Einschlafbegleitung: Ich verstehe nicht, warum manche Familien das machen

Einschlafbegleitung

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Mein Name ist Moni und ich habe auf eurer Seite Artikel zum Thema Einschlafbegleitung gelesen. Meine Tochter ist schon 20 Jahre alt, ich habe also kein Baby mehr und viele Themen der heutigen Müttergeneration sind neu für mich. Vieles finde ich richtig toll, das Thema Einschlafbegleitung verstehe ich aber schlicht nicht. Und deswegen schreibe ich euch, weil ich hoffe, dass es mir jemand erklärt. Ich meine das wirklich wertungsfrei, aber ich tue mich schwer, zu verstehen, warum man das macht.

Klar ist, dass man sein Kind nicht einfach in einem dunklen Zimmer ablegt und weinend alleine lässt. Das habe ich natürlich auch nie getan. Als meine Tochter noch klein war, haben wir darauf geachtet, dass es vor der Schlafenszeit ruhig wird. Es lief also kein Fernseher, kein Radio dudelte. Meist wurde nach dem Essen noch etwas gespielt oder ein Buch angeschaut. Dann haben wir sie fürs Bett fertig gemacht, alles nur noch bei gedimmten Licht. Dann haben wir uns hingelegt, ich habe noch was vorgelesen und danach ist sie eingeschlafen.

Sie hat auch von Anfang an in ihrem eigenen Bett gelegen, allerdings bei uns im Schlafzimmer. Generell waren wir mit ihr immer viel draußen, frische Luft und Bewegung macht ja müde. Es gab so gut wie keine Medien und wir hatten auch ein Spielzeug, das Krach macht. Ich frage mich, ob zu wenig Bewegung und zu viele Medien die Kinder auch einfach zu aufgedreht fürs Bett macht.

Ich frage mich auch, ob die Kinder nicht noch schwerer einschlafen, wenn ein Erwachsener neben ihnen sitzt, der natürlich auch Geräusche macht und eventuell sogar noch das Handy dabei hat. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand erzählt, wie die Einschlafbegleitung abläuft und warum er/sie sich dafür entschieden hat! Ich freue mich auf eure Erfahrungen.


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17 comments

  1. Mein Mann und ich finden es schön, mit unseren Kindern in einem Bett zu schlafen, solange sie klein sind. Es ist doch eigentlich das natürlichste der Welt? In der Steinzeit hatten die Kinder ja auch keine extra „Kinderhöhle“, sondern alle haben sich am Feuer zusammengekuschelt. So ein kleiner warmer Kinderkörper neben einem, der süße Atem… das ist doch so schön. Ich würde meine kleine Tochter total vermissen, wenn sie nachts im Dunkeln in einem anderen Zimmer schlafen würde. Mein Sohn geht schon zur Schule und hat sein eigenes Bett, kommt aber meist im Lauf der Nacht zu uns. Er schläft inzwischen allein ein. Vorher liegt einer von uns noch eine Weile neben ihm und redet. Kleine Kinder bekommen aber meiner Erfahrung nach schnell Angst, wenn sie ganz allein in einem dunklen Zimmer liegen. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, wie ich als Kind Angst allein im Bett hatte. Also dürfen unsere Kinder beruhigt in unserem Arm einschlafen, solange sie es brauchen (bei meinem Großen war es so, bis er sechs Jahre alt war). Die Zeit, in der sie uns nicht mehr so nah sein wollen, kommt früh genug.

    Und falls sich das jemand fragt: Mein Mann und ich haben regelmäßig intime Momente. Die müssen ja nicht zwingend im Bett stattfinden 😉

  2. Ich schließe mich an: was du beschreibst ist Einschlafbegleitung. Genau so machen wir sie auch, wie du es damals gemacht hast. Früher hatte man wohl keinen Begriff dafür.?!

    Meine ältere Nachbarin erzählte , sie hat es mit ihrem inzwischen 40 jährigen Sohn damals auch so gemacht wie du es beschreibst! Und dann kamen Stimmen von außen, sie soll bloß damit aufhören, es schade denn Kind:(

    Ich habe zwei Kinder, die ich begleite, wie du es tatest: Mein Sohn schläft schnell ein und seine Zwillingsschwester braucht viel länger.

