Ambivalente Gefühle: Vom Zwiespalt der Mutterschaft – Gastbeitrag von Bettina

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Es gibt kein anderes Ereignis, das dein Herz so weich und gleichzeitig so schwer machen kann wie die Mutterschaft. Ja, ich schreibe nicht Elternschaft, weil ich eine Mutter bin und weil ich das Gefühl habe, dass ich viel mehr innere Kämpfe mit mir austrage, als mein Mann. Der fährt einfach auf Dienstreise und hier läuft alles weiter wie bisher. Die Kinder fragen kurz, wo Papa hinfährt und gut ist.

Wenn hingegen ich in meinem Job unterwegs sein muss, dann gleicht das im Vorfeld einem koordinatorischen Wunder. Nicht nur, dass ich die Nachmittagsbetreuung, die Hobbys, die Hausaufgaben, die Kindergeburtstage vorab minutiös planen muss und mir bei Ausfall des Babysitters Fallnetze organisieren muss, nein, die Kinder leiden auch noch, sie wollen sich nicht von Mama trennen.

Mama, wann kommst du wieder? Mama, was ist, wenn dir was passiert? Das trägt nicht unbedingt dazu bei, ein wahnsinnig gutes Gewissen dabei zu haben, nicht mehr nur noch als Mutter zu existieren, sondern auch noch als Frau und Arbeitnehmerin. Aber ich liebe meinen Job. Und ich liebe meine Kinder.

Meinem Mann geht das auch so. Aber warum darf er mit so viel weniger Schuldgefühl lieben? Warum muss für mich alles mit so vielen Widerständen verbunden sein? Ich fühle mich so dermaßen… hin- und hergerissen. Und zu allen Seiten hin gebremst. Als kämpfe ich gegen Windmühlen. Ich bin innerlich zerrissen. Beispiele gefällig? Bittesehr:

Ich möchte die Kinder am liebsten aus der Schulnachmittagsbetreuung abmelden, weil sie sie nicht wirklich mögen, gleichzeitig möchte ich aber doch eigentlich im Job auch nochmal eine Etage höher aufsteigen. Das ginge dann nicht mehr. Mir bleibt die Wahl zwischen Glucke und Rabenmutter.

Ich möchte am liebsten auf der Stelle für zwei Wochen auf eine einsame Insel und mal wieder über mich und vielleicht sogar ein neues Projekt oder eine neue berufliche Herausforderung nachdenken. Gleichzeitig finde ich die Vorstellung, mehr als zwei Tage von meinen Kindern getrennt zu sein, so entsetzlich, dass ich es nie übers Herz bringen würde. Meine eigene Mutter war früher schließlich auch nie weg.

Ich möchte mal wieder richtig ausgehen, traue mich aber nicht, weil es mir am nächsten Morgen so schlecht gehen würde, dass ich mich nicht mehr richtig um die Kinder kümmern könnte. Und das macht mir doch auch so viel Spaß!

Kann ich meinen Kindern zutrauen, am Nachmittag auch mal allein zu spielen, während ich noch Arbeitsmails abarbeite? Und muss ich wenigstens dann ganz für sie da sein?

Ich möchte immerzu frisch und gesund kochen, habe oft aber einfach keine Zeit dazu, weil ich dann doch lieber mit den Kindern eine Runde Karten spiele. Oder sie zu Hobbys fahre. Oder bei den Hausaufgaben helfe. Setze ich meine Prioritäten falsch? Wie machen andere das?

Ich möchte sie in den Schlaf begleiten, brauche aber auch meinen Feierabend und werde dann schnell ungeduldig.

Soll ich die Hausaufgaben akribisch kontrollieren und mit ihnen durcharbeiten, damit sie eine Note besser werden oder soll ich sie einfach machen lassen, damit sie selbstständig (aber dann eben auch nicht so gut) werden?

