Gastbeitrag von Marlen: Wie wären meine Kinder, wenn ich eine andere Mutter wäre?

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"Weihnachten, ein Fest der Familie und der Liebe. Überall in den sozialen Medien sah man fröhliche Kinder, schön geschmückte Bäume und überhaupt nur ganz viel Friede, Freude, Eierkuchen. 

Was man nicht sah: Kinder, die in drei Minuten alle Geschenke aufgerissen hatten. Das scheiß Wetter, das in ganz Deutschland herrschte und somit auch der Budenkoller, den man bekommt, wenn man so gar nicht raus kann. 

Ich kann es nicht anders sagen: Weihnachten war bei uns anstrengend. Ab und zu warfen mein Mann und ich uns Blicke zu, die sagten: "Was haben wir eigentlich falsch gemacht in der Erziehung? Warum scheint in allen anderen Familien nur Harmonie zu herrschen, während sich unsere Jungs nonstop um Playmobil, den größeren Bissen Schokolade oder wer länger in der Wanne sitzen bleiben darf, streiten?" 

Versteht mich nicht falsch, wir haben tolle Kinder. Aber sie haben eben manchmal auch ganz schöne Aussetzer. Wenn ich abends im Bett liege, überlege ich: Hätten die Kids diese Aussetzer auch, wenn ich mich in den ersten Jahren anders verhalten hätte? 

Oder anders ausgedrückt: Sind die Kinder so wie sie sind, weil ich Fehler in der Erziehung gemacht habe?

Wie wären die Kinder, wenn sie eine andere Mutter gehabt hätten? Zum Beispiel eine von den Müttern, die sich im Internet tummeln. Die nie genervt sind. Sich nie alleine im Bad einschließen, um mal ihre Ruhe zu haben. Die immer geduldig sind, die stundenlang, jahrelang die Kinder tragen. Die bereitwillig nachts zur Seite rutschen und es genießen, dem Atem der Kinder zu lauschen. Wären diese Mütter besser für meine Kinder gewesen? 

Denn ja, ich bin genervt. Ich will auch mal alleine sein. Ich habe gesagt: "Jetzt reiß Dich mal zusammen", anstatt den Trotzanfall des Kindes liebevoll wegzustreicheln und wegzulächeln. Ich motze, ich schimpfe, ich werde laut. Anstatt in die Knie zu gehen, den Kindern in die Augen zu gucken und ihnen sanft zu erklären, wie ich mich gerade fühle. Und ich würde auch gerne mal wieder eine Nacht alleine in meinem Bett liegen…

Ich frage mich: Bin ich die Einzige, die all diese Ratschläge aus Büchern, stets geduldig und sanft zu sein, nicht einhalten kann? Die es unglaublich findet, dass manche Mütter es schaffen, IMMER die Bedürfnisse ihrer Kinder über die eigenen zu stellen? 

Ich frage mich zudem: Wie wären meine Kinder, wenn ich nicht oft gehetzt von der Arbeit käme? Wenn ich zu Hause geblieben wäre all die Jahre. Wenn ich nicht Wäsche zusammenlegen würde, während ich vorlese. Sondern immer ganz und gar bei ihnen wäre? Wenn ich nicht zwischendurch mal dienstlich telefonieren müsste? Wenn ich nicht die Glotze anschalten würde, um mal in Ruhe das Abendessen vorzubereiten? Wenn ich nachmittags mit ihnen basteln würde, fröhlich und gut gelaunt, anstatt sie mit in den Supermarkt zu schleppen, weil der Kühlschrank mal wieder leer ist?

Wären meine Kinder ausgeglichener, wenn ich eine dieser immer ausgeglichenen Mütter wäre?

Vielleicht ist es müßig, sich diese Fragen zu stellen. Ich hoffe, ich kriege jetzt hier nicht gleich fiese Hass-Kommentare.

Was schön wäre? Wenn mir jemand schreiben würde, dass bei ihnen zu Hause auch nicht alles rosig ist. Dass ich nicht alleine bin mit meinen Gedanken und meinen Zweifeln. 

