Leserfrage: Soll ich die Beförderung annehmen?

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Ich heiße Marina, ich bin 29 Jahre alt, habe zwei Kinder (1 und 4) und einen ganz wunderbaren Ehemann. Ich arbeite seit 9 Jahren mehr oder weniger in derselben Richtung gearbeitet, allerdings immer als Angestellte ohne Leitungsfunktion. Vor kurzem kam ein Headhunter auf mich zu – mit einem konkreten Angebot, einen Managerposten zu übernehmen. Dieser beinhaltet die Führung eines Teams und weitere "höhere" Tätigkeiten. Obwohl sich das spannend anhört, zögere ich. Warum? 

Zum einen habe ich ein bisschen Angst, meine bisherigen sicheren Hafen, also meinen Job, aufzugeben. Im neuen Job kämen ganz neue Herausforderungen auf mich zu, ich müsste ein Team führen. Ich frage mich zudem, ob ich dann noch genug Zeit für die beiden Kids habe, die ja doch noch recht klein sind. 

Bisher läuft es zwischen meinem Mann und mir eigentlich sehr gleichberechtigt – wir teilen und zum Beispiel die Kinderkrankheitstage 50/50 auf und auch übernimmt er viele Aktivitäten und Pflichten. Ich weiß also, dass mein Mann mich unterstützen würde in dem neuen Job und trotzdem habe ich Bammel. 

Daher würde ich gerne hier Fragen, ob es andere Mamas gibt, die einen ähnlichen Karrieresprung mit zwei kleinen Kindern gewagt haben und mir berichten, wie es geklappt hat. Darüber würde ich mich sehr freuen. 

Foto: Pixabay


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6 comments

  1. Alles hat zwei Seiten
    Hallo Marina!
    Erstmal gratuliere ich Dir zu der beruflichen Anerkennung!
    Ich habe auch zwei Kinder und arbeite 30h/Woche. Allerdings seit die Kinder auf der Welt sind, nicht mehr in Leitungsfunktion.
    Und ich finde die Zeit gerade toll. Ich genieße jeden Nachmittag, kuschele und bastele mit den Kindern viel, koche und gehe spazieren.
    Ich sehe da so: zu arbeiten angefangen habe ich mit 24 und werde es bis sicher 64 tun. Die Kinder wollen mit mir allerdings nur 10 Jahre wirklich viel Zeit verbringen. Diese Zeit nehme ich mir. Wieder mehr und intensiver arbeiten kann ich anschließend wieder.
    Aber es muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er die 24h jeden Tag aufteilt, was ihm wichtig ist und auf was er mit 90 Jahren mit einem Lächeln gern zurückdenken wird.
    Alles gute Dir und Deiner Familie !

  2. Los!!
    Hallo Marina,

    Meine tochter ist anderthalb jahre alt und ich bin seit einigen wochen in einem neuen . dies ist insgesamt ziemlich unfreiwillig passiert da meine stelle während meine eltern zeit gestrichen wurde … von selber hätte ich niemals zu diesem zeitpunkt etwas neues gesucht, auch wenn ich in meiner alten position nicht glücklich war . heute bin ich absolut happy mit meiner neuen Aufgabe. es macht mir so viel Spass zur Arbeit zu gehen, ich bin viel Selbstbewusster und einfach glücklich, dass es sich so entwickelt hat. Ich habe zwar keine Führungsverantwortung, aber ich bin nun regelmäßig auf Geschäftsreisen und natürlich ist eine neue Aufgabe immer anspruchsvoller als einfach in das gewohnte zurückzukehren. Wie meine Vorrednerinnen schon geschrieben haben, ist es wichtig, sich zu organisieren und zu wissen wie es gehen kann. aber ich würde mich auch fragen: was hast du denn zu verlieren? sind es wesentlich mehr stunden? kannst du das familär oder über den kindergarten mit gutem bauchgefühl abfangen? möchtest du den neuen job machen? ist das gehalt vielleicht auch nice to have?

    am ende des tages bereut man doch häufiger dinge, die man nicht getan hat, als dinge die man getan hat. wenn du grundsätzlich diesen job gerne machen möchtest, dann mach es! ich bin mir ziemlich sicher, dass kinder zufriedene eltern brauchen die sich auch selber verwirklichen. Und da du dir jetzt schon so viele gedanken , wird werdet ihr bestimmt sicherstellen, dass es den kindern trotzdem an nichts fehlt. Viel Erfolg!! Vielleicht berichtest du ja mal?