Ich könnte noch Stunden so weiter machen. Es sind diese Dinge, die uns Müttern dauernd im Kopf umherschwirren, die permanent Entscheidungen verlangen und die immer ein Abwägen und einen Kompromiss bedeuten. Und das erschöpft uns auf Dauer. Geht es Euch auch so? Welche Zwiespälte durchlebt ihr Tag für Tag? Mich würde einfach freuen, zu hören, ob es anderen auch so geht. 

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17 comments

  1. Wie wahr…
    Zu gut, kann ich nachvollziehen, was du beschreibst.

    Manchmal habe ich das Gefühl, nur eines von beiden geht. Es gibt Tage, da hat man alles im Griff. Das sind dann Tage, wo es im Job einigermaßen gut läuft und der Personalmangel nicht so sehr aufträgt. Wo keines meiner Kinder krank ist oder irgendwelche Termine anstehen.
    Dann gibt es wieder Tage, gefühlt sind es 80% des Jahres, wo alles einem Drahseilakt gleicht und ich nie etwas/jemandem gerecht werde. Weder meinem Arbeitgeber, meinen Kindern oder mir selbst gegenüber. Nur blöd, dass ich ohne meine Kinder nicht sein mag und ohne meine Arbeit, ich selbst nicht sein kann (und wir dementsprechend von staatlicher Unterstützung abhängig wären).

    Letzte Woche gab es mal wieder ein tolles Beispiel: ich kam um 18 Uhr von der Arbeit, mal wieder länger, weil’s so viel zu tun gab. War geschafft und müde. Wir haben gegessen, habe die Kinder ins Bett gebracht und kontrolliere die Schul-App nach neuen Nachrichten. Verdammt. Der Große hat morgen seinen allerersten Vortrag über Autos. Seine Lehrerin bat mich, ihm bei einem Plakat zu helfen. Toll. Der Große war schon im Bett. Also habe ich mir was einfallen lassen und aus einem Karton und Alufolie etwas zurechtgebastelt.
    Nachdem ich dann eine bitterböse Email an die Lehrerin zurückgeschrieben habe (wegen diesem Umstand), war es dann 22 Uhr und ich völlig erledigt. Was ein Leben… Ich habe es geschafft. Logisch. Aber es wäre bedeutend einfacher gewesen, dass ein Mann mir da unter die Arme greifen können und dass es nicht damit endet, dass ich das Projekt stellvertretend für meinen Sohn diese Aufgabe gemacht habe.

    Nun bin ich alleinerziehend von zwei Kindern, aber grundsätzlich weiß ich, dass es auch Müttern mit einem Mann an ihrer Seite es genauso ergeht wie mir. Schön ist was anderes.

  2. Bettinas Beitrag
    Du lüftest meine Seele. Ich kann Deine Zeilen spüren, so nah sind sie mir. Die Liebe zu den Kids ist das Größte. Alles möchte ich mit ihnen unternehmen, immer kuscheln, spielen und da sein. Luft zum Atmen benötigt die Mama auch einmal. Zeit für mich, für meine Belange … wenn ich auftanke, bin ich an der Kinderfront viel entspannter. Immer gelingt dass nicht. Die Papas – glaub ich – zerdenken nicht alles, sind eher spontaner und gelassener. Das Problem ist der eigene Anspruch „man möchte alles richtig machen“. Aber: muss dass sein? Was ist richtig oder falsch. Dass entscheiden wir nur für uns selber.
    Gerade die Woche wollte ich schreien, wegrennen und alles aus mir herausbrüllen. Stress auf Arbeit, das Hamsterrad lief fortwährend, die Kids waren immer auf On geschaltet und ich völlig ko. Kurzum … du hast es auf den Punkt gebracht. Und ja… Du hast Verbündete … ein Stück an uns selber denken ist erlaubt.

