Wochenbett: Jetzt brauchen Mama und Baby viel Ruhe und Pflege

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Ihr Lieben, mein Baby ist nun schon einige Wochen alt, das Wochenbett ist vorbei, langsam spielt sich hier der Alltag ein. Es ist wunderschön (und manchmal auch verdammt anstrengend) zu sehen, wie wir als Familie alle unseren Platz in der neuen Konstellation finden, wie wir zusammenwachsen und unser neues Familienmitglied kennenlernen.

Immer wieder höre ich, dass ich ja schon wieder „ganz die Alte“ bin. Das stimmt zwar nicht, aber ich muss auch sagen, dass es mir noch nie so schnell so gut nach einer Geburt ging wie nach dieser vierten. Ich bin ganz fest überzeugt, dass das auch daran liegt, dass ich mich dieses Mal die ersten drei Wochen wirklich richtig geschont habe. Die erste Woche habe ich das Bett nur verlassen, um auf Toilette zu gehen oder zu duschen. „Eine Woche im Bett, eine Woche am Bett, eine Woche ums Bett herum“, hatte mir die Hebamme nochmal eindringlich geraten – und daran habe ich mich gehalten. Ich habe das Wochenbett wirklich genossen und konnte mich – dank vieler Menschen, die geholfen haben – gut entspannen.

Wie wichtig das Wochenbett ist, darüber habe ich auch nochmal mit Kerstin von Mutterkutter gesprochen. Kerstin ist selbst Hebamme, hat sieben Kinder und hat auch noch die Pflegeserie TUJU mitentwickelt. Die Produkte habe ich in den letzten Wochen getestet und finde sie GROSSARTIG! Deshalb freue ich mich auch, dass wir diese tollen Produkte am Ende des Artikels an euch verlosen dürfen. Aber jetzt folgt erstmal ein sehr aufschlussreiches, schönes Interview mit Kerstin:

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Foto: Dorothee Dahinden

Liebe Kerstin, ich bin ganz frisch raus aus dem Wochenbett mit meinem vierten Kind. Wenn man schon größere Kinder hat, ist es gar nicht so leicht, sich zu schonen. Welchen Rat gibst du mehrfach Müttern damit sie sich trotzdem gut erholen können?

 Oja, da sagst Du was. Ein Wochenbett mit Geschwisterkindern kann eine ganz schöne Herausforderung sein und bedarf einiger Vorbereitung, damit es für die ganze Familie möglichst stressfrei abläuft. Den Fokus habe ich hier aber tatsächlich auf der Mutter. Sie ist für mich immer die Hauptperson, die gehegt und gepflegt werden sollte. Gerade bei alleinerziehenden Müttern ist das manchmal schwierig, aber durch eine gute Organisation im Vorfeld, bekommt man es schon sehr gut hin, dass Ruhe und Zeit für die Regeneration bleibt.

Im Klartext bedeutet das immer: NETZWERKEN, NETZWERKEN, NETZWERKEN! Hilfe annehmen, wenn sie einem angeboten wird und auch direkt um Hilfe bitten und die Menschen im eigenen Umfeld darum bitten. Das ist meist die größte Hürde, denn viele Frauen denken immer noch, dass es sich nicht gehört oder es ein Zeichen von Schwäche ist, wenn sie Unterstützung einfordern. Ich habe schon Frauen betreut, die sich Sätze anhören mussten, wie: „Na, das muss man sich doch vorher überlegen, ob man mit so vielen Kindern klarkommt. Jetzt soll sie mal zusehen, dass ihr das nicht aus dem Ruder läuft.“

Wie reagiert man am besten auf solche Sprüche?

Wenn Mütter solche Botschaften entgegen geschmettert bekommen, sollten sie die Ohren eher auf Durchzug stellen und sich das bloß nicht zu Herzen nehmen. Souveräner verbaler Gegenwind bewirkt da manchmal Wunder. Es reichen in der Regel oft schon zwei Silben, wie „Soso“ oder „Ach wirklich?“, um den Angreifer oder die Angreiferin auszuschalten. Danach sollte man sich allerdings umdrehen, weggehen und sich auf keine weitere Diskussion mehr einlassen.

Was wünscht du frischgebackenen Müttern besonders?

