Selbstreflexion als Mutter: Es ist so wichtig, sich immer wieder mal zu hinterfragen

Selbstreflexion

Ihr Lieben, wir sind alle keine Maschinen und natürlich sind wir auch mal unseren Kids gegenüber ungerecht. Sicherlich kennt ihr das auch, dass ihr manchmal Dinge sagt, die euch später total leidtun. Dann hilft eine dicke Umarmung, eine Entschuldigung und eben auch Selbstreflexion. Genauso ging es Tamara vom Blog Mami-Mara.de, die für uns ihre Gedanken aufgeschrieben hat. Hüpft doch auch mal zu ihr rüber, es lohnt sich!

„Heute war ich so richtig wütend. Der Große stellt in letzter Zeit auf Durchzug, wenn ich ihm was sage und den lieben langen Tag ist seine Lieblingsbeschäftigung den kleinen Bruder zu ärgern.  Auch übt er „nein“ zu sagen, und das geht mir so langsam auf die kaum noch vorhandenen Nerven. 

Vor ein paar Tagen hat er meine frisch gewaschene, bereits zusammengelegte Wäsche, erneut in die Waschmaschine gestopft – zu den nassen, dreckigen Putzlappen. Ich wünschte, ich könnte euch sagen, dass ich ruhig und besonnen geblieben wäre, aber dem war leider nicht so. Ich war einfach nur wütend. 

Mit erhobener Stimme schickte ich den Zwerg in sein Zimmer und hielt ihm einen Vortag darüber, was er heute alles an Blödsinn veranstaltet hatte. „Wieso machst du mir mit Absicht das Leben so schwer“ fragte ich ihn.

Selbstreflexion ist so wichtig

Als ich mich diesen Satz sagen hörte, stockte ich. War es denn wirklich Absicht? Wollte der kleine Kerl mich tatsächlich absichtlich tyrannisieren? Und warum rede ich momentan bei ihm wie gegen eine Wand?

Mir fiel ein Auszug aus einem Buch ein: Wenn ein neues Baby kommt, ist es für das Geschwisterchen so, als ob unser Partner mit seiner neuen Beziehung zu uns kommt. 

Horrorvorstellung!!

Ein echt drastischer Vergleich. Aber ich konnte mich so besser in mein Kind hineinversetzen. Der „Neue“ ist zwar jetzt schon neun Monate im Leben unseres Großen, aber durch die wachsende Mobilität des kleinen Brüderchens, ist meine Aufmerksamkeit natürlich mehr denn je auf den Kleinen gerichtet.

Ziehe ich den Kleinen manchmal vor?

Selbstreflexion
Foto: pixabay

Sobald der Mini wach ist, bin ich für ihn da. Wenn ich das Baby auf dem Arm habe und der Große auch getragen werden will, sage ich meistens, dass das nicht geht. Als beide die Woche krank waren, habe ich den Kleinen die ganze Zeit rumgetragen. Dann kam unser Großer und fragte, ob man ihn auch mal umarmen könnte. Das zerriss mir das Herz. 

Auch beim Essen bin ich momentan immer mit der kleinen Raupe beschäftigt.  Oft muss unser großer Sonnenschein einfach zurückstecken und sich in Geduld üben. Bei all diesen Gedanken bekomme ich ein echt schlechtes Gewissen. 

Ich habe mir vorgenommen mehr Geduld mit dem Großen zu haben und viel bewusster auf ihn einzugehen. Er hat es im Moment nicht leicht. Ich hoffe, dass die Brüder lernen sich zu lieben und jeder im anderen auch einen starken Freund fürs Leben findet und sie nicht in Eifersüchteleien zueinanderstehen.  Und ich will alles dazu tun, was ich kann, auch wenn es im Moment echt Mühe macht. 

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4 comments

  1. Vielleicht wollte dein Großer dir ja sogar helfen mit der Wäsche? Du schreibst nicht, wie alt er ist. Möglicherweise kann er noch nicht unterscheiden, ob die Wäsche schon gewaschen wurde oder nicht?
    Manchmal unterstellt man schlechte Absichten, obwohl es gut gemeint war. Um das aufzubrechen, kann ich auch sehr die Bücher vom gewünschtesten Wunschkind empfehlen!! Die haben bei mir wirklich ein Umdenken erzeugt.
    Und Geschwister dürfen sich auch blöd finden dürfen!! Das finde ich ganz wichtig. Sie müssen sich nicht mögen, bloß weil sie Geschwister sind. Wenn man in dem Punkt dagegen redet, erzeugt man noch mehr Abwehr, das Kind fühlt sich nicht verstanden in seinen Emotionen und man fördert Abneigung und Eifersucht, obwohl man das Gegenteil erreichen wollte.

    1. Geschwister dürfen sich blöd finden? Für eine Stunde ja, für den Tag NEIN. Uns ist es sehr wichtig, dass sich die Geschwister mögen/zusammen halten. Ein Band für die Ewigkeit entwickeln. Das sehe ich durchaus als meine Aufgabe an zu fördern

      1. Hm. Ein Band fürs Leben? Das finde ich ein sehr hochgestecktes Ziel. Ob die Kinder im erwachsenen Alter ein enges Verhältnis haben oder nicht hat man nicht in der Hand. Geschwister suchen sich nicht aus, das ist ne Zweckgemeinschaft. Natürlich kann ich als Eltern versuchen die Kinder so zu behandeln, dass wenig Grund für Eifersüchteleien oder handfeste Streits besteht. Ich kann auch versuchen die Gemeinschaft und den Zusammenhalt zu stärken. Aber nur weil ich mir den Partner ausgesucht und meine Kinder liebe, heisst das noch lange nicht dass die Kinder untereinander das genauso sehen. Ich fand meine Geschwister oft doof und genauso oft haben wir uns zusammen getan oder ne gute Zeit gehabt. Heute ist es eher ein looses Verhältnis.

  2. Vielen Dank für diesen Text! ‚Provozierendes‘ Verhalten von Kindern ist ja meistens eine Form, auszudrücken ‚Mir geht es gerade nicht gut, ich brauche Aufmerksamkeit‘. Ich kann auf jeden Fall sehr den Blog vom gewünschtesten Wunschkind empfehlen und das Geschwisterbuch dazu. Manchmal sieht man ja auch den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, da ist innehalten immer eine gute Idee. Niemand ist perfekt und ich denke Kinder verzeihen uns die meisten Fehler, wenn wir sie bemerken, ansprechen und versuchen zu ändern.

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