Selbstliebe: Wie vermittle ich meinen Kindern, dass sie genau richtig sind?

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Ihr Lieben, „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich mache es nicht richtig.“ „Erst wenn ich das geschafft habe, darf ich mich ausruhen.“ Kennt ihr solche Sätze? Sagt ihr solche Dinge nicht auch ab und zu mal zu euch selbst? Hach, diese doofe Selbstkritik, dieses permanente Sich-nicht-gut-genug-fühlen. Ellen Lutum kann als Coach ein Lied davon singen, viel zu viele ihrer Klientinnen haben diese Sätze verinnerlicht. Darum plädiert sie für eine Erziehung, die vor allem auf Selbstliebe basiert. Auch ein Buch hat sie zum Thema geschrieben: Sei die Liebe deines Lebens. Hier schreibt sie uns einen Gastbeitrag.

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Ellen Lutum: Sei die Liebe deines Lebens

So modern sich die heutige Frau präsentiert, in Sachen Selbstliebe hinken wir leider noch etwas hinterher. Seit mehreren Jahren stehe ich für das Thema ein, denn für mich ist bedingungslose Selbstliebe der Schlüssel zum Glück. Sicherlich ist keine keine neue Erkenntnis und vielleicht habt ihr davon an der ein oder anderen Stelle auch schon mal gehört. Dennoch ist die Praxis leider so, dass es immer noch vielen Frauen schwerfällt, Selbstliebe in ihrem Alltag auch zu praktizieren.

Ich bin nicht gut genug? Doch, und ob!

Kein Wunder, wenn wir bedenken, wie unsere Prägungen und unsere Erziehung waren. Das soll hier kein Vorwurf an unsere Eltern oder Großeltern sein. Die meisten von ihnen haben uns nach bestem Wissen und Gewissen erzogen. Und natürlich nach dem damals gängigen Standard. Aber trotzdem sitzen Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“ tief in unserem Mindset. Dabei helfen diese Sätze nicht, sie machen uns das Leben nur schwerer. Weil wir den damit transportierten Quatsch glauben.

Neulich kam eine Frau Anfang sechzig nach einem Vortrag auf mich zu. Sie war total begeistert. Sie meinte, ja, das Gesagte höre sich für sie sehr schlüssig an, aber sie könne das einfach nicht umsetzen. Sie sei einfach komplett anders erzogen worden. Das ließ mich aufhorchen. Es zeigt, wie immens wichtig es ist, das Thema Selbstliebe in die Erziehung miteinfließen zu lassen. Denn ja, es ist bedeutsam, dass wir unseren Kindern immer wieder sagen und ihnen auch zeigen, dass sie immer „genug“ sind. Dass wir sie bestärken in dem, was sie tun. Dass sie sich vertrauen dürfen.

In Gesprächen mit meinen Töchtern sage ich ihnen genau das. Und ihre Antwort ist: „Ihr seid ja auch meine Eltern. Ihr müsst das ja sagen, quasi „von Berufswegen“…“ Was kann ich also als Mutter tun, wenn ich möchte, dass meine Kinder sich selbst lieben lernen? Was kann ich tun, damit sie sich annehmen und akzeptieren, wie sie sind? Damit sie wissen, dass sie genau richtig sind, so, wie sie sind?

Wir geben unseren Kindern mit, was wir selbst leben

Mir kamen die Worte meiner Schwiegeroma ins Ohr. Sie sagte einmal zu uns: „Erziehen mit Worten, das klappt nur bedingt. Weiter kommst du, wenn du deinen Kindern das vorlebst, was du predigst.“ Sie fasste das sehr pragmatisch für uns zusammen. Wenn du nicht möchtest, dass dein Kind stiehlt – dann tu du es auch nicht. Du möchtest, dass dein Kind dir die Wahrheit sagt, dann sprich auch du die Wahrheit. Und zwar immer. Wenn es dir nicht gut geht und du wirst gefragt ob alles okay ist – dann sag ehrlich: „Nein, gerade nicht.“

Wenn du möchtest, dass dein Kind andere respektvoll behandelt, dann handle du respektvoll. Du möchtest, dass dein Kind sich gesund ernährt, dann mache es vor. Und wenn du möchtest, dass dein Kind sich annimmt und sich selbstvertraut – dann darfst du das so vorleben.

„Ich fand mich selbst ätzend“

Das Thema Selbstliebe war mir jahrelang völlig fremd. Ich fand mich richtig ätzend und mich um meine Bedürfnisse zu kümmern, fiel mir ehrlich gesagt total schwer. Ich durfte das erst mal wieder lernen. Oma Elses Worte helfen mir, wenn es mir mal wieder schwerfällt, mich und meine Bedürfnisse wichtig und ernst zu nehmen.

