Nach Trennung: Wenn der Vater die Kinder kaum noch sehen darf…

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Mein Name ist Monika. Ich möchte euch heute unsere Geschichte erzählen. Es ist eine Trennungsgeschichte und ich erzähle sie deshalb, weil mir die Sicht des Papas oft bei solchen Geschichten zu kurz kommt. Man liest viel über Väter, die nicht zahlen wollen, die sich nicht kümmern. Die Geschichten, in denen die verlassene Mutter ständig versucht, dem Ex das Leben schwer zu machen, die liest man weniger.

Als mein heutiger Partner und ich uns kennen lernten, waren wir beide verheiratet. Vorher hätte ich nie gedacht, dass mir sowas passieren könnte. Ich hatte auch eine ziemlich klare Meinung über Menschen, die Affären haben. Heute verurteile ich niemanden mehr dafür. Denn ich weiß, dass sowas passieren kann – auch wenn ich nicht stolz darauf bin und mich lange gegen meine Gefühle gewehrt habe.

Die Ex zog einfach 700 km weit weg

Acht Jahre ist das nun her, dass wir beschlossen, uns von den bisherigen Partnern zu trennen, um zusammen zu sein. Wir zogen erstmal jeder in eine eigene Wohnung. Ich mit meinen Kindern zusammen, er alleine. Seine Ex beschloss am Tag, an dem er ihr sagte, dass er sich trennen möchte, mit den Kindern zurück in ihren Heimatort zu ziehen, der 700 km entfernt ist.

Mein Partner hat sich nicht dagegen gewehrt, weil er sich schuldig fühlte. Er wollte den Kindern noch mehr Streit ersparen, alles dafür tun, dass die Trennung halbwegs friedlich abläuft. Er akzeptierte auch sofort ihre Unterhaltsforderungen, bloß kein Stress, bloß kein Vater sein, der zu wenig zahlt.

Im ersten Jahr nach der Trennung fuhr mein Partner also zwei Mal im Monat die Kinder besuchen. 700 km hin, 700 km zurück. Es war ihm so wichtig die Kinder zu sehen. Leider gab es immer Szenen auf dem Hof des Elternhauses seiner Ex. Diese war natürlich verletzt, beschimpfte ihn – alles vor den Augen und Ohren der Kinder.

Es gibt keine persönlichen Gespräche mehr

Irgendwann weigerte sich die Ex, überhaupt noch mit meinem Partner zu sprechen. Es kamen nur noch hasserfüllte WhatsApp. Mein Partner beschloss, sich ans Jugendamt zu wenden, mit der Bitte um vermittelnde Gespräche zu dritt. Diese fanden vor Ort beim zuständigen Amt statt. Die Absprachen Ferien aufzuteilen, regelmäßige Informationen über das Kindeswohl von der Mutter zu erhalten, sowie zumindest wöchentlicher telefonischer Kontakt wurden dort abgemacht – doch es gibt sie leider nur auf dem Papier und nicht in der Praxis….

Tatsächlich ist es so, dass eine Mutter sehr viel Einfluss darauf hat, wie der Kontakt der Kinder zum Vater ist. Wenn sie keinen guten Kontakt möchte, haben es die Papas oft sehr sehr schwer.

Die Ex meines Partners hat sich irgendwann einen Anwalt genommen, von dem wir oft Post kriegen. Hier Anforderungen, da Nachforderungen. Für meinen Partner bedeutet das jedes Mal viel emotionale Aufregung, Zeit, Kosten (er musste sich dann auch einen Anwalt nehmen). Ein normales Gespräch mit der Ex ist nicht möglich, sie möchte nur über die Anwälte kommunizieren. Mein Partner bricht jedes Mal innerlich zusammen, wenn schon wieder Post vom Anwalt kommt.

Leider hatte das auch alles langsam Auswirkungen auf die Vater-Kind-Beziehungen. Er hat die Kinder so wenig gesehen, viele wichtigen Momente nicht miterlebt.

Wenn er die Kinder sehen will, fährt er immer zu ihnen, nimmt sich dort mit ihnen eine Ferienwohnung und verbringt ein paar Tage mit ihnen. Aber diese wenigen Tage reichen nicht aus, um große Nähe herzustellen. Größere oder längere Ferien – da arbeitet die Ex absolut dagegen und mein Partner möchte nicht, dass die Kinder zwischen den Stühlen sitzen. Meinen Partner nimmt das alles extrem mit, irgendwann wird ihn das alles brechen und das macht mich sehr wütend.