Ich will nur das Beste für meine Jungs. Aber ich weiß, dass ich nicht jeden Tag die beste Version von mir bin…"

 

Foto: Pixabay

 

 

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35 comments

  1. Und was ist mit Papa?
    Haben alle, die hier von Selbstzweifeln geplagt sind, sich auch schon mal gefragt, was wäre, wenn der Papa ein besserer Papa wäre?
    Nein? Warum erwartet ihr von euch selbst dann solche Perfektion?
    Ihr seid toll, wie ihr seid und jede von euch gibt ihr Bestes. Das reicht euren Kindern.
    Bilderbuchfamilien gibt es nur in Bilderbüchern und aus eurem Familienfotoalbum wird in 10 Jahren auch nur noch die Sonne scheinen.

  2. Schon allein, dass du dir
    Schon allein, dass du dir diese Fragen stellst, macht dich zu der besten Mama, die du nur für deine Kinder sein kannst. So ein großartiger Text, vielen Dank dafür!

  3. …dein Text könnte…
    1:1 von mir sein! Wie oft habe ich mich schon gefragt, warum unsere Kinder sind wie sie sind – weil sie mich und ihren Papa spiegeln und wir keineswegs immer entspannt sind. Unser heiliger Abend war dieses Mal der blanke Horror. Die Große ist in der Früh irgendwie doch ins Wohnzimmer gekommen und hat den Baum und alle Geschenke entdeckt, somit musste die Bescherung bereits am Morgen im Pyjama stattfinden. Dann war sie enttäuscht, weil nicht alle Geschenke da waren, die sie sich gewünscht hat (wir hatten noch insgesamt 4 Bescherungen vor uns). Irgendwann bin ich in Tränen ausgebrochen, weil das wirklich nicht meine Vorstellung vom Weihnachtstag/abend war. Der ersehnte Ausflug in den Wald hat uns auch nicht wirklich beruhigt, weil es an diesem Tag getaut hat und ständig Schneebrocken auf uns gefallen sind, was die Kleine nicht wirklich ertragen konnte. Erst am späten Nachmittag haben wir uns alle beruhigt und dann haben wir gemeinsam Schnitzel paniert!
    Und dass heute wieder der Kindergarten begonnen hat, hat mich auch nicht gerade traurig gestimmt.
    DANKE für deinen ehrlichen Bericht, der mich wieder gelassener stimmt!!!

  4. das Richtige lesen 🙂
    Liebe Marlen,
    vielleicht liest du einfach nur die „falschen“ Blogs? Ich kenne viele Mamas (vor allem mich), die sehr oft über Streit, schlechtes Gewissen, Kinder anmotzen, kleine nervige Kinder und Stress mit den Kids schreiben. Ich bin in meinem Blog total ehrlich und andere sind es auch oft genug.
    Es gibt keine Mutter, die ihr Kind noch nie angeschrien hat. Es gibt nur Mütter, die sich nicht trauen, das zu erzählen!
    In diesem Sinne alles Liebe, schau mal bei http://www.zwillinge-blog.de vorbei!
    LG
    Katrin

  5. Nobody’s perfect!
    Liebe Marlen,

    wie du hier schon gelesen hast, bist du nicht allein! Diese so genannten „Übermuttis“ haben auch mal bockige und trotzige Kinder. Aber eigentlich gibt es die „Übermuttis“ gar nicht! Jedenfalls nicht 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr. Wozu auch? Wir Mamas sind auch nur Menschen. Und nur weil man die Kinder mal anmotzt oder sie vor dem Fernseher parkt, damit man mal in Ruhe kochen kann, verkorkst man sie nicht gleich. Jede Mutter, die behauptet, perfekt und nie genervt zu sein, lügt! Bleib authentisch und sei für deine Kinder die beste Mutter, die DU sein kannst, besser geht es nicht! Und übrigens: Ich habe nur 2 Kinder (2 und 5 Jahre alt) und die haben sich an Heiligabend den ganzen Tag die Köpfe eingeschlagen. Selbst mein Mann und ich hatten uns irgendwann in der Wolle. Harmonie an Weihnachten? Fehlanzeige! Wir versuchen es dann in diesem Jahr wieder 😉