  3. Perfektionismus und Familie sind eine miserable Kombi.
    „…Warum darf er mit so viel weniger Schuldgefühl lieben…“Naja, er DARF nicht, er TUT es einfach! Viel eher stellt sich doch die Frage, woher die Schuldgefühle kommen, mit denen wir uns rumplagen? Sind die nicht oft genug hausgemacht?
    Woher kommen diese hohen Ansprüche, die einem das Leben schwer machen? Letztlich stellen wir sie doch vor allem an uns selbst, weil wir einem vermeintlichen Idealbild entsprechen wollen, das nur wenig mit uns und der Realität zu tun hat (und oft genug völlig überzogen ist).

    Ich arbeite, habe 2, bald 3 Kinder und mein Mann ist 3 Tage (und Nächte) die Woche jobbedingt nicht da. Also jongliere ich zwischen Kindern, Job und Haushalt. Meine Energie reicht längst nicht aus, um alles zu 150% zu erledigen. Also gehe ich Kompromisse ein. Meine Kinder nehmen in den Kindergarten kein selbstgebackenes Vollkornbrot in Herzform mit ausgestanztem Namen und selbstgerührtem Aufstrich mit. Mein Kleiderschrank war früher auch mal mehr up-to-date und wenn im Büro Zusatzaufgaben verteilt werden, lasse ich gerne mal anderen den Vortritt. Und wenn meine Kinder am Nachmittag statt friedlich zu spielen die halbe Bude auseinander nehmen, während mich No.3 im Bauch auf die Couch verweist, drücke ich ihnen zur Schadensbegrenzung auch mal das Ipad in die Hand. So what? Für mich sind das alles legitime Lösungen, die mir den Alltag erleichtern. Den Karriere-Turbo schmeiße ich damit nicht an. Die Anerkennung der Erzieher für die schönste Brotdose gewinne ich auch nicht. Und über die abwertenden Kommentare des Opas zum Medienkonsum der heutigen Jugend höre ich hinweg. Ich habe akzeptiert, dass nicht alles gleichzeitig zu 150% geht. Das macht das Leben so viel leichter. Und wenn ich meine, trotz Alltagsstress das Karnevalskostüm unbedingt selbst nähen zu müssen, lege ich dafür eben Nachtschichten ein. Dann meckere ich auch nicht über Augenringe am nächsten Morgen. Dasselbe gilt doch für durchgetanzte Nächte oder die herbeigesehnte Auszeit. Wenn das „Loslassen“ das größte Hindernis ist, dann ist die Zeit wohl noch nicht reif. Muss man damit hadern? Nein!

    Aber was für mich noch ganz wichtig ist: Ich mache es nicht mit mir alleine aus, wenn mir alles zuviel wird und ich nicht weiß, wie ich meinen Ansprüchen (und mir selbst) gerecht werden soll. Ich bespreche das mit meinem Mann. Schließlich haben wir das große Glück uns zu haben und erziehen die Kinder gemeinsam. Auch wenn ich den Großteil der Betreuung übernehme, teilen wir die Verantwortung doch trotzdem 50:50. Und wenn wir nicht gemeinsam eine Lösung finden, dann ist es oft so, dass das „Problem“ eigentlich schon keins mehr ist, sobald es ausgesprochen wurde. Denn wenn niemand sonst berechtigt Anspruch erhebt (also Kinder oder Partner und eben NICHT die Schwiegermutter, Nachbarin, Bekannte oder sonstwer), sollte man sich an der Stelle wirklich mal locker machen und überlegen, warum man selbst so hohe Erwartungen hat. Perfektionismus und Familie sind eine miserable Kombi. Irgendwer zahlt zwangsläufig den Preis dafür. Entspannter lebt es sich, wenn man sich davon frei macht. Klar, klappt nicht immer. Aber oft.