  3. Nur Mut!!!
    Liebe Marina, Trau dich! Du wirst über dich hinauswachsen, so viel lernen und die so viele neue Möglichkeiten eröffnen. Ist das anstregend? Klar, aber nur, wenn du unbekanntes ausprobierst, kannst du selbst wachsen und lernen. Ich selbst habe drei Kinder (3 Monate, 2 Jahre, 5 Jahre) und war in einem Großkonzern immer in Leitungsfunktionen tätig. Ich habe immer 30-35h/ Woche gearbeitet und die Kinder drei Mal
    pro Woche vom Kindergarten abgeholt – die andern Tage habe ich immer bis 18/19Uhr gearbeitet und mein Mann war zu Hause. Jetzt bin ich grade in Elternzeit und in der Verhandlung zu einer Beförderung ab August mit noch mehr Personalverantwortung. Klar hab ich Angst – aber hey, wer nicht wagt! Ich finde es extrem wichtig, dass unsre Generation die Vorbildfunktion wahrnimmt für all die andern jungen Frauen, die uns sehen und uns nachfolgen – wir müssen Ihnen den weg bereiten, damit sie und unsere Töchter es mal einfacher haben. Du schaffst das!

  4. Ja
    Ja es geht, ja es ist manchmal eine Herausforderung und ja es kostet manchmal nerven! ABER es macht wahnsinnig Spaß und ich hätte nie erwartet so viel Unterstützung und stolz von meinem Sohn(6jahre) zu bekommen!!!

    Ich bin seit 3 Jahren in Führungspositionen mit direkten 30 Mitarbeitern und 150 indirekten. Mein Mann hilft mit, ist aber selbst beruflich viel eingespannt und unterwegs.
    Meinem Sohn war es recht schnell bewusst wie besonders es ist eine Mutter in Chef-stelle zu haben und war sehr stolz auf mich, er gab richtig mit mir an.

  5. Trau Dir was zu!
    Liebe Marina,
    zuerst einmal: ja, ja, ja! Trau Dich und trau Dir was zu! Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel.
    Wenn Du irgendwann feststellst, dass es nicht der richtige Schritt war, kannst Du immer noch eine andere Richtung einschlagen.
    Ich glaube, es braucht viel mehr Frauen und Mütter in Führungspositionen, damit auch die Arbeitgeber (und vor allem die Männer) feststellen, dass Diversity gut für alle ist. Und viele Frauen benötigen die „Vorreiterinnen“, die zeigen, dass und wie es klappen kann.
    Ich selbst habe auch 2 kleine Kinder (2+4 Jahre alt) und habe seit rund einem Jahr eine Führungsposition mit 17 Mitarbeitern und weltweiter Vertriebsverantwortung. Mein Mann arbeitet in Teilzeit, so dass weiterhin unsere Kinder „nur“ von 9 bis 15 Uhr in den Kindergarten gehen. Eine möglichst kurze Betreuungszeit war und ist uns sehr wichtig. Ich arbeite an 2 Tagen in der Woche nur so lange, dass ich die Kinder abholen und mit ihnen den Nachmittag verbringen kann. An den anderen 3 Tagen bin ich erst zum Abendessen zu Hause. Die Zeit mit meinen Kindern ist mir heilig und das wissen auch mein Chef und meine Mitarbeiter. In unserem Unternehmen (Großkonzern) tut sich gerade sehr viel auf dem Feld der Diversity (in alle Richtungen) und dafür bin ich sehr dankbar. Auch ich habe anfangs gezweifelt (und tue es heute in schwierigen Situationen ab und an noch), ob ich Kindern und Job in der Funktion gleich gut gerecht werden kann. Ich habe das Glück einen tollen Chef zu haben, den ich sehr lange kenne, und wir haben offen darüber gesprochen. Er hat mich unglaublich unterstützt und mir das Gefühl gegeben, dass er nur mich für den Job will und mich in allen Problemen unterstützen wird.
    Ich habe festgestellt, dass offene Kommunikation das A&O ist, um Vertrauen und Verständnis zu schaffen. Ich verlange an der ein oder anderen Stelle Zugeständnisse von meinem Chef und auch meinen Mitarbeitern, aber bin auf der anderen Seite bereit, viel zurückzugeben und für meine Mitarbeiter da zu sein.
    Absolute Voraussetzung ist meiner Meinung nach, dass auch zu Hause mit offenen Karten gespielt wird. Wer arbeitet wie viel, wie teilt man sich Kinderbetreuung und Haushalt, wer muss wann auch mal zurückstecken. Gleichberechtigung bringt immer Streitpotential mit sich, weil beide für alles verantwortlich sind, aber es gibt beiden Partnern auch viele tolle Chancen.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn Du Dich traust und anderen Frauen, die wie Du heute zweifeln, eine tolle Geschichte erzählen kannst.
    Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg!!!
    Liebe Grüße
    Lydia

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