  6. So ist das Leben eben, es muss Beben geben 😉
    Ständiges Versagen im Hinterkopf, ein schlechtes Gewissen, das nachts wachhält, totale Verunsicherung ob der eingeschlagene Weg der richtige ist, das kenne ich alles sehr sehr gut.
    Aber es wird besser, weil ich mich aktiv mit dem Druck, die perfekte Bilderbuchmama auseinandersetze. Und ich bin im Laufe meiner Beobachtungen zu meinem persönlichen, eindeutigen Resultat gekommen: die derzeit propagierte bedürfnisorientierte Erziehung hat viel Gutes. Es ist gut und richtig, Eltern auf die Gleichwürdikeit ihrer Emotionen mit unseren hinzuweisen. Kinder profitieren enorm davon, dass wir heute versuchen hin zu hören statt negative Gefühle zu verbieten. Jedoch wird die Message so oft falsch verstanden und dazu umgedeutet, dass Mama immer geduldig, selbst bitte schön bedürfnisfrei, unnatürlich reguliert und am besten dreifaltig agieren muss. Das ist jedoch genauso falsch, wie das Pendant. Wenn das Kind lernt, dass seine Anliegen wichtiger sind als Mamas und es stets den Vorrang hat, ergibt sich ein völlig falsches Bild. Die Gleichwürdikeit gelten auch für die Bedürfnisse der Eltern. Es darf nicht sein, dass Mütter sich, wie mir beschrieben, als „leere Hüllen“ empfinden, weil sie sich so weit zurück gestellt haben.
    Ein Kind wird in eine schöne, schreckliche, schmerzhafte und reelle Welt hineingeboren. Teil dieser sind seine durch ihre eigene Historie geprägten, unperfekten Eltern. Wir dürfen uns nicht zur Aufgabe machen, eine schmerzlose Scheinwelt erschaffen zu wollen. Wir schreien, wir meckern, wir drängeln und wir enttäuschen. Und nur so kann unser Kind uns wirklich kennen lernen und sich selbst umgeben von genauso fehlerhaften Menschen, wie es es selbst ist, wägen. Wenn meine Tochter merkt, dass ich nur 10 Minuten spontanes Geschrei aushalte, ohne selbst negativ zu reagieren, lernt sie meine Grenze kennen, sie ihr nicht gefallen wird, aber nun mal da ist.
    Grenzen kann man bewusst erweitern. Dies tue ich, jeden Tag werde ich etwas „kinderbelastbarer“. Mein Ziel ist es aber nicht, am Ende bei der möglichen Totalauslastung zu sein. Mein Ziel ist, eine möglichst schöne Zeit mit meinem Kind zu verbringen, von der wir beide profitieren.
    Ein Tipp: bewusst machen, was man ganz persönlich für lebensnotwendig für ein gutes Aufwachsen hält. Bei mir sind dies: ein sauberes, warmes Bett, gutes Essen, ein paar Küsse jeden Tag, ein guter Tagesausklang, Beteiligung am Alltag, Bücher, Stifte und Papier, so viel Zuwendung wie eben möglich und eine gute Erklärung wenn sie nicht erfolgen kann, keinerlei körperliche Gewalt und eine Aussprache nach Streit.
    Wenn ich das jeden Tag erfüllen kann bin ich eigentlich zufrieden. Und wenn nicht, versuche ich es morgen wieder.

    1. Kann ich nur zustimmen
      Ich finde das bringst Du hier super auf den Punkt: bedürfnisorientierte Erziehung darf nicht gleichgesetzt werden mit dem permanenten Hintenanstellen der eigenen (Eltern-) Bedürfnisse. Was bringt es unseren Kindern wenn sie jahrelang in Watte gepackt werden und jede Auseinandersetzung weggestreichelt wird, wenn sie dann allerspätestens in der Schule das „echte“ Leben kennenlernen und völlig überfordert damit sind, dass sich plötzlich nicht mehr alles nur um sie kreist?

