Nestmodell-Update: Die Beziehung von Maria hat nicht gehalten

Nestmodell

Ihr Lieben, neulich haben wir auf unserer Facebook-Seite einen Archiv-Artikel gepostet, in dem Maria darüber erzählt, wie es nicht anfühlt, wenn der neue Partner das Nestmodell lebt – wenn er sich also mit seiner Ex-Partnerin und Mutter der Kinder im Nest-Haus abwechselt. Viele von euch haben uns gefragt, wie es Maria denn heute geht und ob dieses Beziehungsmodell geklappt hat. Heute gibt es ein Update:

Liebe Stadt-Land-Mama-Leser*innen, hier ist Maria und ich muss sagen, dass ich echt überrascht war, als ich neulich durch meine Facebook-Timeline scrollte uns meinen Artikel von 2018 sah. Ich habe natürlich sofort reinlesen und hatte das Gefühl, der Beitrag sei von einer anderen Frau geschrieben worden. Denn heute ist sehr vieles anders als damals…

In dem Beitrag hatte ich ja über das Nestmodell meines damaligen Partners geschrieben. Unsere Lebensmittelpunkte lagen rund eine Stunde Autofahrt auseinander, wir führten also eine Fernbeziehung. Als ich den Beitrag schrieb, waren wir etwa ein halbes Jahr zusammen und wir überlegten gerade, wie eine gemeinsame Zukunft aussehen könnte.

Doch schon wenige Monate nach dem Beitrag beendete mein damaliger Partner unsere Beziehung. Es war eine andere Frau im Spiel und schnell wurde mir klar, dass er nicht der war, für den ich ihn hielt. Er hatte unsere Fernbeziehung wohl nicht ganz so ernst genommen wie ich. Oder ich wollte – nachdem meine Ehe gescheitert war und ich mich sehr nach einer funktionierenden Familie sehnte – die Warnzeichen mit ihm nicht sehen….Wie auch immer, ich war nun also um eine weitere Erfahrung reicher.

Ich weiß, dass sich das Nestmodell bei meinem Ex nicht durchsetzen konnte. Das „Nesthaus“ wurde verkauft und er lebt nun mit seiner neuen Partnerin in einem anderen Haus in einer Patchworkkonstellation – wobei seine zwei Kinder überwiegend bei der Mutter leben und nur alle 14 Tage am Wochenende zu ihm kommen.

Durch diese ganze Geschichte habe ich für mich gelernt, dass eine Fernbeziehung, bei der jeder Partner auch noch komplizierte Betreuungsmodelle hat, schwierig ist. Man muss einfach gerade am Anfang viel Zeit miteinander verbringen, um festzustellen, ob das Ganze eine Basis hat. Ich bereue diese Beziehung und diese Erfahrung nicht, denn sie hat mich – wie alles in meinem Leben – etwas gelehrt und mich weiter gebracht. Ich weiß heute noch genauer, was ich will. Ich möchte in einer Partnerschaft leben, in der man persönliche Ziele formulieren und verfolgen kann. Alles andere ist für mich nicht vorstellbar.

Heute weiß ich für mich: Es braucht den richtigen Mann und mehr Zeit, Offenheit für unkonventionelle Wege und etwas zwischen: „den Mut nicht verlieren, vertrauen, dass alles so kommt, wie es kommen soll und ein bisschen weniger ‚es muss unbedingt sofort Patchwork sein‘.

Ich habe wieder einen Partner an meiner Seite, er ist Papa von einem Kind im Teeniealter. Wir sehen uns regelmäßig, aber wir werden in naher Zukunft nicht zusammenziehen. Irgendwann, wenn es wirklich bewährt hat. Ich will nicht mehr unbedingt die tolle Patchwork-Familie. Ich möchte einen Mann, der mich liebt, aber ich brauche keinen Ersatzpapa. Wir haben jeder unsere Wohnungen, meine Kinder sind zu 70 Prozent bei mir, sein Sohn zu 50 Prozent bei ihm. Jeder hat ein Stück weit sein ganz eigenes Leben und innerhalb der Woche gibt es immer wieder Überschneidungen. Das geht für mich nur so gut, weil eine gewisse Flexibilität herrscht und wir nahe beieinander wohnen. Das schätze ich dieses Mal sehr.

Ich glaube nach wie vor an die Liebe, dazu muss man sie nicht in ein Schema pressen, sondern man muss herausfinden, was sich wirklich gut anfühlt. Es braucht zwei Menschen, die bereit sind, sich so zu nehmen wie sie sind – mit all dem, was sie an Geschichte und Vergangenheit mitbringen. Auch, wenn man nie weiß, wie eine Beziehung ausgeht, dauerhaft auf der Beziehungsbremse zu stehen würde das Gute und Richtige vom Wachsen abhalten. Das ist ein Satz, den meine Mama mir in der Kennenlernenzeit meines jetzigen Partners mal gesagt hat. Und ich denke, sie hat recht. 
Auch meine Kinder haben in den letzten Jahren etwas Wichtiges gelernt. Egal was ist, Mama und Papa bleiben! 

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1 comment

  1. Liebe Maria,

    ich habe den Beitrag über das Nestmodell gelesen, der in diesem Artikel verlinkt ist und war ein wenig irritiert.
    Der verlassene Partner, in diesem Fall Ihr Ex-Mann, konnte gar nicht mit dem Modell glücklich werden, da er jeden Tag aufs Neue die Trennung und den dazugehörigen Schmerz vor Augen geführt bekam.
    Es war richtig einen klaren Schnitt zu machen. So konnten Sie beide einen neuen Lebensabschnitt beginnen.

    Zum aktuellen Beitrag:
    In meinem Umfeld konnte ich beobachten, dass nicht eine Fernbeziehung gehalten hat. Entweder sie wurde in ein gemeinsames Leben, an einem Ort, mit einem Zuhause, umgewandelt oder es kam zur Trennung.

    Eine Beziehung muss sich im Alltag bewähren. Bevor dieser nicht einkehrt, ist alles nur Vermutung.
    Ich stimme Ihrer Mutter zu.
    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. 😉

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