    Eins noch: Ist das Leben als Haupternährer/Ernährerin der Familie wirklich so viel einfacher mit sich zu vereinbaren? Da gibt es doch auch die Momente, in denen man sich raus aus dem dritten unnötigen Meeting des Tages, rein in die Familie wünscht. In denen man das Gefühl hat, viel zu viel zu verpassen. Und in denen man genau weiß, dass man gerade zuhause gebraucht würde, aber leider nicht da sein kann. Wenn man vielleicht längst einen anderen Job machen möchte, aber lieber auf Nummer Sicher geht, damit die Familienkasse halbwegs stimmt (einer der Gründe, warum mein Mann Lotto spielt…) Zerrissenheit ist doch nichts, was wir Mütter für uns gepachtet haben. Schon gar nicht in einer gleichberechtigten Elternbeziehung.

    1. Bravo
      Danke für die Zusammenfassung!!!
      Ich bin derzeit Vollzeithausfrau und Mama, mein Mann ist ca 70% der Wochentage auf Dienstreise (einschließlich Übernachtung). Unsere Kinder sind 4 und fast 2 Jahre alt und gehen von 8.00 – 15.00 Uhr in den Kindergarten. Trotzdem werde ich schief angesehen, wenn die Adventskalender nicht selbstgebastelt und das Frühstück keinem Festmahl gleichkommt. Ich bin ja schließlich nur zuhause und „arbeite nicht“ (im Osten unserer Republik ist das ein NOGO).

      Ich bin froh, dass ich tagsüber freie Zeit habe, meinen Haushalt schmeißen und mich auch noch um meine 86jährige Oma kümmern kann (Sowie deren Garten). Keine Ahnung, wie das mit Teilzeit mal gehen soll :o(

    2. An Mareike
      Danke für deinen Kommentar 🙂
      Ich fühle mich sehr zerrissen mit drei Kindern und eigenen Wünschen, auch Berufswünschen. Wahrscheinlich wäre es aber auch ohne die Kinder so. Hilft mir diese Erkenntnis weiter? Ich glaube und hoffe ja.

  4. Befreit
    Das war auch mein Leben bis vor einem Jahr. Da habe ich mich, für meine Jugendliebe, von meinem Ehemann getrennt. Und nein, das ist keine Option für jeden. Ich hatte alles, dass perfekte Leben, ein super Kind und einen liebenswürdigen Ehemann, der aber, wie viele Männer, eher unbelastet sein Familienleben lebte. Ihm war es genug, mir nicht. Ich war gefangen, wie ein Vogel im Käfig. Es gab keine Reibungspunkte zwischen uns, genau das war das Problem. Wir leben jetzt getrennt und unser Sohn wechselt von Woche zu Woche. Einmal Papawoche dann Mamawoche. Es war am Anfang nicht einfach, weder für unseren Sohn noch für mich bzw. uns. Aber nach einem Jahr läuft es gut. Auch wenn ich jetzt als Rabenmutter beschimpft werde, ich genieße mein neues, selbstbestimmtes Leben. Es ist soviel lebensvoller geworden. Ich genieße die Zeit mit meinem Sohn. Aber hab in meiner freien Woche Zeit für Freunde, Musicals, Parties ohne verzweifelt zu überlegen, wer Zeit für mein Kind hat. Ich lebe wieder. Und wisst ihr wer weiterhin Arztbesuche, Friseur, neue Bekleidung etc. für das Kind organisiert??? Na wer schon 😉 und es macht mir viel weniger aus als damals.