Das Wohl der Kinder sollte wichtiger sein

Mich ärgert das alles auch deshalb so sehr, denn meine Kinder sehen ihren Vater regelmäßig und haben einen guten Kontakt zu ihm. Das ist nicht immer leicht, aber wir haben uns zusammen gerissen, im Sinne der Kinder gehandelt.

Ich verstehe die Verletzungen der Ex meines Partners wirklich, dennoch finde ich, dass man das nicht auf den Rücken der Kinder austragen darf. Wir sind erwachsen, Trennungen finden statt, auch wenn sie schmerzhaft sind. Wir müssen versuchen, eine gute Lösung zu finden. Dem Ex das Leben zur Hölle zu machen, ihm die Kinder zu entziehen – das ist einfach nicht fair. Er bleibt ihr Vater und Kinder brauchen ihren Vater!

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25 comments

  1. Es ist eine sehr komplexe Thematik zu der es viele Ansichten und Meinungen geben muss und auch darf. Vielleicht kann ich als Betroffener/Verursacher einen kleinen sinnvollen Beitrag hier im Forum beitragen.
    Auch ich als Vater von zwei Kindern hatte mich vor dreißig Jahren nach einer Affäre von meiner Frau getrennt. Nach anfänglichen Versuchen, einen Kontakt beizubehalten, war schnell zu merken, das dies nicht mehr gewünscht wurde. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich nicht die Opferrolle einnehmen. Der Kontakt ist dann sowohl zwischen mir und den Kindern, als leider auch zwischen meinen Eltern/Großeltern und den Kindern sehr schnell getrennt worden. Ich habe nun nach dreißig Jahren vor kurzem das große Glück gehabt, mit meiner älteren Tochter einen Kontakt herzustellen. Ich behaupte, es können sich nur sehr wenige und wenn, nur wirklich Betroffene diese Wucht an Emotionen vorstellen. Wir haben beschlossen, uns auf die gemeinsame Reise zu machen um uns etwas gemeinsames zu schaffen. Warum ich das so erzähle? Es wird uns beide Kraft, Mut, Vertrauen, Verständnis und vieles mehr kosten, besonders für meine Tochter, das haben wir gemerkt. Aber wir werden sicher nicht aufgeben.
    Darum meine Bitte an alle Betroffenen und die, die Trennungen noch erleben müssen, es muss euch gelingen, auch wenn Wut, Enttäuschung, Schmerz und vieles mehr die Entscheidungen leiten, gebt den Kindern beide Eltern.
    Denn eines ist sicher. Die Liebe zu den gemeinsamen Kindern wird immer bei beiden da sein. Also warum sollten sie die Kinder nicht auch von beiden mit aller Hingabe bekommen. Ihr könnt am Ende nur gewinnen.

  2. Du kannst nur über die Perspektive deines Freundes erzählen. Was aber würde uns die Mama wohl erzählen? Ich finde es auch nicht verwunderlich, dass sie in die Heimat zurückgezogen ist, wenn sie plötzlich alleinerziehend war. Es braucht ja in so einer Lage die familiäre Unterstützung und auf ihn konnte und kann sie sich nicht verlassen. Die beiden hatten sich als verheiratetes Paar vielleicht für seine Heimat als Wohnort entschieden, doch er brach die Ehe und damit auch diese Abmachung. Nun ist wieder alles offen – er könnte die 700km jetzt auch zu seinen Kindern ziehen. Ja, das klingt schwierig, ich weiß, aber sie ist bei ihm jetzt genauso allein als er in ihrer Heimat … Natürlich sollten die Kinder immer wichtiger sein als ein Trennungsstreit und ich verstehe, dass einen das als Partnerin mitnimmt, zumal du auch Schuld an der Situation mitträgst. Ihre Version wäre hier wirklich wichtig zu hören.

    1. Ich finde das sehr einseitig. Zu zweit drauf hauen hat noch nie geholfen. Zuerst müssen diese Situation nur die Betreffenden klären ( die Ex Partner), und heutzutage handelt das Jugendamt schnell und ausgewogen! Im Gegenteil es gibt gar keine Möglichkeit mehr zur Isolation der Kinder ( was ich richtig finde). Und an einer Situation sind immer beide beteiligt. Dieses arme Opfer ( nur die andere Seite ist böse?was ihr übrigens auch dem Kind weitergeben und natürlich schützt das dann seine Mama) Bild funktioniert nicht. Das zeigt eher eine unreife, unreflektierte Schwarz Weiß Meinunung. Dann muss man sich auch entsprechend dahinter klemmen und aktiv werden. Das ist natürlich anstrengend aber das muss dein erwachsener Partner eben leisten. Und zwar er selbst, allein.