  3. Kinder sind verschieden und haben unterschiedliche Bedürfnissen – deshalb machen einige Familien „Einschlafbegleitung“ und andere nicht. Das hat (in den allermeisten Fällen) nichts damit zu tun, ob die Eltern das Kind am Anfang „verwöhnen“ oder nicht.
    Einige Babys schlafen nur mit Körperkontakt ein, auch wenn man sie vom ersten Tag an wach ins Bett liegt. Das Nind fühlt sich unwohl und weit – bis man es wieder in den Arm nimmt oder die Hand auf das Kind legt. Hand weg – Kind brüllt. Einigen Kindern reicht es, wenn sie merken (sehen/hören), dass noch jemand im Zimmer ist und bei wieder anderen kann man das Zimmer verlassen, während das Kind wach ist und es schläft einfach ein.
    Und wenn die eigenen Kinder eben nicht zu letzteren gehören, lässt man das Kind entweder weinen und brüllen ( oder je nach Alter aufstehen) bis zur absoluten Verzweiflung und Erschöpfung, oder man bleibt bei ihm bis es eingeschlafen ist.

    Und das war auch früher schon so. Da wurde aber noch schneller behauptet, man verwöhne das Kind, weshalb Eltern das weniger erzählt haben, und schreien lassen war sicherlich verbreiteter als heutzutage (was u.a. mit der lange Zeit nicht hinterfragten Naziliteratur zum Thema Kindererziehung zusammenhängt).

  4. Also bei meinem Kind lief das genauso ab, das ist kein altes Thema. Schon in Säuglingsalter habe ich meinen Sohn nich mit offenen Augen hingelegt ( war natürlich im Nebenzimmer) sodass dies eigentlich das ganz normale Verfahren ist. Und später abends nach dem vorlesen, noch wach, mit Nächtliche auch allein einschlafen lassen. Ich denke das hängt davon ab wie Kinder das von Anfang an lernen. Sie empfinden das „alleine“ einschlafen lassen nur negativ wenn sie es nicht kennen ( anfangs „verwöhnt“ wurden). Es liegt also bei den Eltern, auch wie sehr ich dieses Thema überhaupt aufbausche. Unsere Eltern und Großeltern brauchten das Thema nicht, da wurde das von Anfang an normaler gehandhabt.

    1. Viele in der Generation unserer Eltern und Großeltern sind geprägt von der „schwarzen Pädagogik“, welche insbesondere von einem Buch von Johanna Haarer propagiert wurde. Diese wurde in der Nazizeit genutzt, um gefühllose, abgehärtete „Soldaten“ zu erziehen. Dort wurde auch empfohlen, das Kind alleine schlafen zu legen und bloß nicht weich zu werden, wenn das Kind weint.Meine Oma ist heute noch davon überzeugt, dass Schreien die Lunge stärkt.
      Diese Erziehungsmethoden haben vielen Kindern geschadet und im Erwachsenenalter für psychische Probleme gesorgt und sollten heutzutage nicht als „normal“ gelten. Babys kann man nicht verwöhnen, auch das ist Konsens der heutigen Erziehungswissenschaft.
      Abgesehen davon ist jedes Kind unterschiedlich und nur, weil ein Kind noch länger nach der Nähe der Eltern verlangt, liegt das nicht zwangsläufig an einer „falschen“ Gewohnheit.
      Ich gehe mal davon aus, dass du dein Kind nicht hast weinen lassen. Und wenn dein Kind das Ablegen von Anfang an gut mitgemacht hat, sei doch glücklich darüber und verurteile nicht andere Eltern, deren Babys vielleicht Anpassungsschwierigkeiten hatten, High Need Babys sind oder Ähnliches.