  7. Alles wird gut
    Hallo, ich bin auch Mutti von 2 Kids, gehe 30 Std. arbeiten, mein Mann eher 50 Std.. Dazu haben wir das letzte Jahr gebaut und stehen jetzt kurz vor unserem Umzug… Also es ist viel los in unserem Leben. Trotz allem lese ich gerne die Blogs, die sich mit dem achtsamen Umgang mit den Kindern beschäftigen, hole mir dort Anregungen und auch mal Tipps. Denn auch wenn ich nicht alles 1:1 umsetze, finde ich, verändern sie den Blick auf die Kinder. Und wenn man verinnerlicht hat, dass die Kinder einen nicht absichtlich ärgern, dann fällt es leichter einmal weniger ärgerlich auf sie zu sein. Auch wenn ich mir bestimmt 10 mal am Tag die Frage stelle: warum zieht sich mein sechsjähriger nicht einfach an oder um, sondern möchte dabei meine Aufmerksamkeit, oder warum geht meine dreijährige nicht einfach auf die Toilette und ruft erst, wenn sie fertig ist, das klappt doch im KiGa auch… Ich habe doch soviel zu tun und würde meine Zeit, die bleibt, lieber mit Spiel und Spaß mit den Beiden verbringen, als mit diesem Alltagsgetrödel… Doch anscheinend ist es ihnen wichtig. Manchmal schimpfe ich aber doch… Das kennen sie. Und wenn ich dann mal andere Kinder mit zu Hause habe (meine Nichte oder Freunde der Kinder), dann bin ich immer wieder froh, dass meine Kinder meine Kinder sind! Wir sind als Family nämlich ein gutes Team… Es wächst wie ein Puzzle zusammen, jeder mit seinen Ecken und Kanten. Was will ich damit sagen: Vergleichen bringt nichts, jede Familie findet ihren eigenen Weg im Alltag, da jede Familie aus verschiedenen Charakteren besteht!

  8. Nun, offenbar bin ich die
    Nun, offenbar bin ich die Einzige, die sich die diese Frage nicht stellt!! Ich frage mich stattdessen eher, von wem Du sprichst?! Gibt es diese Übermuttis im Internet überhaupt – es gibt KEINE Mutter, die IMMER ihre Bedürfnisse unterordnet, bei der ALLES perfekt ist! Egal ob sie ein noch so perfektes Foto postet, ist ja eh klar, dass dieses inszeniert ist! Dumm, wer was anderes glaubt!
    Ich finde du spielst ihr ganz schön mit Klischees… Um dir ein „Like“ abzuholen, eine ‚Bad Mom‘ zu sein?! Meine Empfehlung: Erziehung – Darum wollen viele Mütter „bad moms“ sein – http://www.sz.de/1.3284299

    1. Das Buch hört sich ja schon
      Das Buch hört sich ja schon bescheuert an… Marlen schreibt hier über ihr tiefstes Inneres, was offensichtlich viele teilen und nachvollziehen können…Wer ist so krank und will sich damit ein Like abholen… So ein quatsch… Du gehörst wohl zur Sorte der ausgeglichenen nicht zweifelnden… und nicht über ihre Gefühle sprechenden…. das ist völlig legitim aber Urteile nicht über die, die anders sind…

      1. Nein!
        Das ist kein Buch – sondern ein Artikel in der SZ…
        Und ja ich gehöre zu den Ausgeglichenen! Weil mir klar ist, dass es nun mal dazu gehört, dass man genervt ist und selbstzweifelt, man manchmal durch die Decke gehen möchte oder schreiend aus dem Raum rennen möchte – aber genau weil ich über meine Gefühle mit meinem Partner oder Freundinnen spreche, weiss ich dass das doch alles Quatsch ist! Ich finde jedoch, dass das alles kein Grund ist, über so genannte Ubermuttis herzuziehen und sie für eine gute Pointe im Text zu kritisieren – wir wissen doch, dass 99% der Bildr im Internet inszeniert sind! Und mit dem Wissen, aber vor allem mit der Vorsatz, sich und alles nicht so ernst zu nehmen, 9 auch mal grade sein zu lassen und die Welt auch mal mit Kinderaugen zu sehen, lassen sich die „Phasen“ doch ganz gut aushalten….

