicht. Im Gegenteil, da entwickelten sich dann auch „Spielplatzfreundschaften“, wo man sich zu gemeinsamen Zeiten verabredete und auch immer noch verabredet. Mit einigen dieser Kinder ist meine Tochter (jetzt fast 9) immer noch befreundet und trifft sich gerne mit denen. Sie ist übrigens immer noch zurückhaltend Fremden gegenüber und braucht eine gewisse Zeit, ihre Vorsicht abzulegen und sich zu entspannen. Sie darf Vieles, aber nicht alles, beachtet die Grenzen aber von sich aus und nimmt auch Rücksicht auf die anderen Kinder.

    Es kommt also absolut nicht darauf an, welches Alter oder welchen beruflichen Background die Eltern haben, sondern nur, wie die Kinder erzogen werden. Eine Balance zu finden aus Freiraum geben und dabei Grenzen zu setzen ist nicht einfach, aber machbar (zumindest im Kleinkindalter, weiter bin ich wie gesagt noch nicht und kann es daher nicht beurteilen). Kinder sollten aber auch lernen, dass eben nicht alles erlaubt ist im Leben und man auch schauen muss, ob es das Gegenüber gutheißt.

    1. Ich wundere mich, was der Artikel für Wellen schlägt und warum die Reaktionen (Bashing, Diskriminierung…) zum Teil so harsch ausfallen. Anscheinend fühlen sich einige angegriffen, obwohl ich diese Intention wirklich nicht rausgelesen habe. Ja, der dauernd auf das Kind einplaudernde Elternteil wird etwas karikiert, aber es ist auch Selbstreflektion und Eigenkritik dabei. Und offenbar sind ja beide Kinder gut sozialisiert. Klar erlebt man auf dem Spielplatz auch haarsträubende Sachen, z.B. eine Mutter, die ihr völlig zufriedenes, mit sich selbst beschäftigtes Kind, gefühlt minütlich aus dem Spiel reisst, um verbal versichert zu bekommen, dass es die Mama gaaaanz doll lieb hat. Da schüttel ich dann auch innerlich den Kopf.

  2. Leben und leben lassen. als Mehrfacheltern sollte man wissen das so ein Ausschnitt auf dem Spielplatz doch nicht einen ganzen Tag abdeckt.
    und am besten kehrt man zuerst vor der eigenen Tür.
    Ich finde es nicht schön, von dieser Zeit auf dem Spielplatz auf die komplette Familiendynamik und Art der Eltern zu schließen. Vielleicht haben sie nur auf den Spielplatz Zeit für die Kinder? Vielleicht macht es ihnen einfach Spaß? vielleicht gabs das letzte Mal vor Stunden was zu essen und mit Snacks dabei geht beides-Snack und Spielplatz. Vielleicht ist das Kind sehr schüchtern und traur sich nicht viel zu und bekommt Unterstützung? Wer weiß das alles schon.
    Und an jemand anderes hier schrieb die nichts auf den Spielplatz mit nimmt an Essen, Trinken, Spielsachen: die die was mit nehmen möchten damit nicht automatisch die Kinder durch füttern/spielen lassen deren Eltern nichts mit nehmen! mag sein wenn man nebenan wohnt und schnell was holen kann, dann braucht man nichts mitnehmen . aber wenn man eine weitere Anfahrt hat ( bin früher einfach gerne auf andere Spielplätze gefahren) muss man schon was mit nehmen wenn man 3 Stunden unterwegs ist dann sehe ich auch nicht ein das ich andere Kinder mit versorge ( am besten noch fremde Kinder die uns dann auf die Pelle rücken …). soviel aus der anderen Perspektive.
    Genauso gibt es auch Familie bei denen es so ein dazwischen gibt. ich bin wohl weder eine junge ( Anfang 20, noch alte ( Mitte Ende 30) Mutter sondern war Ende 20, Anfang 30 mit den Kindern auf dem Spielplatz. ich habe immer essen und trinken ( brauche ich auch! siehe, Zwischenmahlzeit-zeit fiel immer auf den Spielplatzbesuch, daheim hätten wir auch was gegessen). ich habe aber nicht mit den Kindern gespielt, vielleicht mal kurz das sie ins sandspiel reinfinden. solange sie klein waren war ich daneben zwecks Höhe an der Rutsche zB, habe sie aber immer ermutigt sich zu trauen. habe sie aber nie hoch gehoben oder geschoben. irgendwo klettern etc ging halt erst wenn sie es alleine geschafft haben…
    Für mich war die Zeit auf dem Spielplatz oder bei Ausflügen immer ecklusive Zeit mit den Kindern. daheim musste der Haushalt und alles gemacht werden, es hatte ich nicht so viel Zeit und Muse mich mit ihnen länger zu beschäftigen. von daher habe ich es bewusst so gewählt einmal am Tag mit ihnen raus zu gehen und bei ihnen zu sein, auch wenn ich nur daneben stand und zugeschaut habe oder mit ihnen geredet habe, schaukel angeschubst usw.
    die letzten Male auf dem Spielplatz wollte ich nicht so viel machen. und schwups sind die Kinder so groß das wir gar nicht mehr hin gehen . Also lasst doch die Eltern die dort gerne mit den Kindern spielen einfach ihr Ding machen. irgendwann ist die Zeit vorbei .