Ich wünsche jeder Frau und Mutter, dass sie nach diesem Kraftakt der Geburt eine besondere Aufmerksamkeit bekommt. Dass Essen für sie und die Familie gekocht und ihr alles gebracht wird, wonach ihr gerade ist. Dass Geschwisterkinder betreut und Einkäufe erledigt werden und vor allem auch keine Wöchnerin sich selbst ihr Bett beziehen muss. Das alles würde ich im Vorfeld schon vor der Geburt äußern und ausgewählte Menschen damit beauftragen. Ich finde nicht, dass immer alles der Vater oder die Co-Mutter machen muss. Denn auch diese haben Anspruch auf „Wochenbett-Zeit“. Auch sie müssen Erlebtes verarbeiten und zur Ruhe kommen. Mein Idealbild als Hebamme sieht also auch heute noch so aus, dass ich eigentlich alle kuschelnd im Bett liegen sehe. Nur oft ist die Realität ja anders, denn Stress und Druck dominiert heute unseren Alltag und macht auch vor dem Wochenbett nicht halt.

Was sind deiner Meinung nach die besten Geschenke für frischgebackene Mamas, um sie im Wochenbett zu entlasten?

Ich finde Gutscheine großartig. Da sind ja der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Egal, ob Wochenbett-Caterer, Osteopathie- oder Massage-Behandlung, Einkaufsdienste oder Putz- und Betreuungsgutscheine. Alles ist hilfreich und willkommen. Hauptsache ist aber: sie werden auch eingelöst und eingehalten. Und manchmal ist auch ein Gespräch das beste Geschenk. Ein Satz, wie: „Wie geht es Dir? Wie war die Geburt für Dich?“ oder „Gibt es etwas, was Du loswerden möchtest?“ Es kann ein wahrer Segen sein, wenn sich die beste Freundin oder eine Vertraute auf die Bettkante setzt und einfach Zeit und ein „Ohr“ mitbringt. Tränen dürfen fließen und angestaute Gefühle dürfen einfach raus, was extrem entlastend sein kann.

Hast du das Gefühl, die Frauen selbst setzen sich unter Druck, schnell wieder zu „funktionieren“ – oder kommt dieser Druck eher von außen?

Ich glaube, dass der Druck von beiden Seiten kommt. Gerade durch die sozialen Netzwerke wird uns heute fast nicht mehr gestattet, mit ausgeleierter Unterhose und ollem T-Shirt das Wochenbett zu genießen.

Bestenfalls liegen die Frauen schon zwei Stunden nach der Geburt geschminkt im Kreißsaal und machen ihre ersten Storys. Ich kann nur sagen, dass das als medizinisches Personal nur schwer auszuhalten ist. 

Denn es spiegelt leider nicht die Realität wider. Ich plädiere immer dafür, diesen kleinen Kasten doch wenigstens mal für die erste Zeit auszuschalten, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich weiß natürlich, dass Insta und Co. auch ein Mittel ist, um Kontakt zur Außenwelt zu haben. Aber ganz ehrlich: Gerade in dieser besonderen Zeit nach der Geburt können wir auch einfach mal die Aus-Taste drücken und Ruhe walten lassen. Der Alltag holt einen sowieso schneller ein, als es einem lieb ist. Mein Wunsch als Hebamme ist, sich mindestens drei Wochen einzuplanen, in denen die Welt einfach mal stillstehen kann.

Nicht alle Wochenbetten sind rosarot und voller Glück. Gibt es Rituale, die die Bindung stärken können? 

Ich sage immer: Reden hilft! Die Wöchnerin muss auf verständnisvolle Ohren treffen. In der Regel sind das die der eigenen Hebamme oder des Partners, bzw. Partnerin. Eine Frau muss sagen dürfen, was sie unter der Geburt gestört hat, bzw. muss traumatischen Erlebnissen Raum gegeben werden, damit sie verarbeitet werden können. Bestenfalls mit professioneller Hilfe. 

Ruhe, Schlaf und Unterstützung können dazu wahre Wunder vollbringen. Und natürlich ist das Kuscheln mit dem Baby auf der nackten Haut hilfreich. Viele Frauen brauchen körperliche Zuwendung durch Massagen. Ich empfehle zum Beispiel Bauchmassagen im Wochenbett. Sie regen nicht nur die Rückbildung der Gebärmutter an, sondern helfen auch dabei, dass sich die Frauen entspannen können. Fuß- oder Nackenmassagen sind auch sehr angenehm und helfen, dass das Vegetativum runterfahren kann. 

Dabei darf auch gerne ein schönes Öl, wie z.B. das der Rose, verwendet werden, denn die olfaktorische Wirkung hat auch hier eine entspannende und beruhigende Komponente, was sehr angenehm ist.

Wenn größere Geschwister da sind – wie können sie in die Pflege des Babys eingebunden werden?

