Grüsse aus dem Krankenlager

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Liebe Lisa, wir befinden uns im Viren-Karussell. Es begann mit Magen-Darm bei der Großen, Durchfall bei dem Kleinen. Nach einer Blasenentzündung meinerseits, fieberte meine Tochter plötzlich wie aus dem Nichts zwei Tage. Kaum den ersten Tag zurück in der Kita musste ich sie früher abholen, weil sie über Ohrenschmerzen klagte. Ein paar Tage später bellte ein Söhnchen nachts im Schlaf und wurde ganz heiß – die letzten vier Tage glüht er immer wieder mal um die 40 Grad Marke herum. Und gestern morgen dann übergab sich meine Tochter direkt nach dem Aufstehen auf meine Füße.

Es ist zum verrückt werden. Wir sind lahm gelegt. Die Arbeit schiebe ich in einem riesigen Haufen vor mir her, die Kellertür hab ich zugemacht, damit ich Berge Wäsche nicht sehen muss. Seit gut zwei Wochen mache ich nichts, außer Fieber messen und Kotze wegwischen. Verzeih das Wort Kotze – aber ein anderer Begriff trifft es nicht.

Ein krankes Kind ist der Horror, zwei kranke Kinder sind der absolute Mega-Horror. Ich wäre gerne ein Tintenfisch mit acht Armen, damit ich gleichzeitig trösten und streicheln kann. Da ich aber nur zwei Arme habe, heult einer immer. Es gibt wirklich Situationen, über die ich mich im Kino vor Lachen biegen würde  – wäre nicht ICH die Hauptdarstellerin. Gestern morgen kotzte meine Tochter mir erst auf die Füße und auf den Badzimmerboden, ich packte sie und hielt sie übers Klo. Das Söhnchen, beleidigt, dass Mama sich abwendet, rennt ebenfalls ins Bad, entdeckt das unbekannte Häufchen auf dem Boden. Ich schreie noch NEEEEEIN, da sitzt er schon daneben und patscht mit den Händen drin rum. Was nun? Pest oder Cholera? Ich sage meiner Tochter, sie soll sich an der Wanne festhalten, renne zum Kleinen, hebe ihn weg und ziehe ihn erst komplett aus und versuche dann, den Kotz-Haufen auf dem Boden wegzumachen. Was nicht klappt, denn der Kleine hat einen unglaublichen Willen, den Kotz-Haufen zu verteidigen. Also packe ich ihn und stelle ihn kurzerhand vor die Badzimmer-Tür, die ich dann schließe. Meine Tochter hat sich inzwischen in die Wanne übergeben und heult. Der Sohn dreht vor der Badezimmer-Tür durch. UND DAS ALLES VOR DEM ERSTEN KAFFEE.

Lisa, ich bin kurz vorm Durchdrehen. Der weiteste Weg, den ich in den letzen Tagen zurück gelegt habe, war abends zur Tanke. Notfall-Schokolade für meine Nerven holen. Meine Kinder tun mir leid, weil sie krank sind und ich tue mir auch leid. Und wie. Bitte drück uns die Daumen, dass es nun aufwärts geht!

PS: Oben siehst Du unser Krankenlager 🙂

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4 comments

  1. Same here…
    Kommen gerade aus dem Krankenhaus zurück, wo mein 1,5 Jähriger eine Nacht mit Infusionen verweilen durfte. Magen-Darm ist einfach das Schlimmste. Und ich habe „nur“ einen Patienten zu Hause…
    Danke, liebe Katharina, dass Du mir mit Deinem Lagebericht nach so einem buchstäblich beschissenen Wochenstart ein schallendes Lachen beschert hast 🙂
    Und GUTE BESSERUNG!!

  2. das gleiche bei uns…
    Letzte Woche mein Sohn, diese Woche mein Mann. Und der ist schlimmer als 10 kranke Kinder auf einem Haufen;-)

  3. …Kotzen, im wahrsten Sinne
    …Kotzen, im wahrsten Sinne des Wortes! Gute und vor allem schnelle Besserung Euch allen! Ich kenne das auch und bin dann auch immer am Verzweifeln und stelle dann irgendwann das Leben, das Universum und den ganzen Rest in Frage 😉 Aber auch das ist ja zum Glück alles nur eine Phase!

  4. Gute Besserung
    Oh Gott, das hört sich ja wirklich alles ganz schrecklich an. Ich hoffe, dass es Euch allen ganz bald wieder richtig gut geht!
    LG Stephi