      Manchmal weiß man ja auch einfach nicht, was noch dahinter steckt, wenn ein Baby sich nicht ablegen lässt. Mein Sohn ließ sich in den ersten Monaten auch nicht ablegen. Selbst im Kinderwagen schrie er die ganze Fahrt nur. Später stellte sich heraus, dass er eine Versteifung im Nacken hatte, die bei der Geburt entstanden war. Durch Osteopathie konnte es dann behoben werden und auf einmal schlief das Kind im Kinderwagen ein.
      Also urteile nicht über die Erziehung anderer, nur, weil sie anders erziehen als du.

    2. Silvia, ich finde es ( egal von wem) sehr herablassend es so hin zustellen das die Eltern etwas falsch gemacht haben wenn ihr Kind nicht alleine einschläft.
      es gibt definitiv Kinder die auch wunderbar alleine einschlafen, aber wie bei allem, man soll nicht von einem ( eigenen) auf alle anderen schließen, jede Situation ist anderst, und jeder Mensch ist anderst.
      Und es ist ja wirklich toll für dich das dein Sohn so ein Kind war das das mit machte oder so brauchte. oder durfte er sich in den Schlaf weinen am Anfang ?!

      Mein Sohn kam zu früh, war auf der Neo. da mein Zimmer im Krankenhaus Fußweg mindestens 10-15 Minuten weg war, konnte ich auch nicht immer da sein. und er ist trotzdem nur mit mir eingeschlafen ! und zuhause das gleiche. habe ich ihn abgelegt – hat er geschrieen. für uns beide an Schlaf nicht zu denken. Lag er auf mir, in meinem arm, stillte, schlief er prima ein. und ich dachte, weil das meine Mutter und Schwiegermutter mir so eingeredet haben ( so wie du es oben schreibst) er müsse alleine im eigenen Zimmer schlafen, mit uns stimmt was nicht und hatte monatelang ewigen Stress und dachte ich mache alles falsch. und da habe nicht ich das Thema aufgebauscht, sondern mein Umfeld hat mir eingeredet ich mache alles falsch. aber er hat einfach die Nähe gebraucht, und braucht sie bis heute beim einschlafen. und weißt du was, ich finde das völlig normal und ok so! ich schlafe auch lieber neben meinem Mann und nicht alleine. aber bei Erwachsenen ist das ja normal. nur die Kinder sollen alleine (ein)schlafen. Solche Aussagen machen mich heute noch wütend.

      Und was oben im Text beschrieben steht ist doch eine Einschlafbegleitung.
      Auf die ruhige Situation vorbereiten, Buch lesen, zusammen hinlegen, dabei bleiben bis das Baby / Kind schläft. Hat ja anscheinend. wunderbar so geklappt, nur gab es noch keinen Namen dafür oder wurde aufgebauscht …

    3. Wie viele Kinder hast du von Geburt an begleitet. Wie bei den allermeisten Sachen im Leben, kann man von einem nicht auf alle schließen. Und selbst wenn man selbst mehrere Kinder hat, kann man nicht davon ausgehen, dass ALLE anderen Kinder auch Do sind und dass Dinge, die in der eigenen Familie funktioniert haben auch bei ALLEN anderen Familien funktionieren müssen.

    4. Stimmt Silvia, damals war es ’normal‘, das Kind nachts alleine im Zimmer zu lassen und anfangs maximal alle 4 Stunden zu füttern. Dass das nicht gut für die Babys war, weiß man mittlerweile zum Glück durch wissenschaftliche Untersuchungen. Gut, dass wir heute auf dem Weg zu einer neuen ‚Normalität‘ sind. Du wirst bestimmt sagen, dass es dir ja auch nicht geschadet habe. Dann bist du entweder sehr resilient oder es hat eben doch seine Spuren hinterlassen. Wir brauchen uns über die vielen psychischen Probleme, Depressionen und Burnouts in der Generation nicht zu wundern, wenn sie Menschen betreffen, die nie gelernt haben, dass ihre Bedürfnisse wichtig sind.
      Babys unter einem Jahr kann man zum Glück nicht verwöhnen. Einem Baby oder auch einem Kind die Nähe und Sicherheit zu geben, die es braucht, ist kein Verwöhnen.