      1. Silvia, was Du schreibst ist schlichtweg falsch. Wenn ein Elternteil, egal ob Vater oder Mutter, manipuliert und den Kontakt zum anderen Elternteil unterbinden möchte, dann schafft es das. Ganz unbemerkt, subtil und ohne, dass dass Außenstehende bemerken oder beurteilen können.

  3. Ich möchte hier kommentieren (ganz entgegen meiner Gewohnheit), weil großteils doch sehr abwertend über die Tatsache geurteilt wird, dass sich eine Mutter und ein Vater jeweils in einen neuen Partner verlieben. Ich bin selbst so eine „neue Liebe“, mittlerweile jedoch seit gut 20 Jahren. Übrigens länger als die Beziehung zur Kindsmutter dauerte. Dieser „neuen Liebe“ ist mittlerweile ebenfalls ein Kind entsprungen. Die damals verlassene Mutter hatte ein sehr junges Kind, ist jedoch nicht sehr weit weg gezogen (Glück? Zufall?) und auch mein Partner, der Ex-Mann, hat selbstverständlich Unterhalt gezahlt und sich um einen regelmäßigen Umgang mit dem Kind bemüht. Und natürlich war auch die Kindsmutter verletzt und es war nicht alles schön bei der Trennung. Jeder wünscht sich in einer Partnerschaft dass diese ewig hält, aber schauen wir doch mal der Realität ins Auge: es gibt viele Patchwork-Familien und Familienmodelle und auch hier auf dem Blog wird oft die Vielfalt gefeiert und beleuchtet. Aber wenn ich die Kommentare hier so lese, habe ich den Eindruck dass die Gesellschaft wohl doch konservativer ist, als man oft meint. Es passiert einfach, dass Beziehung auch trotz, manchmal sogar wegen, der Kinder in die Brüche geht. Und dann ist es an allen Beteiligten, daraus das Beste für alle zu machen und nicht, „weil man das so macht“, bei dem ungeliebten Partner zu bleiben. Es dürfte mittlerweile auch bekannt sein dass Kinder geschiedener Eltern oft besser klarkommen als in einem nach außen hin intakten Elternhaus wo beide Eltern aber totunglücklich sind.

    1. hallo Nessa,
      ich war auch eine von denen, die so kommentiert haben, wie von Dir beschrieben. Ich wollte aber überhaupt nicht sagen, dass Paare sich nicht trennen dürfen, sollen, können. Um Gottes Willen, natürlich sind Trennungen Realität und manchmal vielleicht auch die bessere Alternative. Konservativ bin ich auch nicht.
      Mir war hier nur die Darstellung zu einseitig und das Argument „sich erwchsen verhalten“ hat mich geärgert. Leute, die sich verlieben und dafür alles hinschmeissen verhalten sich auch nicht grad erwachsen. Aber da scheint das Verlieben halt alles zu rechtfertigen. Aber die Ex ist auch ein Mensch mit Gefühlen und die haben auch eine Berechtigung. Und wenn man vorher ehrlich miteinander umgegangen wäre, wäre eine solche Verletzung wahrscheinlich nicht nötig gewesen. Also haben beide ihren Teil dazu beigetragen, dass das Ganze für die Kinder so dramatisch verläuft.
      Damit sage ich wie gesagt nicht, dass Trennungen tabu sind. Ich sage nur, so wie sie teilweise ablaufen, mit gleich einem neuen Partner am Start und ohne die Chance für den „alten“ Partner, die Probleme zu bearbeiten,sind sie oft der leichtere und feigere Weg.Und für die Kinder und die/den Ex der härtere.