  9. Du sprichst mir aus der Seele
    Du sprichst mir aus der Seele! Genieße gerade 5 Minuten Ruhe im Sessel – wohlwissend, dass meine beiden Jungs gerade das Badezimmer von der Wanne aus unter Wasser setzen…

  10. Du Liebe, setz den Maßstab
    Du Liebe, setz den Maßstab nicht zu hoch und sieh diese Blogs v.a. in Relation, man kann halt auch nur Achtsamkeit und Entschleunigung predigen, wenn einem die Sonne ausm Arsch scheint und man wirklich überhaupt und gar keine anderen Probleme hat! Für solche Leute sind Kinder ein Projekt und Erziehung etwas Optimierbares, wenn man sich dank Putzfee nicht um das Haus und dank Lieferservice nicht um den Einkauf zu kümmern braucht, muss man sein Dasein ja wohl oder übel an den Kindern rechtfertigen. Du hast zum Glück mehr, das dich ausmacht und deine Kinder werden mit 18 super sozial kompetent das Haus verlassen, auch wenn sie sich jetzt kloppen. Ich denke da gerade an all die unwirschen Jungs aus der Grundschule und je wilder die Kindheit, desto nettere Männer sind sie geworden (ohne das jetzt empirisch geprüft zu haben und sicher auch mit genügend Gegenbeispielen ;))

  11. wie macht die mama?
    Mecker, mecker , mecker. Kann grad auxh nur lesen und schriebn weil ich mich in die kueche verdrueckt hab und die grossen fernswhen 😉 ich wuensche mir auch oefters es liefe anders oder ich waere anders. Is aber nich so.
    Nach weihnachtskrise laeuft ea wieder gut.es haben sich alle aneinander abreagiert und ich kann aktuell ueber manchem stehen. Gruessle aus einer normalen ? Familie

  12. Ohhhhjaaa
    Du bist nicht allein 😉
    Ich bin manchmal froh wenn die Große beim Papa zu den Ferien ist und ich mit der Kleinen ausschlafen kann, ich bin froh wenn mein Mann 2h mit den beiden spazieren geht und ich mal alleine bin.
    Ich liebe meine Mädels über alles und ich tue viel für sie.
    Aber wenn ich krank bin, wenig schlaf hatte und dann noch das Kind nicht macht was es soll, dann schimpfe motze und mecker ich.
    Ich bin zwar Mutter, aber ich bin auch nur ein Mensch :-*

  13. Liebe Marlen, kann sehr gut
    Liebe Marlen, kann sehr gut verstehen was du meinst. Mir geht es beim Lesen und scrollen durch diverse Mummy-Accounts ähnlich. Und weißt du was : nach kurzem Selbstzweifel bin ich dann nur genervt von diesem dämlichen, realitätsfernen Bildern, die dort erzeugt werden. Und ich glaube das ist das Hauptproblem. Wir vergessen ,dass es inszenierte Ausschnitte des Alltags sind. Nicht mehr und nicht weniger. Und ja, vermutlich quengeln während jedem Foto Shooting im Hintergrund die Kinder. Bloß wird das nicht gezeigt. Wenn wir anfangen diese Accounts mehr als nettes Entertainment zu betrachten und uns weniger damit vergleichen und uns schlechte Laune machen zu lassen ist vermutlich allen geholfen.
    Und frag mal deine Kids, die würden dich bestimmt niemals eintauschen wollen 🙂

  14. Super Artikel!
    Liebe Marlen,
    ich bin froh, dass Du hier so viele verständnisvolle Kommentare erhältst! Seit ich Mutter bin, habe ich mich vom Perfektionismus verabschiedet und unter deinemuetter.de versuchen wir gerade einen Gegenentwurf zu dieser angeblich so reibungslos harmonischen Instagram/Pinterest Welt.
    Ein tolles Wochenende Euch allen mit viel Lachen!