  5. ich finde den Post toll und finde es super, wenn man sich in ein für sich neues Thema einfühlen will.

    ich glaube, Du verstehst Einschlagbegleitung als das beim Kind bleiben, bis es schläft, richtig?

    das haben wir lange bei unserem Großen gemacht und irgendwann konnte er gut alleine einschlafen. das hat aber lange, lange gedauert. wir haben das trotz der Anstrengung gemacht, weil wir das Gefühl hatten, dass er das braucht. unsere Kleine ist da anders, sie dreht sich um und zack, Schlaf. wir versuchen da beiden Kindern das zu geben, was sie brauchen.

  6. ich denke du meinst wohl das Begleiten bis das Kind schläft. Sei froh, dass du ein „pflegeleichtes“ Kind in dieser Hinsicht hattest. Ich kann für unser Kind, mittlerweile fast 5 Jahre alt, nur sagen, dass es ohne nicht möglich wäre. Unser Sohn ist sehr nähebedürftig. Er schläft mit Mama und Papa zusammen im Bett ein und verbringt die gesamte Nacht auch dort. Immerhin klappt es mittlerweile gut, wenn ein Elternteil mal nicht da ist. Sogar für ein WE.
    Wir sind damit einverstanden und sehen es ganz gelassen. Bei uns hat früher Widerstand gegen die Einschlafbegleitung nur zu enormem Stress geführt. Keiner hat geschlafen, das Kind schrie und man selbst hat sich dabei schlecht gefühlt. Unser Kinderarzt sagte zur U8 noch, wir sollten da auf unser Bauchgefühl vertrauen ihm diese Nähe nicht zu verweigern, er sei sicher es würde irgendwann von alleine ein Ende finden.
    Meine Nichte (2) ist gänzlich anders. Sie fremdelt nicht, sie wird wach hingelegt im dunklen Raum und kann allein gelassen werden, sie schläft sofort ein. Glück gehabt…..;)

  7. Was hat dieser Beitrag denn für einen Sinn? Inzwischen haben wir doch bitte alle verstanden, dass es Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen gibt und Eltern darauf unterschiedlich stark eingehen. Bei mir schläft ein Kind problemlos ein, das andere tut sich schwer mit dem alleine-sein und entspannt erst sobald es unsere Nähe spürt. Entsprechend „muss“ ich bei einem mehr Zeit einplanen, beim anderen reicht ein „Gute Nacht“ und raus.
    Und bei einem nicht schlafenden Kind das Argument zu bringen, dass man nicht genug an der frischen Luft war… sorry, aber da kommt man als verzweifeltes Elternteil schon selbst drauf und guess what: an der frischen Luft oder Müdigkeit liegts nicht.

  8. Warum fragst Du nach, wenn es bei Euch so gut lief und ihr alle zufrieden ward? Oder zweifelst Du an dem Weg, den Du damals gegangen bist?

  9. Hallo, bin nicht sicher, ob ich den Post verstehe. Zusammen hinlegen + etwas vorlesen, dann schläft das Kind ein – das ist doch eine Einschlafbegleitung? Und wenn das mit dem Einschlafen so schnell geht, ist es ja super.

    1. Ich glaube „früher“ gab es dafür einfach noch keinen Begriff. Unser 3. Kind ist so ein „Lehrbuch-Kind“, da klappt es auch (wenn er müde ist), dass er nach einem ruhigen Abendritual schnell einschläft. Da es nicht lange dauert, hab ich auch nicht das Bedürfnis das groß als „Einschlafbegleitung“ zu bezeichnen. Unser 1. Kind war da ganz anders. Egal wie müde sie war und wieviel wir draußen waren (und sie hatte im kleinkindalter noch gar keine Medien konsumiert im Gegensatz zu unserem 3. Kind…), sie hat meist ewig gebraucht zum einschlafen. Damals hatte ich auch noch versucht ihr beizubringen, alleine einzuschlafen. Hat nur zu noch mehr Geschrei geführt. Bei ihr hat der Begriff „Einschlafbegleitung“ durchaus seine Berechtigung.

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