      1. Hallo Franzi, danke für deine Ausführungen. Tut mir leid, wenn ich dich falsch verstanden habe. Aber ich glaube das eben nicht: Ich glaube nicht dass es einfacher oder feiger ist sich von seiner Familie zu trennen und in eine ungewisse Zukunft mit einem neuen Partner zu starten. Ich glaube aber auch nicht dass es immer was zu bearbeiten oder retten gibt. Wenn hier keine Liebe mehr ist, dort aber schon – was sollen da Zeit oder Gespräche ändern? Ich kann aus meiner Perspektive sagen: nichts. Man kann sich als Eltern eben genauso neu verlieben wie kinderlose Paare auch. Und da hat niemand Schuld oder muss ein schlechtes Gewissen haben. Für seine Gefühle kann man nix, nur für die Art wie man damit umgeht.

  4. wie alt sind denn die kinder? wie oft haben sie denn vorher zeit mit dem papa verbracht? war er präsent? oder will er jetzt nach der trennung auf einem mehr zeit? wie ist es denn für die kinder längere zeit mit ihm zu verbringen? es kann durchaus auch sein wenn die kinder noch sehr klein sind und der vater hieben fremd, das sie einfach nicht mehrere tage ohne mama sein wollen. denn nur weil jemand mama, papa, opa, oma oder sonst wer ist, heißt das nicht das die kinder gleich plötzlich alleine bei demjenigen sein wollen, wenn sie ihn vorher nicht als bezugsperson hatten. ich finde dieser aspekt kommt hier gar nicht zur sprache ( und ja das gibt es, unsere nachbarin wurde von ihrem mann verlassen als das zweite kind 6 monate alt war, der vater bestand darauf sein kind einfach alle zwei wochenenden abzuholen ( nachdem er sich monatelang nicht gekümmert hat) und „wunderte“ sich dann, das das kind nicht mit dem für es fremden mann mit wollte….. und wie sah die situation für die mutter aus? hat sie nun nur durch den umzug zu ihren eltern nun unterstützung und halt? und es positiv heraus zu heben das der vater die unterhaltszahlungen vornimmt- ich finde das muss werder der mutter angekreidet werden noch er dafür gelobt werden, da sollte selbstverständlich sein!

  5. Es ist so leicht dahingeschrieben, dass die Ex einem ja irgendwie Leid tut, aber es solle doch bitte nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Und jetzt verhalten wir uns bitte mal alle erwachsen. Wie erwachsen ist es denn, eine neue Liebe über alles zu stellen? Ich finde, absolut unerwachsen und verantwortungslos verhält sich ein Mann, der für ein neues Verlieben seine Kinder im Stich lässt, der sofort 700 km weit weg zieht.Er hatte ja wohl auch seiner Partnerin gegenüber eine Verantwortung. Ich denke, so wie die Ex verhalten sich nur Frauen, die schwer verletzt wurden. Da kommt man nicht so leicht drüber weg. Vielleicht hat er nie über Probleme geredet, nie angedeutet, dass er unzufrieden ist, vielleicht stürzte ihr Leben ein wie ein Kartenhaus. Wenn er so unglücklich war, hätte er sich doch trennen können, ohne direkt eine neue Beziehung einzugehen, und wäre in der Nähe der Kinder geblieben, um für sie da zu sein. Aber er hat sich für den feigen Weg des Fremdgehers entschieden und ist weit weg gezogen. Nicht sehr erwachsen.

  6. Ich finde es sehr schade, dass einige hier der Meinung sind, dass der Artikel nicht die gesamten Details beleuchtet. Sicher ist, gerade auch in der Corona Krise, die häusliche Gewalt zugenommen hat. Es ist auch richtig und unverzeihlich, dass die meiste Gewalt Frauen angetan wird. Die Zahl der Gewalt in Familien, gegen die Lebenspartner ist auf 150.000 gestiegen. Davon sind bei 5 Fällen 4 Frauen betroffen, aber eben auch 1 mal der männliche Teil, was 7.500 Fälle macht. Jeder der 150.000 sind 150.000 zu viel. Trotzdem leiden am meisten, wenn Kinder da sind, eben genau diese. Kinder sollten niemals als Mittel zum Zweck benutzt werden, von keiner Seite. Deswegen finde ich den Artikel sehr gut. Es gibt nämlich auch Trennungen die ohne, Gewalt oder Beleidigungen stattgefunden haben. Dies wurde hier offensichtlich von einer neuen Lebenspartnerin beleuchtet. Sicher gibt es auch viele Männer die sich ihrer Verantwortung entziehen, die Väter die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, sollten immer das Recht haben, zum Wohle der Kinder ein Teil dieser zu bleiben. Das kann im übrigen auch eine sehr positive Hilfe für die Kindesmutter sein. Entfernungen sind immer ein Problem, leider, aber zum Lösungsansatz gehören aber beide Elternteile.