Ich würde immer die Geschwisterkinder mit kleinen Aufgaben versehen. Schon Zweijährige können wunderbare kleine Helferlein sein. Eine Strampelanzug aussuchen oder eine Creme bringen – egal, was!

Hauptsache, das größere Kind wird involviert und es wird ihr bzw. ihm erklärt, warum Hilfe jetzt gerade wichtig ist. Ich rate dazu, auch zu erklären, warum ein Baby weint, warum es Bauchschmerzen hat usw. Es ist oft herzallerliebst, was sich für Gespräche ergeben und wieviel Liebe im Raum ist. Ich finde , dass sich das Thema Eifersucht durch dieses immerwährende Miteinbeziehen oft in Grenzen halten lässt. Denn wir geben dem Geschwisterkind oft dadurch die Botschaft mit: Du bist hier wichtig und deine Hilfe ist großartig.

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Du bist siebenfache Mama und Hebamme. Was war für dich das Schönste im Wochenbett?

Ich habe es immer sehr genossen, wenn wir mit dem Baby nach Hause gekommen sind und sich alle irgendwann in unserem Elternbett zu einem großen Frühstück eingefunden und das Baby bestaunt haben. Ich habe mir übrigens immer Haushaltshilfen verordnen lassen. Das war eine große Unterstützung, ohne die es manchmal echt haarig geworden wäre. Ich erinnere mich noch an mein viertes Wochenbett, in dem alle plötzlich Windpocken hatten. Das war damals echt der Obergau, über den wir heute herzlich lachen können.

Und womit hattest du zu kämpfen?

Milchstau ohne Ende. Ein Thema auf dem ich heute gerne herumhacke, denn es ist ja meist eine Stress-Symptomatik. Ich war damals auch so bekloppt perfektionistisch, was mir immer wieder diese Entzündungen beschert hat. Es war also alles hausgemacht und heute bin ich tatsächlich diejenige, die apostelhaft an die Frauen appelliert, dass sie unbedingt Ruhe im Wochenbett einhalten sollen. 

Du hast gemeinsam mit Charlotte Meentzen eine Pflegeserie für Babys entwickelt. Was wolltet ihr mit TUJU anders machen?

Ich habe mir eine NATRUE-zertifizierte Pflege gewünscht, weil ich auf der Haut von Mutter und Kind nur das Beste sehen möchte. Außerdem muss es auch eine Pflege sein, die funktioniert. Wenn ich einen SOS-Brustwarzenbalsam entwickle, muss dieses Produkt helfen. Und zwar schnell. Dazu sollte es eine Serie sein, von der ebenfalls die Mutter etwas hat. Gerade das Thema Auszeit, Stressminderung, sich wohlfühlen und diese besondere Zeit möglichst genießen können, finde ich besonders wichtig. Außerdem möchte ich gerne Ansprechpartnerin und Ratgeberin für die Frauen sein. Das ist uns bisher gut gelungen, denn bei uns gibt es auf jede Kund*innen-Frage auch eine persönliche Antwort. Außerdem habe ich mit der Firma Charlotte Meentzen einen großartigen Partner gefunden, der schon lange Wissen in der Naturkosmetik vorzuweisen hat. 95 Jahre geballte Kompetenz, gepaart mit einer Herstellung in Deutschland und Zertifizierung der Produkte. Darauf bin ich echt stolz, denn das kann nicht jede*r vorweisen.


Ich hatte euch ja schon gesagt, dass ich die TUJU-Produkte in den letzten Wochen testen durfte. Ich habe drei Favoriten (alle Produkte sind toll, aber diese drei sind meine absoluten Lieblinge!):

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Foto: Anne Seeliger

1. Das Bäuchlein-Öl -Es riecht nicht zu aufdringlich, sondern herrlich nach Koriander. Immer, wenn der Kleine Blähungen hat, massiere ich ihn mit dem Öl den Bauch. 2. Streichelzart-Ölbad – Gerade, wenn die Babys nicht soooo klein ist, möchte ich keine schäumenden oder zu doll riechende Badezusätze benutzen. Das rückfettende Ölbad reinigt und pflegt mild und hautschonend mit Reiskeimöl und Kamillenblüten-Extrakt. 3. Sensitiv Pflegebutter – Sie spendet Feuchtigkeit und beugt Austrocknung vor, ist wunderbar reichhaltig und zieht trotzdem schnell ein. Ich finde sie soooo toll, dass ich sie mir für mich gemopst habe und mich selbst auch damit pflege!