  15. Diese Fragen stelle ich mir
    Diese Fragen stelle ich mir auch oft. Und jedes Mal, wenn man liest, dass sie psychische Schäden bekommen, wenn man nicht auf jeden Wutanfall mit ganz viel Liebe eingeht etc. denke ich mir, dass ich irgendwann schuld bin, wenn sie verkorkst sind. Wir haben drei Jungs, jetzt 8,6 und 4 Jahre alt. Ich bin sehr oft überfordert, unausgeglichen, ungerecht und wenig zugewandt. Ich bin auch nur ein Mensch und wenigstens kann ich vor mir selbst sicher sein, dass ich versuche, die beste Mutter zu sein, die ich sein kann. Besser kann ich nicht. Das schlechte Gewissen ist immmer dabei. Und, übrigens auch bei uns an Weihnachten: Gieriges Geschenkeaufreißen, neidisches Rumnörgeln, sehr wenig Zufriedenheit und „glänzende Augen“, dafür viel Geschrei und Streit…

  16. Du bist die beste, weil du dein Bestes gibst…
    Liebe Marlen,
    ohja, ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Auch ich fühle, als hätte ich das geschrieben und das, obwohl ich noch nicht arbeite und die Kinder fast immer bei mir sind- oder besser gesagt, genau deswegen! Wir alle sind nur Menschen und brauchen auch mal eine Ruhepause / Auszeit, und ich weiß genau, wie du dich fühlst (nehme ich an). Mein Großer sagt oft „Du bist meine Beste mama“ und oft denke ich dann, „oh Gott, und das obwohl ich heute tausend mal geschimpft, gemotzt etc hab“. Aber ja, unsere Kinder lieben uns, weil wir wir sind und sie merken, wann wir uns bemühen. Das tun sie. Ich erkläre es auch immer wieder und denke, irgendwann verstehen sie es. Warum Mama vielleicht gerade wirklich keine Nerven hat. Klopf dir auf die Schulter, für all das ,was du tagtäglich so gut machst!!!! Und vergib dir für das, was du hättest besser machen können. Wir haben alle nur ein Leben und geben das Beste und all unsere Liebe, und dann darf man auch wirklich mal an sich denken und sagen : „Sorry, jetzt nicht, ich muss mal durchatmen“

  17. Die Frage ist ja immer,
    an wem misst man sich?
    Die meisten meiner Freundinnen und Kolleginnen sind eher so wie ich. Wir arbeiten alle, haben mind. 2 Kinder, unsere Haushalte sind nicht perfekt, die Fenster ungenutzt, wir meckern unsere Kinder mal an oder schimpfen statt verständnisvoll auf Augenhöhe zu diskutieren, basteln hält sich eher in Grenzen und der Fernseher wird auch mal als Babysitter benutzt, damit ich kochen kann.
    Ich liebe meine Kinder heiß und innig, ich mache ihnen nachts bereitwillig Platz im Bett, aber das Leben besteht nun mal nicht aus Perfektion auf Instagram und Pinterest, sondern aus Supermarktbesuchen, schmutziger Wäsche, Reibereien und menschlichen Bedürfnissen. Das können sie lernen und das bereitet sie auf ihr Leben vor. Ich stelle mir immer vor, dass die perfekten Foto-Muddis in diesen Momenten ihre Kinder auch vernachlässigen, damit sie ein perfektes Foto arrangieren können, und das macht mich zufrieden :-).
    Du siehst, du bist nicht allein!

    1. so isses
      haha, das denke ich auch immer, „Hm und was machen jetzt die Kids während Mama fotografiert, Blog schreibt etc????“

  18. Genauso so ist es…
    Das Gleiche frage ich mich auch sehr oft. Wir haben drei Kinder, davon Zwillinge. Und ich stelle mir auch oft diese Fragen… wie schaffen es diese Übermütter, immer alles super zu erledigen, immer frisch zu kochen, das Haus blitzeblank, nie zu schimpfen, laut zu werden oder mal einen Ausraster zu haben, nie die Glotze einzuschalten weil sich die Kinder nie streiten und den ganzen Tag ja so wunderbar spielen … usw. ich könnte das hier endlos weiter schreiben.
    Meine Familie, meine Kinder sind für mich mein Leben und ich möchte es auf keinen Fall anders! Ich vermisse nichts und bin eine glückliche Ehefrau, Mutter und Hausfrau! Aber … ich kann nicht den ganzen Tag lächeln, nie schimpfen oder laut werden, immer einen perfekten Haushalt herzeigen, immer frisch kochen, den Kindern das fernsehen verbieten und mit ihnen den ganzen Tag spielen, malen, basteln…. So stelle ich mir in der Tat auch sehr oft solche Fragen, wenn ich diese vielen Blogs lese und die Fotos dazu sehe… wie machen es diese super Mütter? Deshalb bist DU erstens nicht alleine und zweitens sind solche Gedanken/Fragen durchaus berechtigt ;O)