    1. Hab grad nochmal nachgelesen, sie ist weg gezogen, nicht er. Okay, das lässt es etwas anders aussehen. Ansonsten ist es aber meine Meinung, dass der Mann eine Verantwortung für das Verhalten seiner Ex hat, man sich nicht so leichtfertig und verletzend trennen sollte und dass er damit seinen Kindern sehr geschadet hat und dass sein Verhalten schon sehr so rüberkommt, als ob die neue Beziehung ihm wichtiger ist als seine Kinder.

  7. Kindern ihren Vater bzw. Vätern ihre Kinder vorzuenthalten, ist absolut indiskutabel (abgesehen von bestimmten Extremfällen, um die es hier aber nicht gehen soll). Aber ebenso wie schon einigen anderen Kommentatorinnen fehlen mir in diesem konkreten Fall ein objektiver Blick auf die Geschehnisse und mehr Hintergrundinformationen. Nur ein paar Punkte:

    1. Der Vater wird wohl gewusst haben, wo seine Schwiegereltern wohnen. Wenn er mit diesem Wissen zustimmt, dass die Mutter mit den Kindern zu ihren Eltern zieht, soll er sich nicht im Nachhinein über die Entfernung beschweren. Vielleicht war es ihm ja auch ganz recht – die Ex kümmert sich allein schon entfernungsbedingt 100% um die Erziehung der Kinder und alles, was an nervigem Alltagskram so anfällt, er ist der nette Wochenendpapa, der fürs Verwöhnen zuständig ist, und er hat unter der Woche und jedes zweite Woche Zeit für seine Geliebte. Klingt für einige Männer jetzt möglicherweise nicht so schlecht…

    2. Hatte die Frau überhaupt eine echte Wahl? Vielleicht war sie von der Trennung und der Ansage, dass er in eine eigene Wohnung zieht, erst einmal so mitgenommen, dass sie die nächste Zeit ohne Unterstützung ihrer Eltern gar nicht bewältigt hätte. Wir wissen ja weder, wie alt die Kinder waren, noch kennen wir die sonstigen Rahmenbedingungen.

    3. Wenn es dem Vater so wahnsinnig wichtig ist, regelmäßigen Kontakt zu seinen Kindern zu haben und an ihrem Leben teilzuhaben, wieso zieht er dann nicht in die Nähe seiner Kinder? Nicht an einer unglücklichen Ehe festzuhalten, verstehe ich (auch wenn man vielleicht erst einmal versuchen sollte, schwierige Zeiten oder Durststrecken gemeinsam zu meistern und an der Beziehung zu arbeiten, bevor man sich gleich in eine Affäre stürzt, doch das ist ein anderes Thema). Aber so ein riesiges Interesse am Kindeswohl und einer funktionierenden Beziehung zu seinen Kindern sehe ich bei ihm nicht, wenn er lieber mit seiner Geliebten zusammenzieht und eine „Fernbeziehung“ mit seinen Kindern führt als umgekehrt. Es geht mir in dem Text viel zu sehr um die Wünsche des Vaters („Wenn er die Kinder sehen will“) und viel zu wenig um das Wohl der Kinder.

    4. Ja, auch der verlassene Teil muss sich im Interesse der Kinder bei einer Trennung zusammenreißen und den anderen Elternteil nicht vor den Kindern schlecht machen usw. Aber „auf dem Rücken der Kinder“ hat zunächst einmal er seine Entscheidungen getroffen, seine Frau zu betrügen und sich von seiner Frau zu trennen. Ihn jetzt hier als das arme Opfer darzustellen, finde ich schon schräg.

    5. Dass es als besonders lobenswert dargestellt wird, dass er sofort zur Zahlung von Unterhalt bereit war – ohne Worte. Ist das jetzt schon etwas Besonderes, wenn jemand seinen gesetzlichen Pflichten nachkommt? Wenn er es denn tut – der Anwalt seiner Exfrau scheint ja durchaus Ansatzpunkte dafür zu finden, dass er noch mehr schuldet.

    1. Das Problem ist das Gesetz. Hier muss die Politik etwas ändern.
      Ihren Beitrag fand ich super. Ich sitze im selben Boot.
      Anlaufstelle für Väter kosten meistens viel Geld oder taugen nix.
      Ihre geschriebene Geschichte ist leider Alltag und so unfassbar traurig für Kinder und deren Väter.