  5. Einfach ausprobieren u. schlechtes Gewissen auf Seite legen
    Liebe Bettina,
    ich glaube, dass Kinder auch davon profitieren, wenn ihre Mama mal nur an sich denkt und ganz für sich allein auch mal Dinge macht. Nicht nur, weil Mutter danach ausgeglichener und zufriedener den ganzen Alltagstrott bewältigt. Auch in dem Sinne, dass Kinder für später lernen, auch mal ihr eigenes Ding durchzuziehen ohne schlechtes Gewissen. Und das macht einfach glücklich, wenn man die Dinge, von denen man denkt, dass sie einem gut tun, auch einfach umsetzt. Sicher geht das nicht immer und ist meist mit Kompromissen verbunden. Aber die gibt es, es gibt immer mehr Möglichkeiten, sich kleine Auszeiten vom Mama-Alltag zu nehmen. Und das ohne schlechtes Gewissen. Kinder verkraften immer mehr als wir denken. Großwerden heißt, sie zu begleiten und zu unterstützen, damit sie später mal allein zu Recht kommen. Sie brauchen aber keine ständige physische Präsenz, wenn die emotionalen Bindung gut ist. Also, nur zu, viel Spaß beim Ausprobieren!

  6. Ich bin soo froh!!
    Wenn ich sowas lese, bin ich soo froh, daß ich in meiner Karriere bereits vor den Kindern so hoch aufgestiegen war, wie ich mir das immer vorgestellt hatte! Da fällt es mir jetzt mit 2 Kindern gar nicht schwer, mich selbst zurück zu stellen. Den Mann den Alleinverdiener sein zu lassen und mich auf Haushalt und Kinder zu konzentrieren.
    Meine 2 Jungs sind noch sehr klein und brauchen mich und ich bin sehr froh, ihnen das (mich) geben zu können!

    1. Lustig
      Mir gehts genau anders herum, wenn ich das lese: ich bin sooo froh, dass wir eben genau nicht diese klassische Aufteilung haben, mein Mann viele schöne Stunden mit seinen Kindern verbringt und es geniesst und dass ich die Möglichkeit habe in meinem tollen Job zu arbeiten, der mir so viel Kraft gibt und mir gleichzeitig bewusst macht, wie wertvoll die Zeit mit den Kindern ist. Ich finde es ganz schrecklich, dass offenbar so viele Frauen total überfordert sind, Familie und Job unter einen Hut zu bekommen. Hallo, Papas, wollt ihr alle nicht? Oder setzen die Mamas sich vielleicht selbst zu sehr unter Druck mit ihrem Perfektionismus?

  7. Das trifft es auf den Punkt!
    Ich erkenne mich in deinen Zeilen wieder und kann dir sagen, du bist damit nicht allein! Dieser ständige Spagat kostet Nerven und das schlechte Gewissen ist ein sicherer Begleiter dabei. Ausweglos und aussichtslos an manchen Tagen und in manchen Situationen. Man muss sich wohl oder übel für eine Seite entscheiden und damit leben, es der anderen nicht Recht machen zu können.

  8. Das lässt sich beliebig erweitern…
    …lass ich mein kränkelndes Kind nicht lieber zu Hause oder schicke ich es in den Kindergarten, weil im Job ein wichtiger Termin ist?
    …lass ich die U-Untersuchung, Impftermin und Zahnarzttermin morgens legen, ach nee, ich muss ja arbeiten. Dann lieber alles in den schon vollen Nachmittag legen. Genauso ist es mit Einkaufen und Aufräumen…wann backe ich den Kuchen für das Kindergartenfest, Sportfest und helfe mit beim Basar erc.
    und wann gehe ich zum Friseur und habe Zeit für mich?
    Ich bin froh, dass mir mein Job vor den Kindern nicht besonders gefallen hat und dass ich die Möglichkeit habe, mich derzeit voll suf die Kinder zu konzentrieren. Gerade ist das dritte Kind im Bauch, aber auch ich werde mal wieder arbeiten gehen und mir graust es jetzt schon vor der Vereinbarkeit.