  19. Niemand muss perfekt sein,
    Niemand muss perfekt sein, aber authentisch. Und lieber in der angemessenen Reaktionszeit ein kurzer Brüller, wenn das eben ICH bin, als stundenlanges Schauspiel. Das merkt doch das Kind auch, daß die Mama sich verbiegt. Und wer will eine verbogene Mama? Was bringt so etwas den Kindern bei? Bleib bei dir. Deine Kinder sind Fleisch von deinem Fleisch und Seele aus deiner Seele, die verstehen das alles viel besser als jeder Aussenstehende. Und lieben dich, weil du DU bist.

  20. Ach…
    … Du sprichst mir aus der Seele. Ich versuche jeden Tag, das Beste zu geben, aber oft ist es einfach genauso, wie Du schreibst. Ob meine Jungs anders wären, wenn ich gelassener wäre? Vielleicht. Aber ich bin ja auch nur ein Mensch. Und auch wenn häufiger mal gemeckert wird und wenn ich dem Vierjährigen sage, dass er einfach mal fünf Minuten den Schnabel halten soll, nachdem er zwei Stunden non-stop auf mich eingeredet hat, fühlen sie sich hoffentlich von Herzen geliebt. Im Ergebnis denke ich, dass das zählt und nicht das Gemotze. Das heißt ja nicht, dass man (frau!) sich nicht bemühen sollte, aber wenn ich jetzt nachts auch noch wachliege und mir den Kopf zermartere, dass ich nicht die beste Mutter bin, die ich mir vorstellen kann, hilft das keinem. Alles Liebe! (Ich gehe jetzt zum Yoga, um erstmal Zeit für mich und dann mehr Gelassenheit für die Kinder zu haben…)

  21. Es gibt keine perfekte Mutter!
    Liebe Marlen,
    ich denke es ist wichtig sich bewusst zu machen, dass jeder Mensch „Fehler“ bzw. seine Macken hat. Die verschwinden ja nicht plötzlich, nur weil man Mutter wird. Die ständige Suggestion der Medien, dass Mütter dies und das sein sollen, dies und das
    leisten müssen, macht uns Mütter unsicher. Die perekte Mutter gibt es nicht und wenn das alle Mütter ehrlich sagen würden – unsere Welt wäre um vieles leichter. Viele von den Sachen, die du geschrieben hast fallen mir nivht schwer – dafür 1000 andere! Mach dir keinen Kopf. Alles ist gut so wie es ist. Du bist die beste Mutter für deine Kinder. Wie langweilig und furchtbar wäre die Welt, wenn wir alle perfekt wären?

  22. Perfekt, wie langweilig!
    Wir hatten und haben teilweise immer noch ein familienbett! Ich liebe es meine Kinder nachts in meiner Nähe zu haben! Ich bastele manchmal mit meinen Kindern aber….. ich schließe mich auch im Bad ein, ich bin oft gehetzt und genervt und auch bestimmt manchmal ungerecht und dann alles andere als liebevoll! Unser Weihnachtsfest war toll aber hatte auch denneinennoder anderen Aussetzer! Also alk s gut! Jeder so wie er mag! Ich glaube wichtig ist, authentisch zu sein!