Ich bin echt begeistert von diesen wunderschönen, sanften Produkten und deshalb wollen wir euch eine Freude machen. Wir verlosen VIER Produktpakete. Das erste Paket beinhaltet alle 11 TUJU-Produkte, die drei anderen Pakete die Sensitiv-Pflegebutter und Augenpads für müde Mamis 🙂 Kommentiert hier einfach, was euch im Wochenbett besonders gut getan hat. Das Los entscheidet dann. VIEL GLÜCK!

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Foto: Anne Seliger

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24 comments

  1. Meine Freundin kam vorbei und hat für uns erstmal ganz viel vorgekocht, hat die großen Kinder versorgt bzw Ausflüge mit ihnen gemacht.

  2. Dass mein Mann gekocht und den Haushalt gemacht hat und ich liebe Menschen um mich hatte die mich aufbauten als es mir schlecht ging.

    1. Ich bin vor kurzem zum 5. Mal Mama geworden und ich habe mich einfach riesig gefreut über die vielen Hilfsangebote von Familie und Freunden! Sei es etwas zu essen zu kochen, die großen Kinder zur Schule/Kita zu bringen und zu holen, bei mir aufzuräumen, einzukaufen oder einfach nur da zu sein. Diese großartige Hilfsbereitschaft von allen Seiten war einfach überwältigend. 💙💛🧡💚💜

  3. Neben viel Hilfe bei der Betreuung der Geschwister waren es liebevolle Päckchen von (Online-) Freundinnen mit Kleinigkeiten für die Kinder zur Beschäftigung, Niedlich leiten fürs Baby und diversen Aufmerksamkeiten für mich, vor allem auch gehaltvollen Snacks.

  4. Die Liebe und Fürsorge der Geschwister, viel nacktes Kuscheln und leckere Suppen – und viel Zeit und Ruhe. So kann es ein herrlicher Ausnahmezustand sein 🙂

  5. Nach der ersten Geburt war die Wohnung ganz liebevoll dekoriert. der Kühlschrank war voll, es gab Kuchen und viele Geschenke, die im Wochenbett auf mich gewartet haben. Nach der zweiten Geburt haben mein Mann und meine Mutter unsere Wohnung für mich sauber gemacht, bevor ich nach Hause gekommen bin, der Kühlschrank war voll, wir haben Essen vorbei gebracht bekommen und ich konnte mich dadurch gut erholen und voll auf meine Babies konzentrieren.

    1. Meine Schwester hat mehrfach den Kühlschrank aufgefüllt und für uns gekocht.
      Insgesamt fand ich, dass die meisten Geschenke fürs Baby waren und die Mama (besonders im Wochenbett) eher vergessen wurde. Mal sehen, wie das 3. Wochenbett im Sommer wird…

  6. Ich bin gerade im Wochenbett mit Kind Nr 2 und vermisse ehrlich gesagt ein bisschen das Umsorgt-Werden aus dem ersten Wochenbett. Dafür gab es dieses Mal viele Blumen, über die ich mich sehr gefreut habe. Ein bisschen Frühling in der Wohnung, wenn man schon nicht so viel nach draußen kann.

  7. Ich erinnere mich sehr dankbar an die jeweils ersten warmen Essen (Lieblingsgerichte) nach dem Heimkommen aus dem Krankenhaus zurück! Was für ein Gaumenschmauß! Was für eine „Belohnung“ für die Geburt 🙂

  8. Meine Eltern haben uns ein paar Mal den Kühlschrank komplett gefüllt und mein Schwager hat jedes Mal eine fertige Malzeit mitgebracht, wenn er zu Besuch kam.
    Da ich mich meistens um die Mahlzeiten kümmere, hat das sehr gut getan.

  9. Hach, das wäre was für unser sechstes Baby, welches bald auf die Welt kommen soll! Ich fand es im Wochenbett immer besonders schön, wenn jemand mir eine richtig große Saftschorle gemacht hat, mit leckerem Eisen-Saft. Verbinde ich immer mit „grad entbunden“ 🥰

    1. Ich fand es schön, wenn der Besuch einfach mal einen Kuchen oder eine Mahlzeit mitgebracht hat. Ansonsten muss ich ehrlich sagen, dass ich bei keinem der Kinder groß Wochenbett zelebrieren konnte, da die Unstände es nicht hergegeben haben. Und das wird jetzt bei unserem vierten Kind wahrscheinlich nicht viel anders werden….

  10. Mir steht erst in Kürze mein erstes Wochenbett bevor. Mir helfen aber jetzt schon viele Tipps um uns auf die Zeit vorzubereiten 🙂

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