Trennung – und jetzt? Wo finde ich Hilfen, was muss ich als Frau und Mutter beachten?

Trennungs-Coach

Trennungscoach Christina Rinkl

Kaum etwas stellt das Leben so auf den Kopf wie eine Trennung. Christina Rinkl hat sich vor drei Jahren von ihrem langjährigen Partner getrennt, ihr Sohn war damals 5. Heute gibt sie ihre Erfahrung als Trennungs-Coach an Mütter und Väter weiter (www.trennungs-coach.de). Wie wir mit den Kindern umgehen sollten, wenn die Eltern audeinander gehen, hatte sie uns hier bereits erklärt. Im Interview erzählt sie nun, was nach einer Trennung die ersten Schritte sind – und was dabei unbedingt zu beachten ist.

Liebe Christina, du coachst Eltern, die sich kurz vor, mitten in oder nach einer Trennung befinden. Wo siehst du die Haupt-Herausforderungen, vor denen sie stehen?

Christina Rinkl: Jede Trennung ist anders und jede Geschichte individuell. Aber alle Mütter und Väter haben gemeinsam, dass sie nach ihrer Trennung eine neue Perspektive entwickeln müssen. Egal ob sie verlassen wurden oder sich getrennt haben.

Im Kern geht es um die Fragen: Wie kann und will ich zukünftig mit meinen Kindern gut leben? Wie kann ich mein Leben neu ausrichten? Was ist mir wirklich wichtig? Daher bietet jede Trennung, so traurig sie auch ist, gleichzeitig immer eine große Chance auf persönliche Weiterentwicklung.

Meinst du, es ist auf dem Land schwieriger als in der Stadt, gute Anlaufstellen und Hilfen zu finden?

Das kommt immer auf die jeweilige Gemeinde an. Was auf dem Land ganz klar wegfällt, ist die Anonymität. Hier herrscht eindeutig mehr soziale Kontrolle. Viele meiner Kundinnen haben mir berichtet, dass sie sich als getrennte Mutter auf dem Land oft abgewertet und ausgegrenzt fühlen.

In einem kleinen Dorf mit fast nur „heilen“ Familien ist die Situation sich getrennt zu haben eine ganz andere als in einer Großstadt mit vielen Alleinerziehenden.

Okay, stellen wir uns vor, die Beziehung ist gescheitert, eine Frau – sagen wir mit zwei Kindern – will sich trennen, ausziehen und ein eigenes Leben aufbauen.

Ich mag den Begriff „gescheitert“ im Zusammenhang mit Beziehungen nicht. Ich zum Beispiel war 14 Jahre mit meinem Ex-Partner zusammen, wir haben ein wunderbares Kind – warum sollen wir persönlich gescheitert sein, nur weil unsere Beziehung nicht mehr funktioniert hat?

Genau diese Begrifflichkeiten sind es, die es vielen Getrennten immer noch sehr schwer machen. Sie verbinden ihre Trennung mit einem riesigen Makel und stecken fest in Selbstzweifeln und Schuldgefühlen. Genau daran arbeite ich dann in meinen Coachings.

Alles klar, das verstehe ich. Was ist nach einer Trennung als Erstes zu tun und wer kann der Betroffenen dabei helfen?

Wenn die Entscheidung feststeht, ist es gut, zügig zum Anwalt zu gehen. Auch um sich erstmal nur zu informieren. Und wer nicht in der gemeinsamen Wohnung bleiben will, muss sich eine neue suchen. Das ist nicht leicht und es kann dauern, aber es ist möglich.

Mein Tipp: Checke nicht nur die üblichen Anbieter im Netz, schau in die Zeitung, frag Bekannte, schau auf Facebook. Viele Wohnungen werden unter der Hand vergeben. Und nimm jede Hilfe an, die du kriegen kannst: Von Eltern, Freunden, Bekannten, Kollegen. Niemand muss alles alleine schaffen in dieser Situation.

Wohnungen sind teuer, gerade in der Stadt. Welche Zuschüsse gibt es möglicherweise?