  3. Ich finde das mit dem Alter der Eltern ein bisschen diskriminierend. Laut dem Artikel sind wir „Junge Eltern „. Geht der Papa mit auf dem Spielplatz, spielt er mit! In könnte jeder großes Kind sagen…. . Bei uns liegt es daran, das er selten die Zeit für einen Spielplatzbesuch hat (beruflich) um es einfach genießt und dabei sein möchte. Das finde ich nicht schlimm oder abwertend sondern einfach toll. Er kümmert sich. Ja auch mit trinken und Essen (Picknick). Wer er damit ein Über Papa ist, dann sei es so.Besser als sich gar nicht zu kümmern. Aber traurig so abgestempelt zu werden.

  4. ..ich mag normalerweise Kommentare, die mit einem Augenzwinkern geschrieben sind.
    Ich finde es aber immer wieder interessant und erschreckend, was man alles in einen kleinen Kommunikationsausschnitt zwischen Vater/Mutter und Kind hinein interpretieren kann…(Alter, Beruf, Erfahrung…und Vorurteile)
    Ob man ein Kind auf dem Spielplatz ’so laufen‘ lässt oder eher anleitend tätig ist, hängt nicht nur von den bunten Socken und der Anzahl der Kinder ab😉,sondern vielleicht auch um was für ein Kind es sich handelt. Meine Tochter war in den ersten Jahren beispielsweise kein Sandfan und wäre nicht von meiner Seite gewichen (inzwischen ist sie sieben und braucht mich da nicht mehr 😉)… Natürlich habe ich sie da unterstützt… Jedes Kind ist anders und vielleicht hat Papa Justus ja einen Grund, warum er seinen Sohn ‚anleitet‘.
    Ich muss manchmal auch über die übereifrigen Papas schmunzeln; sie sind mir aber sehr viel lieber als die, die nicht mit ihren Kindern in Interaktion gehen… (wobei ich auch hier nicht sehe, was da vorher schon gelaufen ist😉)
    viele Grüße!

  5. Ich unterstreiche die Meinung von Susi. Es schient tatsächlich so ein Phänomen der älteren Erstlings-Eltern zu sein. Das sind dann auch oft die mit den Dosen und so, wie es I.Thieme gesagt hat. Ich war bei beiden Kindern tatsächlich eher der Kandidat mit Buch, quatschend oder einfach mit Gesicht in die Sonne halten. Und habe gewartet bis meine Kinder wollten, dass ich mit Ihnen baue oder ich einfach nur Sandkuchen kosten soll. Ich war meistens diejenige die dann noch nicht einmal etwas zu trinken geschweige denn ein „Leckerli“ zur Hand hatte. Entweder es gab dann von anderen oder wir sind halt die paar Meter bis nach Hause gegangen. Ging auch… 😉

  6. Eher so allgemeine Abwertung von Eltern die es anders machen als man selbst und schön ins lächerliche ziehen, dabei noch so nett alle „Erstlings-Eltern“ über einen Kamm scheren. Nebenbei rein optische beurteilen und als „junge“ Eltern abstempeln. Schubladendenken. Wenn man schon diese „I don’t care – abgenervte Mehrfachmutti“ Einstellung verkaufen möchte und einfach froh ist, wenn die eigenen Kids sich aufm Spielplatz beschäftigen, dann darf man auch über-engagierte Eltern gern einfach ignorieren, anstatt sich über sie zu echauffieren. Schließlich stören sie keinen persönlich, ob man das nun gut findet oder nicht. Vielleicht schreibt Justus Dad ja auch in einem Blog über die grimmige Mum die in ihrem Geischt „I don’t give a *“ stehen hat. Wäre dann aber wahrscheinlich nicht ganz so lustig wa, aber das hier ist doch Satire… 😉