  8. Ich maße mir zu dem Erzählten kein Urteil an. Es fehlen mir v.a. auch die Schilderungen des Vaters und der Mutter. Jedenfalls weiß ich, dass nie nur einer Schuld hat in Beziehungen. Allerdings tut es mir sehr leid für die Kinder.

    Liebe Stadt-Land-Mamas, ich bin vor einiger Zeit durch einen Podcast auf folgende Initiative gestoßen und fände es toll, wenn ihr sie vielleicht bekannter machen könnt: https://mein-papa-kommt.info/ueber-uns/
    Dabei werden für Trennungseltern, die nicht am Wohnort ihrer Kinder leben Gastgeber gesucht und vermittelt, so dass fehlende Geldmittel keinen Abbruch der Beziehung zum Kind bedeuten müssen.

  9. Markus Reinders
    Ganz toll geschrieben, leider auch nicht selten. Das schlimme an solchen Situationen ist, dass sich Kinder eine negative Meinung bilden können, durch solch ein Verhalten. Um am Ende nur noch als Gratis Geldautomat angesehen wird, der für alles aufzukommen hat. Leider bei meinem ältesten Sohn bis heute der Fall.

  10. Der arme, arme nette Papa, der aufgefordert wird, Unterhalt für seine Kinder zu zahlen. Ironie off-:) Seltsamer Bericht, die böse Mama, die weggezogen ist. Zwischen den Zeilen fragt frau sich, welche Gewaltformen da abgesehen vom „Kaviliersdelikt Fremdgehen“ (so wirds ja dargestellt), passiert sind…
    Frau erfährt aus diesem Artikel nicht,
    ob bzw. wie die Mama vom Expartner beschimpft wurde,
    ob bzw. welche Drohungen gegen sie ausgesprochen wurde,
    ganz generell, wie die Trennung verlaufen ist.
    Sie wollte sich ganz offensichtlich nicht „fügen“ und jetzt wirds interessant – was passierte dann? Wie hat der Mann reagiert? Das erfährt Frau hier auch nicht.
    Hat sich die Neue geschnappt, die nun nicht versteht / (noch) nicht versteht, warum die EX nichts mehr mit diesem Mann zu tun haben will.
    Der Artikel ist ein einseitiges und naives Mama Bashing. So sieht es die Öffentlichkeit gerne. Die unverständlichen Taten der Ex-Partnerin und Kindsmutter! Der arme Papi, der ja so leidet!
    Am Tag der Gewalt gegen Frauen sollte eigentlich sensibler mit dem Thema umgegangen werden. Denn Mamas befürworten Kontakte der Kinder zu Vätern – sofern sie eben keine Täter sind. Um umgekehrt, Täter sind keine guten Väter.

    Nach diesem Artikel würde mich viel eher die Perspektive der Ex interessieren, und nicht das Streicheln der Papis, die sehr gekonnt sich in der Öffentlichkeit darstellen und gleichzeitig in ungesehener ungehörter Zweisamkeit sehr bedrohlich auf die Mutter einwirken und sehr gerne auch die Kinder hierfür instrumentalisieren und manipulieren.
    Stadt Land Mama – strengt euch ein bisschen mehr an!

    1. Das muss man natürlich von beiden Seiten hören! Klar! Wie alle Trennungsgeschichten. In den seltensten Fällen ist nur einer schuld.

      Aber, Judith et al. ein Vater (oder eine Mutter) der/die eine Affäre hat, muss weiter Kontakt zu seinen/ ihren Kindern haben dürfen!!! Das Fremdgehen hat doch mit ihnen nichts zu tun! Wenn der Vater/die Mutter nichts Missbräuchliches oder Gewalttätiges getan hat, gibt es keinen Grund sie von einem Elternteil fernzuhalten!
      Und dass eine Trennung friedlich und für Kinder möglichst gut abläuft, ist die verdammte selbstverständliche Pflicht aller Eltern! Ich könnte da ausrasten, wenn ich das höre, wie manche Frauen meiner Umgebung vor den Kindern über ihren Ex reden! Übel!

  11. Hallo Lisa und Katharina,
    Ohne Vate aufzuwachsen, ist für Kinder nicht einfach. Solche Schicksale sind so traurig zu lesen. Umso wichtiger, dass ihr über so etwas berichtet. Danke für den wichitgen Beitrag!