Es macht Sinn, sich über Wohngeld und Kinderzuschlag zu informieren. Wenn das Geld knapp ist, sollten sich Alleinerziehende nicht scheuen, diese Hilfen in Anspruch zu nehmen. Jede Trennung geht mit finanziellen Einbußen einher. Aus meiner Erfahrung ist es aber trotzdem zu schaffen, auch mit weniger Geld.

Die Trennung zeigt uns, was im Leben wirklich wichtig ist. Zeit mit unseren Kindern ist viel mehr wert als das neueste Smartphone. Kinder brauchen auch keine Luxus-Wohnung. Sondern Eltern, die auch nach einer Trennung für sie da sind und ihre Bedürfnisse im Blick haben.

Wie findet man denn einen guten Anwalt – und was, wenn die Frau den erstmal gar nicht bezahlen kann?

Er oder sie sollte Fachanwalt für Familienrecht sein, kein Feld-, Wald- und Wiesenanwalt. Viele kommen über Empfehlungen zu ihrem Anwalt oder ihrer Anwältin. Letztendlich muss es auch menschlich passen. Und wenn das Geld nicht reicht, ist es möglich, Verfahrenskostenhilfe zu beantragen.

Steht Frauen Unterhalt auch schon im Trennungsjahr zu? Falls ja, wie kommen sie daran?

Ja, auf jeden Fall. Sie müssen den Unterhalt bei ihrem Ex-Partner geltend machen. Hier muss der Anwalt individuell beraten.

Nun legt nicht jeder Ex gern seine Finanzen offen, kann eine Frau das alles gerichtlich erwirken?

Theoretisch ja. In der Praxis braucht man dafür oft einen langen Atem. Ich rate immer dazu: Nimm dir eine Wohnung, die du mit deinem eigenen Geld bezahlen kannst. Auch ich bin damals von einem Einfamilienhaus mit meinem Sohn in eine Zwei-Zimmer-Wohnung gezogen.

Sieh es als Übergangslösung: Das alles muss nicht für immer sein. Es geht darum, sich in dieser Situation die richtigen Fragen zu stellen, das vermittele ich auch in meinen Coachings.

Nicht: Wo werde ich für den Rest meines Lebens wohnen? Sondern: Wo finden meine Kinder und ich für die nächste Zeit einen guten Platz und Ruhe für uns? Das kann auch in einer WG mit anderen Getrennt-Erziehenden sein.

Was kann eine Frau tun, wenn der Ex keinen Unterhalt zahlt?

Wenn das Thema mit ihm nicht zu klären ist, gibt es die Möglichkeit, Unterhaltsvorschuss beim Jugendamt zu beantragen. Dann wird zumindest ein Mindestunterhalt gezahlt. Wenn das Ganze aber schon gerichtlich anhängig ist, besprich dich bitte vorher mit deinem Anwalt. Das sollte man bei Fragen dieser Art sowieso immer tun.

Was möchtest du Frauen in dieser Lage gern mit auf den Weg geben, nachdem du das selbst alles durchgemacht hast?

Dass ein gutes Leben nach einer Trennung möglich ist, auch wenn das alles kein Spaziergang ist. Wichtig ist, immer die Kinder im Blick zu haben und nie schlecht vor ihnen über den Ex-Partner zu reden. Kinder lieben immer beide Eltern, sie sind ein Teil von beiden. Eine Trennung ist nicht schön für alle Beteiligten – und gleichzeitig eine große Chance, persönlich zu wachsen.

In meinen Coachings vermittele ich, dass du selbst der wichtigste Partner in deinem Leben bist. Das ist für viele Mütter und Väter ein komplett neuer Gedanke. Und das hat gar nichts mit Egoismus zu tun, sondern viel mit gesunder Selbstfürsorge. Genau die kommt nämlich auch wieder deinen Kindern zu Gute.

Ein Partner kann immer nur das Sahnehäubchen sein, nie der Lebensinhalt. Oder der, der dich glücklich macht. Dafür bist du schon selbst zuständig.

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