    1. Das habe ich mir auch gedacht. Wenn die erfahrene dreifache Mutter wirklich so tiefenentspannt ist, dann kann sie doch andere Eltern auch „ihr Ding“ machen lassen.
      Hier werden so viele Beiträge veröffentlicht, aus denen auf die eine oder andere Art herauszulesen ist, dass Väter sich nicht genug kümmern in den Bereichen Kinderbetreuung, mental load etc. Hier kümmert sich ein Vater und ist engagiert und liebevoll, und dann ist es auch wieder nicht recht.

    2. Die Autorin echauffiert sich doch überhaupt nicht. Sie teilt ihre Erfahrungen und sagt ja explitit, dass sie selbst als Erstlingsmutter auch mal so war. Die einzige „Abwertung“ lese ich in Ihrem Kommentar („die grimmige Mum die in ihrem Gesicht „I don’t give a *“ stehen hat“), und geht völlig daneben, weil sie alles andere als grimmig, sondern einfach abgeklärt ist.

  7. Ich find das Väter-bashing unnötig .
    Immerhin, er macht es. Im besten Fall hat die Mutter grad frei.
    Soll er es auf seine Art machen, ist doch egal.
    Wir kommen insgesamt weiter, wenn wir uns nicht gegenseitig runter machen.
    Lg

    1. @Julia: ich glaube, das war gar nicht explizit „gegen“ Väter gemeint, bzw. Es zumindest nicht so verstanden. Habe auch schon das mütterliche Pendant zum beschriebenen Verhalten erlebt.

    2. @Julia: Väter-bashing muss nicht sein, das ist auf jeden Fall richtig! So hab ich es allerdings hier auch nicht verstanden. Scheint eher Zufall zu sein, dass es ein Vater ist, Mütter machen das ja z.T. genauso.

      Allerdings finde ich die Formulierung „Immerhin, er macht es.“ etwas befremdlich. Dürfen Väter in ihrem Verhalten nicht kritisiert werden, weil man froh sein muss, dass sie es überhaupt machen? Das impliziert, dass er da eine Aufgabe übernimmt, die nicht seine ist. Er verschafft der Mutter Freiraum, indem er mit dem Kind auf den Spielplatz geht und verdient dafür Lob.
      Verrückte Idee, aber vielleicht ist die Mutter derweil auf der Arbeit und macht Überstunden 🙂

      Ich weiß, der Kommentar ist etwas überspitzt, aber dieses „Immerhin, er macht es.“ erinnert mich zu sehr an meine Schwiegermutter, die immer wieder darauf hinweist, dass mein Partner doch auch im Haushalt hilft. In meiner (und zum Glück auch seiner!) Wahrnehmung, erledigt er einfach seinen Teil der anfallenden Aufgaben.

  8. Ich denke, dass das eher ein Phänomen der sozialen Schicht ist. Wer den ganzen Arbeitstag Sesselpupsen darf und recht selbstbestimmt geistig tätig ist, hat einfach mehr Energie, die ganze Zeit sein Kind zu bespaßen. Außerdem projezieren so Leute tendentiell auch sehr viel in ihre Kinder hinein, sodass sie eben auch ständig vermeintlich bestmöglich beschützt und gefördert werden müssen.

    Das trifft natürlich und wie immer nicht auf alle Schubladeninsassen zu. Aber in der Tendenz eben schon, zumindest in meiner persönlichen Spielplatzelternstichprobe 😉

    1. Ehrlich Deine Meinung? Mit ist sonst ehrlich gesagt auf Spielplätzen auch langweilig, wenn ich nicht mitmachen „darf“. Gut, meine Kinder sind schon größer, wir gehen nicht mehr nur in die Sandkiste, sondern eher auf Abenteuerspielplätze oder Wasserspielplätze… und auch nicht mehr jeden Nachmittag, aber wenn wir nur in Familie da sind, wollen auch unsere Kinder, dass wir mitmachen. Wenn wir mit anderen unterwegs sind, schnattern wir Eltern natürlich. Als sie noch kleiner waren hat es mir aber tatsächlich Spaß gemacht sie auch auf den Spielplätzen zu allerhand Quatsch zu animieren. Aber klar, allein schon, weil es 2 sind bequatsche ich sie nicht die ganze Zeit. Im Moment genieße ich es sogar noch sehr, dass sie überhaupt noch mal mit auf einen Spielplatz kommen, das ist sicher bald vorbei (sie sind schon 10 und 13).