  23. Die perfekte Mama ist eine Illusion
    Liebe Marlen,
    Ich kann deine Zweifel an dir selbst sehr gut nachempfinden. Auch ich habe zwei Kinder, die nur ein gutes Jahr nacheinander geboren wurden, und bin als die Kleine 11 Monate war wieder mit 20 Stunden pro Woche arbeiten gegangen. Oft habe ich mich gefragt, ob meine Kinder entspannter wären, wenn ich es wäre. Aber wäre ich entspannter, wenn ich zu Hause wäre? Ich mag meinen Job, ich mag es zu arbeiten, ich liebe meine Kinder über alles und doch lässt mich die Vereinbarkeit von Familie und Job häufig zweifeln. Was ich aber weiß ist, dass ich nicht zufriedener wäre, wenn ich ausschließlich meine Zeit zu Hause verbringen würde. Nicht so gehetzt vielleicht, aber nicht zufriedener.
    Wenn ich gestresst aus der Firma komme, werde ich manchmal ungerecht den Kindern gegenüber und mag mich selbst nicht dafür. Aber ich wäre auch anders nicht immer gut gelaunt. Ich glaube mit diesen „perfekten Müttern“, die uns überall vorgehalten werden, erwartet man von sich selbst soviel. Diesen Druck muss man abstellen. Im Internet wird kaum einer posten, wie sich seine Kinder zwei Minuten nach der Bescherung gekloppt haben, sondern den einen kleinen „perfekten“ Moment, den man festgehalten hat. Es gab hier bei Stadt-Land-Mama mal einen tollen Post über ein Bild vom Tisch, ein kleiner Ausschnitt mit dem hübsch angerichteten Essen und danken Bild des gesamten Tisches, mit dem um den Teller herrschenden Chaos. Das ist vermutlich bei 99% der Postings genauso.
    Ich wünsche dir alles Gute!
    Viele Grüße, Nina

  24. Eine andere Mutter
    Guten morgen liebe Marlene,
    Du sprichst mir aus der Seele. Bei uns ist es genau so. Ich möchte hier jetzt gar nicht lange Texte schreiben, denn deiner ist meiner!
    Du bist ganz und gar nicht allein!
    Liebe Grüße,
    Gyrith

    1. Genau so.
      Genau so ging es mir auch beim Lesen. Ich unterschreibe den Text zu hundert Prozent! Danke!

      1. Dito
        Ich bin da voll und ganz bei dir.
        Könnte zu 100% unsere Familie sein.
        Aber zeigt nicht genau diese Reflektion , dass wir uns doch kümmern.
        Glaub an dich und das was du tust.
        Herzliche Grüße Katrin

  25. Bei uns ist nicht alles rosig!
    Liebe Marlen!
    Dein Artikel könnte von mir sein. Ich kenne diese Verhaltensweisen, die Erschöpfung, die Wut und vor allem… die Selbstzweifel!
    Und unser Sohn kann auch ganz schön neben die Spur geraten (z.B. An Weihnachten).
    Ich bin Dir sehr dankbar für Deinen Artikel, denn beim Lesen hatte ich eine plötzliche Eingebung: warum lese ich ständig in solchen Foren und Seiten, wo diese scheinbar perfekten Mütter sich darstellen und mir zeigen, wie schlecht ich es hin zu bekommen scheine?
    Der Versuch, durch ständige Beschäftigung auf intellektueller Ebene eine Veränderung meines Verhaltens zu erzielen wird nicht gelingen.
    Was hältst Du davon:
    6 Wochen Auszeit von diesen Internetseiten und volle Konzentration auf das, was in uns ist… auf unsere Bedürfnisse, Gefühle, Freuden und Sorgen.
    Und dann schauen wir, was das verändert.
    Was meinst Du?
    Herzliche Grüße und alles Gute für Dich und Deine Familie…
    Tanja
    PS. Ich bin sicher: Du bist die beste Mama, die Deine Kinder sich wünschen können!

  26. Zweifel nicht an dir
    Hallo Marlen. Ich bin eine Mama die viel Zeit für ihren Knirps hat. Ich male und bastel mit ihm. Ich lese vor ohne die Wäsche dabei zusammen zu legen. Ich versuche immer ruhig zu bleiben. Und jetzt rate mal, mein Kind hat herliche Bockanfälle, treibt mich manchmal an den Rand des Wahnsinns und ich denke oft, mach ich was falsch. Du bist wie du bist. Glaub an dich. Du machst dir Gedanken und willst das Beste für deine Kids. Zaubern können wir alle nicht…..leider XD