Vom ständigen Abwägen als Eltern: Wird mir die Geburtstagsfeier viel Freude bringen oder einfach nur noch mehr Müdigkeit?

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Hey Caro, hallo Alle,
als Eltern beschäftigen wir uns viel mit Geschuckel. Wir schuckeln unser Baby auf dem Arm, in der Wiege, im Kinderwagen und ja, sogar im Einkauswagen beim Discounter, selbst wenn gar kein Kind drin liegt, sonderen nur die Tiefkühlpizza.
Schuckeln ist wahrscheinlich die Beschäftigung, mit der wir nach der Geburt am meisten Zeit verbringen. Und dieses Schuckeln überträgt sich auch auf unser Gehirn. Ich meine jetzt nicht, dass durch die Müdigkeit alles im Kopf durchgeschuckelt ist und ein einziger matschiger Brei, wobei… naja, das meine ich jetzt jedenfalls nicht. Ich meine dieses Schuckeln der Gedanken. Das ABWÄGEN! Mütter wägen immer ab, ich beobachte das bei mir, ich beobachte das aber auch bei vielen lieben anderen Müttern.
Wenn wir zum Beispiel eine Geburtstagseinladung in den Händen halten, dann geht das Geschuckele im Kopf sofort los: Wird sich die auf dem Geburtstag verbrachte Zeit lohnen? Beziehungsweise: Wird die Freude während dieser Veranstaltung tatsächlich die Erschöpfung am nächsten Tag aufwiegen? Wir beginnen aufzurechen, auch wenn uns Mathe vielleicht noch nie Spaß gemacht hat. Wenn wir spontan abends zum Nachbarschafts-Stammtisch eingeladen werden, dann fragen wir uns: Ist es mir das wert, mich am Abend noch anzuziehen und aufzuraffen, um ein paar Nachbarn kennezulernen oder bleibe ich einfach in der Joggingbutze auf der Couch und entspanne mich vom Tag? Lass ich die Wäsche liegen und fahr auf einen Kaffee zu einer Freundin?
Wir erfahren nie, was die wirklich bessere Variante gewesen wäre.
Bleiben wir auf der Couch sitzen, sind wir frustriert, weil wir nie etwas anderes sehen als die Couch und weil unser Leben so langweilig geworden ist. Gehen wir zum Nachbarschaftstreff und haben das Geschrei der Kinder beim Abschied akzeptiert und der abend wird öde, dann sind wir auch frustriert, weil wir ein schlechtes Gewissen haben, den Kindern und dem Mann und uns selbst gegenüber, weil die Couch ja viel entspannter gewesen wäre. Es ist aber auch zum Verzagen! War der Nachbarschaftstreff hingegen toll und interessant und witzig, dann kommen wir mit einer ungeahnten Energie wieder, sind am nächsten Tag gut gelaunt, weil wir endlich mal wieder Input von außen hatten und weil wir merken durften, dass es da draußen noch Leute gibt, die uns interessieren. Zeit mit Freunden oder netten Menschen ist so wichtig!
Kennt Ihr das?
Dieses dauernde Abwägen?

Dieses Brainshaking?

Schuckel, schuckel, schuckel your head.

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Es liegt natürlich daran, dass wir als Eltern nur noch so wenig Zeit haben. So wenig Zeit für uns. Und wenn wir dann schon Zeit für uns haben, dann soll die bitteschön auch richtig super sein. Darum schuckeln wir unser Hirn und wägen ab. Eine Geburtstagsfeier, die öde war? Mist. Da wachen wir am nächsten Morgen nicht nur müder als sonst auf, sondern eben auch mit Selbstvorwürfen: Wäre ich mal lieber zu Hause geblieben. Ein Kinofilm, der richtig beeindruckend war? Super, der gibt mir Kraft für die nächsten fünf Tage! Ach, ich wiederhole mich. Als Eltern werden wir eben Zeitoptimierer. Uns bleibt nur so wenig, dass wir in diese wenige Zeit möglichst viel reinpacken möchten. Viel Gutes. Ich glaube, das geht uns allen so, oder?  
 
Foto: Ich hatte am 11.11. nur 60 Minuten zwischen Zwillinge-zur-Kita-bringen und Tochter-wieder-von-der-Schule holen. Da galt es abzuwägen: Arbeite ich jetzt schnell oder feiere ich jetzt schnell. Ich habe mich für letzteres entschieden. Und obwohl die Location unserer Wahl erst öffnete, als ich schon wieder wegfahren musste (Mist!), habe ich es sehr genossen, mich mal mit meiner lieben Cousine zu treffen – ganz OHNE unsere insgesamt sechs (!) Kinder 🙂

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1 comment

  1. Schuckle schuckel 😉
    OMG da spricht mir jemand aus der Seele !! Aber meistens lohnt es sich sich aufzuraffen und die zeit „alleine“ zu verbringen!!