  9. Neue Studie zum Thema Hausaufgaben
    Zum Thema Hausaufgaben las ich kürzlich über eine neue Studie: http://www.huffingtonpost.de/2016/02/01/hausaufgaben-kinder-studie-_n_9129158.html
    Laut der Studie sollten Eltern besser nicht bei den Hausaufgaben helfen. Mein Sohn geht noch nicht in die Schule, aber in meiner eigenen Kindheit haben meine Eltern mir nie bei den Hausaufgaben geholfen (weil sie es teilweise auch gar nicht konnten) und ich fand das gut. Andere Klassenkameraden hatten teilweise super Hausaufgaben, aber kamen in den Klassenarbeiten dann gar nicht zurecht, weil sie die Hausaufgaben im Vorfeld auch nicht ohne elterliche Hilfe durchgearbeitet haben.
    Das Bild zum Artikel find ich übrigens super gewählt 😉

  10. Oh ja
    Genau so geht es mir auch. Wir haben drei Jungs (9,7,1) und ich fange bald wieder an zu arbeiten nach der Elternzeit. Auch noch eine neue Arbeitsstelle. Auch bei uns ist mein Mann der Hauptverdiener und alles andere bleibt an mir hängen. Und jetzt kommt auch noch die Unsicherheit dazu, ob das mit dem neuen Job wirklich alles gut laufen wird. Ob es dem kleinen in der Kita gefällt, ob das mit dem Babysitter klappt, ob die Großen damit klar kommen, wenn ich nicht jeden Nachmittag da bin, wenn sie aus der Schule kommen. Aber nur ich mache mir diese Gedanken. Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken und ich sollte alles einfach etwas lockerer sehen, aber wenn ich nicht darüber nachdenke und alles in Erwägung ziehe, wer macht es dann? Wer plant alles?
    Es ist nicht einfach und ich fühle mit dir <3

  11. Hier auch
    Oh, ich finde mich wieder. Bei uns ist es genauso. Wir haben 3 Kinder (14, 8, fast 4) und es ist beruflich für mich nen Drahtseilakt die Nachmittage abzufedern. Mein Mann ist der Hauptverdiener, ich habe eine 32h Erzieherstelle. Wir managen das ganze schon recht gut. Jetzt kam allerdings für unseren Mittleren die Diagnose ‚Asberger‘ zu Tage, leider auch damit verbundene Schwierigkeiten in der Schule. Es gibt immer wieder Tage wo ich ihn vom Unterricht abholen muss…da verlasse ich mal eben meinen Arbeitsplatz. Das geht auf Dauer nicht gut. Und nun hat mir mein Körper eine längere Auszeit aufgezwungen. Seit Anfang des Jahres bin ich ständig krank….
    Ich weiß noch nicht wie die Lösung aussieht, aber irgendwie wird es gehen….

  12. Hier
    Geht mir genauso. Ich bin dann manchmal richtig sauer auf den Mann. Gleichzeitig will ich die Rollen auch nicht tauschen. Aber ein wenig mehr Unterstützung im Haushalt oder einfach mal mitzudenken und Abends die Brote für die Kinder zu schmieren, mir mehr anbieten, für mich Dinge zu übernehmen.

    Ich bin jetzt die viele Woche zuhause mit einem kranken Kind (abwechseln K1 und K2 krank), bin selbstständig und versuche irgendwie meine Kunden nicht auflaufen zulassen und die Kinder nicht nur vom TV zu parken, und bin fix-und fertig

  13. *Hand hoch
    Ja, kenne ich. Unsere Kinder sind noch sehr klein und bei uns ist es auch die Geschlechter Fälle, die mir zu schaffen macht. Denn wo ich den Gedanken an die Trennung ignorieren will und Frage ich mich warum es meinem Mann so leicht fällt und bin auch gleichzeitig neidisch auf diesen Umstand.
    Selbst die „Freiheit“ des Mannes einfach zu sagen „ich geh nochmal schnell dies und jenes erledigen“ habe ich im Kopf nicht, es gehen Stunden der Überlegung und Planung voraus 😉

  14. Ich kann dich
    So gut verstehen. Ich fühle genau das gleiche und habe auch noch keine Antwort wie es weiter gehen kann