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Sie erinnern mich daran, meinen Kindern Selbstliebe vorzuleben, auch wenn ich eigentlich tausend Dinge erledigen müsste, die Arbeit gemacht werden müsste und die Wäsche sich stapelt. Ja, da kann es durchaus passieren, dass ich mich, anstatt mich gut um mich zu kümmern, mich um tausend andere Dinge kümmere und dann völlig fertig auf der Couch liege. Böses Foul- oder eben einfach menschlich, denn auch ich habe da meine Prägungen.

Also schaue ich auf meine Töchter und denke: „Was möchte ich ihnen vermitteln? Welche Werte möchte ich ihnen mitgeben? Ich möchte, dass sie selbstbewusst sind. Ich möchte, dass sie in sich das Wunder erkennen, das sie sind. Dass sie für sich einstehen. Tja, also heißt es, genau das auch vorzuleben.

Wie kann Selbstliebe im Alltag aussehen?

Ich zeige ihnen, dass ich mir wichtig und für mein Wohlbefinden selbst verantwortlich bin. Ich zeige ihnen, dass ich mich gut um meine Bedürfnisse kümmere, anstatt mich immer nur um alles andere zu sorgen. An dieser Stelle möchte ich sagen, dass meine Kinder schon 18, 16 und 13 Jahre alt sind und durchaus in der Lage, mal zu warten.

Ein Kleinkind kann das selbstverständlich noch nicht. Deshalb ist es gerade dann super wichtig, sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern, wenn man mal kurz Pause hat. Und Wäsche falten, zählt da oftmals nicht dazu. Wenn es mir gerade nicht gut geht, kann ich das auch einfach sagen. Damit nehme ich den Raum für Spekulationen. Sie müssen nicht darüber nachdenken, ob sie etwas falsch gemacht haben.

Wenn sie mich fragen, ob sie irgendetwas für mich tun können, damit es mir vielleicht besser geht, wisst ihr was ich dann antworte? „Das ist wirklich lieb von dir, aber es ist nicht deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es mir gut geht. Das ist meine Aufgabe.“ Oftmals lächeln sie dann und zwinkern mir zu. Ich spüre dann, dass sie mich verstanden haben und nicht für mein Wohlergehen verantwortlich fühlen.

Wie wäre es, wenn wir alle glücklich wären?

Ich stelle mir ab und zu vor, wie es wäre, wenn wir uns mehr um uns selbst kümmern würden. Wenn wir alle innerlich richtig glücklich wären. Wenn es okay wäre, einfach so zu sein, wie wir sind. Dann bräuchten wir anderen gar nicht mehr zu sagen, was sie besser oder anders machen „müssten“. Wir könnten einfach völlig bei uns bleiben und uns für unser Sein feiern. Ehrlich gesagt finde ich es völlig verrückt, dass wir das nicht tun.

Unsere Prägungen können über bis zu sieben Generationen in uns gespeichert sein. Es wird also allerhöchste Zeit, dass wir die gespeicherten Daten verändern. Am besten, indem wir es unseren Kindern vorleben. Das ist für mich die beste Motivation auch wenn es Situationen gibt, wo mir das wirklich schwerfällt.

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1 comment

  1. Wir leben in einer erstaunlichen Zeit, in der es für alle kinderlosen Paare möglich wurde, Eltern ihres Kindes zu werden. Vielleicht gibt es in Europa Probleme mit dem gesetzlichen Rahmen, gerade weil es in diesem schwierigen Bereich einen Mangel an professionellen Ärzten gibt. Genetik und Fortpflanzung sind keine Witze. Ich hatte das Glück, eine Klinik in der Ukraine zu finden, wo ich die Dienste der Leihmutterschaft in Anspruch nehmen konnte. Es handelt sich um die Klinik von Professor Feskov in Charkiv, sie wird auch Feskov Human Reproduction Group genannt. Dank professioneller Ärzte wurde ich die Mutter eines wunderschönen Jungen. Es gab keine Probleme, die Ukraine und die Dokumente zu verlassen. So kann ich allen Zweiflern sagen: Haben Sie keine Angst, Sie können bis ans Ende der Welt gehen, um Ihr Kind zu holen, und die Ukraine ist nicht das Ende der Welt.

    Vor kurzem habe ich ein ukrainisches Gesetz über Leihmutterschaft gefunden, das ins Deutsche übersetzt wurde. Sehr nützliche Informationen, ich rate allen, die an diesem Thema interessiert sind, sie zu lesen. https://leihmutterschaft-zentrum.de/pdf/leihmuttershaft_law.pdf

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