  12. Es erstaunt mich immer wieder wie auf dieser Website Fremdgehen normalisiert wird. Z.B der Kommentar von Jasmin „Meine Affäre endete genau aus diesem Grund…“, als ob das normal sei eine Affäre zu haben. Das selbe mit der Autorin dieses Artikels und ihrem (auch fremdgehendem) neuen Partner. Die ärmste Sau ist hier nicht der Vater der seine Treueschwüre vor dem Altar anscheinend leichtfertig abgibt, sondern die Mutter die darauf reingefallen ist. Dass sie Ihren Kindern den Kontakt zu so einem soziopathischem und unehrlichem Menschen ersparen will, ist nur allzu verständlich. Mein Tipp: Nicht leichtfertig heiraten und bevor man einen neuen Partner sucht, die alte Beziehung erstmal mit Anstand beenden. Wahnsinn…..

    1. Die ärmsten Sau…was für ein Ausdruck.Die leitragenden sind immer die Kinder, dessen sollte sich die Mutter oder der Expartner bewusst sein und die Kinder nicht für die eigenen Zwecke instrumentalisieren.Das wird sich auch im Umgang mit der Mutter rächen.Es geht soviel kaputt bei den Kindern und im Erwachsenenalter werden die Kinder verstehen dass sie die Kinder für das Verhalten des Vaters bestraft hat.Diese Kinder werden dann auf Distanz gehen und letztendlich auch mit der Mutter brechen. Die Mutter setzt die Kinder total unter Druck, solche Kinder sind in einem Loyalitätskonflikt jedoch haben ständig Angst die Mutter auch zur verletzen. Genau das selbe habe ich als Kind mitgemacht. Dieses Gefühl man ist schuld weil man zu Papa möchte…ich fühle mich immer noch für alles verantwortlich…
      Eltern sind Menschen die auch ein Recht haben auf Glück und Erfüllung. Kinder spüren wenn Eltern in einer unglücklichen Ehe sind, sie brauchen Mama und Papa aber nicht unbedingt unter einem Haus oder im traditionellen Rollenbild. Für den verlassenen ist es immer schlimm, aber wenn man weiss man wird so hysterisch wenn man verlassen wird sollte man lieber nicht heiraten oder Kinder bekommen.Die Verantwortung liegt da bei einem selbst und nicht beim Gegenüber.

      1. Es liest sich hier so, als haben die beiden sich kennengelernt, sich ineinander verliebt und deshalb ihre Beziehungen beendet. Ich würde vielleicht nicht sofort mit Unterstellungen um mich werfen und jemanden als Soziopathen betiteln, über den ich so wenig weiß.

    2. @Judith Bist du eine Zeitreisende aus den 50er Jahren? Es soll tatsächlich Paare geben, die nicht vor einem Altar geheiratet haben. Und es ist auch nicht mehr so, dass Menschen nach einer Scheidung von der Gesellschaft verachtet werden. Mensch kann sich auseinander entwickeln. Und manche Partner/innen leiden in einer Ehe unter psychischer oder physischer Gewalt. Ich selbst bin übrigens glücklich verheiratet und mit meinem Partner seit 17 Jahren zusammen. Ich glaube, wenn jemand sich aus einer Beziehung heraus fremdverliebt, dann war die Beziehung schon länger nicht mehr in Ordnung. Wer glücklich ist, verliebt sich nicht in andere.

  13. Da hast du toll geschrieben! Und es ist wirklich erschütternd, wie manche Frauen sein können. Es schmerzt, das zu lesen. Meine Affäre endete genau aus diesem Grund. Der Mann hat sich für seine Kinder entschieden, damit sie ihren Vater haben und er natürlich seine Kinder. Seine Frau wäre auch gegangen.. knapp 400 km. Aber aus rationalen Gründen. Geld, Unterstützung, Arbeit. Und nur im Falle einer Trennung. Mit Druck erreicht man vllt seine eigenen Ziele aber wie du schon sagst, letztendlich wird es oft auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Es gibt Lösungen und Kompromisse. Man sollte wirklich erwachsen genug sein und dazu stehen. In jeglicher Hinsicht. Gruselig, wozu manche Frauen im Stande sind. Ich wünsche euch alles Gute! Und finde es toll, dass seine Liebe so groß für dich ist!

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