Wenn in der Heimatstadt plötzlich Terror herrscht

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Würzburg, München – und nun Ansbach. Die Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Und momentan bin ich nur wenige Kilometer von dem Anschlags-Ort weg.

Hier liegt der Grundstock dessen, was ich bin.

Ich habe ich mich hier das erste Mal verliebt. Habe um Freundschaften gekämpft. Habe meine erste Zigarette geraucht. Und betrunken in das Auto meiner Freundin gekotzt.

Hier war ich unglücklich, weil er mich nicht liebte. Weil ich eine Fünf in Mathe hatte. Weil meine Eltern mich wieder nicht verstanden.

Hier war ich glücklich, weil ich mich wunderschön mit Henna-roten Haaren fand. Weil er mich geküsst hatte. Weil ich am Ende des Jahres doch versetzt wurde. Weil die Tage im Freibad wunderbar waren.

Ich habe viel über diese Stadt geschimpft. Zu klein, zu viele Spießer. Mit 16 bin ich weg.

Und trotzdem: Diese Stadt hat mich geprägt. Wenn ich bei Heimat-Besuchen durch die Innenstadt laufe, muss ich lächeln. Ich bin versöhnt. Ich verdanke dieser Stadt viel.

Wenn ich heute dort bin, kann ich nicht lächeln. 


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1 comment

  1. Traurig…
    es ist verrückt im Moment. So viele schlimme Dinge passieren. Danke, dass Ihr das hier aufnehmt und von so einer menschlichen Seite behandelt. Alles Gute! Lena