  9. Besonders nervig fand ich immer die Eltern, die – kaum auf dem Spielplatz angekommen – diverse Dosen mit mundgerecht geschnittenen Apfelstücken, Dinkelbrezelchen etc. ausgepackt und ihre Kinder ständig beim Spielen unterbrochen und gefüttert haben…

    1. Oder die (gerne mitten im Gespräch) plötzlich rufen:“Willst du noch was trinken? Du hast heute noch gar viel zu wenig getrunken!“Brauchst du nicht deine Jacke? Bitte ziehe deine Jacke an!“

  10. Ich habe 2 Kinder und komme eher in die Richtung von Justus Vater, irgendwie schaffen es die Kinder (heute 10 und 13) immernoch, dass ich irgendwie mitmache… mit dem Ergebnis, dass ich immer gleich noch einige Kinder der Umgebung „adoptiere“ und die auch mit bespaße. Meist finde ich es lustig, aber wenn man länger vor Ort ist (z. B. im Feriendorf/ Campingplatz) und sich die anderen Eltern drauf verlassen, dass ihre Kids von uns selbstverständlich mit einbezogen werden, sind sowohl ich als auch meine Kinder genervt. Ansonsten finde ich es aber echt lustig Seilrutschen zu rutschen, Kletterparcours zu klettern und von Badestegen Arschbomben zu machen (und ich bin 43), wenn man mit den Kindern unterwegs ist, kann man so herrlich nochmal selber Kind sein. Mein Mann ist übrigens genau so, er denkt sich dann immer noch witzige Challenges aus! Mit der Weile muss ich dann immer verschiedene Videos (Slow- Mo oder Speed Mo) davon machen und Töchterlein schneidet dann Erinnerungen mit diversen Apps.

  11. Sehr lustiger Text bei dem ich auch schmunzeln musste.
    Meiner Erfahrung nach, ist dies vor allem ein Phänomen der „späten“ Ersteltern von 30+. Junge Eltern um die 20 besitzen da noch eine natürliche Lockerheit. Mit zunehmender Kinderanzahl wird man auch entspannter. Vor allem aber liegt es am Alter, habe ich zumindest sowohl an mir selbst als auch an meinem Umfeld festgestellt. Je älter der Elternteil (insbesondere beim ersten Kind) desto hibbeliger.

  12. witziger Text. Früher habe ich das einpaarmal so erlebt und es hat mich auch genervt…..
    Heute sehe ich aber noch ein ganz anderes Bild auf dem Spielplatz: Bei uns gibt es total viele Eltern die an ihren Handys hängen und ihre Kinder machen lassen.Sie beobachten ihre Kinder nicht mehr und wissen daher nicht recht, was ihre Kinder alles schon können. Das ist das andere Extrem. Eine Mischung aus Zuwendung und machen lassen , war für mich immer der beste Weg.

  13. Das ist wirklich ein Text zum Schmunzeln.Die Begeisterungsfähigkeit der Eltern in der ersten Zeit mit Kind ist besonders und kehrt so nicht zurück. Aus Neuland wird Gewohnheit. Inzwischen verbringen meine Kinder und ich keine Nachmittage mehr auf dem Spielplatz- die Erinnerung daran ist wunderschön und wohnt in meinem Herzen.

  14. Ich fand‘s ganz witzig…aber ehrlich gesagt hat das Spielplatz-Verhalten von Eltern gar nicht so viel mit 1., 2., 3. Kind zu tun sondern mehr mit der grundsätzlichen Persönlichkeit der Eltern…Ich war beim 1. Kind schon so wie die Autorin und fand schon damals diese überengagierten Eltern, die total auf ihr Kind fixiert sind, ziemlich anstrengend.
    Ich hab jahrelang auf Spielplätze ein Buch mitgeschleppt und hab es total gefeiert als mein kleinstes Kind dann endlich so alt und selbstständig war, dass ich drin lesen konnte!
    (Selber schaukeln zu können ist dabei der entscheidende Punkt 😊.)

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